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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Dehnungsfugen, insbesondere
in Betonfahrbahnen Es ist bereits bekannt, zum Halten der Fugeneinlagen, die in
Betonfahrbahnen u. dgl. vorgesehen sind, Fugerneinlagerihalter vorzusehen, die aus
Blechplatten; geformt sind. Weiterhin ist es bereits bekannt, bei Fugeneinlagen,
die aus Holz hergestellt sind, in den über der Einlage liegenden Spalt Fugenmasse
einzugießen, damit der untere Teil der Fuge gegen Verschmutzung, Eindringen v an
Wasser usw. tunlichst geschützt wird. Schließllich sind bereits Fugeneinlagen bekannt,
bei denen ein Innenkörper aus einem Gemisch von Asphalt, Sägespänen, Rinde u. dgl.
besternt. Dieser Innenkörper ist mit Filzstreifen, die mit Asphalt durchtränkt sind,
umgeben. 'Weiterhin ist eine Asphaltschicht über diesen Filzstreifen vorgesehen,
auf der Steinsplitt vorgesehen ist. Das Verfahren nach der Erfindung bezieht sich
auf das an sieh bekannte Einlegen eines nachgiebigen Körpers in den Beton. Nach
dem Erhärten desBetons wird der über derEinlage liegmendeSpalt in an sich bekannter
Weise mit Fugenmasse vergossen. Die Erfindung beruht nun darauf, daß vor dem Einbringen
des Betons eine zweckmäßig-erweise mit aus Gewebe, Papier od. dgl., abgedecktem
Stroh oder ähnlichem Baustoff gebildete und vorzugsweise bitumengetränkte, mit Fugenhaltern
insbesondere aus Baustahlgewebe oder Blech versehene Fugeneinlage auf .das vorbereitete
Planum bzw. die Papierunterlage der Betondecke gestellt wird. Hierauf wird nach
Einbetonierung der über der Einlage liegende Beton entfernt, die Fugenkanten werden
ausgerundet und nachgearbeitet und nach Erhärten
des Betons werden
etwaige Betonreste herausgekratzt. Schließlich wird die Vergußmasse nach Anstrich
der Fugenkanten eingebracht. Nach der Erfindung bekommt man demnach eine Betonfahrbahn,
bei der die Dehnungsfugen 6i h nicht nur dem Arbeiten des Betons anpassen können,
man bekommt weiterhin besonders dichte Dehnungsfugen. Troltz dieser Vorteile läßt
sich das Verfahren nach der Erfindung schnell. anwenden.
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Der Fugenhalter zur Ausübung des Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß
dadurch aus, daß er aus Baustahlgewebe gebogen ist, wodurch er sich aus einfachen
und billigen Materialien 'herstellen läßt. Bei Fugenhaltern aus Blech ist es, wie
bereits erwähnt, bekannt, waagerechte Teile gewissermaßen als Fußstützen auf der
Bahnunterlage stehen zu lassen und senkrechte Teile, die aus den waagerechtenTeilen
herausgeschnitten und herausgebogen sind, als Anlage für die Fugeneinlagen dienen-
zu lassen.
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Die waagerecht liegenden bzw. gebogenen Drahtenden können nach der
Erfindung dübelartig durch die Fugeneinlage gesteckt werden. Auch können sie mit
kleinen Papphülsen versehen werden. Schließlich können auch die durch die Einlage
hindurchsteckbaren Drahtenden bituminiert werden. Es liegt des weiteren im Rahmen
der Erfindung, die aus Draht gebildeten Fugenhalter auf gegenüberliegenden Seiten
der Fuge versetzt anzuorähen. Hierbei können dann die Fugenhalter nach Einstellung
der Stärke der Fugeneinlage mit dünnem Draht verbunden werden. .
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Es ist nach der Erfindung auch möglich, zur Herstellung von Fugenhaltern
aus Blech, die. Standfüße und- Stützen zum Halten der Einlage aufweisen, die etwa
quadratische Grundfläche von gegenüberliegenden Seiten parallel zueinander und,
im Abstand in etwa .der Einlagenstärke aufzuschneiden und die !hierdurch entstehenden
Lappen zur Bildung von Anlagestützen hochzubiegen. Gegenüber den bekannten. aus
Blech geformten Haltern hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil der einfachen
Anwendung. Es kann sogar auf der Baustelle angewendet werden, da lediglich einfache
Einschnitte von außen in das Blech eingefügt werden, während bei, den, bekanntenBlechhalternAusschnitte
aus dem Blech erforderlich werden, wozu besondere Maschinen erforderlich sind.-
Die senkrecht stehenden Stützen stehen im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren winklig
zur Fugeneinlage, wodurch ein Umkippen .der Einlage oder auch nur ein Verschieben
aus der- senkrechten Lage nicht möglich ist.
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Auf die senkrecht stehenden Stützen der Fugenhalter können Verlängerungsschieblinge
aufgesetzt werden. Hierdurch ist es möglich, die Höhe der Stützen beliebig einzustellen.
Schließlich können in den senkrecht stehenden Stützen Einkerbungen zurAnordnung
vonVerbindungsdrähten vorgesehen sein.
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Zur verfahrensgemäßen Ausrundung der Fuge kann erfindungsgemäß eine
Fugenwalze dienen, und es kann, mittels eines Fugenglättbrettes nachgearbeitet werden.
Nähere Einzelheiten der Erfindung, wie insbesondere auch der Fugenwalze und- des
Fugenglättbrettes, gehen aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen
hervor. Es zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch eine Betonfahrbahn mit einer Dehnungsfugeneinlage
des frischen Betons, Abb. 2 einen Schnitt wie in Abb. i, jedoch nach Ausrundunder
Fugenkanten, Abb. 3 einen Längsschnitt durch eine Betonfa;hrbghn mit einer fertigen
Dehnungsfuge, Abb. 4 den Grundriß eines aufgeschnittenen, noch nicht aufgebogenen
Blechfußes, Abb. 5 den Blechfuß in perspektivischer Ansicht, Abb. 6 einen Verlängerungsaufschiebling
für die senkrechten Teile des Blechfußes in seitlicher Ansicht, Schnittdarstellung
und Anordnung an den Blechfüßen bzw.,an der Einlage, Abb. 7 eine Draufsicht auf
ein Paar Fugenhalter aus Baustahlgewebe, Abb. & eine Fugenwalze zur Ausübung
des Verfahrens und Abb. 9 einen Ouerschnitt eines Fugenbrettes.
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Die Fugeneinlage i gemäß Abb. i, 2 und 3 besteht im wesentlichen aus
einer durch Strichelung wiedergegebenen Längsstrohfüllung 2, die mit Bitumen getränkt
ist. Diese ist mitibitumengetränktem Gewebe, Papier od. dgl. 3 abgedeckt. Gewaschener
Hartsteinedelsplitt q., heiß aufgebracht, ist mit dem Gewebe innig verkittet, und
zwar derart, daß der Splitt an seiner Außenseite seine rauhe Struktur zeigt. Die
Fugeneinlage kann in jeder Stärke, Höhe, Breite und Länge hergestellt werden.
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Bevor die Fugeneinlage i zwischen den herzustellenden Betonblöcken
5 und 6 eingebracht wird, werden Fugenhalter aus handelsüblichem Baustahlgewebe
(beispielsweise den Nummern i oder 2 entsprechend) oder Blech an ihr festgemacht.
Die Fugenhalter oder Baustahlgewebe gemäß Abb.7 werden aus dem Gewebe herausgeschnitten
und so abgebogen; daß eine gewissermaßen die Standfüße bildende untere Lage von
Dräihten 7 entsteht. Die abgebogenen Drahtgewebelagen bzw. Drähte stehen senkrecht
nach oben; sie bilden Anlagestützpunkte für die Fugeneinlage. Durch dünne Drähte
werden die Fugenhalter, die auf entgegengesetzten Seiten liegen und gemäß Abb.7
in Versatz zueinander angeordnet sind, verbunden. Diese dünnen Drähte werden, soweit
erreichbar, später durchgeknifFen oder reißen selbst beim Arbeiten des Betons. Drahtenden
an den Gewebeteilen der Fugehhalter können, gewissermaßen als Diibel wirkend, durch
die Fugentin.lage i !hindurchgesteckt werden. Solche als Diibel wirkenden Drahtenden
sind bei 9 wiedergegeben. Sie sind vor dein Durchstecken bituminiert worden. Die
Fugenhalter aus Blech gemäß Abb.4 und 5 sind aus Schwarzblechstücken entsprechender
Stärke angefertigt. Im allgemeinen sind es Parallelogramme von etwa io und 2o cm
Länge der beiden Diagonalen. Sie werden gemäß Abbildung aufgeschnitten oder gestanzt
an- den Linien i o. Die aufgeschnittenen freien Dreiecke i i werden um 900 um die
Diagonale i2 aufgebogen. Zur Befestigung eines
Bindedrahtes, der
durch die Fugeneinlage gesteckt wird und die Haltedreiecke auch in der oberen Zone
auf Ein.lagenstärke zusammenbringen soll, «-erden die kleinem Einkerbungen 13 in
die Dreiecke i i geschnitten. An der Stelle 14 werden, die Halter vor der Befestigung
an der Einlage noch eingeschnitten, damit die Kraft der späteren Abscherung bei
Temperaturabnahme so gering wie möglich .gehalten wird. Die Halter «erden vor Einbau
der Einlage an dieser befestigt.
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Nah Anbau der Halter wird die komplette Fugeneinlage einfach ,auf
die vorzugsweise aus Papier bestehende Unterlage 15 gestellt, und es werden
die Betonkörper 5 und 6hergestellt (s. Abb. i bis 3).
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Bei größeren Betonstärken würde der Materialaufwand für die Bleche
zu groß. Es werden dann @'erlängerungsaufschieblinge 16 gemäß Abb. 6 auf die senkrechten
Bleche i i geschoben, deren geknickte Rücken 17 an den senkrechten Kanten io der
Bleche i i liegen. Die Aufschieblinge werden oben mit Bindedraft auf Fugeneinlagestärke
zusammengebogen. Sind Eindrücke der Dra'htfugenhalter in die Papiereinlage 7 zu
befürchten, so können Blechabfälle minderwertigster Qualität lose unter die Halter
gelegt werden.
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Nach Fertigstellung des Betons. wird die Fuge vorsichtig durch. Entnahme
des überschüssigen Betons bis auf die Fugeneinlage geöffnet (s. Abb. 2). Anschließend
erfolgt die Behandlung mit der Walze gemäß Abb. B. Der Walzkörper 18 weist abgerundete
Kanten i9 und einen ringförmigen Mittelteil mit den scheibenartigen Teilen 2o auf,
die zur Ausrundung des oberen Fugenteiles bei 21 abgerundet in das Walzenprofil
übergehen. Die Walze ist auf den. Zapfen 22 gelagert, die indem U-förmigen Bügel
23 sitzen. An. diesem sitzt ein Stiel 2,4 zur Betätigung der Walze.
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Eine Nachbearbeitung der Fuge erfolgt mit dem in der Abb.9 wiedergegebenen
Fugenbrett. Das Fugenbrett hat einen Handgriff 25, der mittels der Verbindungsteile
26 mit dem eigentlichen. Fugenbrett 27 in Verbindung steht. Das Fugenbrett, das
zweckmäßigerweise aus Stahl oder Metall besteht, hat, einen mittleren Spalt 28,
der dem Fugenspalt entspricht. Die Teile 29 des Brettes 27 sind nach unten gezogen
und bei 3o ausgerundet. Auch sind die Randkanten 3 i an Stirn und Seiten entsprechend
gerundet nach oben abgebogen. Der Schlitz 2ä ist vorn und hinten verjüngt, wie aus
der Projektion 2811 ersichtlich. Die besondere Ausbildung des Fugenbrettes verhindert
ein Anreißen des frischen Betons.
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Nach der Nachhearbeitung mit dem Fuggenhrett und nach Erhärten des
Betons werden Betonreste entfernt und die gewünschte Fugentiefe wird mit einem Kratzeisen
hergestellt. Nach Ausblasen der Fuge wird sie an den abgerundeten Kanten 32 vorgestrichen
und mit bekannter Masse 33, wie aus Abb. 3 ersichtlich, randvoll vergossen.
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Die nach der Erfindung sich ergebenden wichtigsten Vorteile werden
noch einmal aufgeführt. Die Fugeneinlage nach. der Erfindung bewirkt, daß sie sich
fest und innig mit dem frischen Beton verbindet und nach dessen Erhärten der einseitig
mit Bitumen umhüllte Hartsteinedelsplitt oder anderes Material anderseitig mit dem
Beton eine feste Verbindung eingeht.
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Die Fugeneinlage ist selbst elastisch; sie lä2ßt sich bei Dehnung
des Betons genügend zusammenpressen, beim Schwinden des Betons sich dehnen und sich
zusätzlich über ihre ursprüngliche Stärke weiter dehnen, ohne von den Betonwandungen
abzureißen. Bei sehr großer Dehnung geht sie in sich infolge ihrer Struktur unregelmäßig
im Kern auseinander, doch bleibt sie ständig durch die sie bedeckende Fugenvergußmasse
abgedichtet. Gleichzeitig mit ihrer eigenen Dehnung hilft sie durch inniges Verkittetsein
mit der Fugenvergußmasse, diese auseinanderzuziehen. Nach der Erfindung kann also
keine durchgehende Fuge zwischen Beton und Einlage entstehen, da durch die vermehrte
Klebefläche des Gewebes, Papiers od. dgl. die Haftfähigkeit zwischen Splitt oder
ähnlichem Material, Gewebe, Papier od. dgl. einerseits und zwischen Stroh oder ähnlichem
Material, Gewebe, Papier .od. dgl-. an. dererseits größer ist als innerhalb der
bitumengetränkten Kernzone.
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Bei entgegengesetzter Bewegung zweier mit ihr fest verbundener Betonfelder
kann die Einlab elastisch im eigenen Kern gleiten, ohne ihre erwähnten Eigenschaften
zu verlieren..