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Dichtvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Dichtvorrichtung für einen Keilverschluß
an Waffen, insbesondere an Maschinenwaffen für hülsenlose Munition, mit einem in
einer Ausnehmung des Keils radial verschiebbar gelagerten Umlenkkörper und einem
Dichtring, der an eine am Patronenlager vorgesehene, rohrseitige Dichtfläche angeordnet
ist.
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Durch die DE-PS 24 35 520 ist eine Dichtvorrichtung für einen Keilverschluß
an Waffen unter Schutz gestellt, die einen über ein Getriebe vorspannbaren Dichtring
aufweist.
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Sowohl der Dichtring als auch das Getriebe sind in einer Ausnehmung
des Keils gelagert. Der Dichtring ist über einen im Keil abgestützten Spannbolzen
und einen mit dem Spannbolzen über ein Gewinde verbundenen Zwischenring an eine
rohrseitige Dichtfläche axial andrückbar. Der Spannbolzen und der Zwischenring sind
mit Gasdurchlässen versehen.
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Die DE-PS 25 54 728 offenbart eine Dichtvorrichtung wiederum für einen
Keilverschluß an Waffen, welche ebenfalls einen im Keil gelagerten, über ein Getriebe
axial verschieb- oder drehbar antreibbaren Spannbolzen aufweist,
der
einen Dichtring an die rohrseitige Dichtfläche andrückt. Zwischen dem Spannbolzen
und dem Dichtring ist in der Ausnehmung ein radial verschiebbar gelagerter Umlenkkörper
vorgesehen.
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Dem genannten Stand der Technik ist bei einer Dichtvorrichtung für
einen Keilverschluß an Waffen gemeinsam, daß sie einen Spannbolzen aufweist, mit
dem der Dichtring an der rohrseitigen Dichtfläche vorgespannt ist. Dadurch sollte
ein gasdichter Verschluß für Waffen bis etwa 8000 bar erzielt werden.
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Der geforderte gasdichte Verschluß ist nach den Veröffentlichungen
jedoch nur durch einen relativ hohen technischen Aufwand realisierbar. Vor allem
der in den Keil einzusetzende Spannbolzen beansprucht einen Raum, der in dieser
Größenordnung nicht bzw. nicht immer zur Verfügung steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Dichtvorrichtung für einen
Keilverschluß an Waffen der eingangs genannten Art zu schaffen, die ohne großen
technischen Aufwand auf kleinem Raum herstellbar ist und eine einwandfreie Funktion
bei hohen Gasdrücken gewährleistet.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Dichtring
gegen das Waffenrohrende ohne Vorspannung angestellt ist und durch den Gasdruck
der Treibladung gegen die rohrseitige Dichtfläche gedrückt wird. In auch für den
Fachmann überraschender Weise haben durchgeführte Versuche gezeigt, daß der Dichtring
bei besonderer Bauweise und Anordnung sowie dem Zusammenwirken mit dem Umlenkkörper
nur noch angestellt werden muß, ohne daß dadurch die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt
wird. In dieser raumsparenden und einfachen Ausführung ohne Spannbolzen eignet sich
die Dichtvorrichtung insbesondere für
Maschinenwaffen.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann im Keil ein Gewindebolzen eingesetzt
sein, von dem im Abstand über einer Bodenplatte in der Ausnehmung des Keils ein
Zwischenring gehalten ist, dessen äußere, konisch geformte Ringfläche mit einem
Prismenring zusammenwirkt, der gegen den Dichtring mit diesem verschiebbar anliegt.
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In vereinfachter, nicht verstellbarer Ausführung kann der Zwischenring
mit dem in den Keil eingeschraubten Gewindebolzen fest verbunden sein und gleichzeitig
über die Ringfläche verteilte Gasdurchlässe aufweisen. Unter entsprechendem Gasdruck
erlaubt der gewährte Abstand zwischen dem Zwischenring und der Bodenplatte dem elastischen
Rand des Zwischenringes eine Bewegung nach unten, wodurch der Dichtring mittels
des zwischengefügten Prismenringes an die Dichtfläche angepreßt wird. Die gleichmäßig
verteilten Gasdurchlässe ermöglichen einen Druckausgleich unter dem Zwischenring
und eine Regulierung der Anpreßkraft des Dichtringes.
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In anderer Ausgestaltung und verstellbarer Ausführung kann der Gewindebolzen
mit seinem Bund von unten gegen die Bodenplatte anliegen, und der Zwischenring kann
auf die rohrseitig liegenden Gewindegänge des Gewindebolzens aufschraubbar und zur
Bodenplatte parallel zur Gewindebolzenlängsachse bewegbar sein. Der Gasdruck einer
hülsenlosen Treibladung wirkt auf den Zwischenring, der aufgrund des vorhandenen
Gewinde spiels und des Abstandes zwischen dem Zwischenring und der Bodenplatte nach
unten gedrückt wird.
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Der Dichtring ist somit einer Kraft ausgesetzt, die ihn gegen die
rohrseitige Dichtfläche preßt.
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Um den Zwischenring gegen ungewollte und unerwünschte Verdrehung zu
sichern, kann er durch einen im Keil
eingesetzten Stift in der Lage
gehalten sein.
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Ferner kann der Prismenring geschlitzt oder mehrteilig ausgebildet
sein, damit er sich aufweiten und beim Entlasten nach Abnahme des Gasdruckes wieder
zusammenziehen kann.
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In der Zeichnung sind Beispiele der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Dichtvorrichtung mit einem verstellbaren Zwischenring
und Fig. 2 eine Dichtvorrichtung mit unverstellbarem Zwischenring.
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An das Waffenrohr 1 einer Maschinenwaffe für hülsenlose Munition schließt
der Keil 2 an, der mit einer Ausnehmung 3 versehen ist. Zwischen der Planfläche
des Waffenrohres 1 und der Planfläche des Keils 2 verbleibt ein abzudichtender Spalt
4. Gemäß Fig. 1 besitzt die im Querschnitt kreisrunde Ausnehmung 3 eine zentral
eingebrachte Sackbohrung 5, in die der Kopf 6 eines Gewindebolzens7 eingesetzt ist.
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Der Kopf 6 weist ferner einen Bund 8 auf, der von unten gegen eine
Bodenplatte 9 in der Ausnehmung 3 anliegt.
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Auf die in Richtung des Waffenrohres 1 weisenden Gewindegänge 10 des
Gewindebolzens 7 ist ein Zwischenring 11 aufgeschraubt, der an seiner Unterseite
ein Sackloch 12 besitzt, in das ein durch eine Bohrung 13 in der Bodenplatte 9 hindurchgesteckter,
in einer Sackbohrung 14 im Keil 2 angeordneter Stift 15 steckt und den Zwischenring
11 gegen Verdrehung sichert.
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Die äußere Ringfläche 16 des Zwischenringes 11 ist konisch geformt
und wirkt auf eine korrespondierende Fläche 17 des Prismenringes 18, der auf der
Bodenplatte 9
aufliegt und radial verschiebbar ist. Die zweite Fläche
19 des Prismenringes 18 ist ebenfalls konisch geformt und liegt an der hierzu korrespondierenden
Fläche 20 des Dichtringes 21 an. Der Konus an den Flächen 16,17,19,20 verläuft jeweils
unter einem Winkel von 900. Dieser Winkel von 900 an den Flächen 16,17 und 19,20
ist jedoch entsprechend dem Erfordernis nach einer Erhöhung oder Verminderung der
Anpreßkraft des Dichtringes 21 veränderbar.
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Der bis auf die konische Fläche 20 im wesentlichen einen rechteckförmigen
Querschnitt bildende Dichtring 21 liegt mit seiner Außenringfläche 22 an der Wandung
der Ausnehmung 3 an und ist stirnseitig an die rohrseitige Dichtfläche 23 ohne Vorspannung
angestellt. Die Drehung des Gewindebolzens 7 ist durch eine Nut 24 am gewindestirnseitigen
Ende durch ein entsprechendes Werkzeug möglich. Beim Einstellen wird der Zwischenring
11 soweit nach unten geschraubt, bis die konische Ringfläche 16 den Prismenring
18 radial nach außen und den Dichtring 21 gegen die rohrseitige Dichtfläche 23 gestellt
hat. Der Prismenring 18 ist geschlitzt bzw. mehrteilig ausgeführt, so daß er sich
aufweiten und bei Entlastung zusammenziehen kann. Der Zwischenring 11 ist im Abstand
25 über der Bodenplatte 9 angeordnet.
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Der Gasdruck einer hülsenlosen Treibladung wirkt nun auf die Fläche
des Zwischenringes 11, der aufgrund des vorhandenen Gewinde spiels 26 und des Abstandes
25 zur Bodenplatte 9 nach unten gedrückt wird. Der Dichtring 21 wird dadurch über
den Prismenring 18 einer Kraft ausgesetzt und gegen die rohrseitige Dichtfläche
23 dichtend angepreßt.
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Fig. 2 zeigt eine Dichtvorrichtung, bei der der Zwischenring 11.1
nicht verstellbar angeordnet ist. Der Gewindebolzen 7.1 ist in eine zentrale Gewindebohrung
27 eingeschraubt und hält mit seinem Kopf 6.1 den Zwischenring 11.1
in
fester Lage im Abstand 25 über der Bodenplatte 9.
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Unter dem Gasdruck erlaubt der Abstand 25 dem äußeren Rand des Zwischenringes
11.1 eine Bewegung nach unten in Richtung zur Bodenplatte 9. über die Flächen 17
und 19 am Prismenring 18 und dessen radialer Verschiebung wird der Dichtring 21
wiederum gegen die rohrseitige Dichtfläche 23 dichtend angedrückt. Die gleichmäßig
über die Ringfläche des Zwischenringes 11.1 angeordneten Gasdurchlässe 28 ermöglichen
einen Druckausgleich unter dem Zwischenring 11.1 sowie'eine Regulierung der Anpreßkraft
des Dichtringes 21.
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Bezugszeichenliste 1 Waffenrohr 2 Keil 3 Ausnehmung 4 Spalt 5 Sackbohrung
6.1,6 Kopf (Gewindebolzen) 7.1,7 Gewindebolzen 8 Bund 9 Bodenplatte 10 Gewindegänge
11.1,11 Zwischenring 12 Sackloch 13 Bohrung 14 Sackbohrung 15 Stift 16 Ringfläche
17 Fläche 18 Prismenring 19 Fläche 20 Fläche 21 Dichtring 22 Außenringfläche 23
Dichtfläche 24 Nut 25 Abstand 26 Gewindespiel 27 Gewindebohrung 28 Gasdurchlass
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