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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Handfeuerwaffen zum Abdichten eines Patronenlagers für eine hülsenlose Patrone, die ein Geschoss und einen damit verbundenen Treibladungskörper aufweist, mit einer Dichtung, die ein topfförmiges Abdichtelement und ein Einsatzelement aufweist, die am Verschlusskolben auswechselbar befestigt sind, wobei das Einsatzelement einen am Stossboden des Treibladungskörpers anliegenden Boden und das topfförmige Abdichtelement eine sich bei Druckanstieg dichtend an die Innenfläche des Patronenlagers anpressende Wandung aufweist und wobei die Erzeugenden der Aussenfläche der Wandung der Dichtung und des Anlageabschnittes der Innenfläche des Patronenlagers konvergieren.
Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise in der US-A 3, 783, 737 beschrieben. Das Dichtungselement erweitert sich konisch und wird durch die zylindrische Wand des Patronenlagers allseitig radial gestaucht.
Unter dem Druck der Treibgase weitet sich die Wandung des topfförmigen Abdichtelementes auf und wird an die Innenfläche des Patronenlagers angepresst. Das sich konisch erweiternde Dichtungselement erreicht jedoch auch in der angepressten Lage nicht die zylindrische Form, sodass ein satter Passsitz nicht erreichbar ist. Da der entstehende Gasdruck in einer beträchtlichen Höhe, beispielsweise bei 4000-5000 bar liegt, hat es sich gezeigt, dass die Abdichtung aufgrund des Ringspaltes zwischen Hülse und Verschlusskolben nicht zufriedenstellend ist und ein Druckverlust eintritt, der sich auf das Schussverhalten auswirkt.
Die AT-PS 317 726 zeigt einen Auszieher für hülsenlose Patronen, die jeweils eine Umfangsnut aufweisen. Der Verschlusskolben ist in dieser Ausführung mit einer Ausziehkralle versehen, die den Treibladungskörper an einem Teil des Umfangs übergreift und in die Umfangsnut eingreift. Der Verschlusskolben Ist dadurch entweder nicht koaxial zur Laufachse oder weist bedingt durch die exzentrische Ausziehkralle einen unrunden Querschnitt auf, sodass die Ausbildung eines Bajonettverschlusses nicht möglich ist.
Insbesondere bei Jagdwaffen ist das Ausziehen einer Patrone aus dem Patronenlager nicht nur dann notwendig, wenn ein Zündfehier vorliegt, sondern-wesentlich häufiger-dann, wenn aus irgendwelchen anderen Umständen die Patrone nicht verschossen wurde.
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, bei einer derartigen Einrichtung die Abdichtung des Patronenlagers, die Ausbildung eines Bajonettverschlusses und die Zurückziehung einer nicht abgeschossenen Patrone zu ermöglichen.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das Einsatzelement eine sich achsparallel erstreckende Ausziehkralle zum Eingriff in eine Umfangsnut des Treibladungskörpers aufweist.
Die Anordnung der Ausziehkralle am Einsatzelement gestattet die Zurückziehung der nicht abgeschossenen Patrone und die Ausbildung eines Bajonettverschlusses, ohne dass die Abdichtung beeinflusst wird.
Die Auswechselbarkeit des Einsatzelementes verringert zwar nicht den Verschleiss, jedoch ist der Austausch des Einsatzelementes ohne weiteres möglich, und daher insbesondere die Verschlusskolbenstirnfläche geschützt.
Eine bevorzugte Ausführung sieht dabei vor, dass das Einsatzelement ebenfalls topfförmig ausgebildet ist, wodurch auch die an die Innenfläche des Patronenlagers sich anpressende Wandung der Dichtung gegen direkte Gasdruckbeaufschlagung und Hitzeeinwirkung geschützt ist. In diesem Fall ist vorzugsweise der Innenraum des topfförmigen Einsatzelementes der Form des Treibladungskörpers entsprechend ausgebildet.
Die Auswechselbarkeit des Einsatzelementes kann durch mehrere Möglichkeiten erreicht werden. Eine erste Ausführung sieht vor, dass das Einsatzelement mit einem Gewindezapfen und der Verschlusskolben mit einer Bohrung versehen sind, und der Gewindezapfen durch eine sich in eine Erweiterung der Bohrung abstützende Mutter gehalten ist. Das Einsatzelement ähnelt dadurch einer Schraube, die in den Verschlusskolben eingeschraubt ist und deren Kopf am Stossboden des Treibladungskörpers anliegt. Eine andere Ausführung sieht vor, dass das Einsatzelement mit einer Gewindebohrung versehen und auf einen aus einer Bohrung des Verschlusskolbens vorstehenden Gewindezapfen aufgeschraubt ist.
Für die Fixierung des Gewindezapfens im Verschlusskolben kann der Gewindezapfen mit einem Kopfelement, beispielsweise einer Mutter versehen sein, die sich in einer Erweiterung der Bohrung abstützt. In einer dritten Ausführung ist das Einsatzelement mit einer Gewindebohrung versehen und auf einen stirnseitigen Gewindezapfen des Verschlusskolbens aufgeschraubt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die Aussenfläche der Wandung der Dichtung zylindrisch ist und sich der Anlageabschnitt der Innenfläche des Patronenlagers verjüngt. Somit wird bereits beim Verriegeln des Verschlusses durch die allseitig radiale, elastische Stauchung der Wandung der Dichtung deren dichtender Presssitz im Patronenlager erreicht, und die dichtende Anpressung wird durch den Gasdruck noch erhöht.
Der Winkel zwischen den beiden Erzeugenden kann innerhalb eines Bereiches von 0, 1. bis 15. liegen, und richtet sich unter anderem auch nach dem elastischen Verformungsausmass des für das Abdichtelement
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verwendeten Materials. Für in der Waffenproduktion übliche Stähle beträgt der Winkel vorzugsweise 1. In der praktischen Erprobung haben sich dabei besonders gute Ergebnisse gezeigt.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen Längsschnitte durch den erfindungswesentlichen Teil einer Handfeuerwaffe in drei verschiedenen Ausführungen, und die Fig. 4 eine Stirnansicht einer bevorzugten Ausführung des Einsatzelementes.
Im Endbereich des Laufes 1 einer Handfeuerwaffe, insbesondere einer Jagdwaffe, ist ein Patronenlager 2 ausgebildet, an dessen vom Lauf 1 abgewandter Seite ein Aufnahmeraum 17 für den Verschlusskolben 6 anschliesst. Diese ist mit üblichen Riegelelementen 7 versehen, die nach Art eines Bajonettverschlusses in entsprechende Ausnehmungen des Aufnahmeraumes 17 eingedreht werden können.
Die ins Patronenlager 2 eingesetzte Patrone 3 ist hülsenlos und weist ein in den Lauf 1 ragendes Geschoss 4 sowie einen den Endbereich des Geschosses 4 umschliessenden Treibladungskörper 5 auf. Der Endbereich des Treibladungskörpers 5 Ist von der Wandung 10 und dem Boden 9 einer topfförmigen Abdichtung 20 umschlossen. Der Boden 9 liegt am Stossboden, d. h. an der hinteren Stirnseite des Treibladungskörpers 5 an.
Die Aussenfläche 11 der Wandung 10 weist eine Erzeugende auf, die zur Achse 16 des Laufes 1 bzw. des Patronenlagers 2 parallel verläuft. Der mit der Wandung 10 zusammenwirkende Abschnitt 12 der Innenfläche des Patronen lagers 2 weist eine Erzeugende auf, die zur Erzeugenden der Wandung 10 in einem Winkel von vorzugsweise 1. konvergiert. Der Abschnitt 12 der Innenfläche und die Aussenfläche 11 sind damit nicht parallel. Beim Schliessen des Verschlusskolbens 6 wird durch die Konvergenz der beiden Erzeugenden die Aussenfläche 11 der Wandung 10 in den Abschnitt 12 der Innenfläche des Patronenlagers 2 eingepresst, sodass bereits ohne Gasdruck eine Abdichtung durch die elastische Verformung des vorderen Endbereiches der Wandung 10 gegeben ist.
Sobald sich der Gasdruck aufbaut, wird die Wandung 10 aufgeweitet und der Anpressdruck zwischen der Aussenfläche 11 und dem Abschnitt 12 der Innenfläche verstärkt, sodass eine hochdruckfeste Abdichtung erzielt wird.
In der Ausführung gemäss Fig. 1 umfasst die Abdichtung 20 eine etwa topfförmige Vorderseite des Verschlusskolbens 6, in der die Wandung 10 die beschriebene Ausbildung aufweist. Der Verschlusskolben 6 weist weiters eine axiale Bohrung 26 auf, die in einem hinteren Bereich in eine Erweiterung 27 mündet. In die Bohrung 26 ist ein Gewindezapfen 25 eingesetzt, und durch eine in die Erweiterung 27 eingesetzte Mutter 28 fixiert. Der Gewindezapfen 25 steht mittig von einem ebenfalls topfförmigen Einsatzelement 22 ab, das dadurch auswechselbar am Verschlussbolzen 6 gehalten ist, in die Abdichtung 20 eingesetzt ist und dessen vordere Stirnseite den am Stossboden des Treibladungskörpers 5 anliegenden Boden 9 bildet.
Gemäss Fig. 2 ist ein Gewindezapfen 31 mit seinem Kopf 33 in die Erweiterung 27 der axialen Bohrung 26 des Verschlusskolbens 6 eingesetzt, die stirnseitig vorsteht. Für die Abdichtung sorgt in dieser Ausführung ein topfförmiges Abdichtelement 21, dessen Wandung 10 durch den Gasdruck wiederum aufgeweitet und gegen die Innenfläche des Patronenlagers 2 gepresst wird. Das Abdichtelement 21 weist eine Bodenöffnung 18 auf, und ist auf den Gewindezapfen 31 aufgesetzt. Die Fixierung des Abdichtelementes 21 erfolgt durch das Einsatzelement 22, das eine Gewindebohrung 32 besitzt und auf den Gewindezapfen 31 aufgeschraubt ist, und dessen Boden 9 am Treibladungskörper der hier nicht gezeigten Patrone anliegt.
Das Abdichtelement 21 ist in dieser Ausführung ebenfalls auswechselbar.
Fig. 3 zeigt eine Ausführung, bei der ebenfalls sowohl das Abdichtelement 21 als auch das Einsatzelement 22 auswechselbar am Verschlusskolben 6 fixiert sind. Hier ist an der Vorderseite des Verschlusskolbens 6 ein Gewindezapfen 35 ausgebildet, der das Abdichtelement 21 durchsetzt, und auf den das Einsatzelement 22 aufgeschraubt ist. Für die Zündung der Patrone 3 ist in den Fig. 2 und 3 ein Zündkanal gezeigt, der den Gewindezapfen 31. 35 axial durchsetzt. Die Zündung könnte jedoch auch vom Umfang her erfolgen.
Zum Zurückziehen einer nicht abgeschossenen Patrone 3 ist das topfförmige Einsatzelement 22 mit einer Ausziehkralle 23 versehen, die in eine Umfangsnut 19 des Treibladungskörpers 5 eingreift. Ein Führungssteg 24 ist der Ausziehkralle 23 gegenüberliegend angeordnet, wobei, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, die Ausziehkralle 23 und der Führungssteg 24 auf einer Hälfte des Umfangs ausgebildet sind, sodass die Patrone an der zweiten Hälfte des Umfanges senkrecht zur Achse 16 eingeschoben werden kann.
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