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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Enthaaren geschlachteter Schweine mit mehreren im selben Drehsinn um horizontale Wellen umlaufenden, in verschiedenen Höhen angeordneten, mit federnden
Scheuerplatten ausgerüsteten angetriebenen Walzen, von denen eine durch einen von Handbetätigbaren Hebel heb- und senkbar und um eine waagrechte, zur Achse der Walze parallele Achse schwenkbar ist.
Es ist bereits eine ähnliche solche Vorrichtung bekannt, siehe die deutsche Patentschrift Nr. 580488, die aber zunächst den Nachteil zeigt, dass sie nicht zum gleichzeitigen Brühen geeignet ist. Dies bedeutet, dass das geschlachtete Schwein zunächst in einer gesonderten Brühwanne gebrüht und erst anschliessend in dieser
Vorrichtung enthaart werden kann. Fernerhin ist durch die bekannte Konstruktion ein Nachteil in dem räumlichen und verfahrensmässigen Ablauf gegeben. Zunächst ist nämlich der Raum für eine zusätzliche
Brühwanne erforderlich und zweitens ist nach dem Brühen ein zusätzlicher Transport des Schweinekörpers in die bekannte Vorrichtung nötig. Der Raumaufwand dürfte etwa doppelt so gross sein wie bei der erfindungsgemässen
Vorrichtung und auch der Transport ist ein zweifacher, wie scho erwähnt.
Damit ist die Liste der Nachteile aber noch keinesfalls geschlossen, denn der Schweinekörper kühlt naturgemäss ausserordentlich schnell ab, und vor allem ist es offenbar nötig, das Schaben völlig trocken vorzunehmen, ohne dass der Schweinekörper, wie beim
Erfindungsgegenstand, ständig mit Brühwasser berieselt wird.
Es ist aber auch eine Einrichtung mit einem Brühtrog bekanntgeworden, in dem die Schweine über mehrere Walzen gefördert und mittels Schabern bearbeitet und enthaart werden. Dabei sind die Walzen in zwei
Stirnplatten eines steifen um eine horizontale Achse schwenkbaren Trägers gelagert und liegen, wenigstens zum Teil, in Arbeitsstellung im Brühwasser der Brühwanne. Der Träger kann mittels eines Handgriffes verschwenkt und in einer gewünschten Schwenklage festgestellt werden. Mehrere Walzen und eine besondere Schwenkeinrichtung vorzusehen, ergibt eine komplizierte Konstruktion, die im Betrieb stark anfällig ist und beim rauhen Betrieb, em solche Einrichtungen unterworfen sind, auch keine lange Lebensdauer besitzt.
Alle oben genannten Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass in an sich bekannter Weise nur zwei mit unterschiedlicher Drehzahl umlaufende Walzen vorgesehen sind, die in ebenfalls bekannter Weise in einer Brühwanne in zwei Stirnplatten eines Trägers gelagert sind, der um eine horizontale Achse schwenkbar ist, wobei die untere Walze in Arbeitsstellung im Brühwasser der Brühwanne liegt, und dass als Schwenkachse für den Träger die Achse der oberen Walze dient.
Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist eine Stirnplatte des schwenkbaren Trägers durch die Seitenwand der Brühwanne nach aussen geführt und über eine formschlüssige Verbindung mit dem Hebel verbunden. Endlich ist gemäss der Erfindung im Schwenkbereich des Trägers ein von diesem betätigbarer Kontakt vorgesehen, durch den bei Aufwärtsschwenken des Trägers in einer bestimmten Stellung des letzteren der Antriebsmotor für die Walzen in Gang setzbar ist.
Die erfindungsgemässe Konstruktion bringt insbesondere auch die Vorteile mit sich, dass durch die Verwendung der Achse der oberen Walze als Schwenkachse für den Schwenkrahmen bzw. den Träger die zusätzliche Anbringung einer Schwenkachse vermieden ist. Mithin ist die Konstruktion auch insoweit einfacher und weniger aufwendig als die zahlreichen Konstruktionen nach dem vorgehaltenen Stand der Technik.
Fernerhin ist die untere Walze sehr viel leichter als nach dem Stand der Technik und vor allem sehr viel weiter als bisher aus dem Trog herausführbar, sie kann, gemäss der Erfindung praktisch vollständig frei nach oben herausgeführt werden. Dadurch ergibt sich der wesentliche Vorteil der leichteren Zugänglichkeit dieser Walze.
Hiedurch entsteht wieder der Vorteil, dass die Walze und auch der Trog wesentlich besser als bisher gereinigt werden können. Dies ist bei der Verschmutzung durch die Haare der Schweine von erheblicher Bedeutung.
Schliesslich entsteht durch die Erfindung auch noch der Vorteil, dass der Tierkörper weiter als bisher mittels der unteren Walze herausgeführt werden kann und dann eine Weile in dieser angehobenen Stellung über dem Brühwasser verbleiben kann, wodurch der Tierkörper ein wenig abtropfen kann.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die Zeichnungen. In diesen zeigen : Fig. 1 einen Schnitt durch die
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B-BFig. 3 die Antriebsseite der Maschine in Draufsicht mit abgenommenem Deckel und Fig. 4 eine Seitenansicht der Maschine mit aufgeklapptem Deckel.
Das Untergestell--1--der Maschine ist eine Stahlblechwanne, die mit feuerfesten Steinen--2-- ausgekleidet ist. Eine Brühwanne --3-- liegt mit ihrem Rand dicht im Untergestell und ist so ausgebildet, dass
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einem Träger gelagert, der um die Achse der oberen Walze --4-- geschwenkt werden kann. Der steife Träger besteht aus zwei dreieckigen Stirnplatten--7 und 8--, die durch ein angeschweisstes Rohr-9- miteinander verbunden sind. In den beiden Stirnplatten--7 und 8--sind die Lager--10, 10'bzw. 11, 11'--fur die beiden Walzen--4 und 5-untergebracht.
Auf der Antriebsseite der Walzen ist ein Kettentrieb --12-- in einem Schutzkasten--13--mit der Stirnplatte --8-- verbunden. Auf dem Schutzkasten --13-- ist ein Nocken--14--befestigt, der beim Schwenken des Trägers in einer bestimmten Stellung einen Kontakt betätigt, der den Antriebsmotor --15-- einschaltet. Der Antriebsmotor--15--treibt nun über eine
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Kupplung --16-- die obere Walze ---4-- an, die wieder über den Kettentrieb --6-- im Schutzkasten - -13-- die untere Walze --5-- antreibt. Die beiden Walzen laufen im selben Drehsinn, jedoch mit unterschiedlicher Drehzahl um.
Auf der Seite des Antriebsmotors --15-- befindet sich auch der automatisch arbeitende Gebläsebrenner --17--, der die Brühwanne --3-- von der Stirnseite her beheizt. Die Abgase gehen auf derselben Seite durch das Rohr --18-- in den Schornstein. Durch die Trennwand--19--werden die Abgase gezwungen zweimal an der Wanne entlangzustreichen. Die Temperatur des Wassers in der Wanne wird durch einen Thermostaten geregelt. Die Wanne kann selbstverständlich auch elektrisch, mit Dampf oder Gas beheizt werden.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Stirnplatte --7-- des schwenkbaren Trägers durch die Seitenwand der Brühwanne --3-- nach aussen geführt und über eine formschlüssige Verbindung mit dem Hebel --28--, s. Fig. 4, verbunden.
Der gegenseitige Abstand der beiden Walzen--4 und 5--ist so gross, dass die Scheuerplatten oder Schläger einander nicht berühren. Die Scheuerplatten--6--sind in 5er oder 6er-Teilung am Umfang der
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Dadurch wird eine sichere Kratzwirkung über die ganze Walzenlänge gewährleistet. Jede Scheuerplatte--6besteht aus einem gummiartigen Kunststoff mit Einlagen und ist auf der Scheuerseite mit einem Sägezahnprofil versehen und in Drehrichtung leicht nach hinten gekrümmt.
Die Vorrichtung ist mit einem Deckel --20-- versehen, der im oberen Teil zwei Entlüftungsöffnungen - 21-und Handgriffe-22, 23-besitzt und über die aussenliegenden Scharniere --24-- am Untergestell --1-- befestigt ist. Der Deckel --20-- ist auf der Scharnierseite innen mit einer Anzahl Scheuerplatten - versehen, die bei der Drehung des Tierkörpers die Scheuerwirkung unterstützen. Der Deckel dient gleichzeitig zum leichteren Einlegen des Tierkörpers in die Wanne. Im aufgeklappten Zustand, s. Fig. 4, wird der Tierkörper in den Deckel gelegt und durch Schliessen des Deckels in die Wanne befördert. Das Schliessen des Deckels kann auch hydraulisch durch Motorkraft oder durch ein Hebezeug erfolgen.
Die Wanne zeigt im unteren Teil einen grossen Ablasshahn--26--, durch den das Schmutzwasser mit den Haaren abgelassen wird.
Ober dem Antriebsmotor-15-und Geblasebrenner-17-sitzt eine Blechverkleidung --27--, die den Motorschütz, die Betätigungsdruckknöpfe den Thermostat mit Einstellgerät und Endkontakte enthält.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist folgende :
Die Wanne wird bis über die untere Walze-5-mit Wasser gefüllt. Der Wasserzufluss erfolgt meist über einen von der Decke herabhängenden Schlauch, mit dem die Wanne auch gespült wird. Nachdem die Wassertemperatur durch Einschalten der Heizung erreicht ist, wird der Tierkörper in die Maschine eingelegt und durch Druckknopfbetätigung der Antriebsmotor--15--der Walzen eingeschaltet. Nach Beendigung der Enthaarung wird die Maschine wieder ausgeschaltet bzw. durch öffnen des Deckels--20--stillgesetzt. Aus Sicherheitsgründen läuft die Maschine nur bei geschlossenem Deckel.
Zum Auswerfen des Schweines wird zuerst der Deckel --20-- geöffnet und der schwenkbare Träger, in dem die Walzen--4 und 5--gelagert sind,
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der Maschine aufgestellt, auf dem der Tierkörper weiterverarbeitet wird. Beim weiteren Heben und Senken des Trägers stehen die Walzen wieder still. Zum Reinigen der Wanne können die Walzen weitgehend herausgeschwenkt werden. Durch den Ablasshahn --26-- im unteren Teil der Wanne wird dann das Schmutzwasser mit den Haaren abgelassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Enthaaren geschlachteter Schweine mit mehreren im selben Drehsinn um horizontale Wellen umlaufenden, in verschiedenen Höhen angeordneten, mit federnden Scheuerplatten ausgerüsteten, angetriebenen Walzen, von denen eine durch einen von Hand betätigbaren Hebel heb- und senkbar und um eine
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an sich bekannter Weise nur zwei mit unterschiedlicher Drehzahl umlaufende Walzen (4,5) vorgesehen sind, die in ebenfalls bekannter Weise in einer Bruhwanne (3) in zwei Stirnplatten (7,8) eines Trägers gelagert sind, der um eine horizontale Achse schwenkbar ist, wobei die untere Walze (5) in Arbeitsstellung im Brühwasser der Brühwanne liegt, und dass als Schwenkachse für den Träger die Achse der oberen Walze dient.
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