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Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Plattenpresse, bestehend aus einem Rahmengestell mit zwei relativ zueinander beweglichen Druckplatten, von denen die untere, die Auflagerdruckplatte, mittels aufblasbarer, sich über eine Grundplatte am Rahmengestell abstützender Druckschläuche gegen die obere, die Gegendruckplatte, druckbeaufschlagbar ist, wobei die Druckschläuche in wenigstens zwei übereinander angeordneten, durch bewegliche Zwischenplatten voneinander getrennten Schlauchkammern liegen.
Pneumatische Plattenpressen dienen zum Furnieren oder Verleimen von Holzteilen, wobei die zueinan- der relativbeweglich im Rahmengestell eingesetzten Druckplatten die zu verpressenden Gegenstände zwischen sich aufnehmen und zum Aufbringen des Pressdruckes über aufblasbare Druckschläuche druckbeaufschlagbar sind, welche Druckschläuche sich wegen ihres geringen Aufwandes gegenüber Schrauben- spindeln oder Hydraulikzylindern als Pressenantrieb vielfach durchgesetzt haben. Die Druckschläuche sind allerdings wegen der vorgegebenen Breite der Druckplatten in ihrem Durchmesser begrenzt, so dass bei einlagig angeordneten Druckschläuchen, wie sie beispielsweise aus der EP-A-0 141 801 oder der US-A-4 258 766 hervorgehen, auch die Hubhöhe der Presse entsprechend beschränkt bleibt.
Um die erreichbare
Hubhöhe zu vergrössern, wurde bereits vorgeschlagen, die Druckschläuche in wenigstens zwei übereinander angeordneten Schlauchkammern unterzubnngen, wodurch wegen der zwei-oder mehrlagig eingesetzten
Druckschläuche auch eine entsprechend mehrfache Hubhöhe erreicht werden kann.
Die Mehrlagigkeit der über eine gemeinsame Druckluftquelle gespeisten Druckschläuche erfordert jedoch eine sehr grosse
Luftmenge, um den gewünschten Pressdruck aufbauen zu können, die Hubgeschwindigkeiten der Druckplatten bleiben wegen des langsamen Druckaufbaues gering, was vor allem beim Heisspressen zu Fehlverleimungen führen kann, und die zum Pressenbetneb benötigten grossen Luftmengen bedingen aufwendige Drucklufteinrichtungen, die abgesehen von ihrem Aufwand ständig überprüft und hinsichtlich der Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen u. dgl. überwacht werden müssen. Ähnliches gilt auch für die aus der NL-A 93 00 503 erkennbare Balgpresse, bei der die Druckschläuche lediglich durch Druckbälge ersetzt werden.
Darüber hinaus ist gemäss der US-A 4 154 272 eine hydraulische Mehrfachpresse mit einer Mehrzahl relativ zueinander beweglicher Druckplatten zum gleichzeitigen Pressen mehrerer Werkstücke bekannt, wobei jeweils zum Öffnen zweier Druckplatten Bälge eingesetzt werden, die sich wahlweise beaufschlagen lassen. Da diese Bälge ausschliesslich zum Öffnen der Presse dienen, der eigentliche Pressdruck aber durch Hydrauliktriebe aufgebracht werden muss, ergibt sich hier kein Anhaltspunkt zur Verbesserung einer durch Druckschläuche betätigbaren pneumatischen Plattenpresse.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Plattenpresse der eingang geschilderten Art zu schaffen, die trotz einer gewünscht grossen Hubhöhe rationell zu betreiben ist und ein schnelles, einwandfreies Arbeiten erlaubt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Druckschläuche in jeder Schlauchkammer unabhängig von denen der anderen Schlauchkammern aufblasbar bzw. entlüftbar sind. Durch diese besonders einfache Massnahme braucht für den eigentlichen Pressenbetrieb immer nur eine der Schlauchkammern druckbeaufschlagt zu werden, so dass sich die Vorteile einer einlagigen Schlauchpresse, wie geringer Luftbedarf, rascher Druckaufbau und schnelle Hubgeschwindigkeit, wirtschaftlicher Betrieb, höhere Funktionssicherheit ohne aufwendige Überwachungsverpflichtung u. dgl., nutzen lassen.
Die übrigen Schlauchkammern dienen hingegen lediglich zur Grundeinstellung der Pressenöffnung, um die Aufnahmeweite der Druckplatten an die jeweiligen Werkstücke anpassen zu können, und werden dementsprechend aufgeblasen oder entlüftet und bleiben dann wahrend des Pressvorganges unverändert. Werden alle Schlauchkammern entlüftet, ergibt sich die grösstmögliche Aufnahmeweite, wobei dann für das eigentliche Pressen lediglich eine, vorzugsweise die oberste Schlauchkammer druckbeaufschlagt wird. Erfordert der Pressvorgang eine geringere Aufnahmeweite, werden dementsprechend ein oder mehrere Schlauchkammern aufgeblasen und bleiben auch während des Pressens druckbeaufschlagt, wobei selbstverständlich immer eine der Schlauchkammern der Druckbeaufschlagung der Auflagerdruckplatte für den Pressvorgang vorbehalten sein muss.
Ist für die Druckschläuche jeder Schlauchkammer eine eigene, mit einem Absperrorgan ausgestattete Luftleitung vorgesehen, können die Druckschläuche aller Schlauchkammern über eine gemeinsame Druckluftquelle versorgt werden, wobei die Absperrorgane jeweils für das Aufblasen bzw. Entlüften der zugehörenden Schlauchkammern sorgen. Dabei lassen sich die Absperrorgane händisch oder auch über eine Steuerungseinrichtung automatisch betätigen, so dass ein rationeller und sicherer Pressbetrieb gewährleistet ist.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemässe Plattenpresse beispielsweise an Hand einer schematischen Seitenansicht näher veranschaulicht.
Eine pneumatische Plattenpresse 1 besteht aus einem Rahmengestell 2 mit einer oberen rahmenfesten Gegendruckplatte 3 und einer unteren heb- und senkbar geführten Auflagerdruckplatte 4. Zur Druckbeaufschlagung der Auflagerdruckplatte 4 sind aufblasbare, sich über eine Grundplatte 5 am Rahmengestell 2 abstützende Druckschläuche 6 vorgesehen, die In drei übereinander liegenden und durch bewegliche
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Zwischenplatten 7 voneinander getrennten Schlauchkammern 8,9, 10 angeordnet sind. Für die Druckschläuche 6 jeder Schlauchkammer 8. 9, 10 gibt es eigene Luftleitungen 11, die über ein Absperrorgan 12 zu einer gemeinsamen Druckluftquelle 13 führen.
Auf Grund der jeder Schlauchkammer 8, 9, 10 zugeordneten Luftleitung 11 mit ihrem Absperrorgan 12 ist es möglich, die Druckschläuche 6 jeder Kammer unabhängig von den Druckschläuchen der anderen Schlauchkammern aufzublasen oder zu entlüften, so dass für den Pressenbetrieb nicht alle Schlauchkammern, sondern Immer nur eine Schlauchkammer 8, 9, 10 betrieben werden muss. Zum Verpressen niedriger Werkstücke W wird daher die Presse 1 in ihrer Öffnungsweite auf diese Werkstücke eingestellt, Indem z. B. die Luftschläuche 6 der beiden unteren Kammern 8, 9 aufgeblasen und in gefülltem Zustand belassen werden.
Damit ergibt sich zwischen Auflagerdruckplatte 4 und Gegendruckplatte 3 eine bestimmte, an den Einsatz des Werkstückes W angepasste Öffnungsweite und zum Verpressen braucht dann lediglich immer nur die oberste Schlauchkammer 10 durch Aufblasen ihrer Druckschläuche 6 aktiviert zu werden, so dass ein schneller und rationeller Pressvorgang gewährleistet ist.
Sollen höhere Werkstücke verpresst werden, wird je nach erforderlicher Öffnungsweite zwischen Auflagerplatte 4 und Gegendruckplatte 3 nur die untere oder überhaupt keine der Schlauchkammern luftbefüllt, so dass die Auflageplatte 4 entsprechend weit absinkt, wobei aber für den eigentlichen Pressvorgang wiederum nur die oberste Schlauchkammer druckbeaufschlagt wird.