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Die Erfindung betrifft eine fahrbare Vorrichtung für die Strassenreinigung in Form eines Traktors mit einem als Saugkehrvorrichtung dienenden Anbaugerätesatz, bestehend aus einem im Frontbereich des Traktors lösbar angebrachten, höhenverstellbaren Kehrbürstensatz mit Aufnahmedüse und einem heckseitig mit dem Traktor lösbar verbundenen Sammelbehälter, der über eine aussen am Traktor entlang unmittelbar in den Sammelbehälter führende, flexible Förderleitung mittels eines am Sammelbehälter angebrachten Sauggebläses mit dem von den angetriebenen Bürsten gesammelten Material beschickbar ist.
Eine solche Vorrichtung für die Strassenreinigung bzw. die Reinigung sonstiger Verkehrsflächen soll die sonst üblichen teuren Spezialfahrzeuge mit fest aufgebautem Bürstensatz und Sammelbehälter ersetzen oder ergänzen, wobei ein Einsatz des Traktors auch für andere Anwendungen möglich ist.
Aus der DE-OS 31 18 493 ist eine Vorrichtung der genannten Art bekannt, bei der ein am Traktor über gesonderte Aufhängungen zwischen den Vorder- und Hinterrädern anbringbaren Bürstensatz mit einer um eine liegende Querachse drehbaren, langgestreckten Bürste mit wendelförmigem Besatz Verwendung findet, die den aufgenommenen Kehrricht zu dem einen Längsende und damit in die Öffnung einer Sammelleitung fördert. Der Sammelbehälter ist als Anhänger ausgebildet. Sein von der Traktorzapfwelle antreibbares Sauggebläse liegt unmittelbar anschliessend an die vom Bürstensatz kommende, flexible Förderleitung im Gutstrom und wirft das zugeführte Material in den Sammelbehälter, wobei der Sammelbehälter mit Lüftungsöffnungen versehen ist, um das Entstehen eines Überdruckes durch die hereingeförderte Luft zu vermeiden.
Ein im Gutstrom liegender Förderer hat den prinzipiellen Nachteil, dass die Schaufeln od. dgl. seines Gebläses durch scharfkantige Teilchen, z. B. Strassensplitt, beschädigt werden, wobei sich überdies die erzielbare Förderleistung mit dem Füllungsgrad des Sammelbehälters ändert. Wegen der Ausführung des Sammelbehälters als Traktoranhänger ergibt sich bei der bekannten Konstruktion die Notwendigkeit einer gelenkigen Unterteilung des von der Zapfwelle zum Gebläse führenden Antriebszweiges und es wird auch schwierig bzw. umständlich, den gefüllten Sammelbehälter zu entleeren.
Der aus Traktor und Anhänger bestehende Zug erreicht eine grosse Gesamtlänge und ist schon bei der Vorwärtsfahrt schwer manövrierbar, wobei eine Rückwärtsfahrt überhaupt nur unter Sonderbedingungen möglich ist und keinesfalls enge Kurven gefahren werden können.
Bei Spezialfahrzeugen, die lediglich der Strassenreinigung dienen, ist es z. B. aus der AT-PS 337 243 bekannt, für einen fest auf einem Lastkraftwagen montierten, über eine Heckklappe entleerbaren Sammelbehälter eine Konstruktion zu wählen, nach der dieser Sammelbehälter als Unterdruckbehälter ausgeführt ist, an den die Saugleitung eines Gebläses über Staubabscheider anschliesst und in den die Sammelleitung im Abstand von der genannten Saugleitung mündet, um so Beschädigungen des Gebläses und ein Austragen von feinem Staub durch das Gebläse zu vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, bei der der Anbau der Saugkehrvorrichtung an den Traktor vereinfacht, dabei aber eine hohe Reinigungsleistung erzielbar ist, die Manövrierbarkeit des Traktors nicht beeinträchtigt wird und der Fahrer des Traktors einen guten Überblick über die eben gereinigten Verkehrsflächen behält.
Nach der Erfindung ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass der aus um stehende Achsen rotierend antreibbaren Bürsten bestehende Kehrbürstensatz mit seiner Antriebseinrichtung mit Frontlenkern des Traktors lösbar verbunden und über diese Lenker verstellbar ist, dass das von der Traktorzapfwelle antreibbare Sauggebläse sich an den Sammelbehälter über Filter und/oder Staubabscheider anschliesst und dass die von der den Kehrbürsten in Fahrtrichtung nachgeordneten Aufnahmedüse in den Sammelbehälter führende Förderleitung mit dem Traktor, der Ausnahmedüse und dem Sammelbehälter über lösbare Schnellkupplungen verbunden ist.
Durch die um stehende Achsen rotierenden Kehrbürsten, für deren Einstellung die Frontlenker des Traktors ausgenützt werden, kann der Fahrer des Traktors den Kehrbereich gut beobachten. Die Manövrierbarkeit des Traktors bleibt auch bei montiertem Anbaugerätesatz voll erhalten und die Anbaugeräte können während der Leerfahrt mit Hilfe der Hubeinrichtungen des Traktors angehoben werden. Das Sauggebläse ist vor Beschädigungen und Abrieb durch scharfkantige Teilchen geschützt. Bei Verwendung von Abscheidern können im Sammelbehälter zyklonartige Vorrichtungen Verwendung finden. Der Anbaugerätesatz lässt sich rasch anbauen und ebenso wieder abbauen, so dass eine rasche Umrüstung des Traktors auf andere Betriebsarten möglich ist.
Wenn ein Sammelbehälter mit grossem Aufnahmevolumen eingesetzt werden soll, empfiehlt sich eine Ausbildung, nach der der über das Traktorhubwerk heb- und senkbare Sammelbehälter ein Hilfsfahrgestell zur zusätzlichen Abstützung auf der Fahrbahn aufweist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen :
Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemässe Vorrichtung in stark schematisierter Darstellungsweise in der Arbeitsstellung in Seitenansicht und in Draufsicht.
Ein Traktor (1) besitzt an sich bekannte Front- und Heckanbauvorrichtungen, von denen nur die Front- und Hecklenker (2,3) dargestellt wurden, für die Befestigung verschiedener Anbaugeräte, die mit Hilfe der Anbauvorrichtungen gehoben und gesenkt werden können. Ein an einer Querschiene (4) der Frontanbauvorrichtung befestigtes Frontanbaugerät (5) kann über ein Mitläuferrad (6) zur Einstellung seines Arbeitsabstandes vom Boden abgestützt sein und ist beim Ausführungsbeispiel mit zwei um stehende Achsen antreibbaren Kehrbürsten (7) ausgestattet, welche Kehrbürsten an Schwenkarmen (8) lagern und über aufgesetzte Ölmotoren (9) antreibbar sind.
Versorgungsleitungen für die Ölmotoren (9) sind mit der Traktorhydraulik
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Arbeits-Ausschwenkstellung. Die Bürstenachsen sind leicht gegenüber der Vertikalen geneigt Die Kehrbürsten (7) selbst werden gegenläufig angetrieben, so dass sie sich durch die von der Fahrbahn wirksam werdenden Reaktionskräfte zufolge der Neigung unter Überwindung der Gegenkraft der Rückzugsfedern (11) in die durch die Anschläge bestimmte Arbeitsstellung bewegen. Beim Anheben des Frontanbaugerätes (5) ziehen die Rückzugsfedern (11) die Arme (8) nach innen, so dass die Kehrbürsten (7) eine eingeschwenkte Transportstellung erreichen. Die Arbeitsbreite kann durch Veränderung der Anschläge eingestellt werden.
Vor der Schiene (4) ist im Träger (12) eine Aufnahmedüse (13) angebracht, deren Öffnung den Kehrricht aufnimmt und die sich in der Arbeitsstellung knapp über der Fahrbahndecke befindet. Die Aufnahmedüse (13) ist über eine Schnellkupplung (14) mit einer als Schlauch ausgebildeten Förderleitung (15) verbunden, die über weitere z. B. schellenartige Schnellkupplungen (16) am Traktor (1) befestigt und seitlich am Traktor entlang zu einem Heckanbaugerät (17) geführt ist. Dieses Heckanbaugerät (17) bildet einen Kasten, der über ein Hilfsfahrgestell (18) in der abgesenkten Arbeitsstellung auf der Fahrbahn abgestützt werden kann. Der Kasten ist durch eine Querwand (19) unterteilt.
In einem vorderen Abschnitt (20) ist ein Sauggebläse (21) untergebracht, das von der Traktorzapfwelle (22) über ein Zwischengetriebe (23) angetrieben werden kann und das in einen oberen Auslass (24) fördert. Die Förderleitung (15) ist über eine weitere Schnellkupplung (25) an einen Sammelbehälter (26, 27) angeschlossen, mit dem auch das Gebläse (21) über Ansaugfilter oder Staubabscheider in Verbindung steht.
Ein feststehender Teil (26) des in der Arbeitsstellung mit Ausnahme der erwähnten Anschlüsse luftdicht abgeschlossenen Sammelbehälters schliesst an die Kammer (20) an. Er ist heckseitig durch eine den zweiten Behälterteil bildende Verschlussklappe (27) abgeschlossen, die die Heckwand (28), Teile der Seitenwände und einen zur Trennebene zwischen den Teilen (26 und 27) abfallenden Bodenteil (29) aufweist. Auch der Bodenteil (30) des feststehenden Behälterteiles (26) fällt zur Trennebene ab. Die Verschlussklappe (27) ist mit Hebeln (31) an einer oberen Querachse (32) aufklappbar gelagert. Ihr Rand schliesst unter Zwischenschaltung einer Dichtung an den Rand des feststehenden Behälterteiles (26) an.
Zum Aufschwenken und Schliessen der Verschlussklappe (27) dienen hydraulische Kolbentriebe (33), für die ebenfalls eine Fernbetätigung vom Traktorfahrerhaus (10) her vorgesehen werden kann.
PATENTANSPRÜCHE 1. Fahrbare Vorrichtung für die Strassenreinigung in Form eines Traktors mit einem als Saugkehrvorrichtung dienenden Anbaugerätesatz, bestehend aus einem im Frontbereich des Traktors lösbar angebrachten, höhenverstellbaren Kehrbürstensatz mit Aufnahmedüse und einem heckseitig mit dem Traktor lösbar verbundenen Sammelbehälter, der über eine aussen am Traktor entlang unmittelbar in den Sammelbehälter führende, flexible Förderleitung mittels eines am Sammelbehälter angebrachten Sauggebläses mit dem von den angetriebenen Bürsten gesammelten Material beschickbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der aus um stehende Achsen rotierend antreibbaren Bürsten (7) bestehende Kehrbürstensatz mit seiner Antriebseinrichtung mit Frontlenkern (2) des Traktors lösbar verbunden und über diese Lenker verstellbar ist,
dass das von der Traktorzapfwelle antreibbare Sauggebläse (21) sich an den Sammelbehälter (26,27) über Filter und/oder Staubabscheider anschliesst und dass die von der den Kehrbürsten in Fahrtrichtung nachgeordneten Aufnahmedüse (13) in den Sammelbehälter (26,27) führende Förderleitung (15) mit dem Traktor (1), der Aufnahmedüse (13) und dem Sammelbehälter (26,27) über lösbare Schnellkupplungen (14,16, 25) verbunden ist.