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Die Erfindung betrifft neue Mittel zur selektiven Bekämpfung von Avena fatua in Getreide, bestehend aus 3- (p-Chlorphenyl) -2-chlorpropionysäuremethylester, Dodecylpolyglykoläther mit durchschnittlich 7 Äthylenoxyd-Gruppen pro Molekül als oberflächenaktiven Stoff sowie gegebenenfalls Streckmitteln und bzw. oder Trägermitteln.
Es ist bereits bekanntgeworden, dass 3- (p-Chlorphenyl)-2-chlorpropionsäuremethylester selektive herbizide Eigenschaften besitzt (vgl. US-PS Nr. 3, 472, 646 und L. Eue in "Zeitschrift für Pflanzenschutzkrankheiten und Pflanzenschutz", Sonderheft IV, [1968] S. 211 bis 214). Die Verbindung eignet sich gut zur Bekämpfung von Avena fatua, insbesondere in Getreide. Nachteilig ist jedoch, dass eine relativ hohe Aufwandmenge an Wirkstoff erforderlich ist, um eine ausreichende Wirksamkeit zu erzielen.
Weiterhin ist bekannt, dass sich die Wirksamkeit von Herbiziden, die zumindest teilweise über das Blatt in die Pflanzen eindringen, in manchen Fällen dadurch verbessern lässt, dass man die Wirkstoffe mit oberflächenaktiven Substanzen oder Ölen vermischt (vgl. Weeds l !, [1967] 87 bis 89). Versuche, die darauf abzielen, die herbizide Potenz des zur Bekämpfung von Avena fatua geeigneten Wirkstoffes 2- (N-Benzoyl-3, 4-dichlorphenylamino)-propionsäureäthylester durch Zugabe einer oberflächenaktiven Substanz zu steigern, blieben jedoch erfolglos (vgl. F. Bischof und H.
Water "Wirkung von SUFFIX [Benzoylpropäthyl ] in Abhängigkeit von der Applikationsstelle bei Flughafer"in Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz, Hohenheim, Sonderheft VII [ 1975 ]).
Aus der AT-PS Nr. 263448 geht in allgemeiner Form hervor, dass der 3- (p-Chlorphenyl)-2-chlor- propionsäuremethylester ein selektives Herbizid ist, das im Gemisch mit Trägerstoffen und oberflächenaktiven Mitteln auf die Pflanzen ausgebracht werden kann. Derartige konventionelle Formulierungen enthalten die oberflächenaktive Substanz jedoch in niedriger Konzentration. Dieser AT-PS ist nicht zu entnehmen, dass die herbizide Wirksamkeit von 3- (p-Chlorphenyl)-2-chlorpropion- säuremethylester durch Zugabe einer bestimmten Menge einer speziellen oberflächenaktiven Komponente entscheidend verbessert werden könnte.
Es wurde nun gefunden, dass die neue Kombination aus a) 3- (p-Chlorphenyl) -2-chlorpropionsäuremethylester der Formel
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und b) Dodecylpolyglykoläther mit durchschnittlich 7 Äthylenoxyd-Gruppen pro Molekül als ober- flächenaktiven Stoff, wobei das Gewichtsverhältnis von 3- (p-Chlorphenyl)-2-chlorpropion- säuremethylester der Formel (I) zu oberflächenaktivem Stoff zwischen 1 : 0, 3 und 1 : 0, 8 liegt, eine sehr gute selektive herbizide Wirksamkeit gegen Avena fatua in Getreide auf- weist.
Die erfindungsgemässe Kombination eignet sich wesentlich besser zur selektiven Bekämpfung von Avena fatua in Getreide als der ohne zusätzliche oberflächenaktive Stoffe angewandte Wirkstoff 3-(p-chlorphenyl)-2-chlorpropionsäuremethylester. Dies ist als äusserst überraschend zu bezeichnen, denn auf Grund des bekannten Standes der Technik musste angenommen werden, dass sich
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die 3-(p-Chlorphenyl)-2-chlorpropinosäuremethylester ohne zusätzliche oberflächenaktiven Stoffe und/oder Öle enthalten. Die erfindungsgemässe Kombination stellt somit eine wertvolle Bereicherung der Flughaferherbizide dar.
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Der in der erfindungsgemässen Kombination enthaltene 3- (p-Chlorphenyl)-2-chlorpropionsäure- methylester der Formel (I) sowie dessen Verwendung als selektiv wirkendes Herbizid sind bereits bekannt (vgl. US-PS Nr. 3,472, 646).
Der oberflächenaktive Stoff ist bekannt ; er weist bei einer Anwendung in denjenigen Mengen, in denen er üblicherweise als oberflächenaktiver Stoff eingesetzt wird, keine herbiziden Eigenschaften auf.
Die erfindungsgemässe Kombination zeigt eine sehr gute selektive herbizide Wirksamkeit gegen Avena fatua in Getreide, wie z. B. Gerste und Weizen.
Die erfindungsgemässe Kombination kann in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver und Pasten. Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen des Wirkstoffs mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden.
Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage : Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glykol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd, sowie Wasser ; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.
B. Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan ; als feste Trägerstoffe : natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxyd und Silikate ; als Emulgiermittel : nichtionogene und anionaktive Emulgatoren, wie Polyoxy- äthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther. z. B. Alkylarylpolglykoläther. Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweisshydrolysate ; als Dispergiermittel : z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemässe Kombination kann in den Formulierungen auch andere Wirkstoffe enthalten.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 10 und 90 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 15 und 80 Gew.-%, an erfindungsgemässer Wirkstoffkombination.
Die erfindungsgemässe Kombination kann als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen, Schäume und Suspensionen angewendet werden.
Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Versprühen, Verspritzen und Giessen.
Die Aufwandmenge der erfindungsgemässen Wirkstoffkombintion kann in einem gewissen Bereich variiert werden. Im allgemeinen liegt sie zwischen 0,5 und 20 kg/ha, vorzugsweise zwischen 2 und 15 kg/ha.
Die Anwendung der erfindungsgemässen Kombination wird nach dem Auflaufen der Pflanzen vorgenommen.
Die gute selektive herbizide Wirkung der erfindungsgemässen Kombination gegen Avena fatua in Getreide geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor.
Beispiel - Nachauflauftest/Freiland Lösungsmittel : Diisononylphthalat
Emulgator : Gemisch aus a) Alkylarylpolyglykoläther mit durch- schnittlich 17 Äthylenoxyd-Gruppen pro
Molekül, b) Alkylarylpolyglykoläther mit durch- schnittlich 27 Äthylenoxyd-Gruppen pro
Molekül und
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c) einer Lösung von dodecylbenzol- sulfonsaurem Calcium in Butanol.
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gators und 22,8 Gew.-Teilen des oben erwähnten Lösungsmittels. Anschliessend werden anwendungsfertige Spritzbrühen hergestellt, indem man a) 1 Gew.-Teil der genannten Wirkstoffzubereitung in der gewünschten Menge Wasser emul- giert. b) 1 Gew.-Teil der genannten Wirkstoffzubereitung und 0, 40 Gew.-Teile an Dodecylpolyglykol- äther in der gewünschten Menge Wasser emulgiert.
Im Freiland werden Parzellen mit Testpflanzen, die eine Höhe von 6 bis 15 cm haben, mit der jeweiligen Spritzbrühe gleichmässig benetzt, u. zw. so, dass die in der Tabelle angegebenen Wirkstoffmengen pro Flächeneinheit ausgebracht werden. Die Konzentrationen der Spritzbrühen werden so gewählt, dass in 300 l Wasser/ha die in der Tabelle angegebenen Wirkstoffmengen ausgebracht werden. Die Dosierung des Wirkstoffes bzw. der Wirkstoffkombinationen und der Wasseraufwandmengen sind im vorliegenden Fall entscheidend, denn die Spritzbrühe soll nicht auf den Boden abtropfen, da der Wirkstoff nur über das Blatt in die Pflanze gelangen kann.
Vor der Ernte wird der Wirkungsgrad bonitiert, indem man visuell die Zahl der Avena fatua-Rispen auf den behandelten Parzellen ermittelt und mit der Zahl der Avena-fatua-Rispen auf den unbehandelten Kontroll-Parzellen vergleicht. Die Werte werden in % ausgedrückt. Ebenso wird der Schädigungsgrad der Kultur-Pflanzen bonitiert in % Schädigung im Vergleich zur Entwicklung der unbehandelten Kontrolle.
Es bedeuten :
0% = keine Wirkung (wie unbehandelte Kontrolle)
100% = totale Vernichtung
Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor :
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