AT391627B - Verfahren zum herstellen einer schneebruecke einer gletscherspalte und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
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- A63C—SKATES; SKIS; ROLLER SKATES; DESIGN OR LAYOUT OF COURTS, RINKS OR THE LIKE
- A63C19/00—Design or layout of playing courts, rinks, bowling greens or areas for water-skiing; Covers therefor
- A63C19/10—Ice-skating or roller-skating rinks; Slopes or trails for skiing, ski-jumping or tobogganing
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Description
Nr. 391 627
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schneebrücke im oberen Bereich einer in einer Gletscherschipiste auftretenden Gletscherspalte geringer Breite. Unter geringer Breite wird dabei eine Größe zwischen etwa 5 und 25 cm verstanden.
Wie etwa dem Buch "Alpine Eistechnik", 12. Aufl. 1981, Seiten 76 bis 79 zu entnehmen ist, bilden sich 5 durch verschiedene Witterungseinflüsse Schneebrücken über Gletscherspalten, indem sich an den Spaltenwänden Schneewächten aufbauen, die sich schließlich zur Schneebrücke schließen. Diese Gletscherspalten öffnen sich wieder mit Abschmelzen der Schneebrücke, und können, insbesondere nach schneearmen Wintern, auch in sogenannten "spaltenfreien" Gletschern auftreten. Dies hätte eine Sperre der Schipiste zur Folge, da die Öffnung von Gletscherspalten auf Schipisten für den Schifahrer eine große Unfall- und Verletzungsgefahr darstellt. Um die 10 Gefahr zu beseitigen und die Gletscherskipiste benützbar zu erhalten, wurden bisher die oberen Bereiche der Gletscherspalten mit Stroh ausgefüllt und die Schneebrücken anschließend durch Überdeckung des Strohs mit umliegendem Schnee hergestellt. Durch das Abschmelzen des Gletschers und damit auch des aufgebrachten Schnees wird das Stroh nach und nach wieder freigesetzt und von den Schifahrern über die Piste verstreut Das auf der Piste verstreute Stroh beginnt zu verrotten und wird schwarz. Außer der optischen Verschmutzung absorbiert 15 das geschwärzte Stroh die Sonnenwärme wesentlich stärk» als der weiße Schnee, sodaß der Oberflächenschicht des Gletschers noch mehr Schmelzwärme zugeführt wird, was zu einem beschleunigten Abschmelzprozeß führt
Eine Auffüllung dieser Gletscherspalten mit Schnee wäre höchstens händisch möglich, da der Schnee in jener Jahreszeit, in der sich die Spalten öffnen, meist nur als Pappschnee (klumpender angeschmolzener Schnee) vorliegt und bei maschineller Anschiebung nicht in die Spalten fällt Weiters ist aber auch die oberflächliche 20 Füllung mit gegebenenfalls vorhandenem, nicht angeschmolzenem Pulverschnee weder maschinell noch händisch möglich, da dieser bis zum Spaltengrund hinunterfallen würde.
Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung von Schneebrücken über Gletscherspalten zu schaffen, das keine gletscherschädigenden, vorzugsweise auch keine gletscherfremden Materialien einsetzt 25 Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im oberen Bereich der Gletscherspalte eine kammerartige Erweiterung mit einer beidseitigen Auflage für die Schneebrücke ausgebildet, insbesondere ausgefräst wird und anschließend in der kammerartigen Erweiterung die Schneebrücke hergestellt wird. Im Gegensatz zum natürlichen Zuwachsen durch Aufbau von Schneewächten an den Rändern der Gletscherspalte, die einander schließlich berühren, sowie im Gegensatz zur Strohfüllung und Schneeüberdeckung, wobei in beiden 30 Fällen die Schneebrücke auf den Spaltenrändern aufliegt, wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zuerst eine vertiefte Auflage für die Schneebrücke geschaffen, sodaß die Brücke in den Gletscher versenkt wird. Die kammerartige Erweiterung, die vorzugsweise mit einem rechteckigen Querschnitt gefräst wird, verbessert nicht nur den Halt der auf den beidseitigen Auflagen liegenden Schneebrücke, was die Sicherheit der Schifahrer erhöht, sondern erleichtert auch die Einbringung des Schnees aufgrund der vergrößerten Öffnungsbreite. Nennenswerte 35 Schneemengen können dennoch nicht bis zum Spaltengrund durchfallen. Die Schneebrücke kann insbesondere durch umliegenden Pappschnee gebildet werden, der maschinell in den erweiterten Bereich eingeschoben wird, wobei seine ballige Konsistenz die Brückenbildung bewirkt. Bei stark fortgeschrittener Abschmelzung kann es Vorkommen, daß umliegende Pappschneemengen zum vollständigen Füllen des erweiterten Spaltenbereiches nicht ausreichen. Für diesen Fall sieht eine Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß die 40 Schneebrücke aus einer Bodenschicht aus Pappschnee und einer Deckschicht aus dem durch die Erweiterung angefallenen Schnee- bzw. Eismaterial gebildet wird, die nacheinander maschinell in den erweiterten Bereich eingeschoben werden.
Sollten die zur Verfügung stehenden Pappschneemengen auch zur Ausbildung der Bodenschicht der Schneebrücke nicht ausreichen, so besteht die Möglichkeit, die Bodenschicht durch Polystyrolschaumplatten zu 45 bilden, und darauf das bei der Erweiterung gewonnene Eismaterial anzuordnen. Die Verwendung von Polystyrolschaumplatten widerspricht dabei nicht der eingangs gestellten Forderung nach einer möglichst umweltfreundlichen Vorgangsweise. Sollten die Schaumplatten durch das Abschmelzen des Gletschers bzw. der Deckschicht freigelegt werden, so werden sie aufgrund der mechanischen Bearbeitung durch die Schikanten in ihre einzelnen kugeligen Teilchen zerlegt, die zu etwa 98 % aus Luft bestehen und durch die starke UV-Strahlung in 50 kürzester Zeit weitgehend zersetzt werden. Da die Schaumteilchen weiß sind, führen sie auch nicht zu einer Erhöhung der Wärmeaufnahme, sodaß die Abschmelzung nicht beschleunigt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens eignet sich bevorzugt eine Vorrichtung in Form eines, eine vordere Anbaueinrichtung aufweisenden Pistenpräparierfahrzeuges, mit einer insbesondere von der Fahrzeughydraulik angetriebenen Fräse, die eine Frästrommel mit vertikaler Antriebswelle aufweist und an der Anbaueinrichtung 55 höhenverstellbar angeordnet ist, wobei die Höhe und der Durchmesser der Frästrommel jeweils zwischen 50 cm und 70 cm, insbesondere jeweils 60 cm betragen. Bei maximaler Spaltenbreite von 25 cm verbleibt somit beidseitig der Spalte eine Auflage von etwa 20 cm für die Schneebrücke. Eine derartige Frästrommel ist etwa der Antriebsleistung üblicher Pistenpräpariergeräte angepaßt, und kann nach Herstellung der kammerartigen Erweiterung gegen den herkömmlichen Planier- bzw. Räumschild ausgetauscht werden, mit dessen Hilfe dann der 60 Pappschnee und/oder das ausgefräste Schnee- bzw. Eismaterial in die Erweiterung eingeschoben wird.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. -2-
Claims (5)
- Nr. 391 627 Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Gletscherspalte, die Figuren 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele von mittels Schneebrücken verschlossenen Gletscherspalten, die Fig. 4 zeigt ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Pistenpräparierfahrzeug und Fig. 5 vergrößert im schematischen Axialschnitt die Fräse von Fig. 4. Insbesondere nach schneearmen Wintern können auch auf "spaltenfieien" Gletscherschipisten Gletscherspalten (2), etwa in der in Fig. 1 gezeigten Art im Gletschereis (1) auftreten. Um nun eine Sperre der Schipiste zu vermeiden, können Spalten (2), die an der Oberfläche (3) eine Breite von maximal 25 cm, insbesondere bis zu 20 cm aufweisen, durch Schneebrücken (5) (Fig. 2,3) verschlossen werden. Hiezu wird ein oberer Bereich der Gletscherspalte (2), dessen Tiefe vorzugsweise 60 cm beträgt, kammerartig erweitert, insbesondere ausgefräst. Die Breite der kammerartigen Erweiterungen (4) beträgt vorzugsweise ebenfalls 60 cm, sodaß der Boden der Erweiterung (4) beidseitig der Spalte (2) eine Auflage (9) bildet. Die kammerartige Erweiterung (4) wird nun mit klumpendem Pappschnee vollständig gefüllt (Fig. 2), oder es wird eine Bodenschicht (6) auf den Boden der Erweiterung (4) eingelegt und darüber eine Deckschicht (7) aus Schnee- bzw. Eismaterial aufgebracht, das bei der Herstellung der Erweiterung (4) gewonnen wurde. In beiden Fällen verbindet sich die Schneebrücke mit dem umgebenden Gletschereis (1), sodaß deren Oberfläche (8) in die Gletscheroberfläche (3) bündig übeigeht und die Spalte (2) verschlossen ist Die Vorgangsweise der Spaltenschließung nach Fig. 2 kann rasch und ohne großen Aufwand erfolgen, sodaß sie bei ausreichend vorhandenem Pappschnee bevorzugt erfolgen wird. Stehen nur geringe Mengen Pappschnee zur Verfügung, kann dieser zur Bildung der Bodenschicht (6) gemäß Fig. 3 herangezogen werden. Sind auch die geringen Mengen nicht gegeben, so kann die Bodenschicht (6) durch Polystyrolschaumplatten gebildet werden. Ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Pistenpräparierfahrzeug (10) weist eine vordere Anbaueinrichtung (11) zur höhenverstellbaren Montage einer Fräse (12) auf, die nach Herstellung des erweiterten Bereiches gegen ein Planierschild austauschbar ist. Die Fräse (12) umfaßt einen von der Fahrzeughydraulik antreibbaren Hydromotor (15), der über ein Getriebe (16) eine auf einer vertikalen Antriebswelle (14) angeordnete Frästrommel (13) antreibt, die außenseitig mit Fräswerkzeugen (17), insbesondere Hartmetalldomen oder -spikes bestückt ist. Diese stehen insbesondere in Schraubenlinien vom Trommelumfang ab, sodaß das ausgefräste Schnee- bzw. Eismaterial zumindest großteils an die Oberfläche (3) ausgetragen wird. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung einer Schneebrücke im oberen Bereich einer in einer Gletscherschipiste auftretenden Gletscherspalte geringer Breite, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich der Gletscherspalte (2) eine kammerartige Erweiterung (4) mit einer beidseitigen Auflage (9) für die Schneebrücke (5) ausgebildet, insbesondere ausgefräst wird und anschließend in der kammerartigen Erweiterung (4) die Schneebrücke (5) hergestellt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kammerartige Erweiterung (4) mit einem rechteckigen Querschnitt gefräst wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneebrücke (5) aus Pappschnee gebildet wird, der maschinell in die kammerartige Erweiterung (4) eingeschoben wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneebrücke (5) aus einer Bodenschicht (6) aus Pappschnee und einer Deckschicht (7) aus dem durch die Erweiterung angefallenen Schnee-bzw. Eismaterial gebildet wird, die nacheinander maschinell in die kammerartige Erweiterung (4) eingeschoben werden.
- 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein eine vordere Anbaueinrichtung (11) aufweisendes Pistenpräparierfahrzeug (10) mit einer insbesondere von der Fahrzeughydraulik angetriebenen Fräse (12), die eine Frästrommel (13) mit vertikaler Antriebswelle (14) aufweist, und an der Anbaueinrichtung (11) höhenverstellbar angeordnet ist, wobei die Höhe und der Durchmesser der Frästrommel (13) jeweils zwischen 50 cm und 70 cm, insbesondere jeweils 60 cm betragen. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -3-
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Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3741311A (en) * | 1971-11-15 | 1973-06-26 | R Fleurant | Towable thrasher |
CH573762A5 (de) * | 1973-09-18 | 1976-03-31 | Kirsch Bernhard | |
CH582789A5 (de) * | 1974-07-01 | 1976-12-15 | Funivie Val Veny Spa | |
EP0089460A2 (de) * | 1982-01-25 | 1983-09-28 | Hans Singer | Pistenpflegegerät |
-
1989
- 1989-05-31 AT AT131489A patent/AT391627B/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
''ALPINE EISTECHNIK'' VON PIT SCHUBERT, BERGVERLAG RUDOLF ROTHER, MÜNCHEN, 12.AUFL. 1981 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA131489A (de) | 1990-05-15 |
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