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Bewehrungsgebilde
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Die Erfindung betrifft ein Bewehrungsgebilde mit Längsbewehrungselementen
und diese verbindenden Querbewehrungselementen, wobei mindestens ein Querbewehrungselement
beidseitig mit Markierungen versehen ist, welche die Überdeckungsbereiche mit weiteren
gleichen Bewehrungsgebilden festlegen, wenn eine linksseitige und eine rechtsseitige
Markierung zur Deckung gebracht werden.
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Im Bauwesen verwendete Bewehrungen sind meistens ebene Gebilde, sogenannte
Bewehrungsmatten, die sich in ihrer Bewehrungsanordnung an feste Normvorschriften
halten. Hiebei variiert die Längsbewehrung je nach Bedarf in Dimension und Abstand
und die Querbewehrung bildet einen bestimmten Prozentsatz der Längsbewehrung. Länge
und Breite dieser Bewehrungsmatten haben sich aus Gründen der Rsionalisierung auf
bestimmte Werte eingestellt. Um wenigstens die Länge dem jeweils benötigten Maß
anpassen zu können, sind im letzten Jahrzehnt Spezialmatten in gerollter Ausführung
in beschränkter Breite bekannt geworden.
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Von diesen kann die gerade gebrauchte Länge abgeschnitten werden.
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Querspannungen bei der seitlichen Überdeckung von Bewehrungsgebilden
werden durch eine Zusatzbewehrung, durch große Überdeckungslängen oder, wie in der
DT-OS 23 54 132 gezeigt, durch Sicken,in die Längsbewehrungsstäbe eingelegt werden,
abgedeckt.
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Es sind auch räumliche Bewehrungsgebilde entwickelt worden, wobei
Uberstehende Enden von benachbarten Bewehrungsgebilden ineinander oder aufeinander
verlegt werden. Eine darüber hinausgehende besondere Ausbildung der den Überdeckungsbereich
bildenden Abschnitte der Querbewehrungselemente ist dabei nicht vorgesehen.
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Die bekannten Bewehrungsmatten werden in solchen Dimensionen hergestellt,
daß sie sich ungefähr den jeweiligen statischen Erfordernissen anpassen lassen,
d.h. es werden von auf Vorrat gehaltenen Bewehrungsmatten die für bestimmte Baubedürfnisse
notwendigen Maße nach Plan abgeschnitten. Da einerseits eine bestimmte Mindestbewehrung
in jedem Teil des Bauteiles erforderlich ist, andererseits diese aber nicht den
statischen Notwendigkeiten angepaßt ist, ist in jedem Fall eine Überbemessung der
Bewehrung gegeben. Das führte auch zu einer Vielzahl von Typen mit
unterschiedlicher
Maschenweite, unterschiedlichen Querschnitten der Stäbe usw., sodaß Baustahlgittererzeuger
bis zu fünfhundert und mehr unterschiedliche Typenmöglichkeiten in ihrem Programm
führen. Diese Vielzahl an Matten ist notwendig, da der Konstrukteur variable Bestimmungsgrößen,
und zwar Belastung, statische Verhältnisse, Deckenstärke, Spannweite, Beton- und
Stahlqualität sowie Grenzwerte der Mattenabmessungen, die in Abhängigkeit von den
Versandmaßen stehen, berücksichtigen muß.
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Es ist leicht einzusehen, daß diese bekannte Art, Decken u. dgl. mit
Bewehrungen zu versehen, insbesondere auch die Stoßbewehrung zu erstellen, infolge
der vielen Arbeitsschritte und der Überbemessung zeit- und kostenaufwendig ist.
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Zweck der Erfindung ist, die geschilderten Nachteile zu vermeiden
und die Vielzahl von Mattentypen auf eine verhältnismäßig kleine Zahl zu beschränken,
und es ist daher die Aufgabe zu lösen, ein Bewehrungsgebilde der eingangs genannten
Art entsprechend den am häufigsten vorliegenden Verwendungsarten so auszubilden,
daß mit einer verhältnismäßig geringen Zahl von Matten das Auslangen gefunden werden
kann, um den üblicherweise auftretenden Bauvorhaben zu genügen.
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Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, Bewehrungsgebilde herzustellen,
wobei die Kombination gleichartiger Bewehrungsgebilde untereinander es ermöglicht,
verschiedenen Belastungsfällen gerecht zu werden. Dabei soll die Überdeckung im
richtigen Ausmaß bei einem bestimmten Belastungsfall auch an der Baustelle vom ungelernten
Arbeiter vorgenommen werden können.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß das Querbewehrungselement
auf mindestens einer Seite zwei Markierungen aufweist und sich die Abstände. der
ersten und der zweiten Markierung zur äußersten Markierung auf der anderen Seite
wie a : b verhalten, wobei a und b im Zahlenbereich zwischen 24 und 8 liegen und
b kleiner als a ist.
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Eine weitere Ausführung der Erfindung sieht vor, daß weitere Markierungen
auf einer Seite vorgesehen sind, wobei sich die Abstände zu der äußersten Markierung
aufder anderen Seite wie a : b : c : ....... n verhalten, wobei a, b, c, ......
n im Zahlenbereich zwischen 24 und 8 liegen und jeder folgende Wert kleiner als
der vorhergehende ist.
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Ein erfindungsgemäßes Bewehrungsgebilde, es kann sich hiebei sowohl
um mattenähnliche, flache als auch räumliche Bewehrungen handeln, weist also an
mindestens einem Querbewehrungselement beidseitig Markierungen zur Bestimmung des
Uberdeckungsbereiches für verschiedene BelastungsSlle auf. Die für den jeweiligen
Belastungsfall berechnete Uberlappung kann an der Baustelle ohne Schwierigkeiten
auch von ungelernten Kräften sofort vorgenommen werden, da die Querbewehrungselemente
die erforderlichen Markierungen aufweisen. Beispielsweise kann dem Arbeiter die
Anweisung gegeben werden, daß die dritten Markierungen auf einer Seite eines Bewehrungsgebildes
mit den ersten Markierungen auf der anderen Seite des zweiten Bewehrungsgebildes
zur Deckung gebracht werden müssen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Markierungen, deren Deckung
einem bestimmten statischen Fall entspricht, kann die Anzahl der vorgefertigten
Bewehrungsarten stark verringert werden.
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Vor allem wird dadurch die Herstellung von Bewehrungsgebilden verschiedener
Breiten stark reduziert, sodaß nur mehr wenige verschiedene Bewehrungsgebilde in
relativ geringen Breiten in den wichtigsten Längen für übliche Spannweiten erzeugt
werden müssen. Handelt es sich um Bewehrungsgebilde, die gerollt werden können,
so reduzieren sich die herzustellenden und auf Lager zu legenden Varianten auf wenige
Stücke.
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Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßes Bewehrungsgebilde mit einer
Breite von einem Meter mit insgesamt vier für die Überdeckung maßgeblichen Markierungen
versehen sein, wobei sich die Abstände der Markierungen auf eSer Seite zur äußersten
Markierung auf der anderen Seite wie 10 : 9 : 8 verhalten.
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Diese bevorzugte Aufteilung der Markierungen bietet z.B.
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die Möglichkeit, drei besonders häufigen statischen Belastungsfällen
gerecht zu werden. Eine Deckung der links- und rechtsseitigen Markierungen mit dem
geringsten Abstand zueinander kann beispielsweise bei bestimmter Belastung und bestimmter
Spannweite den dafür erforderlichen Mindestlängsbewehrungsauf querschnitt pro Breiteneinheit
von zwei endseitigen Auflagern frei aufliegenden, nicht eingespannten Bauteilen
erbringen.
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Werden jetzt dieselben Bewehrungsgebilde jedoch so übereinander gelegt,
daß einander die links- und rechtsseitigen Markierungen im nächst größeren Abstand
decken, so erbringt diese Bewehrung bei gleicher Belastung und gleicher Spannweite
den erforderlichen Mindestlängenbewehrungsquerschnitt pro Breiteneinheit für Bauteile,
die an zwei endseitigen Auflagen eingespannt sind.
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Die dritte in dieser Ausführung sich bietende Möglichkeit besteht
darin, daß die Markierungen mit größtem Abstand zueinander gedeckt werden. Auf diese
Weise wird der Mindestlängsbewehrungsquerschnitt für über mehrere Auflager durchlaufende,
eingespannte Bauteile erzielt.
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Neben dieser sehr wichtigen Variationsmöglichkeit ist es jedoch ebenso
möglich, durch verschiedene Uberdeckung gleichartiger Bewehrungsgebilde verschiedenen
Belastungen bei sonst gleichen statischen Voraussetzungen gerecht zu werden.
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Daraus ergibt sich bereits, daß durch die Anordnung von erfindungsgemäßen
Bewehrungsgebildeieiner einzigen Type bereits einer Vielzahl von statischen Fällen
entsprochen werden kann.
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Eine Ausführung der Erfindung sieht nun vor, daß die Markierungen
einer Seite als aus der Längsbewehrungsebene abstehende Teile, Fortsätze, Zusatzelemente
od.dgl. des Querbewehrungselementes, und die Markierungen der zweiten Seite in einen
Teil, einen Fortsatz, ein Zusatzelement od.dgl. des zu überdeckenden Bewehrungsgebildes
einhängbar ausgebildet sind)
wobei bevorzugt die äußerste aus der
Längsbewehrung abstehende Markierung der einen Seite als hochgebogener Endabschnitt
des Querbewehrungselementes ausgebildet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die einhängbaren Markierungen als Ösen od. dgl. ausgebildet sind , wobei auch unterschiedliche
Markierungen an den Querstäben vorgesehen sein können.
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Diese Ausführung bietet dem Verleger der Bewehrungsgebilde eine zusätzlthe
Erleichterung, da er beispielsweise den dritten Längsbewehrungsstab von links des
einen Bewehrungsgebildes in das hochgebogene rechte Ende der Querbewehrungselemente
des anderen Bewehrungsgebildes einhängt. Die Verlegezeiten lassen sich auf diese
Weise beträchtlich senken.
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Die vorstehend beschriebenen Vorteile summieren sich in der Gesamtkalkulation:
die Herstellung weniger Typen, der geringe Bedarf an Lagerplatz, die leichtere Festlegung
des Bewehrungsbedarfes, minimaler Abfall und die Einsparung an Verlegezeit.
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Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich auch noch dann, wenn das Querbewehrungsibment
zwei in die beiden Uberdeckungsbereiche sich erstreckende und die Markierungen aufweisende
Bewehrungsstäbe aufweist, die in der Langsb ewehrungsri chtung um den Stabquerschnitt
versetzt sind, sodaß beim Verlegen der Bewehrungagebilde in der Breite keine Längsverschiebung
stattfindet.
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Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Die Fi.g 1-4 zeigen schematische Seitenansichten eines Querbewehrungselementes
erfindungsgemäßer Bewehrungsgebilde in bevorzugten Ausführungen, die Fig. 5-7 schematisch
aneinandergereihte Bewehrungsgebilde ähnlich Fig. 2 für drei Belastungsfälle, und
die Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Bewehrungsgebildes
mit Markierungen nach Fig. 2.
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Die Fig. 1 und 3 zeigen ein Querbewehrungselement mit jeweils einer
linksseitigen und einer rechtsseitigen äußeren Markierung 4 die bevorzugt am Rand
des Bewehrungsgebildes angeordnet sein können. Es ist jedoch ebenso denkbar, daß
sich die Endabschnitte des Querbewehrungselementes 1 noch, wie strichliert angedeutet,
über die äußersten Markierungen 4 hinaus erstrecken. Auf mindestens einer Seite
2 des Querbewehrungselementes 1 ist eine zweite weiter innen liegende Markierung
5 vorgesehen. Der Abstand zwischen den äußersten Markierungen 4 verhält sich dabei
zum Abstand zwischen einer äußeren Markierung 4 und einer zweiten Markierung 5 wie
a:b. Wenn auf beiden Seiten 2,3 eine zweite Markerung 5 angeordnet ist, bzw. wie
in den Fig 2 und 4 dargestellt an einer Seite eine dritte Markierung vorhanden ist,
ergibt sich ein weiterer kürzerer Abstand, sodaß sich alle Abstände wie a:b:c verhalten.
Eine sinngemäße Fortsetzung dessen ergibt sich bei zusätzlichen Markierungen in
unterschiedlichen Abständen, die sich wie a:b:c: n: verhalten. Die Werte a,b,c,
n liegen im Zahlenbereich zwischen 24 und 8, wobei a der größte und Jeder weitere
Wert kleiner als der vorhergehende ist.
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Die Markierungen 4,5 sind in Fig. 1 nur schematisch angedeutet; in
Fig. 2 und 3 werden die Markierungen 4,5 und 6 der einen Seite durch Längsbewehrungselemente
8, gebildet, während die Markierungen 4,5 der anderen Seite durch aufgebogene Endabschnitte
9, bzw. Sicken 7 dargestellt sind.
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Die Ausführung nach Fig. 4 zeigt als linksseitige Markierung 4 eine
Öse 10, und als rechtsseitige Markierungen 4,5,6 hochstehende Fortsätze 11, beispielsweise
angeschweißte Stabstucke.
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In den Fig. 5-7 sind räumliche Bewehrungsgebilde ähnlich Fig. 2 in
verschiedenen Zusammenstellungen dargestellt. Die Gegenüberstellung zeigt, daß der
Gesamtlängsbewehrungsquerschnitt pro Breiteneinheit sich mit zunehmender Uberlappung
der Bewehrungsgebilde erhöht, sodaß gleichartige Bewehrungsgebilde für eine Vielzahl
von verschiedenen Belastungsfällen Verwendung finden können.
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In Fig. 8 sind zwei Querbewehrungselemente 1 dargestellt, die durch
Längsbewehrungselemente 8 verbunden sind, und einen Teil eines erfindungsgemaBen
räumlichen Bewebrungsgebildes darstellen. Jedes Querbewehrungselement 1 ist in diesem
Fall in zwei Querbewehrungsstäbe 1's1" unterteilt, die zueinander um die Breite
X, die dem Stabquerschnitt entspricht, versetzt sind. Beim Aneinanderlegen mehrerer
Bewehrungsgebilde ergibt sich somit keine Längenverschiebung. Zwei innere Langsbewehrungselemente
8, die entlang der Enden der Stäbe 1',?" verlaufen sind als Doppelstäbe ausgebildet
und durch Bewehrungsbügel 12 verbunden. Linksseitig sind drei Markierungen 4,5,6
vorgesehen, die durch iängsbewehrungseleiinte 8 gebildet werden. Auf der rechten
Seite sind die Markerungen 4 als hochgebogene Endabschnitte 9 ausgerichtet, die
zusätzlich noch seitlich gebogen sind.
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Die Abstände der Markierung 4,56 verhalten sich auch hier wie a:b:c,
vorzugsweise wie 10:9:8.
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Die Zahl der Markierungen und damit auch die Zahl der Abstände wurden
aus Anschaulichtkeitsgrunden auf vier, bzw. drei beschränkt. Die erfindungsgemaßaz
Bewehrungsgebilde können, wie erwähnt, auch bedeutend mehr Markierungen an einem
Querbewehrungselement aufweisen. Die Verhältniswerte a,b, c, n der Abstände können
beispielsweise 24,22,20,18, 16,14,12,10,9 und 8 betragen.
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L e e r s e i t e