<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln, deren die Saugzonen aufweisender Zwickelbereich eine von einem Streckwerk an der einen Trommelstirnseite gelieferte und zu einem Abzug an der andern Trommelstirnseite geführte, verstreckte Faserlunte durchläuft, wobei zusätzlich ein Walzenstreckwerk mit zu den Saugtrommeln parallelen Streckwalzen vorgesehen ist, über das der Faserlunte im Zwickelbereich Hüllfasern in Form eines verstreckten Vlieses mit längsorientierten Fasern zuführbar ist, nach Patent Nr. 354906.
Um feine Garne, also Garne mit hohen Nummern, herstellen zu können, muss dafür gesorgt werden, dass die zum Festhalten der Eindrehung der Luntenfasern dienenden Hüllfasern möglichst quer zur Garnseele in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln eingebracht werden, damit sich ein möglichst geringer Steigungswinkel für die die Luntenfasern schraubenförmig umwindenden Hüllfasern ergibt. Werden die Hüllfasern frei fliegend in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln eingebracht, so wird wegen des Fehlens einer besonderen Lagenorientierung ein Teil dieser Hüllfasern parallel zu den Luntenfasern auftreffen und dann etwa den gleichen Steigungswinkel bei der Eindrehung wie die Luntenfasern selbst erhalten, wodurch die angestrebte Wirkung verlorengeht, das Aufdrehen der Luntenfasern zu verhindern.
Eine entsprechende Fixierung der Eindrehung der Luntenfasern kann folglich nur mit einer grösseren Hüllfasermenge erreicht werden, als sie bei parallelisierten, entsprechend ausgerichteten Hüllfasern erforderlich wäre. Da für die Herstellung dünner Garne die Hüllfasermenge klein gehalten werden muss, ist es daher notwendig, die Hüllfasern ausgerichtet, den Luntenfasern der Garnseele zuzuführen.
Zu diesem Zweck werden die Hüllfasern in besonders vorteilhafter Weise der Faserlunte in Form eines verstreckten Vlieses mit längsorientierten Fasern zugeleitet. Die Zuführung in Vliesform gewährleistet dabei eine sehr gleichmässige Verteilung der Hüllfasern über die Vliesbreite, während das Verstrecken des Vlieses eine besonders gute parallele Ausrichtung der Hüllfasern im Vliesverband erzwingt, so dass auf Grund dieser Effekte tatsächlich ein gleichmässiges Garnbild erhalten werden kann.
Damit die besten Voraussetzungen für die Herstellung gleichmässiger, dünner Garne geschaffen werden können, sollte die Verbindung der einzelnen Hüllfasern untereinander vor der Zuführung zur Garnseele möglichst gelöst werden, um gleichsam parallele Einzelfasern zu erhalten, weil mit diesen Einzelfasern das Fixieren der Eindrehung der Luntenfasern besonders gleichmässig erfolgen kann.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass der nach dem Verstrecken ohnehin bereits gelockerte Vliesverband der Hüllfasern weiter aufgebrochen werden kann, um möglichst parallelisierte Einzelfasern zu erhalten.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Abstand des Austrittswalzenpaares des Walzenstreckwerkes von der Klemmstelle des vorgeordneten Walzenpaares höchstens der Länge der einzelnen Vliesfasern entspricht und dass zwischen den Walzen des Austrittswalzenpaares ein einen Schlupf zwischen den Walzen und den Vliesfasern zulassender Führungsspalt vorgesehen ist.
Da zufolge dieser Massnahmen ein Schlupf zwischen den Walzen des Austrittswalzenpaares und den Vliesfasern ermöglicht wird, werden die einzelnen Vliesfasern vom Austrittswalzenpaar erst weitergefördert, bis das vorgeordnete Walzenpaar diese Fasern freigegeben hat. Diese Fasern werden daher aus dem Vliesverband gleichsam herausgezogen, weil die übrigen Fasern von dem vorgeordneten Walzenpaar noch festgehalten werden. Dies ist selbstverständlich nur möglich, wenn der Abstand zwischen dem Austrittswalzenpaar und dem vorgeordneten Walzenpaar kleiner oder höchstens gleich der Faserlänge ist.
Durch die besondere Ausbildung des Walzenstreckwerkes kann somit der Vliesverband der Hüllfasern weiter aufgebrochen werden, so dass tatsächlich weitgehend parallelisierte Einzelfasern der Faserlunte im Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln zugeführt werden können. Das Herausziehen der vom vorgeordneten Walzenpaar freigegebenen Fasern aus dem Vliesverband bedingt aber nicht nur eine Auflösung des Faserverbandes, sondern gewährleistet auch ein höheres Mass an Parallelisierung der Fasern.
Die Stärke des Führungsspaltes zwischen den Walzen des Austrittswalzenpaares hängt naturgemäss von der Faserstärke ab, weil einerseits ein ausreichender Schlupf sichergestellt sein muss,
<Desc/Clms Page number 2>
um beim Festhalten der Fasern durch das vorgeordnete Walzenpaar einen Riss der Fasern zu vermeiden, und anderseits die Mitnahme der freigegebenen Fasern notwendig ist. Als günstige Stärke des Führungsspaltes kann ein Mass angesehen werden, das kleiner als der zehnfache Durchmesser der Vliesfasern ist. Damit eine solche Vorrichtung an verschiedenartige Garne angepasst werden kann, ist es vorteilhaft, den Abstand der Walzen des Austrittswalzenpaares voneinander einstellbar zu machen, um die Stärke des Führungsspaltes der Faserstärke und der Stärke des Vlieses angleichen zu können.
Ein Abstellen der Vorrichtung auf verschiedene Faserarten kann aber auch dadurch erfolgen, dass der Abstand des Austrittswalzenpaares vom vorgeordneten Walzenpaar des Walzenstreckwerkes einstellbar ist.
Da das Austrittswalzenpaar, dessen Umfangsgeschwindigkeit der zehn- bis dreissigfachen Umfangsgeschwindigkeit des vorgeordneten Walzenpaares entspricht, den Weitertransport der Hüllfasern nach dem Freigeben durch das vorgeordnete Walzenpaar übernimmt, muss trotz der Schlupfmöglichkeit für eine ausreichende Reibung zwischen der Walzenoberfläche und den Hüllfasern gesorgt sein. Es kann daher von Vorteil sein, beide Walzen des Austrittswalzenpaares mit glatter Oberfläche auszuführen, um nicht durch die sonst geriffelte Oberfläche einer Walze sich stets verändernde Verhältnisse zu erhalten.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, u. zw. wird ein über zwei Saugtrommeln angeordnetes Walzenstreckwerk nach der Erfindung in vereinfachter Seitenansicht gezeigt.
Über dem Zwickelbereich-l-zwischen zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Saugtrommeln-2-ist ein Walzenstreckwerk für ein die Hüllfasern für eine Faserlunte --3-- lieferndes Vlies --4-- angeordnet, das aus drei Walzenpaaren --5, 6 und 7-- besteht. Während die Walzenpaare --5 und 6-- durch eine entsprechende Klemmung für eine sichere Mitnahme der Vliesfasern Sorge tragen, ist zwischen den Walzen des Austrittswalzenpaares --7-- ein Füh-
EMI2.1
und 6-- ein echtes Verzugsfeld für das Vlies --4-- ergibt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen des Walzenpaares --6-- ist dabei um das 1, 1- bis 2fache grösser als die Umfangsgeschwindigkeit des Walzenpaares --5--.
Obwohl die Umfangsgeschwindigkeit des Austrittswalzenpaares --7-- gegen- über dem Walzenpaar --6-- stark zunimmt, beispielsweise um das 10-bis 30fache. wird zwischen den Walzenpaaren-6 und 7-- kein weiteres Verzugsfeld im herkömmlichen Sinne erreicht, weil der Abstand --10-- zwischen den Walzen des Austrittswalzenpaares --7-- und der Klemmstelle des vorgeordneten Walzenpaares --6-- kleiner als die Länge der einzelnen Vliesfassern ist.
Im Zusammenwirken mit dem Führungsspalt --8-- wird durch diese Massnahme ein weitgehendes Auflösen des Vliesverbandes der Fasern erreicht, weil die vom Walzenpaar --6-- freigegebenen Fasern durch das Austrittswalzenpaar --7-- aus dem Faserverband herausgezogen werden und daher gewissermassen als Einzelfasern parallelisiert in den Zwickelbereich --1-- und zu der zwischen den Saugtrommeln --2-- eingedrehten Faserlunte --3-- gelangen, die von den Vliesfasern umhüllt und als Garn abgezogen wird.
Um einerseits einen guten Schlupf zu gewährleisten und anderseits trotzdem ein Herausziehen der Einzelfasern aus dem Faserverband sicherstellen zu können, können die Oberflächen des Austrittswalzenpaares --7-- glatt ausgebildet sein. Die Walzen des Austrittswalzenpaares --7-- können wie die Walzen der übrigen Walzenpaare-5 und 6-verschiedene Oberflächenwerkstoffe aufweisen, wobei eine gummielastische Oberfläche jeweils mit einer Stahloberfläche zusammenwirkt. Es ist aber auch ohne weiteres möglich, gleiche Werkstoffe für das Austrittswalzenpaar zu verwenden, um dadurch in bestimmten Fällen das Auslösen der einzelnen Hüllfasern aus dem Vliesverband zu erleichtern. Wird eine Walze mit einem gummielastischen Belag versehen, so wird ihr Durchmesser wegen der Wickelgefahr gegenüber Stahlwalzen grösser zu wählen sein.