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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln, von denen wenigstens eine eine gegen den zwischen ihnen gebildeten Spinnzwickel gerichtete, zumindest im wesentlichen axial verlaufende Saugzone aufweist, und mit einem den Spinntrommeln nachgeordneten Walzenabzug für das im Spinnzwickel hergestellte Garn, wobei das Verhältnis des Durchmessers der in den Spinnzwickel drehenden Spinntrommel zum Durchmesser der aus dem Spinnzwickel drehenden Spinntrommel mit kleiner werdendem Abstand zum abzugseitigen Trommelende abnimmt und eine der Spinntrommeln kreiszylindrisch ausgebildet ist.
Das herzustellende Garn wird bei Vorrichtungen mit zwei gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln durch die vorhandende Saugströmung in den Spinnzwickel hineingezogen und gleichzeitig an beide Trommeloberflächen angedrückt, so dass auf das entstehende Garn ein vergleichsweise grosses Eindrehmoment ausgeübt werden kann, unabhängig davon, ob das Garn durch ein Zusammendrehen von in den Spinnzwickel eingebrachten Einzelfasem oder durch ein Ummanteln einer durch den Zwickelbereich gezogenen Faserlunte mit Hüllfasem erzeugt wird.
Dabei spielt für die Garnqualität die Lage des entstehenden Garnes im Spinnzwickel eine erhebliche Rolle, weil sich mit der Lage des Garnes zwangsläufig auch der Öffnungswinkel des Spinnzwickels im Bereich des entstehenden Garnes ändert. Der jeweilige Öffnungswinkel des Spinnzwickels im Garnbereich wirkt sich nämlich sowohl auf das auf das Garn übertragbare Eindrehmoment als auch auf den axialen Abzugswiderstand aus. Je kleiner der Öffnungswinkel des Spinnzwickels im Garnbereich ist, um so grösser werden der axiale Abzugswiderstand und das Eindrehmoment.
Um eine vorbestimmte Garnbildungslinie im Spinnzwickel zu sichern, ist es bekannt (AT-PS 368 555), die sich in den Spinnzwickel drehende Spinntrommel mit einer gegenüber der aus dem Spinnzwickel drehenden Trommel geringeren Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben, so dass die das entstehende Garn in den Spinnzwickel ziehenden Kräfte verringert werden. Das entstehende Garn dringt folglich nicht so tief in den Spinnzwickel ein, was den Abzugswiderstand und damit die Gefahr eines Garnbruches verringert. Ausserdem können die Aufschiebewirkungen, die bei einem Zurückbleiben der Aussenfasem gegenüber der axialen Kernbewegung des Garnes auftreten, vermindert werden.
Trotz dieser Massnahmen ist es jedoch nicht möglich, die unterschiedlichen Anforderungen an die Gameindrehung entlang der Gambildungszone der Spinntrommeln zu berücksichtigen, weil die Eindrehbedingungen über die axiale Länge der Spinntrommeln gleich sind.
Damit die Umfangsgeschwindigkeit der Spinntrommeln an die über die axiale Länge der Spinntrommeln unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeit des entstehenden Garnes angepasst werden kann, ist es weiters bekannt (AT-PS 338 665), die beiden Spinntrommeln konisch auszubilden, so dass ihre Umfangsgeschwindigkeit gegen das abzugsseitige Ende hin ständig abnimmt. Die sich gegen das Abzugsende hin konisch verjüngenden Spinntrommeln bilden zwar einen sich gegen das Abzugsende hin erweiternden Spinnzwickel, der gegen das abzugsseitige Ende einen grösseren Öffnungswinkel sicherstellt, doch wirkt sich der sich erweiterende Öffnungswinkel nicht entscheidend auf die Lage der Garnbildungslinie im Spinnzwickel aus, weil die das Garn in den Zwickelbereich ziehenden Kräfte über die axiale Spinntrommellänge im wesentlichen gleichbleiben.
Dies gilt insbesondere für die Herstellung feiner Garne, die tief in den Spinnzwickel eingezogen werden, so dass sich die Öffnung des Spinnzwickels gegen das Abzugsende hin kaum auswirken kann.
Ähnliche Verhältnisse ergeben sich bei einer anderen bekannten Spinnvorrichtung (DE-OS 3 008 622), bei der die aus dem Spinnzwickel drehende Spinntrommel kreiszylindrisch ausgebildet ist und mit einer in den Spinnzwickel drehenden Trommel in Form eines Hyperboloids zusammenwirkt. Da sich die Hyperboloidtrommel in Richtung des Garnabzuges verjüngt, vergrössert sich der Öffnungswinkel des Spinnzwickels im
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die Lage des entstehenden Garnes im Spinnzwickel den sich über die axiale Länge des Spinnzwickels ändernden Anforderungen an die vorteilhaftesten Eindrehbedingungen einfach angepasst werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die in den Spinnzwickel drehende Spinntrommel kreiszylindrisch ausgebildet ist, während die aus dem Spinnzwickel drehende Spinntrommel eine kegelförmige Gestalt mit zum abzugsseitigen Trommelende hin vorzugsweise um 3 bis 9 % grösser werdendem Druchmesser aufweist.
Mit einer solchen Spinntrommelausbildung wird eine über die Spinntrommellänge unterschiedliche, den jeweiligen Anforderungen vorteilhaft angepasste Behandlung des entstehenden Garnes sichergestellt, weil mit dem gegen das Abzugsende hin grösser werdenden Durchmesser der aus dem Spinnzwickel drehenden Spinntrommel die Umfangsgeschwindigkeit dieser Spinntrommel zunimmt, was eine Vergrösserung der das entstehende Garn aus dem Spinnzwickel ziehenden Kräfte zur Folge hat.
Das entstehende Garn gelangt gegen das abzugsseitige Ende des Spinnzwickels hin zwar immer mehr in den Bereich grösserer Öffnungswinkel, doch bleibt diese Vergrösserung des Öffnungswinkels aufgrund des grösser werdenden Durchmessers der einen Spinntrommel begrenzt, so dass trotz eines vergleichsweise geringen Abzugswiderstandes eine vorteilhafte Eindrehwirkung erzielt wird, ohne eine Querschnittsverformung des Garnes durch ein zu tiefes Einziehen in den Spinnzwickel in Kauf nehmen zu müssen. Eine Änderung des vom Durchmesserverhältnis abhängigen Verhältnisses der Umfangsgeschwindigkeit der beiden Spinntrommeln zwischen 3 und 9 % hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, wobei
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naturgemäss die Oberflächenbeschaffenheit der beiden Spinntrommeln zu berücksichtigen ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel vereinfacht dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Draufsicht und Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie (lI-lI) der Fig. 1.
Die dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei Spinntrommeln (1) und (2), die entlang einer Erzeugenden eng nebeneinander angeordnet sind und im gleichen Drehsinn über einen aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Antrieb angetrieben werden. Diese Spinntrommeln sind mit je einem Saugeinsatz (3) versehen, der eine gegen den Spinnzwickel (4) zwischen den beiden Spinntrommeln (1) und (2) gerichtete, im wesentlichen parallel zu einer Erzeugenden der Spinntrommeln (1) und (2) verlaufende Saugzone (5) aufweist, die das entstehende Garn (6) in den Spinnzwickel (4) hineinzieht. Während die in den Spinnzwickel (4) drehende Spinntrommel (1) kreiszylindrisch ausgebildet ist, weist die aus dem Spinnzwickel (4) drehende Spinntrommel (2) eine konische Form auf.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass sich der Durchmesser (d) der aus dem Spinnzwickel (4) drehenden Spinntrommel (2) gegen einen nachgeordneten Walzenabzug (7) für das hergestellte Garn (6) hin vergrössert, so dass auch die Umfangsgeschwindigkeit der Spinntrommel (2) mit kleiner werdendem Abstand (a) vom abzugsseitigen Ende (8) gesteigert wird.
Die gegenüber der gleichbleibenden Umfangsgeschwindigkeit der Spinntrommel (1) mit dem konstanten Durchmesser (dl) grössere Umfangsgeschwindigkeit der Spinntrommel (2) im Bereich des abzugsseitigen Endes (8) bewirkt, dass das entstehende Garn (6), das entweder durch ein Zusammendrehen von in den Spinnzwickel (4) eingespeisten Einzelfasern oder durch ein Umwinden einer durch den Spinnzwickel (4) gezogenen Faserlunte mit in den Spinnzwickel (4) eingebrachten Hüllfasern hergestellt wird, gegen das abzugsseitige Ende (8) hin eine Lage im Spinnzwickel (4) einnimmt, die sich immer weiter vom engsten Spalt zwischen den Spinntrommeln (1) und (2) entfernt. Damit werden über die Spinntrommellänge unterschiedliche, an die jeweiligen Verhältnisse gut angepasste Herstellungsbedingungen für das Garn geschaffen.