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Die Erfindung betrifft eine Schrittbalkenfördereinrichtung mit einem zwischen mindestens zwei heb- und senkbaren Lastauflagern hin- und herbewegbaren Schrittbalken, wobei jedes Lastauflager mittels einer Schwinge an einer ortsfesten Achse abgestützt ist und benachbarte Lastauflager mittels einer Koppel zu einem Gelenkparallelogramm verbunden sind, und mindestens eine Schwinge über die ortsfeste Achse hinaus zu einem zweiarmigen Hebel verlängert ausgebildet ist, an dessen Ende eine längenveränderbare Stelleinrichtung für die Lastauflager angelenkt ist.
Eine Schrittbalkenfördereinrichtung mit heb- und senkbaren Lastauflagern ist aus der DE-AS 1531085 bekannt. Die heb- und senkbaren Lastauflager sind jeweils einzeln und mittels jeweils eigener Druckmittelzylinder betätigbar, wobei die Druckmittelzylinder unterhalb der Lastauflager in Fundamentausnehmungen vorgesehen sind. Ein solcher Schrittbalkenförderer weist den Nachteil auf, dass er Druckmittelzylinder entsprechend der Anzahl der Lastauflager benötigt, wobei jeder der Druckmittelzylinder die gesamte zu fördernde Last zu heben hat. Weiters werden Vertikalführungen für die Lastauflager und eine Mehrzahl, nämlich der Anzahl der Lastauflager entsprechende Fundamentgruben benötigt.
Durch die vertikal wirkenden Druckmittelzylinder können bei Kontaktnahme der Lastauflager mit der zu fördernden Last Stösse entstehen, die sich nur durch eine aufwendige Hubgeschwindigkeitsregelung oder langsam ausfahrende Druckmittelzylinder - wodurch eine entsprechend lange Taktzeit und geringe Förderleistung bedingt ist - vermeiden lassen. Defekte an den Druckmittelzylindern können ein Abstürzen der Last zur Folge haben.
Eine Schrittbalkenfördereinrichtung der eingangs beschriebenen Art ist aus der US-PS Nr. 4, 407, 407 bekannt. Bei dieser Fördereinrichtung sind die hin- und herbewegbaren Lastträger jeweils als um eine Schwenkachse schwenkbare Schwinge ausgebildet, wobei jede Schwinge mit einem eigenen Druckmittelzylinder zwecks Weitergabe der Last von einem heb- und senkbaren Lastauflager zum nachfolgenden heb- und senkbaren Lastauflager mit einem eigenen Druckmittelzylinder betätigbar ist. Die Vielzahl der vorgesehenen Druckmittelzylinder macht die bekannte Fördereinrichtung konstruktiv aufwendig und schwer.
Der für das Heben und Senken der Last verantwortliche Druckmittelzylinder, der einerseits an der Schwinge des Lastauflagers angreift, ist an einem ortsfesten, mit dem Fundament starr verbundenen Gerüstteil gegengelagert, wodurch dieser Gerüstteil entsprechend schwer dimensioniert sein muss.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der mit einer wenig aufwendigen Fundamentierung und einer einfachen Mechanik mit möglichst wenig beweglichen und möglichst gering belasteten Teilen das Auslangen gefunden wird. Weiters soll die Last unter Vermeidung von Stössen schonend gehoben und auf den Lastträger abgesetzt werden, wobei jedoch trotzdem eine hohe Förderleistung erzielbar ist. Insbesondere soll das Eigengewicht der Fördereinrichtung in einem günstigen Verhältnis zum Gewicht der geförderten Last stehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Stelleinrichtung mit ihrem der Schwinge gegenüberliegenden zweiten Ende an der Koppel direkt oder an ihr über eines der beiden benachbarten Lastauflager angelenkt ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dÅadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander parallele Koppeln beiderseits des Schrittbalkens und symmetrisch zu dessen Längsachse vorgesehen sind.
Vorzugsweise sind die Schwingen bzw. der zweiarmige Hebel aus einer in abgesenkter Position der Lastauflager zur Horizontalen ungefähr 45 geneigten Lage mittels der Stelleinrichtung in eine über die vertikale Lage um einen kleinen Winkel y hinausgehende Lage verschwenkbar, wodurch die Lastauflager bei einem Defekt der Stelleinrichtung bzw. bei Reparatur einer Stelleinrichtung in der angehobenen Lage verbleiben und eine gute Zugänglichkeit zur Stelleinrichtung gegeben ist. Sind als Stelleinrichtungen Druckmittelzylinder vorgesehen, so werden aus Sicherheitsgründen stets doppeltwirkende Zylinder verwendet, wodurch der sehr geringfügige Hubvorgang zu Beginn des Absenkens der Last bei Schwenken der Schwingen in die zur Horizontalen ungefähr 45 geneigte Lage keinen Mehraufwand bedingt.
Für besonders grosse Förderstrecken sind zweckmässig eine Mehrzahl von Schrittbalkenförderern mittels Gelenkstangen hintereinander zu einer sich über eine grosse Länge erstreckenden Förderanlage vereinigt. Dabei werden untereinander gleich gestaltete Fördereinrichtungen, die hintereinan-
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lgern --16-- und Lastauflagern --17-- einschliessen, wie dies in Fig. l mit strichlierten Linien dargestellt ist. Durch diese Massnahme wird ein Schleifen der Last an den Lastträgern und Lastauflagern vermieden.
Die Lastauflager --17-- sind derart gestaltet, dass der Schwerpunkt der Last (des Rundmaterials --24--) vertikal über den Anlenkpunkten der Schwingen --19-- an den Lastauflagern --17--, d. h. vertikal über der Achse des Zapfens --18--, zu liegen kommt. Durch diese Massnahme wird die Koppel --21-- weitgehend frei von Biegekräften gehalten.
Die Funktion der Fördereinrichtung ist folgende : Ein zu förderndes Rundmaterial --24-wird auf den in rückwärtiger Position befindlichen Schrittbalken --2-- abgesetzt, worauf dieser mittels des Druckmittelzylinders --10-- um eine dem Abstand --15-- entsprechende Strecke in Förderrichtung --28-- bewegt wird. Danach werden die Lastauflager --17-- aus der in Fig. l in vollen Linien dargestellten abgesenkten Position in die strichpunktiert gezeichnete Position mittels der Druckmittelzylinder --22-- angehoben. Das Rundmaterial --24-- liegt somit nicht mehr auf dem letzten Lastträger --16-- des Schrittbalkens --2-- auf, sondern wird von den Lastauflagern --17-- in gehobener Position gehalten.
Der Schrittbalken --2-- wird sodann in seine rückwärtige Position bewegt, worauf das Rundmaterial --24-- durch Absenken der Lastauflager --17-- wieder auf den Schrittbalken übergeben wird, u. zw. auf den in Förderrichtung zweiten Lastträger --16--. Durch Wiederholung dieses Bewegungsablaufes wird das Rundmate- rial --24-- schrittweise in Förderrichtung --28-- weiter transportiert.
Die erfindungsgemässe Fördereinrichtung-l-weist den Vorteil auf, dass zum Heben und Senken der Last keine Vertikalführungen erforderlich sind und dass mit einer geringen Anzahl von Druckmittelzylindern --22-- das Auslangen gefunden werden kann. Wie aus Fig. l ersichtlich ist, erfordert die Fördereinrichtung-l--nur eine geringe Bauhöhe, so dass keine tiefen Fundamentierungen erforderlich sind. Durch die Kinematik des Gelenkparallelogramms ist eine sanfte Kontaktnahme der Last mit den Lastträgern --16-- und den Lastauflagern --17-- (ohne Stossbelastung) sichergestellt.
Infolge des Hebels --23--'brauchen die Druckmittelzylinder --22-- nur für einen Bruchteil der Masse der zu fördernden Last ausgelegt zu werden, so dass mit Druckmittelzylindern geringen Querschnittes das Auslangen gefunden werden kann. Die Lagerung eines Druckmittelzylinders --22-- einerseits am Hebel --23-- und anderseits am Lastauflager --17-bewirkt auf kürzestem Wege geschlossene Kraftlinien und eine Freihaltung des Fundamentes --8-von Hubkräften. Die Druckmittelzylinder --22-- der Hubeinrichtungen --3-- sind parallelgeschaltet, so dass man auf eine hydraulische Gleichlaufregelung und auf eine mechanische Verbindung dieser Hubeinrichtungen --3-- verzichten kann.
Gemäss der Fördereinrichtung-l'-nach Fig. 3 sind die Koppeln --21-- der Hubeinrich- tung --3'-- über die Lastauflager --17--, an denen die zweiarmigen Hebel --23-- angelenkt sind, hinaus verlängert, und jeweils mit einem weiteren Lastauflager --17--, das ebenfalls mittels einer Schwinge --19-- am Fundament --8-- abgestützt ist, versehen. Der Schrittbalken --2'-- ist dementsprechend verlängert ausgebildet und trägt einen Lastträger --16-- mehr.
Bei der Fördereinrichtung --1"-- gemäss Fig.4 sind zwei Hubeinrichtungen --3--, wie sie in Fig. l gezeigt sind, in Förderrichtung --28-- hintereinander angeordnet und mit einem gemeinsamen einstückigen Schrittbalken --2"-- kombiniert.
Fig. 5 zeigt zwei hintereinander angeordnete Hubeinrichtungen --3'-- gemäss Fig. 3, deren Schrittbalken-2 und 2'-mit einer Gelenkstange --29-- verbunden sind, wodurch die Schrittbalken 2'-synchron bewegt werden. Die Gelenkstange --29-- ist sowohl am Schrittbalken - als auch am Schrittbalken --2'-- mittels eines Gelenkes --30-- befestigt.
Gemäss Fig. 6 sind zwei Hubeinrichtungen --3'-- gemäss Fig.3 mit einer weiteren Hubeinrich- tung --3-- gemäss Fig. l kombiniert, wobei zwei hintereinanderliegende Schrittbalken --2', 2"--, die mittels einer Gelenkstange --29-- analog zu Fig. 5 verbunden sind, vorgesehen sind.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsformen. So können z. B. die einzelnen in den Fig. l, 3 und 4 dargestellten Fördereinrichtungen--1, l', 1"-je nach Bedarf zu einer sich über eine grosse Länge erstreckenden Förderanlage vereinigt werden.
Ebenso kann der Antrieb des Schrittbalkens über ein ortsfestes Zahnrad erfolgen, das auf eine
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am Schrittbalken angebrachte Zahnstange wirkt. An Stelle der Druckmittelzylinder --22-- zum Verschwenken der Hebel --23-- können auch andere im Maschinenbau übliche Stelleinrichtungen, wie z. B. Gewindespindeln, verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schrittbalkenfördereinrichtung mit einem zwischen mindestens zwei heb- und senkbaren Lastauflagern hin- und herbewegbaren Schrittbalken, wobei jedes Lastauflager mittels einer Schwinge an einer ortsfesten Achse abgestützt ist und benachbarte Lastauflager mittels einer Koppel zu einem Gelenkparallelogramm verbunden sind, und mindestens eine Schwinge über die ortsfeste Achse hinaus zu einem zweiarmigen Hebel verlängert ausgebildet ist, an dessen Ende eine längenveränderbare Stelleinrichtung für die Lastauflager angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (22) mit ihrem der Schwinge (19) gegenüberliegenden zweiten Ende an der Koppel (21) direkt oder an ihr über eines der beiden benachbarten Lastauflager (17) angelenkt ist.