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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Thiophenderivaten der allgemeinen Formel
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setzt werden.
Die erfindungsgemäss erhältlichen neuen Wirkstoffe haben sich als in hohem Masse geeignet zur Behandlung von Entzündungen und zur Verhütung von nachteiligen Gelenksveränderungen bei Säugern erwiesen, wenn sie in Mengen von etwa 1 bis 250 mg/kg Körpergewicht verabreicht werden.
Eine solche Dosis kann täglich verabreicht werden, oder man kann sie, wie zur Linderung von Entzündungen und zur Verhinderung der Gelenksveränderung erforderlich, verabreichen, indem beispielsweise Dosen jeden zweiten Tag oder zwei-oder dreimal in der Woche gegeben werden.
Eine bevorzugte Dosierungsregel zur Erzielung optimaler Ergebnisse umfasst etwa 5 bis 100 mg/kg Körpergewicht und Tag, und es werden solche Dosierungseinheiten verwendet, dass insgesamt
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etwa 0, 35 bis 7, 0 g Wirkstoff in 24 h an ein Lebewesen von etwa 70 kg Körpergewicht verabreicht werden. Diese Dosierungsregel kann der Erzielung einer optimalen therapeutischen Wirkung angepasst werden. Beispielsweise können täglich mehrere unterteilte Dosen verabreicht werden, oder die Dosis kann entsprechend den Erfordernissen der therapeutischen Situation vermindert werden. Ein ent- scheidender praktischer Vorteil, der mit der Anwendung des erfindungsgemäss erhältlichen neuen
Acetonitril verbunden ist, ist der, dass der Wirkstoff in jeder beliebigen Weise, z.
B. oral, intra- venös, intramuskulär, örtlich, intra-artikulär oder subkutan, verabreicht werden kann.
Mit Hilfsstoffen induzierte experimentelle Polyarthritis ist eine spezielle Systemerkrankung der Ratte, die interessante Ähnlichkeiten mit rheumatoider Arthritis zeigt. Insbesondere zeigt die
Histologie der beiden Krankheiten eine bemerkenswerte Ähnlichkeit, vergleiche hiezu C. M. Pearson et al., Am. J. Pathol. Bd. 42, S. 73 (1963). E. M. Glenn, Am. J. Vet. Res. Bd. 27 (116) 339 (1966) hat mit Hilfsstoffen induzierte Polyarthritis als eine Verkrüppelung und Permanentdeformation klassi- fiziert, die aus einer Beteiligung des diffusen Bindegewebes an bestimmten empfänglichen Gelen- ken der Ratte resultiert. Zahiri et al., Can. Med. Ass. J.
Bd. 101, S. 269 (1969) haben gezeigt, dass diffuse Formschwellung der distalen Gelenke mit Ödemen, Congestionen und Synovitis einschliess- lich Pannusbildung verbunden ist, die alle der schliesslichen Zerstörung von Knochen und Knorpeln vorausgehen. Ausserdem geben Zahiri et al. an, dass die Knorpelzerstörung im Gelenk auf einem
Invasionspannus berührt, der im Randsynovium entsteht und sich über die Gelenksoberfläche er- streckt und sie erodiert. Nichtsteroide entzündungshemmende Mittel, wie Indomethacin, die arthriti- sche Pfotenschwellung inhibieren, die aus entzündlichen Zellinfiltraten entsteht, verhindern nach- gewiesenermassen krankhafte Gelenks- und Knochenveränderungen vergleiche S. Wong et al., J.
Pharm. li Exptl. Ther. Bd. 185, S. 127 (1973) und G. R. Bobalick et al., Agents ri Actions Bd. 4,
S. 364 (1974)]. In gleicher Weise vermindert die Inhibierung des Fortschreitens von Arthritis in Pfoten von Ratten, die mit den erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen behandelt werden, auch die damit verbundene krankhafte Gelenksveränderung.
Der folgende Test und die dabei erhaltenen Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit der Verbindungen der Formel (I) gegen chronische Entzündung bei hilfsstoffinduzierter Arthritis, die von Gelenkszerstörung begleitet wird. Gruppen von drei Ratten Royal Hart, Wistar Stamm mit einem Gewicht von jeweils 200 : 10 g erhalten in die rechte Hinterpfote intradermale Injektionen von Freunds Hilfsstoff (getrocknete menschliche Tuberkelbazillen in einem Mineralölträger) in einer Dosis von 2 mg/kg Körpergewicht.
Die Testverbindung der Formel (1) wird oral als 1, 5%ige Mischung mit einem Stärketräger in verschiedenen Dosierungen einmal täglich an den Tagen 0 bis 13 nach der Injektion verabreicht. Kontrollratten werden in gleicher Weise behandelt, erhalten aber nur den Träger. Am 14. und 21. Tag nach der Injektion wird der Durchmesser der Pfote, in die injiziert worden ist (Primärläsion), mit Hilfe eines Mikrometermessgeräts bestimmt. Das Volumen der entzündeten Pfoten wird aus diesen Messungen berechnet, und die Ergebnisse sind als prozentuale Inhibierung der Schwellung, verglichen mit derjenigen der Kontrollen, angegeben. Zur gleichen Zeit werden die andern entzündeten Stellen, z. B. Ohren, Pfoten und Schwanz (Sekundärläsionen), beobachtet, und jede Ratte wird auf Grund des Ausmasses der Entzündung und Schwellung bewertet und eingestuft.
Die Einstufung beruht auf einer Skala von 0 bis 24, wobei 0 die vollständige Abwesenheit induzierter arthritischer Knoten und 24 das höchste Ausmass an Entzündung bedeuten. Die mittlere Einstufung wird für jede behandelte Gruppe berechnet, und die Wirkungen jeder Verbindung werden als prozentuale Inhibierung der Einstufung der Kontrollen angegeben. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Tests zusammengestellt, die mit den Verbindungen der Formel (I) zur Unterdrückung des Fortschreitens der Arthritis und der damit verbunden krankhaften Gelenksveränderung durchgeführt wurden.
In der Tabelle finden sich die Ergebnisse, die mit ss -Amino-2-thiophenacrylnitril, ss -Amino- - 3-thiophenacrylnitril oder ss-Oxo-3-thiophenpropionitril als Wirkstoff der Formel (I) erhalten worden sind.
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Tabelle Wirkung von Thiophenderivaten auf Arthritis bei Ratten
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<tb> Orale <SEP> Dosis <SEP> mittlere <SEP> Gewichtszunahme <SEP> % <SEP> Inhibition <SEP> der <SEP> Schwellung <SEP> % <SEP> Inhibition <SEP> der <SEP> Kontrolleinstufung
<tb> mg/kg <SEP> tot/behandelt <SEP> (g) <SEP> (Primärläsion) <SEP> (Sekundärläsion)
<tb> Verbindung <SEP> Körpergewicht <SEP> nach <SEP> 21 <SEP> Tagen <SEP> Tag <SEP> 14 <SEP> lag <SEP> 2t <SEP> Tag <SEP> 14 <SEP> Tag <SEP> 21 <SEP> Tag <SEP> 14 <SEP> Tag <SEP> ? <SEP> l <SEP>
<tb> Normale <SEP> Ratten-8/186 <SEP> 77 <SEP> 112
<tb> induzierte <SEP> Kontrollen-56/630 <SEP> 36 <SEP> 31 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> Indomethacin <SEP> 2 <SEP> 8/57 <SEP> 68 <SEP> 68 <SEP> 51 <SEP> 24 <SEP> 38 <SEP> 25
<tb> [1- <SEP> (p-Chlorbenzoyl)
<SEP> -5-methoxy- <SEP> 1 <SEP> 9/54 <SEP> 63 <SEP> 65 <SEP> 46 <SEP> 19 <SEP> 34 <SEP> 20
<tb> -2-methyl-indol-3-essigsäure] <SEP> 0,5 <SEP> 5/54 <SEP> 53 <SEP> 51 <SEP> 40 <SEP> 20 <SEP> 25 <SEP> 17
<tb> 0, <SEP> 25 <SEP> 0/9 <SEP> 51 <SEP> 57 <SEP> 30 <SEP> 4 <SEP> 22 <SEP> 4
<tb> 400 <SEP> 18/57 <SEP> 41 <SEP> 55 <SEP> 73 <SEP> 48 <SEP> 58 <SEP> 45
<tb> 200 <SEP> 10/66 <SEP> 40 <SEP> 44 <SEP> 48 <SEP> 27 <SEP> 26 <SEP> 17
<tb> Acetylsalicylsäure <SEP> 100 <SEP> 18/63 <SEP> 48 <SEP> 53 <SEP> 36 <SEP> 13 <SEP> 19 <SEP> 8
<tb> 50 <SEP> 2/21 <SEP> 56 <SEP> 44 <SEP> 23 <SEP> 3 <SEP> 12 <SEP> 9
<tb> 150 <SEP> 2/27 <SEP> 40 <SEP> 50 <SEP> 75 <SEP> 44 <SEP> 54 <SEP> 31
<tb> 3,5-Dioxo-1,2-diphenyl-4-n-butyl- <SEP> 75 <SEP> 2/39 <SEP> 51 <SEP> 50 <SEP> 62 <SEP> 28 <SEP> 27 <SEP> 15
<tb> pyrazolidin <SEP> 37,
<SEP> 5 <SEP> 5/39 <SEP> 53 <SEP> 53 <SEP> 56 <SEP> 14 <SEP> 18 <SEP> 13
<tb> 18, <SEP> 8 <SEP> 2/21 <SEP> 50 <SEP> 45 <SEP> 31 <SEP> 7 <SEP> 4 <SEP> 8
<tb> ss-Amino-2-thiophenacrylnitril <SEP> 200 <SEP> 6/18 <SEP> 36 <SEP> 53 <SEP> 70 <SEP> 61 <SEP> 80 <SEP> 57
<tb> 100 <SEP> 2/18 <SEP> 45 <SEP> 51 <SEP> 49 <SEP> 27 <SEP> 25 <SEP> 16
<tb> 50 <SEP> 1/33 <SEP> 54 <SEP> 50 <SEP> 44 <SEP> 23 <SEP> 21 <SEP> 6
<tb> ss-Amino-3-thiophenacrylnitril <SEP> 50 <SEP> 2/18 <SEP> 47 <SEP> 54 <SEP> 52 <SEP> 41
<tb> ss-Oxo-3-thiophenpropionitril <SEP> 50 <SEP> 1/18 <SEP> 53 <SEP> 50 <SEP> 61 <SEP> 26 <SEP> - <SEP> - <SEP>
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Beispiel 1 : Herstellung von ss -Amino-2-thiophenacrylnitril
Ein Reaktionskolben wird mittels Durchleiten von Stickstoff getrocknet, worauf etwa 100 ml Ammoniak darin kondensiert werden.
Durch Zugabe eines kleinen Stücks Natrium wird eine blaue Färbung erzielt. Die Färbung wird mit Ferrichlorid beseitigt, worauf 2,7 g Natrium zugegeben werden. Nach dem Verschwinden der blauen Färbung werden 4,8 ml Acetonitril in 10 ml Diäthyl- äther eingeführt. Unter Kühlen in einem Trockeneis-Aceton-Bad werden tropfenweise 9,28 g 2-Thiophencarbonitril in 25 ml Tetrahydrofuran zugegeben. Das Kühlen wird noch 30 min fortgesetzt, worauf Ammoniak und Lösungsmittel verdampfen gelassen werden. Nach Zugabe von 50 ml Wasser wird die Mischung mit Methylenchlorid extrahiert. Die Methylenchloridextrakte werden über Natriumsulfat getrocknet und durch wasserhältiges Magnesiumsilikat filtriert. Nach Zugabe von Hexan wird das Filtrat auf einem Dampfbad bis zu einem Öl eingedampft.
Dieses Öl wird an einer trockenen Säule aus Kieselgel chromatographiert, wobei mit Methylenchlorid eluiert wird. Die das gewünschte Produkt enthaltende Fraktion wird in Methylenchlorid aufgenommen und durch wasserhältiges Magnesiumsilikat filtriert. Das Filtrat wird auf einem Dampfbad unter Zugabe von Hexan eingedampft, bis ein Öl zurückbleibt. Durch Abkühlen wird das gewünschte Produkt in Form von
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Es wird ein 500 ml Dreihalskolben verwendet, der mit einem mechanischen Rührer, einem Gaseinlass, einem Trockeneiskühler, einem Kaliumhydroxydtrockenrohr und einem Zugabetrichter ausgerüstet ist. 100 ml Ammoniak werden in den Kolben einkondensiert, worauf ein kleines Stück Natrium zugegeben wird. Wenn die dunkelblaue Farbe bleibt, wird Ferrichlorid zugegeben, wodurch die Farbe in braun übergeht.
Nach Zugabe von 3,2 g Natrium wird die Mischung 45 min stehengelassen, bis die blaue Färbung verschwindet. Nach Zugabe von 5, 7 ml Acetonitril in 10 ml Tetrahydrofuran wird 20 min gerührt. Dann wird in einem Trockeneis-Aceton-Bad gekühlt, worauf 10,9 g 3-Thiophencarbonitril in 25 ml Tetrahydrofuran zugegeben werden. Das Reaktionsgemisch wird in dem Kühlbad noch 90 min und dann 3 h bei Rückflusstemperatur gerührt. Die Mischung wird mit 7,4 g Ammoniumchlorid versetzt und über Nacht eindampfen gelassen. Nach Zugabe von 100 ml Wasser und 100 ml Chloroform wird die Mischung filtriert. Die wässerige Phase wird mit Chloroform extrahiert, und die vereinigten organischen Lösungen werden einmal mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und durch wasserhältiges Magnesiumsilikat filtriert.
Das Filtrat wird im Vakuum bis zu einem orangefarbenen Öl eingedampft. Nach Zugabe von 30 ml Benzol wird Petroläther zugegeben, bis die Mischung trüb wird. Durch Kühlen bildet sich ein Niederschlag, der abgetrennt und aus Benzol umkristallisiert wird. Dadurch erhält man das gewünschte Produkt als Feststoff vom Fp. = 67 bis 69, 5 C.
Beispiel 3 : Herstellung von ss -Oxo-3-thiophenpropionitril
1,2 g ss -Amino-3-thiophenacrylnitril werden zu 10 ml In Salzsäure gegeben. Nach Zugabe von 40 ml Methanol wird die Mischung 3 h gerührt. Dann wird die Mischung im Vakuum zu einem Rückstand eingedampft, der in 35 ml warmem Methanol gelöst und mit Aktivkohle behandelt wird.
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