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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer photographischen Kopie von einer transparenten Vorlage mit einer entwickelten Silberemulsionsschicht, insbesondere zum Reproduzieren von Röntgenbildern, wobei die Übertragungsfunktion von der Vorlage zur Kopie wenigstens im Dichtebereich von 0, 5 bis 2, 5 mindestens annähernd gleich 1 ist.
Zum Herstellen von photographischen Kopien ausserhalb der Dunkelkammer ist es bekannt, UVLicht zu verwenden.
Es ist auch bekannt geworden, dass man bei photographischen Kopieren die Übertragungfunktion durch die geeignete Auswahl von Belichtungszeit, Kopiermaterial und/oder Entwickler in einem grösseren Dichtebereich annähernd linear erhalten kann, wobei man diesen Bereich nach oben oder nach unten verschiebt. Bei diesen bekannten Kopierverfahren treten jedoch dann in den unteren oder in den oberen Dichtebereichen - je nach der für wichtig gehaltenen Information-Verzerrungen ein. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, in dem gesamten für die Informationsübertragung wichtigen Dichtebereich von 0, 5 bis mindestens 2, 5 durchgehend eine lineare Übertragung von einer Vorlage auf eine photographische Kopie zu erhalten.
Erfindungsgemäss wird jetzt vorgeschlagen, dass die Vorlage in an sich bekannter Weise ausschliesslich mit Licht im UV-Vereich < 100 bis 360 nm durchleuchtet wird, vorzugsweise im Wellenlängenbereich zwischen 260 und 360 nm, und dass für die Kopie ein Filmmaterial auf Silberemulsionsbasis verwendet wird, das im kurzwelligen Bereich empfindlich ist und einen ausreichenden Grauwertumfang besitzt.
Da die üblichen Lichtquellen auch Licht in den Wellenlängenbereichen aussenden, die erfindungsgemäss nicht brauchbar sind, ist es zweckmässig, mit einem Filter zu arbeiten, der ausschliesslich Licht in dem erfindungsgemässen Wellenlängenbereich durchlässt. Es ist jedoch auch denkbar, besondere Lichtquellen zu schaffen, die ausschliesslich in dem erfindungsgemässen Wellenlängenbereich abstrahlen.
Für den Fall, dass vergrösserte oder verkleinerte Kopien von der Vorlage hergestellt werden sollen, ist es erfindungsgemäss notwendig, Objektive zu verwenden, die im UV-Bereich wirksam und für diesen Bereich korrigiert sind.
Da die meisten Filmemulsionen im erfindungsgemässen Wellenlängenbereich kein Empfindlichkeitsmaximum besitzen, muss man bei einem erfindungsgemässen Verfahren mit grösseren Belichtungszeiten rechnen. Da auch die zu verwendenden Filter einen Grossteil des grundsätzlich brauchbaren Lichtes absorbieren, ist mit einer zusätzlichen Verlängerung der Belichtungszeit zu rechnen. Die Verwendung von Lichtquellen hoher Intensität in dem angesprochenen Wellenlängenbereich ist denkbar, für die Realisierung jedoch technisch schwierig. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bis jetzt benötigte Belichtungszeit keinerlei Einfluss auf die Gradation und die Korngrösse besitzt, dass sie also keine nachteiligen Folgen bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zeitigt.
Bei Auswahl besonders geeigneter schmaler Wellenlängenbereiche, die das jeweilige Filmmaterial erfordern, ist es möglich, mit einem erfindungsgemässen Verfahren eine Übertragungsfunktion von y = 1 in dem Dichtebereich von kleiner als 0, 5 bis über 3 zu erreichen.
Dieser genannte Bereich, der erfindungsgemäss bei der Übertragung linearisiert wird, ist in seinem gesamten Umfang für die bildmässige Photographie nicht von grosser Bedeutung. Auch bei der Dokumentation von Schriftstücken im Mikrofilmverfahren werden zwischen weiss und schwarz nur wenige Zwischenstufen vorkommen, die bei der herkömmlichen Reprographie ohne weiteres bewältigt werden können. Von Bedeutung wird das erfindungsgemässe Verfahren erst dort, wo dokumentarisch Photographien festgehalten werden sollen. Hier ist es erforderlich, jeden Informationsverlust zu vermeiden, d. h. eine Übertragung aller Dichtewerte im Verhältnis 1 : 1 zu gewährleisten.
Ein solches Anwendungsgebiet der dokumentarischen Verfilmung von Photographien besteht bei der Verfilmung von Krankengeschichten, zu denen Photographien und insbesondere Röntgenbilder gehören. Gerade die Röntgenbilder stellen hier ein besonderes Problem dar. Dieses sei an Hand der Zeichnung erläutert. Die sogenannte Röntgenkurve weicht ohnedies schon erheblich von der Ideallinie ab. Ein für die Auswertung mit dem menschlichen Auge geeigneter Bereich ist der mit - bezeichnete Bereich der Kurve. Die Bereiche --B und C-- gehen bei der bisherigen Mikroverfilmung und bei der Herstellung von Kontaktkopien weitgehend verloren, weil in diesen Bereichen die Übertragungsfunktion bei normalen und den handelsüblichen Mikrofilmverfahren und Emulsionen
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nicht mehr linear verläuft.
Gerade in den Bereichen --A und C-sind jedoch noch erhebliche Informationen enthalten, die schon mit dem menschlichen Auge nicht mehr eindeutig analysiert werden können. Es ist deshalb versucht worden, gerade diese Bereiche mit elektronischen Mitteln bei der Übertragung auf einen Bildschirm aufzuteilen, um so Dichteunterschiede für das menschliche Auge besser sichtbar zu machen.
Bei der dokumentarischen Verfilmung ist es deshalb erforderlich, diese Bereiche auf der Reproduktion absolut genau wiederzugeben, da nur dann die Erfordernisse der Dokumentation erfüllt sind. Jede Veränderung der ursprünglichen Werte des Röntgenbildes stellt eine Veränderung dar, die es nicht mehr erlaubt, die so erhaltene Reproduktion als Dokument zu betrachten, vielmehr als gefälschte Urkunde.
Es hat sich gezeigt, dass bei Anwendung der Erfindung eine lineare Übertragung auch solcher extremer Dichteverteilungen möglich ist, wie sie gerade bei Röntgenaufnahmen vorkommen.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens können auch andere als die oben genannte Emulsion verwendet werden. Die Belichtungszeit und die Entwicklungszeit sind, wie die Zusammensetzung des Entwicklers, an die Emulsion und die erzielbare Lichtausbeute anzupassen. Die Auswahl der Emulsion hängt dabei von dem jeweiligen Anwendungsfall ab.
Ein erfindungsgemässes Verfahren bietet die Möglichkeit einer Reihenverfilmung von unterschiedlichen photographischen Vorlagen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer photographischen Kopie von einer transparenten Vorlage mit einer entwickelten Silberemulsionsschicht, insbesondere zum Reproduzieren von Röntgenbildern, wobei die Übertragungsfunktion von der Vorlage zur Kopie wenigstens im Dichtebereich von 0, 5 bis 2, 5 mindestens annährend gleich 1 ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlage in an sich bekannter Weise ausschliesslich mit Licht im UV-Bereich von < 100 bis 360 nm durchleuchtet wird, vorzugsweise im Wellenlängenbereich zwischen 260 und 360 nm, und dass für die Kopie ein Filmmaterial auf Silberemulsionsbasis verwendet wird, das im kurzwelligen Bereich empfindlich ist und das einen ausreichenden Grauwertumfang besitzt.
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