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Der Aufbau von Flächenbewehrungen aus Bewehrungsmatten für Stahlbeton, die aus einander kreuzenden und an den Kreuzungspunkten miteinander verbundenen, vorzugsweise verschweissten Längs- und Querdrähten bestehen, ist mit gewissen Problemen behaftet. Einerseits soll die Beweh- rung der grossen Vielfalt von Bauelementen mit unterschiedlichen Abmessungen und unterschied- lichen, auf die Breiteneinheit bezogenen erforderlichen Stahlquerschnitten möglichst gut angepasst werden, anderseits soll aber im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit der Fertigung und der Lager- haltung die Anzahl der feilgebotenen, sich hinsichtlich ihrer äusseren Abmessungen sowie hin- sichtlich der Abstände und Durchmesser der verwendeten Drähte voneinander unterscheidenden
Typen von Gittermatten möglichst klein gehalten werden.
Die maximale Breite der handelsüblichen Gittermatten ist, hauptsächlich aus Transportgründen, beschränkt (z. B. in Österreich auf 2, 40 m. und in Deutschland auf 2, 15 m). Daraus folgt, dass vorgegebene Bauelemente, beispielsweise die Felder von Plattendecken im Hochbau, nur auf die Weise bewehrt werden können, dass mehrere Gittermatten, deren Länge ausreicht, um die vorgegebenen Bauelemente in einer Richtung zu überspannen, nebeneinander verlegt werden, damit auch in der dazu senkrechten Richtung des zu bewehrenden Bauelements eine durchgehende Bewehrung erhalten wird.
Um bei dieser Art der Bewehrung die Übertragung der im Bauelement herrschenden Kräfte in Richtung der Querdrähte der Gittermatten zu sichern, müssen die Stossränder benachbarter Matten einander um eine meist normenmässig vorgeschriebene Anzahl von Maschen oder Schweisspunkten überlappen (z. B. in Österreich und Deutschland für sogenannte Verteilerstösse bei einachsig bewehrten Bauelementen um eine Masche, für sogenannte Tragstösse bei zweiachsig bewehrten Platten um drei Maschen).
Hieraus ergibt sich ein weiteres Problem. Sind nämlich die Längsdrähte der Gittermatten in gleichen gegenseitigen Abständen über die Mattenbreite verteilt, dann tritt im Überlappungsbereich der Gittermatten eine Anhäufung von Drähten auf, die bisher meist als unvermeidlicher Materialverlust hingenommen wurde.
Um diesem Mangel abzuhelfen, hat man allerdings bereits spezielle Gittermatten, sogenannte "Randsparmatten", entwickelt (GB-PS Nr. 204, 497, DE-OS Nr. 1609846), die derart ausgebildet sind, dass sie an den Mattenrändern Längsdrahtlücken aufweisen, die bei Verlegung der Gittermatten mit Randüberlappung durch Längsdrähte der Nachbarmatten ausgefüllt werden, so dass jeweils ein bestimmter, für eine gegebene Mattentype charakteristischer bezogener Stahlquerschnitt bei wenigstens annähernd gleichmässiger Verteilung der Längsdrähte innerhalb der gesamten Bewehrung erhalten wird. Ein Vorteil dieser Randsparmatten besteht darin, dass ihre richtige Verlegung im Bauwerk durch blossen Augenschein leicht überprüft werden kann, da bei richtiger Verlegung alle Drähte durchwegs in gleicher gegenseitigen Abständen liegen müssen.
Bei einer andern bekannten"Randsparmatte" (AT-PS Nr. 315443) sind an jedem Längsrand zwei Längsdrähte (für Verteilerstösse) bzw. vier Längsdrähte (für Tragstösse) in Abständen angeordnet, die eineinviertelmal grösser sind als die Abstände zwischen den Längsdrähten im mittleren Mattenbereich, und diese randseitigen Längsdrähte haben einen um 35 bis 40% geringeren Querschnitt als die übrigen Längsdrähte. Auf diese Weise soll der Stahlquerschnitt im Überlappungsbereich, in dem die Kräfte in den Längsdrähten über einen kleineren Hebelarm wirksam sind, etwas grösser als im übrigen Mattenbereich gehalten werden.
Zur Lösung des Problems, bei möglichst kleiner Anzahl von Mattentypen eine möglichst gute Anpassung der Bewehrung an vorgegebene Anforderungen zu ermöglichen, tragen die bekannten Randsparmatten nichts bei.
Es ist anderseits bekannt, dass bei Verlegung von regulären Gittermatten, deren Längsund Querdrähte je untereinander gleiche Durchmesser und gleiche gegenseitige Abstände haben, mit Randüberlappung benachbarter Matten, die sich in den Überlappungszonen ergebenden Stahlanhäufungen bei nicht allzubreiten Matten und nicht zu kurzen Spannweiten als gleichmässig über die gesamte Breite des bewehrtem Bauelements verteilt in Rechnung gestellt werden dürfen. Es kann daher der im Bauelement tatsächlich vorhandene bezogene Stahlquerschnitt gegenüber dem bezogenen Stahlquerschnitt der einzelnen Gittermatten in weiten Grenzen durch Verbreiterung dieser Überlappungszonen beliebig und fast stufenlos vergrössert werden.
Diese Verlegeweise gestattet es im Prinzip, mit einer realtiv kleinen Anzahl von Mattentypen
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eine sehr gute Anpassung des im bewehrten Bauelement vorhandenen bezogenen Stahlquerschnittes an den jeweils erforderlichen bezogenen Stahlquerschnitt bzw. eine sehr gute Anpassung der Matten- bewehrung an die unterschiedlichen Breiten der Bauelemente zu erzielen.
Für den wirtschaftlichen
Erfolg und zur Wahrung der erforderlichen Sicherheit setzt diese Verlegeweise jedoch voraus, dass 'zunächst im Baubüro ermittelt wird, mit welchen Mattentypen und mit welchen Überlappungsbreiten der Mattenränder die günstigen Ergebnisse erzielt werden, dass ferner die notwenigen Überlappungs- breiten auf den Verlegeplänen angegeben werden und dass schliesslich diese Masse auf der Baustelle genau eingehalten werden und nach erfolgtem Verlegen der Bewehrung noch überprüfbar sind.
Insbesondere die letzteren Voraussetzungen sind jedoch mit den regulären Gittermatten nicht ) zu erfüllen, weil bei der Vielzahl der in einer Bewehrung, insbesondere bei kreuzweise bewehrten
Platten, vorhandenen, einander überkreuzenden Gitterdrähte der Anfang und das Ende einer ein- zelnen Gittermatte bzw. die Überlappungsbreite benachbarter Matten infolge der Gleichheit aller
Gittermaschen kaum noch erkennbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Bewehrungsmatte derart auszubilden, dass sie 'mit mehreren verschiedenen, visuell leicht kontrollierbaren Randüberlappungen verlegt werden kann, um insbesondere bei vorgegebener Anzahl von Mattentypen eine gegenüber den bisher üblichen
Verlegeweisen von regulären Matten und von sogenannten Randsparmatten erhöhte Variationsmög- lichkeit für den bezogenen Stahlquerschnitt zu erzielen bzw. umgekehrt eine vorgegebene Stufenzahl bezogener Stahlquerschnitte mit einer kleineren Anzahl von Mattentypen realisieren zu können.
Natürlich besteht dann auch die Möglichkeit, sowohl die Stufenzahl von bezogenen Stahlquerschnit- ten wie auch die Anzahl von Mattentypen gegenüber den Standardprogrammen für reguläre Matten zu variieren.
Ausgehend von einer aus einander kreuzenden und an den Kreuzungspunkten miteinander ver- bundenen, vorzugsweise verschweissten Längs- und Querelementen bestehenden Bewehrungsmatte, bei welcher beiderseits von inneren, den mittleren Mattenbereich einnehmenden Längsdrähten, die in gleichen gegenseitigen Abständen angeordnet sind, mehrere von den Längsdrähten im mittle- ren Mattenbereich unterscheidbare Längselemente in untereinander gleichen, die Längsdrahtabstände im mittleren Mattenbereich übertreffenden Achsabständen angeordnet sind, wird diese Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Mehrzahl der Längselemente an jedem Mattenrand aus je zwei mit Abstand voneinander angeordneten parallelen Drähten und zumindest ein Längselement, vorzugsweise das innerste,
aus dicht aneinanderliegenden Längsdrähten oder einem Einzeldraht grösseren Durchmessers als die Drähte der andern Längselemente und die inneren Längsdrähte der
Matte besteht.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel genauer beschrieben. In den Zeichnungen zeigen : Fig. l eine Bewehrungsmatte nach der Erfindung mit drei Randmaschen grösserer lichter Weite an jedem Mattenrand ; Fig. 2 einen Querschnitt durch den linken Randbereich der Matte nach Fig. l in grösserem Massstab ; die Fig. 3, 4 und 5 Überlappungsstösse von zwei benachbarten Matten nach Fig. l, bei welchen jeweils ein Längselement bzw. zwei bzw. alle drei Längselemente jeder Matte in die äusserste Randmasche bzw. in die beiden äusseren Randmaschen bzw. in alle drei Randmaschen der jeweils andern Masche eingreifen.
Im mittleren Bereich der Gittermatte nach der Fig. l und 2 sind die Längsdrähte --1-- in gleichen gegenseitigen Abständen a angeordnet. In beiden Randbereichen der Matte sind in grösseren gegenseitigen Abständen k. a voneinander und vom jeweils äussersten Längsdraht --1-- des mittleren Mattenbereichs drei Längselemente in Form von Drahtpaaren --2, 3 und 4-- angeordnet, wobei alle in Längsrichtung verlaufenden Drähte mit Querdrähten --5-- verbunden, vorzugsweise verschweisst sind. Der Faktor k liegt vorteilhaft zwischen 1, 5 und 2, 0. Es ergeben sich daher in jedem Randbereich der Matte drei Randmaschen, die eine deutlich grössere lichte Weite haben als die normalen Gittermaschen im mittleren Mattenbereich.
Das innerste Drahtpaar --2-- ist in jedem Randbereich aus zwei einander berührenden Drähten --2a, 2b-- gebildet, wogegen die äusseren Drahtpaare --3 und 4-- in jedem Randbereich aus zwei Drähten --3a, 3b bzw. 4a, 4b--gebildet sind, die in einem Abstand e voneinander angeordnet sind, welcher so gross sein soll, dass die beiden Drähte des betreffenden Drahtpaares
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vollständig mit Beton umhüllt und in diesem verankert werden. Nach den in Österreich geltenden Normen müsste dieser Abstand beispielsweise gleich dem doppelten Drahtdurchmesser sein, zumindest aber 20 mm betragen.
Fig. 3 zeigt die Randbereiche von zwei benachbarten Matten, die einander derart überlappen, dass jeweils die äusserste Randmasche durch das Drahtpaar --4-- der Nachbarmatte ausgefüllt ist. Bei dieser Verlegeform bleibt zwischen dem Drahtpaar --2-- und dem benachbarten Drahtpaar --3-- eine diese Verlegeform deutlich kennzeichnende freie Randmasche bzw. verbleiben zwischen dem Überlappungsstoss und dem mittleren Mattenbereich noch zwei freie Randmaschen, die ebenfalls kennzeichnend für diese Verlegeform sind.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Verlegeform, bei welcher die beiden äusseren Randmaschen jeder Matte durch Drahtpaare --3 bzw. 4-- der jeweiligen Nachbarmatte ausgefüllt sind, verbleibt zwischen dem Drahtpaar --2-- und dem ihm zunächst liegenden Längsdraht-l-des mittleren Mattenbereiches noch eine freie Randmasche.
Bei der Verlegeform nach Fig. 5 sind schliesslich alle drei Randmaschen der einen Matte durch Drahtpaare --2, 3 bzw. 4-- der Nachbarmatte ausgefüllt.
Wie die Fig. 3 bis 5 erkennen lassen, sind die einzelnen, sich hinsichtlich der bezogenen Stahlquerschnitte und der Breite der zu bewehrenden Fläche unterscheidenden Verlegeformen in jedem Falle visuell deutlich voneinander unterscheidbar.