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Die Erfindung bezieht sich auf eine Oberkörpermessschablone für die Massschneiderei, Masskonfektion und Individualkonfektion, insbesondere zur Ermittlung der individuellen weiblichen Brustzwickelmasse, aus schmiegsamem Flachmaterial mit mindestens einer Einschlitzung und einer Skaleneinrichtung.
Oberkörpermessschablonen für die Massschneiderei sind bekannt, doch liegt ihnen der Gedanke zugrunde, dass die Brust- und Taillenwerte die wichtigsten Masse für den Zuschnitt von Oberkleidern darstellen und waren vor allem darauf ausgerichtet den richtigen Schnittverlauf vorzubestimmen und teilweise die Ergebnisse der ersten Probe vorwegzunehmen.
Zur eindeutigen Bestimmung der Grösse des Brustzwickels und deren Ablesung an einer Skala der Schablone bediente man sich sogenannter proportionaler Rechenformeln unter Verwendung der Brustweite, Körpergrösse usw., oder man benutzte gebogene und gewölbte Schablonen, die zwar der jeweiligen Form der Brust angepasst waren, jedoch sowohl die Ablesung der Grösse des Brustzwickels nach oben, nach der Seite oder nach unten, als auch die Übertragung auf den ebenen Stoff nur schwer ermöglichten.
Es ergeben sich Passfehler, die manchmal so gross sind, dass sie auch bei der Anprobe nicht mehr beseitigt werden können.
Die oft grossen Falten, Schrägzüge und Blasen in der Armloch-Brustgegend sind die Folgen einer sehr unzureichenden Methode zur Erzielung des Wölbungswertes der fraulichen Brust.
Weiters ist eine Messvorrichtung bekannt, die exakte Messungen für die wichtigen Grössen und Formen von Büstenhaltern ermöglicht. Aus dieser Einrichtung kann jedoch die Grösse des Brustzwickels nicht abgelesen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung der oben genannten Nachteile eine Oberkörpermessschablone zu schaffen, durch die mittels einer oder mehrerer Skalen die benötigte Weite für den Brustzwickel, die Brusttiefe usw. direkt abgelesen werden kann.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die etwa senkrechte Einschlitzung im Zuge des Massnehmens verkürzbar bzw. verlängerbar ist, wobei an der Skaleneinrichtung seitliche Auslenkungen der in V-Form verlaufenden Randpartien der Einschlitzung ablesbar sind.
Dadurch wird der Wölbungswert der Brust direkt von der Skaleneinrichtung einer dafür geschaffenen Messschablone abgelesen. Der so gewonnene Wert kann bei der Schnittkonstruktion genau einkonstruiert werden, wodurch eine sofortige einwandfreie Passform der Brustpartie gewährleistet ist, und eine wesentliche Vereinfachung in der Fertigung erreicht wird.
Weiters ist durch die Anwendung der Messschablone die Bestimmung und gleichzeitige Ablesung der Grösse des Brustzwickels nach oben, nach der Seite oder nach unten möglich.
Nachstehend wird die Erfindung in bevorzugten Ausführungen an Hand der Figuren der Zeichnungen eingehend beschrieben, doch soll sie nicht auf diese Möglichkeiten ihrer Verwirklichung beschränkt bleiben. Auch die in den angeschlossenen Ansprüchen verwendeten Bezugszeichen sollen keinerlei Einschränkung bedeuten. Sie dienen lediglich dem erleichterten Auffinden bezogener Teile in den Figuren der Zeichnungen.
Fig. l zeigt eine erfindungsgemässe Oberkörpermessschablone im Schema, Fig. 2 schematisch die Schablone nach erfolgter Nachformung der Brust, Fig. 3 schematisch eine bevorzugte Ausführung der Schablone, bei der auch der Wert der Halsspitze in Zahlen abgelesen werden kann, Fig. 4 eine weitere Ausführung der Schablone vor der Faltung, Fig. 5 eine Ausführung nach der Faltung, Fig. 6 diese Ausführung in der Ablesestellung und die Fig. 7 und 8 weitere bevorzugte Ausführungen der erfindungsgemässen Oberkörperschablone.
Die Schablone wird durch einen Schlitz--3--in zwei Teile-18, 10-geteilt, wobei unter Teilung keine Trennung zu verstehen ist ; die Schablone kann sowohl aus einem Stück gefertigt als auch aus mehreren zusammengefügt sein. Die Länge des Schlitzes --3-- ist durch einen Reissverschluss --6-- mechanisch verstellbar. Selbstverständlich kann auch eine andere Verschlussart, wie z. B. ein Kettenverschluss od. dgl.
Verwendung finden.
Die sich an dem Teil-18-befindende Ausnehmung-4--wird an dem Halssitz angelegt, wodurch
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aufliegt, wird der Seitenteil --10-- am oberen Ende--9--über den Seitenteil-18-- so weit in entgegengesetztem Uhrzeigersinn gedreht, bis bei der Armlochpartie--8-keine Überlänge mehr vorhanden ist. Die Randpartie --2-- muss dabei gespannt sein. Der Schnittpunkt der Randpartie --2-- mit der Skala - ergibt den für die Schnittkonstruktion benötigten Wölbungswert der Brust der lediglich abgelesen werden muss. Fig. 2 zeigt die Schablone nach erfolgter Nachformung der Brust.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung der erfindungsgemässen Schablone, an der zusätzlich sowohl eine weitere Skala--12--zum Messen des Halssitzes angeordnet ist, als auch eine Skala-13-- zum Ermitteln bzw. Ablesen der Schulterbreite. Diese Skalen können verstellbar bzw. abnehmbar angebracht sein und auf der Schablone kann dann auch der Verlauf z. B. der Schulter angezeichnet werden. Auf den von dem Seitenteil
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- abstehenden, neutralen, d. h. ohne Skala versehenen Streifen--14, 15-kann die Mitte der Brustpartie markiert werden.
Eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemässen Schablone ist in Fig. 4 dargestellt. Die Schablone wird bei vollständig geschlossenem Verschluss --6-- mit der Ausnehmung--4--wieder an die Halspartie angelegt und dort befestigt. Ausgehend vom am weitesten hervorstehenden Punkt der weiblichen Brust wird die Schablone in Falten gelegt, u. zw. so, dass die Wölbung der Frauenbrust genau hineinpasst. Fig. 5 zeigt die Schablone im gefalteten Zustand. Nun wird die Schablone vom Körper genommen und der Verschluss--6-- bis zum Ausgangspunkt der Faltung, der am hervorstehendsten Punkt der Brust anlag, von oben nach unten geöffnet, so dass der Seitenteil--10--beim glatten Liegen im Uhrzeigersinn nach rechts ausschlagen kann.
Der Schnittpunkt der Randpartie--2-oder ihrer Verlängerung mit der Skala --16-- zeigt den gesuchten Brustzwickelwert an. An Hand der Skala --7-- kann der Wert für die Tiefenlagerung der Brust abgelesen werden. Die Skalen--12, 13--dienen wieder zum Abmessen des Halssitzes bzw. der Schulterbreite.
In der, in Fig. 7 gezeigten, weiteren bevorzugten Ausführung verläuft der Schlitz--3--von unten nach oben und der Seitenteil --18-- ist weiterverlaufend, unter den Seitenteil--10--reichend, ausgebildet bzw. diese Ausbildung in Form eines separaten Teiles angenäht oder geheftet. Dieser im glatten Zustand von dem Seitenteil--10--überdeckte Teil des Seitenteiles --18-- ist mit einem Skalenfeld--17--versehen.
Der Schlitz--3--wird nun bis zu dem hervorstehendsten Punkt der Brust geöffnet, und an der Skala --7-- kann wie bei den andern Ausführungen der Wert für die Tiefe der Brust abgelesen werden. Nun wird der Seitenteil--10--, ausgehend vom Endpunkt des offenen Schlitzes, in der Lage des Schiebers--5--des Reissverschlusses-6-in eine Falte gelegt, u. zw. so, dass er genau die Form der Brust annimmt. Die glatt
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an. Diese Art der Ausführung kann auch, wie in Fig. 8 gezeigt, dermassen ausgebildet werden, dass das Skalenfeld - -17-- am Seitenteil --18-- aufgetragen ist. Man legt diese Schablone mit geschlossenem Verschluss--6-- an der Brust der Frau so an, dass die Schulterpartie stimmt.
Nun öffnet man den Verschluss bis zum hervorstehendsten Teil der Brust. Der Teil--10--wird nun so weit im Uhrzeigersinn über das Skalenfeld --17-geführt, bis er einwandfrei an der Brust ohne Überlänge beim Armloch sitzt. Den Brustzwickelwert zeigt dann wieder die Randpartie --2-- auf dem Skalenfeld-17-an.
Selbstverständlich können auch bei diesen Ausführungen die Skalen für den Halssitz und für die Brustbreite angebracht sein, ebenso wie die neutralen Streifen für die Markierung der oberen und unteren Brustmitte.
Es ist ersichtlich, dass im Rahmen der Erfindung noch weitere Abwandlungen und Verwendungen möglich sind. Alle derartigen Varianten sollen im Schutzumfang inbegriffen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Oberkörpermessschablone für die Massschneiderei, Masskonfektion und Individualkonfektion, insbesondere zur Ermittlung der individuellen Brustzwickelmasse, aus schmiegsamem Flachmaterial mit
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