AT396862B - Verfahren zur herstellung eines zelluloseazetat-kabels und zigarettenfilter daraus - Google Patents

Claims (3)

1. AT 396 862 B Moderne Zigarettenfilter werden fast ausschließlich aus Zellulose-(2,5)-azetat erzeugt. Gegenüber den früher verwendeten Papier- und Wattefiltem bietet dieses Material den Vorteil, daß das zur Filterherstellung dienende Kabel in einer Vielfalt von Spezifikationen, insbesondere hinsichtlich des Faserquerschnitts, hergestellt werden kann und leicht zu Filtern zu verarbeiten ist, die ihrerseits bei schnellaufenden Zigarettenerzeugungsmaschinen verwendet werden können. Die aus Zelluloseazetat hergestellten Filter sehen auch in berauchtem Zustand gut aus. Die dem Kabel (nicht schon den Fasern) bei der Erzeugung der Filterstäbchen zugegebenen "Härter" Triazetin (Glyzerintriazetat) bzw. Triäthylenglykoldiazetat verleihen dem Filter hohe Selektivität gegenüber einigen gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen des Tabakrauchs, wie Phenolen und N-Nitrosaminen. Der Nachteil dieses Materials gegenüber chemisch nicht modifizierter Zellulose ist durch seine langsame Abbaubarkeit durch Mikroorganismen gegeben. Nach neueren Forschungsarbeiten wird reines Zellulose-(2,5)-azetat in der Form von Filterstäbchen bei einer Kompostierung unter optimalen Bedingungen in rund 6 bis 9 Monaten durch Mikroorganismen abgebaut, im wäßrigen Medium von Kläranlagen ist mit 12 bis 15 Monaten zu rechnen. Erschwert wird dieser Abbau durch die Kompaktheit der Filter, durch die Beigäbe der oben erwähnten "Härter” sowie durch ihr adsorbiertes Tabak-Rauchkondensat. Man kann davon ausgehen, daß, bedingt durch diese relativ langen Abbauzeiten bei der Kompostierung und in Kläranlagen, das Problem "Umweltbelastung durch Zigarettenfilter" derzeit nicht gelöst ist. Unter möglichst vollständiger Beibehaltung der Vorteile derzeit üblicher Zelluloseazetatfilter sollen diese derart modifiziert werden, daß der mikrobielle Abbau gegenüber dem in der jüngsten einschlägigen Literatur angegebenen Zeitbedarf deutlich beschleunigt wird. Die gestellte Aufgabe wird gelöst, wenn Zigarettenfilter unter Verwendung von Kabeln hergestellt werden, welche nach den Verfahren gemäß Patentanspruch 1 oder 2 hergestellt worden sind. Als erfindungsgemäß ersetzbare wasserlösliche Materialien kommen Di- und Trisaccharide, Alkali- und Erdalkalisalze organischer und einiger Mineralsäuren (z. B. Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat, Natriumchlorid, Natriumsulfat, etc.) in Frage. Unter dem Einfluß von Feuchtigkeit wird das wasserlösliche Material aus den Zigarettenfiltem herausgelöst und somit die Struktur der Einzelfasem zerstört Die sich dabei ergebende große Oberfläche der zurückbleibenden Faserbruchstücke ermöglicht einen schnelleren mikrobiellen Abbau des Zellulose-(2,5)-azetats. Werden andererseits in der Spinnlösung Stärke, chemische oder biologisch partiell äbgebaute Stärke, Stärkederivate, stärkehaltige Produkte wie Getreidemehl, Dextrine, suspendiert, so werden diese Zusatzstoffe durch Mikroorganismen des Bodens in Kläranlagen usw. abgebaut Auch hier wird also die Struktur der Einzelfasem der berauchten Zigarettenfilter zerstört und der weitere mikrobiologische Abbau des zurückbleibenden Zellulose-(2,5)-azetats erleichtert und beschleunigt PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung eines Zelluloseazetat-Kabels, wobei die das Kabel bildenden Fasern durch Auspiessen einer Spinnlösung gewonnen werden, welche außer Zellulose-(2,5)-azetat und Lösungsmittel in der Spinnlösung schwer lösliche, nichttoxische Verbindungen mit einem Anteil von 0,1 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Zellulose-(2,5)-azetat, enthält deren Durchmesser mindestens 30 % unter dem Durchmesser der Fasern liegt dadurch gekennzeichnet daß als Zusatzstoffe wasserlösliche Verbindungen verwendet werden.
2. 2. Verfahren zur Herstellung eines Zelluloseazetat-Kabels, wobei die das Kabel bildenden Einzelfäden durch Auspressen einer Spinnlösung gewonnen werden, welche außer Zellulose-(2,5)-azetat und Lösungsmittel in der Spinnlösung schwer lösliche, nichttoxische Verbindungen mit einem Anteil von über 0,1, bezogen auf das Zellulose-(2,5)-azetat enthält, deren Durchmesser mindestens 30 % unter dem Durchmesser der Fasern liegt dadurch gekennzeichnet daß als Zusatzstoffe bakteriell abbaubare organische Verbindungen, insbesondere Stärke oder Stärkederivate oder Dextrine verwendet werden.
3. 3. Zigarettenfilter, dadurch gekennzeichnet daß es unter Verwendung eines Kabels nach Anspruch 1 oder 2 hergestellt ist. -2-