AT38653B - Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus schwefliger Säure und Schwefelwasserstoff. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus schwefliger Säure und Schwefelwasserstoff.

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

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  Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus schwefliger Säure und Schwefelwasserstoff. 
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 die Ausbeute an Schwefel zu steigern, indem man die   Gase in Chlormagnesiumlösung   einleitete. 



  Indessen auch dieses Verfahren erwies sich als unzureichend. Der gewonnene Schwefel ist amorph, schwer filtrierbar und minderwertig gegenüber dem natürlichen Schwefel. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass die Reaktion   vollständig   im Sinne der oben angeführten Umsetzung vor sich geht, wenn man die Gase in eine Flüssigkeit einleitet, welche den bei der Reaktion sich bildenden Schwefel zu lösen vermag. Die Bildung von Säuren des Schwefels irgend welcher Art wird dabei nahezu vollständig vermieden. 



   Es kann jede Flüssigkeit, welche den entstehenden Schwefel in kaltem oder erwärmtem Zustande zu lösen vermag, als Reaktionsmittel verwendet werden. Am besten geeignet sind die 
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 darüber erwärmt wird. Diese Basen dienen als   Überträger   für schweflige Säure. In Übereinstimmung mit dieser Beobachtung erwiesen sich im Verfolg der Versuche alle diejenigen organischen (der   au@rganischen Stoffe   für geeignet die Reaktionsgeschwindigkeit zu steigern, welche mit schwefliger Säure, beziehungsweise mit Schwefelwasserstoff Verbindungen eingehen, die sich beim Erwärmen mit Flüssigkeiten wieder zersetzen.

   Es gehören dazu unter Anderem die aromatischen Amine, Amide, Nitrile, Thiamidc und ähnliche, sowie die entsprechenden Verbindungen der Fettreihe, einerlei ob sie basischen oder schwach sauren Charakter haben, sowie eine Reihe organischer   . Stoffe   mit der oben gekennzeichneten Eigenschaft. Ferner gehören dazu anorganische Ammoniumbasen, basische und   schweflig0Faure Aluminium-Verbindungen,   und unter   Innehaltung   gewisser   VorsichtsmaOregeln, basische Magnesia-und   Ammoniakverbindungen, sowie deren Sulfite. Bei diesen Letzteren hat man darauf zu achten, dass die   Reaktionsnlüssigkeit   sauer gehalten wird, andernfalls bildet sich Thiosulfat neben Polythiosäuren.

   Ein geringer Überschuss an schwefliger Säure oder auch ein Zusatz an Stoffen, welche einen schwach sauren Charakter haben, wie z.   B.   Phenole oder dergleichen, genügt, um auch in diesem Falle die Bildung von Thiosäuren zu verhindern. 



   Bei der Verwendung von basischen Stoffe mit den oben gekennzeichneten Eigenschaften als Zusatz zur Reaktionsflüsigkeit tritt häufig nach längerem Gebrauch eine Abnahme der Wirk-   samkeit (tcr Reaktionsflissiikeit ein.   Es   zeit sich,   dass dieser Umstand   bedingtet, durch die     nebenher auftretende Bildung von unzersetzliohen Sauerstoffs uren   des   Schwefels, wie z.   B. von   Schwefelsäure. Die schweflige Säure   enthält stets geringe Mengen   von Schwefeltrioxyd   und   Schwefelsäure beigemengt. Diese bilden   mit den zur   Reaktionssteigerung   dienenden basischen Verbindungen Sulfate. Verwendet man z. B.

   Teerbasen als Mittel zur Steigerung der Reaktiongeschwindigkeit, so entsteht das Sulfat dieser Basen. Sobald die Basen in Sulfat   übergefiihrt   sind, hört die Steigerung der Reaktionswirkung auf. Durch Zersetzung des Basensulfates werden die Basen wieder nutzbar gemacht. Zu diesem Zwecke setzt man der   Reaktionsnlüssigkeit Sub-   stanzen zu, welche die reaktionsfähigen Sulfate der, die   Reaktionsgeschwindigkeit steigernden   Stoffe in reaktionsfähige Verbindungen dieser Stoffe   überzuführen   vermögen. Geeignet dazu sind die Oxyde, Hydrate, Carbonate, Sulfide und Sulfite der Alkalien, Erdalkalien, des Ammoniaks, der Magnesia und des Aluminiums.

   Die Teerbasen werden in diesem Falle in ihrer Wirksamkeit nicht   beeinträchtigt   ; das entstandene Sulfat des angewendeten Bindungsmittels scheidet sich zusammen mit dem kristallisierten Schwefel aus. Im Falle von Verbindungen der Alkalien des   Ammoniaks,   der Magnesia oder des Aluminiums zur Bindung der Schwefelsäure   tout sic   das entsprechende Sulfat auf sobald man den kristallisierten Schwefel mit Wasser oder Dampf wäscht. Bei Verwendung von Erdalkalien entstehen die unlöslichen Sulfate. In diesem 
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   Im   Nachstehenden   ist die Arbeitsweise an einem Beispiel beschrieben, wobei als Reaktionsflüssigkeit diejenige Fraktion der Teerdestillation verwendet ist, welche man mit Schweröl bezeichnel. Dieses Schweröl enthält den grössten Anteil der im Teer enthaltenen Stickstoffbasen. 
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 etwa 40  erwärmt umd gleichzeitig schweflige Säure und Schwefelwasserstoff oder solchen enthaltende Gase eingeleitet. Damit kein Schwefelwasserstoff entweicht, führt man soviel schweflige Säure zu, dass   wenigstens ein Molekül derselben   auf 2 Moleküle Schwefelwasserstoff vorhanden ist. Ein Überschuss an schwefliger Säure schadet nichts, die Flüssigkeit hält die schweflige Säure zurück.

   Man kann auch derart arbeiten, dass man die Flüssigkeit zuerst mit schwefliger Säure sättigt und dann Schwefelwasserstoff einleitet und diese wechselnde Arbeitsweise solange fortfuhrt, bis die   Flüssigkeit   mit Schwefel gesättigt ist und der Schwefel aus kristallisiert. Die Flüssigkeit erhitzt sich so stark, dass schliesslich das bei der Reaktion entstehende Wasser verdampft. 



  Die Oxydation des Schwefelwasserstoffes ist vollständig, selbst wenn derselbe sehr verdünnt ist. 



  Nachdem die Flüssigkeit auf 100 Teile etwa 50 bis 60 Teile Schwefel teils gelöst, teils kristallinisch   ausgeschicden, enthält, unterbricht man das   Einleiten der Gase und lässt erkalten. Der Schwefel kristallisiert in   Form kräftiger, schön   gefärbter Kristalle aus, welche das gebildete Natriumsulfat neben Natriumsulfit enthalten. Der Schwefel wird am zweckmässigsten in einer Zentrifuge von dem Lösungsmittel getrennt und dann mit Wasserdampf behandelt. Das sich kondensierende Wasser löst die Natronverbindungen auf, während der Dampf das anhaftende Öl entfernt. Letztere wird durch Kondensieren des Dampfes wiedergewonnen. Das 01 wird darauf in das Verfahren zurückgeführt. 



   Will man den Verlust von Soda als Sulfat vermeiden, so verwendet man das 01 ohne SodaZusatz, lässt nach beendeter Reaktion den Schwefel auskristallisieren und behandelt die Mutter- 

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   Enthalten die von Schwefelwasserstoff zu reinigenden Gase auch Ammoniak, so ist es nicht nötig, der   Reaktionsflüssigkeit   ein Bindungsmittel für Schwefelsäure zuzusetzen. Man muss jedoch in diesem Falle dafür sorgen, dass die Flüssigkeit stets sauer ist. Man verwendet dann am zweckmässigsten als Reaktionsflüssigkeit diejenige Fraktion der Teerdestillation, welche reich an Phenolen ist und infolgendessen schwachsauren Charakter hat. Ebensogut kann man auch    Karbol-   säure, welche zur Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit mit   Tee.. ben   versetzt wird, verwenden. 



   Die gegebenen   Beispiele behandeln nur wenig Fälle der gegebenen Möglichkeiten. Es   ist aus der Einleitung in Verbindung mit den Beispielen leicht, für jeden besonderen Fall die günstigste   Ausführungsbedingung festzusetzen. 



  PATENT-ANSPRÜCHE:   
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 stoff, dadurch gekennzeichnet, dass man diese Gase gleichzeitig oder nacheinander in eventuell angewärmte Flüssigkeiten einleitet, welche den sich bildenden Schwefel zu lösen vermögen. 
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Claims (1)

  1. oder Schwefelwasserstoff sich beim Erhitzen in Gegenwart von Flüssigkeiten ganz oder teilweise wieder zersetzen.
    4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Reaktionsflüssigkeit Öle verwendet, welche bei der Destillation von Steinkohle, Braunkohle.
    Schiefer-, Torf, Knochen oder anderen organischen Substanzen gewonnen werden und organische Stoffe der im Anspruch 3 gekennzeichneten Art enthalten.
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man schweflige Säure-, Schwefelwaserstoff- und Ammoniakgase gleichzeitig oder in verschiedener Reihenfolge in die durch anorganische oder organische Verbindungen schwach sauer gehaltene Reaktionsflüssigkeiteinleitet. EMI3.4
AT38653D 1907-03-06 1908-02-03 Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus schwefliger Säure und Schwefelwasserstoff. AT38653B (de)

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