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Stoifvorschubvorrichtung für Nähmaschinen.
Die Erfindung bezieht sich auf Vorschubvorrichtungen für Nähmaschinen, um den Stoff unter der Nadel zusammenzuschieben oder zusammenzufalten, insbesondere auf solche Vorschubvorrichtungen, die für Überwendlichnähmaschinen zum Übernähen von roh zugeschnittener Strickware mit überwendlichnaht verwendet werden. Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer einfachen und wirksamen Vorrichtung dieser Art, die auch eine grössere Einstellungsfähigkeit besitzt als die bis jetzt bekannten Vorrichtungen.
. Die Erfindung umfasst eine Stoffvorschubvorrichtung mit einer Vorschubstange, an der zwei gegeneinander bewegliche Stoffschieber angebracht sind, die mit ihren gerauhten Flächen von unten gegen den Stoff wirken, u. zw. der eine Stoffschieber vor und der andere hinter der Nadel. Die Stoffschieber erhalten ihre Vorschubbewegung durch die gemeinschaftliche Stoffschieberstange und es ist gemäss vorliegender Erfindung eine Vorrichtung vorgesehen, um sie unabhängig voneinander nieder zu bewegen, derart, dass beide Stoffschieber zwar gleichzeitig hochgehen, um gegen den Stoff zu wirken, dass der hintere Stoffschieber jedoch früher als der vordere von dem Stoff zurückgezogen wird, so dass-der vordere Stoffschieber noch eine Vorschubwirkung ausübt, nachdem der hintere Stoffschieber seine Vorschubwirkung bereits beendet hat.
Die Stoffschieber sind so eingerichtet, dass ihre Vorschubwirkung unabhängig voneinander geregelt werden kann. Einen weiteren Teil der Erfindung bildet die Kombination dieser Stoffschieber mit einem an sich bekannten zweiteiligen Drückerfuss.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung zur Veranschaulichung gebracht. Fig. I ist eine vordere Endansicht einer der Erfindung gemäss eingerichteten Uberwendlichnähmaschine der im Patente Nr. 26477 beschriebenen Art. Fig. 2 ist eine obere Ansicht von Fig. 1 nach Entfernung der Arbeitsplatte, Fig. 3 ein Querschnitt durch die Antriebswelle mit dem Antriebsexzenter für die Vorschubvorrichtung. Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch Fig. 3. Fig. 5 zeigt das Antriebsexzenter und den dasselbe tragenden Gleitblock in Ansicht. Fig. 6 veranschaulicht das Exzenter zum Anheben und Senken der Stoffschieberstange. Fig. 7 ist eine schaubildliche Darstellung des hinteren oder Hilfsstoffschiebers. Fig. 8 zeigt in oberer Ansicht und in vergrössertem Massstabe die Stichlochplattc der Maschine.
Fig. 9 ist ein Querschnitt durch den vorderen Teil der Maschine, welcher die Anordnung des zweiteiligen Drückerfusses, der beiden Stoffschieber und die Lage des Stoffes erkennen lässt.
Die Maschine besitzt eine Grundplatte 1 mit überhängendem Arm 2, in dessen vorderem l'eil die die Nadel 4 tragende Nadelstange 3 und die Drückerfussstange 5 gelagert sind. Der Drückerfuss umfasst den Hakenteil 6 und ein vorderen Teil 7, der bei 8 an den hinteren Teil 6 angelenkt ist und durch eine Feder 9 niedergehalten wird (Fig. 9).
Die Grundplatte 1 besitzt an der hinteren Seite einen Arm 14 mit Lagerflanschen. zwischen denen eine Welle 15 gelagert ist, die den Messerarm 16 mit dem Messer 17 trägt ; letzteres arbeitet mit dem unteren feststehenden Messer 18 zusammen.
Der Arm 14 besitzt zwei weitere Flanschen, zwischen denen eine Schwingwelle 20 mit nach unten ragendem Arm 21 gelagert und mittels Schrauben 19 in ihrer Lage gesichert ist. Der Arm 21 ist an eine Exzenterstange 22 angeschlossen, die ein Exzenter 23 umfasst, das von einem Gleitblock 24 getragen wird, der in einer Gleitbahn eines auf der Antriebswelle 26 sitzenden Bundes 25 verschiebbar ist. Der Gleitblock 24 und das Exzenter 23 haben für den Durchlass der Welle 26 einen länglichen Schlitz 2 !", um eine Verstellung des Exzenters zur Achse der Welle 26 zu ermöglichen. Diese Verstellung wird mit Hilfe einer im Bund 25 gelagerten Stellschraube 30 bewirkt, in deren genuteten Kopf 29 der Gleitblock 24 mit Zapfen 28 eingreift (Fig. 3,4 und 5).
Durch Drehen der Schraube 30 wird der Block 24 mit Exzenter 23 mit Bezug auf die Welle 26 verstellt und dementsprechend die Exzentrizität geändert. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird toter Gang dadurch vermieden, dass man zwischen dem Bund und dem Gleitblock 24 eine Feder 31 einschaltet. Letztere sitzt in einer zweckmässigen Bohrung 32 des Bundes 25 und stützt sich gegen einen durch eine Schraube 34 an dem Block 24 befestigten Winkel 33.
Die schwingende Vorschubwelle 20 ist an ihrem vorderen Ende mit den üblichen nach aufwärts reichenden Platten 35 ausgerüstet, zwischen welchen das eine Ende der Stoffschieberstange 36 um Welle 52 schwingbar gelagert ist Das andere Ende der Stoffschieberstange 36 ist gegabelt und der eine Gabelarm an die Stange eines Exzenterringes 37 (Fig. 6) angelenkt, der das Hauptstoffschieberexzenter 38 umschliesst, während der andere Gabelarm bis zu der Stiehbildungsvorrichtung heranreicht und den vorderen oder Hauptstoffschieber 39 trägt, der auf ihm mittels eines in seinem Fusse vorgesehenen Schlitzes 41 und einer Schraube 4 einstellbar befestigt ist.
Dieser : -3tofIschieber 39 ist mit einer hülsenförmigen Führung 42 ausgerüstet (Fig. 1), in welche
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in welchem der hintere Teil 49 eines zweiteiligen Lenkers durch eine Schraube 48 verstellbar befestigt ist. Der vordere Teil 50 des Lenkers ist bei 50x an den aufrechten Arm des Winkelhebels 4J angelenkt. Die verstellbare Verbindung der beiden Lenkerteile 49 und 50x geschieht durch eine Schraube 51 und Schlitzführung 52.
Beim Gebrauch der Maschine wird zunächst der vordere oder Hauptstoffschieber 39 in der gewünschten Höhenstellung am Stoffschieberarm befestigt und das Exzenter 23 so eingestellt. dass es dem Stoffsc ieber 39 die gewünschte Bewegung erteilt. Hierauf wird die Klemmschraube 48 in dem Schlitz 47 mit Bezug auf die Drehpunkte 19 und 50x eingestellt, um den Punkt zu bestimmen, in welchem der hintere oder Hilfsstoffschieber 43 seine Vorschubbewegung beenden und niedergehen soll, und sodann die Antriebswelle@ 26 gedreht, um den vorderen Stoffschieber 39 in seine höchste Stellung zu heben ;
schliesslich wird auch die Länge des zweiteiligen Lenkers 49, 50 mit Hilfe der Klemmschraube 51 geregelt, um auch den hinteren Stoffschieber 43 auf die gleiche Höhe zu bringen wie den vorderen 39. Nach Beendigung dieser Einstellungen ist die Maschine für den Betrieb fertig.
Beim Betrieb der Nähmaschine werden die Stonschieber, sobald die Spitze der Nadel den Stoff verlässt, durch die Wirkung ! des Exzenters. 37 gleichzeitig gehoben. Da die Welle 52x und die Schraube 46 gleiche Bewegungen von der Vorschubwelle 20 erhalten. während die Schraube 48 eine langsamere wagerechte Bewegung ausführt, die durch ihre Winkelstellung zu den Mitten der Schrauben 19 und 52x hedingt ist, so ist es einleuchtend, dass der hintere Stonschieber 43 seine Abwärtsbewegung beginnt, nachdem der Stoirvorschub anfängt. u. zw. senkt er sich mit einer Schnelligkeit, die unmittelbar bestimmt wird durch die Lage des Befestigungspunktes des Lenkers 49 in bezug auf 19 und 52x.
Die beiden Teile 6 und 7 des Drückerfusses werden gleichzeitig durch das Hochgehen der ent-
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der Drückerfussteil 6 und bietet dem durch den vorderen Stoffschieber 39 weiter vorgeschobenen Stoff ein gewisses Hindernis dar (Fig. 9), wodurch der Stoff unter der Nadel zusammengeschoben wird. Dieses Zusammenschieben des Stones gleicht die Ausbreitung aus, die der Stoff durch seine Zusammenpressung zwischen dem Drückerfuss und dem Stoffschieber erfährt. Durch diese Aus- gleichung erhält der Stoff eine besäumte Kante, die vollkommen eben mit dem Stoff verläuft.
Durch praktische Versuche hat es sich als wünschenswert herausgestellt, der Stichloch- platte j3 (Fig. 8) hinter dem Nadelloch und in der Richtung der Cberwendlichnaht eine leichte Vertiefung J4 zu geben, wodurch der Druck des Drückerfussteiles ss auf die benähte Kante etwas
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wird, ungeachtet der durch die Besäumung entstandenen Verdickung der Kante.
Die Vorschubwirkung des hinteren Stoffschiebers 43 wird durch die Länge des Weges be stimmt, die der Stoffschieber 43 be seinem Vorwärtshub ausführt, bevor er sich unter die Stichlochplatte senkt. Der Drückerfussteil 6 folgt dieser Abwärtsbewegung, bis er bzw. der darunter befindliche Ston gegen die Kanten der Öffnungen in der Stichlochplatte stösst. zu welcher Zeit der Stoffschieber 43 keinerlei Einwirkung auf den Stoff ausübt.