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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln, deren die Saugzonen aufweisender
Zwickelbereich eine von einem Streckwerk an der einen Trommelstirnseite gelieferte und zu einem
Abzug an der andern Trommelstirnseite geführte, verstreckte Faserlunte durchläuft, und mit einem in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln ragenden, im Bereich der Saugzonen münden- den Führungskanal zum Zuführen vereinzelter Hüllfasern für die Faserlunte, wobei die Ober- flächen der Saugtrommeln rauh ausgebildet sind und eine einen Formschluss mit einzelnen Hüllfa- sern verhindernde Feingestalt mit einer Rauhtiefe aufweisen, die höchstens dem fünffachen Durch- messer der Hüllfasern bzw. höchstens einem Viertel des Garndurchmessers entspricht, nach
Patent Nr. 364291.
Um die aufgebrachte Eindrehung der Faserlunte festzuhalten, wird bei Vorrichtun- gen dieser Art die Faserlunte im Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln mit Hüllfasern umwun- den. Dabei spielt die Lage der Faserlunte bzw. des Garnes im Zwickelbereich eine bedeutende Rolle, weil die Hüllfasern umso fester um die Faserlunte gewickelt werden, je tiefer die Faserlunte bzw. das Garn in den sich verjüngenden Zwickelbereich hineingezogen wird. Die Lage der Faserlunte bzw. des Garnes im Zwickelbereich bestimmt somit die Härte des Garnes mit. Mit der Lage der Faserlunte bzw. des Garnes im Zwickelbereich wird aber nicht nur die Weichheit oder Härte des Garnes beeinflusst, sondern auch der Abzugswiderstand.
Ist der Abzugswiderstand des Garnes auf Grund eines tiefen Eindringens des Garnes in den Zwickelbereich vergleichsweise hoch, so besteht die Gefahr, dass sich. die Hüllfasern zum Teil in axialer Richtung des Garnes aufeinanderschieben und dadurch Dick- und Dünnstellen bilden, was selbstverständlich die Garnqualität'beeinträchtigt. Es zeigt sich somit, dass das für das Aufbringen eines hohen Torsionsmomentes an sich günstige tiefe Einziehen des Garnes in den sich verjüngenden Zwickelbereich zwischen den beiden Saugtrommeln der Erzeugung eines besonders gleichmässigen, weichen Garnes entgegensteht.
Es muss daher danach getrachtet werden, durch die Saugtrommeloberflächen eine grosse Mitnehmerkraft auszuüben, ohne das Garn zu tief in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln einzuziehen. Diesem Ziel dient eine rauhe Oberfläche der Saugtrommeln, weil wegen des höheren Reibungsschlusses die Saugkraft bei gleichbleibendem Eindrehmoment geringer gewählt werden kann. Trotzdem konnte die Garnlage innerhalb des Zwickelbereiches nur über die das Garn in den sich verjüngenden Zwickel hineinziehende Saugkraft eingestellt werden, wobei wegen der verbesserten Reibung zwischen den Trommeloberflächen und den Hüllfasern zufolge der notwendigen Mindestsaugkraft der mögliche Einstellbereich gering blieb, weil bei einer Erhöhung der Saugleistung die Gefahr eines zu tiefen Eindringens des Garnes in den Zwickelbereich bestand.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes der eingangs geschilderten Art so mit einfachen Mitteln zu verbessern, dass eine gewünschte Garnlage innerhalb des Zwickelbereichs zwischen den Saugtrommeln gewährleistet werden kann, ohne eine besondere Einbusse hinsichtlich des Eindreheffektes in Kauf nehmen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Feingestalt der sich in den Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche gegenüber der Feingestalt der andern, sich aus dem Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche im Sinne einer Verminderung der auf die Hüllfasern ausgeübten Mitnahmekraft bis zu 30% abweichend ausgebildet ist.
Da im Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln auf das Garn einerseits die es in den sich verjüngenden Spalt zwischen den Saugtrommeln hineinziehenden Saugkräfte und anderseits die reibungsbedingten Mitnahmekräfte durch die Trommeloberflächen einwirken, kann die das Garn in den Zwickelbereich hineinziehende resultierende Kraft, die sich aus einer durch die einziehenden Saugkräfte und die Mitnahmekräfte der sich in den Zwickelbereich drehenden Trommeloberfläche zusammensetzenden Komponente und einer entgegenwirkenden, durch die Mitnahmekräfte der sich aus dem Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche gegebenen Komponente aufbaut, durch das Verhältnis der gegensinnig auf das Garn einwirkenden Mitnahmekräfte gesteuert werden.
Die Mitnahmekräfte hängen bei sonst gegebenen Verhältnissen ausschliesslich vom Reibungsschluss zwischen den Trommeloberflächen und den Hüllfasern ab, so dass über die
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Um die Garnbildungslinie im Zwickelbereich in günstiger Weise festzulegen, sind die Trommel- oberflächen --lla und llb-hinsichtlich ihrer Feingestalt unterschiedlich ausgebildet, u. zw. weist die sich in den Zwickelbereich drehende Saugtrommeloberfläche-lla-- gegenüber der andern, sich aus dem Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche-llb-- eine Feingestalt auf, die eine geringere Mitnahmekraft für die Hüllfasern bedingt. Dies wird bei sonst ähnlicher Feingestalt am einfachsten durch eine entsprechend geringere Rauhtiefe erreicht.
Wie sich in der Praxis gezeigt hat, können durch eine entsprechende Änderung der Feingestalt der sich in den Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche im Sinne einer 30%igen Verminderung der Mitnahmekräfte gleichmässige und weiche Garne bei vergleichbarer Ummantelung mit Hüllfasern erhalten werden. In starker Vereinfachung der tatsächlichen Verhältnisse wurde zur Erreichung einer entsprechenden Abnahme der Mitnahmekraft die Rauhtiefe der sich in den Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche bei im wesentlichen gleichbleibender Profilform um den jeweils angestrebten Prozentsatz verringert.
Ob die Abnahme der Mitnahmekraft im Bereich der sich in den Zwickel drehenden Saugtrommeloberfläche sich gleichmässig über die axiale Länge der Trommel erstrecken soll, hängt davon ab, ob bestimmte Sondereffekte angestrebt werden. So wäre es durchaus möglich, im Aufstreubereich die Hüllfasern fest um die Faserlunte --5-- zu wickeln, um dann im anschliessenden Bearbeitungsbereich eine Glättung zu erreichen, was eine entsprechend weiter aus dem Zwickelbereich liegende Garnlage erfordert. Dementsprechend könnte die Rauhtiefe der sich in den Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche gegen das Abzugsende hin verringert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln, deren die Saugzonen aufweisender Zwickelbereich eine von einem Streckwerk an der einen Trommelstirnseite gelieferte und zu einem Abzug an der andern Trommelstirnseite geführte, verstreckte Faserlunte durchläuft, und mit einem in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln ragenden, im Bereich der Saugzonen mündenden Führungskanal zum Zuführen vereinzelter Hüllfasern für die Faserlunte, wobei die Oberflächen der Saugtrommeln rauh ausgebildet sind und einen Formschluss mit einzelnen Hüllfasern verhindernde Feingestalt mit einer Rauhtiefe aufweisen, die höchstens dem fünffachen Durchmesser der Hüllfasern bzw. höchstens einem Viertel des Garndurchmessers entspricht, nach Patent Nr.
364291, dadurch gekennzeichnet, dass die Feingestalt der sich in den Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche (lla) gegenüber der Feingestalt der andern, sich aus dem Zwickelbereich drehenden Saugtrommeloberfläche (llb) im Sinne einer Verminderung der auf die Hüllfasern ausgeübten Mitnahmekraft bis zu 30% abweichend ausgebildet ist.