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Die Erfindung betrifft ein Desinfiziergerät für die Zitzen von Milchtieren, bestehen aus einem elastisch zusammendrückbaren Vorratsbehälter für die Desinfektionsflüssigkeit und einem mit diesem verschraubten und durch ein Steigrohr verbundenen, als in den Behälter einragender Einsatz ausgebildeten Becher zum Eintauchen der Zitzen.
Bekanntlich sollen die Zitzen von Kühen oder andern Milchtieren unmittelbar nach dem Melken in eine geeignete Desinfektionsflüssigkeit getaucht werden, um die Übertragung von Mastitiserregern von Tier zu Tier zu verhindern und um gegebenenfalls während des Melkvorganges übertragene pathogene Keime abzutöten.
Es sind Desinfiziergeräte bekannt (GB-PS Nr. 1, 502, 1 (1), bei denen der Becher oben auf dem flaschenförmigen Vorratsbehälter aufgeschraubt ist. Durch Zusammendrücken des Vorratsbe- hälters gelangt die Desinfektionsflüssigkeit über das Steigrohr, das auch als Schlauch ausgebildet sein kann, in den Becher, wobei das ganze Gerät so unter das Euter gehalten wird, dass jeweils eine Zitze in den Becher eintaucht. Nach dem Tauchen wird durch nachlassendem Druck auf den
Vorratsbehälter die Desinfektionsflüssigkeit wieder in den Behälter zurückgesaugt. Um ein problem- loses Eintauchen der Zitzen zu ermöglichen, soll das Desinfiziergerät eine möglichst geringe
Bauhöhe aufweisen, damit bei grossen tiefhängenden Eutern mit dem Gerät leicht unter die Zitzen gelangt werden kann.
Durch das Aufeinanderschrauben von Vorratsbehälter und Becher summieren sich aber die Bauhöhen dieser beiden Teile, wozu noch kommt, dass an der Einmündung des Steig- rohres in den Becher bzw. an der Austrittsöffnung des Steigrohres eine Einrichtung zur Strömungs- drosselung, beispielsweise in Form eines die Einmündung überdeckenden Pilzes, vorgesehen ist, um ein Hinausspritzen von Desinfektionsflüssigkeit bei raschem Zusammendrücken des Vorratsbehälters zu vermeiden. Eine solche Einrichtung vergrössert zusätzlich die Bauhöhe des Gerätes und vermehrt den Herstellungsaufwand.
Es ist zwar auch schon bekannt (DE-AS 2515580), den Becher als in den Vorratsbehälter einragenden Einsatz auszubilden, um dadurch an Bauhöhe einzusparen, jedoch ist dabei das Steigrohr aufwärts bis zum oberen Becherrand geführt. Daher hat die Desinfektionsflüssigkeit, wenn sie einmal durch Zusammendrücken des Vorratsbehälters in den Becher gefördert wurde, keine Möglichkeit, in den Vorratsbehälter zurückzufliessen, sie verbleibt vielmehr im Becher. Die geringe, dann im Becher enthaltene Menge der Desinfektionsflüssigkeit wird durch die von den Zitzen stammende Restmilchmenge schnell inaktiviert und muss daher kurzfristig weggeschüttet und erneuert werden, so dass bei diesen bekannten Geräten ein wesentlich höherer Verbrauch an Desinfektionsflüssigkeit zu verzeichnen ist.
Dazu kommt noch, dass die im Inneren des Bechers hochragende Steigleitung eine enge Anpassung an die Zitzenform verhindert und Toträume entstehen, die befüllt werden müssen. Schliesslich ist die Manipulation des Gerätes mit der im Becher verbliebenen Des- infektionsflüssigkeit beschwerlich und erfordert erhöhte Aufmerksamkeit bzw. Sorgfalt, um ohne Schüttverluste von Tier zu Tier zu gelangen.
Schliesslich ist ein Desinfiziergerät bekannt (DE-OS 2946764), bei dem der Becher zwar ebenfalls als Einsatz in den Vorratsbehälter versenkt ist, aber mit dem Vorratsbehälter keine Steigrohrverbindung aufweist, sondern in seiner Wand und in seinem Boden Düsenöffnungen besitzt, so dass beim elastischen Zusammendrücken des Vorratsbehälters die eingetauchte Zitze besprüht wird. Hier ergibt sich ein noch grösserer Verbrauch an Desinfektionsmittel, da vom Sprühbecher eine Ableitung unmittelbar nach aussen führt. Die Bauhöhe des Gerätes ist ausserdem beträchtlich, weil nur der Behälterteil unter dem Becher den gesamten Vorrat an Desinfektionsflüssigkeit aufnehmen muss.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, alle diese Mängel zu beseitigen und ein Gerät der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das bei genügendem Flüssigkeitsvorrat und vergleichsweise geringer Bauhöhe eine rasche Befüllung und Entleerung des Bechers erlaubt und gewährleistet, dass der Verbrauch an Desinfektionsflüssigkeit vermindert ist und sich eine vergleichsweise einfache und billige Herstellungsmöglichkeit ergibt.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Steigrohr in den Becher an dessen tiefster Stelle einmündet und an seinem dem Boden des Vorratsbehälters zugekehrten Ende stirnseitig verschlossen und lediglich mit Mantelschlitzen versehen ist.
Da also das Steigrohr nicht in den Becher hineingeführt ist, sondern am Becherboden endet,
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kann die zunächst hochgedrückte Desinfektionsflüssigkeit bei nachlassendem Druck auf den Vorratsbehälter sofort wieder in diesen zurückfliessen, so dass die von den Zitzen abgespülten Milchreste auf die ganze vorhandene Flüssigkeitsmenge verteilt werden, wobei die Konzentration des Desinfektionsmittel ohne weiteres so gewählt werden kann, dass bei einer empfohlenen Zitzendesinfektion an 50 Kühen die Wirksamkeit der Desinfektionsflüssigkeit gesichert bleibt. Es ist also ein häufiges Nachfüllen bzw. Erneuern der Desinfektionsflüssigkeit unnötig und der Verbrauch wird wesentlich verringert.
Durch den stirnseitigen Verschluss des dem Boden zugekehrten Steigrohrendes wird bereits im wesentlichen das Herausspritzen der Desinfektionsflüssigkeit aus dem Becher beim Hochdrücken verhindert, da eben nur die seitlichen Einströmschlitze vorhanden sind. Es erübrigt sich daher, eine besondere Einrichtung zur Strömungsdrosselung an der Einmündung des Steigrohres in den Becher, so dass dieser in voller Tiefe nutzbar ist, was eine weitere Bauhöhenverminderung und eine entsprechende Konstruktionsvereinfachung mit sich bringt. Dazu kommt noch, dass durch den Wegfall der in den Becher ragenden Steigleitung die Anpassung des Bechers an die Zitzenform ermöglicht wird, so dass unnötige Toträume vermieden werden.
Das Fehlen einer Querschnittsverengung der Steigrohres zur Verhinderung des Ausspritzens bringt auch den Vorteil einer möglichst schnellen und wenig arbeitsaufwendigen Durchführung der Desinfektionsarbeit mit sich, da sich ja der Becher wesentlich rascher und mit geringerem Kraftaufwand füllen und entleeren lässt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist das Steigrohr, sich zum Becher hin weitend, konisch geformt. Es wird dadurch beim Hochdrücken der Desinfektionsflüssigkeit die Strömungsgeschwindigkeit im Steigrohr stark verringert und damit die Gefahr des Ausspritzens der Flüssigkeit aus dem Becher völlig gebannt. Durch den kurzen Flüssigkeitsweg und durch das Fehlen jeglicher
Drosseleinrichtung ist ein schnellerer Wechsel zwischen Befüllung und Entleerung des Bechers als bei den bekannten Geräten möglich. Es kann allerdings an der Einmündung des Steigrohres in den Becher ein Sieb eingesetzt sein, um das Einsaugen grober Verunreinigungen in den Vorratsbehälter zu vermeiden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Desinfiziergerätes im Axialschnitt.
Das Desinfiziergerät besteht aus einem elastisch zusammendrückbaren Vorratsbehälter für die Desinfektionsflüssigkeit und einem Becher --2-- zum Eintauchen der Zitzen, wobei der Becher --2-- als in den Vorratsbehälter-l-einragender Einsatz ausgebildet ist. An den Becher --2-- ist ein Steigrohr --3-- angeschlossen, dessen dem Boden --4-- des Vorratsbehäl- ter --1-- zugekehrtes Ende stirnseitig verschlossen und lediglich mit Mantelschlitzen --5-- ver- sehen ist. Das Steigrohr --3-- weitet sich konisch vom Boden --4-- zum Becher --2-- hin, und es ist am becherseitigen Steigrohrende ein Sieb --6-- eingesetzt.
Der Becher --2-- besitzt einen nach aussen hin abgewinkelten Randbord --7--, mit dem er auf dem Öffnungsrand --8-- des Vorratsbehälters --1-- aufliegt und durch einen ihn übergreifenden und mit dem Vorratsbehälter --1-- verschraubten Überwurfring --9-- gehalten ist. Der Überwurfring --9-- ist über eine dünne biegsame Lasche --10-- mit einem Becherdeckel --11-verbunden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Desinfiziergerät für die Zitzen von Milchtieren, bestehend aus einem elastisch zusammendrückbaren Vorratsbehälter für die Desinfektionsflüssigkeit und einem mit diesem verschraubten und durch ein Steigrohr verbundenen, als in den Behälter einragender Einsatz ausgebildeten Becher zum Eintauchen der Zitzen, dadurch gekennzeichnet, dass das Steigrohr (3) in den Becher (2) an dessen tiefster Stelle einmündet und an seinem dem Boden (4) des Vorratsbehäl-
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ist.