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Verfahren und Maschine zum Marmorieren von Papier, Karton Pappe und dgl. in Bahnenform.
Zum Marmorieren von Papier hat man vorgeschlagen das sogenannte Marmorit'fwl1sser mit der Farbenschicht gegen die Papierbahn fliel3en zu lassen, indem man dasselbe auf einer
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Die Bewegung des Wassers vollzieht sich dabei aber nur an der Oberfläche, während das übrige Wasser verunreinigt im Behälter zurückbleibt und die Reinheit der Marmorierung, sowie des Dessins beeinträchtigt. Auch bewegt sich das Wasser nicht so gleichmässig, wie solches von nur verhältnismässig, geringer Tiefe und gerät beim Aufspritzen der Farben zu leicht in wirbelnde Erregung, welche Umstände die Marmorierung ebenfalls ungünstig beeinflussen.
Schliesslich taucht dort die Papierwalze in das Marmorierwasser ein, sodass das zu marmorierende Papier zu viel Feuchtigkeit aufsaugen kann und daher bei Verwendung schwacher Sorten leicht reisst.
Ein weiterer Ubelstand der dabei in die Erscheinung tritt ist darin zu erblicken, dass sich an der Eintauchstelle eine Stauung des Marmorierwassers einstellt, durch welche das Muster
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Nach der vorliegenden Erfindung finden als Marmorierfarbenträger Wasser und andere leichtfliessende Flüssigkeiten Verwendung, die auf einer starren Rinne in dünner Schicht so gegen die Papierbahn geleitet werden, dass ihre Oberflächenlinie als an den Papierwalzendurchmesser gerichtete Tangente gedacht, werden kann. Dabei kann durch Verstellen des Neigungswinkels der Rinne die Geschwindigkeit des jeweils verwendeten Marmorierfarbenträgers geändert werden.
Die verhältinsmässig geringere Tiefe des Marmorierwassers bedingt eine grössere Adhäsion der Einzelmoleküle an der Rinne und ein gleichmässiges Fliessen in der ganzen Tiefe, sodass man eine ruhige Oberfläche erhält, auf der die Verteilung der Farben und Hervorbringung der Muster besonders gut gelingt.
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unter der Papierführungswalze hindurch und von der Rinne ab, sodass stets frisches, nicht verunreinigtes Marmorierwasser als Farbträger Verwendung findet. Direkt nach erfolgtem Abheben der Farbschicht kann diese zum Zwecke, der Reinigung und Festigung der Farben mit einer geeigneten Flüssigkeit und durch eine geeignete Vorrichtung abgespritzt werden.
Diese Flüssigkeit kann vereint oder getrennt von dem benutzten Marmorierwasser aufgefangen und abgeleitet werden. Direkt nach erfolgter Abspritzung passiert die Papierbahn eine geeignete Trockenvorrichtung, durch welche die angenommene Feuchtigkeit beseitigt wird. Das Verfahren ist nicht nur für Erdfarben, sondern auch für Ölfarben und Papiere jeder Art anwendbar.
Die zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens Verwendung findende Maschine ist auf den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Fig. 1 zeigt dieselbe in Längsansicht, Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1 und Fig. 3 im Grundriss.
Das auf Ständern ruhende Maschinengestell a trägt die starre nach vorn etwas geneigt liegende und in ihrem Neigungswinkel erforderlichenfalls verstellbare Zuflussrinne b für das Marmorierwasser. Darunter ist zwischen den Maschinenständern die Ablaufrinne c angeordnet.
Die Zuflussrinne ist auf beiden Längsseiten und der hinteren Stirnseite mit einem Rand versehen, während die vordere Stirnseite, um das Abfliessen des Marmorierwassers zu ermöglichen, offen ist. Am hinteren Ende der Zuflussrinne ist der Flüssigkeitsverteiler d angebracht, welcher aus einem mit direktem Zufluss versehenen Überlaufgefäss bestehen kann. Da an dieser Stelle die Rinne b geschlossen ist, so ist die Flüssigkeit gezwungen nur nach vorn zu fliessen, welche Wirkung erforderlielienfalls dureb ie geeignete Neigung der Rinne begünstigt werden kann. Am Vorderteil der Maschine sind zu beiden Seiten die Lagerständer e für die Papierrollen angebracht.
Die Papierführungswalze f ist dicht über der Rinne b erforderlichenfalls in der Höhenrichtung verstellbar so angeordnet, dass in Arbeitsstellung ihr Umfang gerade die Oberfläche des anfliessenden Marmorierwassers berührt. Um diese Walze j ist die Bahn der in die Konsole der Ständer e einzulegenden Papierrolle 9 geleitet, um dann über eine Leitwalze h und über eine weitere Walze i hinweg nach der Trockenvorrichtung geführt werden.
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zweckentsprechenden Nachbehandlung der durch die Papierbahn von der Wasseroberfläche abgehobenen und nun an ersterer haftenden Farbschicht.
Das von der kürzeren Zuflussrinne b an deren hinterem Ende abfallende Marmorierwasser fällt in die Abflussrinne c, die es fortleitet. Zwischen dem Flüssigkeitsverteiler d und der Papier- führungswalze j ist die Maschine von solcher Länge, als es das Aufbringen sowie Verteilen und Mustern der Marmorierfarben erfordert. Das Aufbringen, Verteilen und Mustern der Farben kann in bekannter Weise von Hand, vorteilhaft aber jedoch mechanisch erfolgen. Zu diesem Zwecke können in geeigneter Zahl und Anordnung Farbaufspritzapparate Z, quer bewegliche Rechen m und feststehende Kämme n vorgesehen sein.
Die Schnelligkeit des Papierbanddurchzuges ist ohne weiteres veränderlich zu machen, desgleichen auch die Geschwindigkeit des fliessenden Farbachichtträgers, 7. B. durch Verstellen des Neigungswinkels der Zuflussrinne, sodass sich durch rascheres oder langsameres Heranbewegen der Farbschicht an das Papier oder das ebensolche Bewegen des letzteren in Verbindung mit der jeweiligen Bewegung der Aufspritzapparate und Rechen die vielseitigsten Musterungen hervorbringen lassen.
PATENT-ANSPRÜCHE' :
1. Verfahren zum Marmorieren von fertigem Papier, Karten, Pappe oder dergl. in ungefärbtem, vorgefärbtem oder bedrucktem Zustande in Bahnenform, bei welchem das Marmorierwasser mit der Farbschicht gegen die Papierbahn fliesst, dadurch gekennzeichnet, dass das Marmorierwasser mit den aufgespritzten Marmorierfarben über eine Rinne in dünner, gleichmässig fliessender Schicht gegen die am Ende der Rinne um eine dort vorgesehene Walze geführte Papierbahn so geleitet wird, dass es die Papierbahn mit der Marmorierschicht nur berührt.