-
Schutzeinrichtung für Klosettsitze. Es sind aus Reinlichkeitsgründen
und zum Schutz gegen Übertragung von Krankheitskeimen bereits. Einrichtungen für
Klosettsitze vorgeschlagen worden, die aus einem mit Öffnungen versehenen, den Klosettsitz
völlig abdeckenden, ,elektromotorisch angetriebenen endlosen Schutzband und einer
Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion des Schutzbandes bestehen. Diese Vorrichtungen
hatten indessen vielerlei Mängel baulicher Art, und vor allem war ihre Handhabung
oder Inbetriebsetzung vom guten Willen und Verständnis der Benutzer abhängig, so
daß der Zweck nur unvollkommen oder gar nicht erreicht wurde und das Schutzband
infolge mangelhafter Desinfektion meistens sogar eine Gefahrenquelle in bezug auf
Krankheitsübertragung darstellte.
-
Diese Mängel sollen nun durch vorliegende Erfindung beseitigt werden.
Dies wird bei der Schutzeinrichtung gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das
endlose Schutzband nach jeder Benutzung durch eine Antriebsvorrichtung bewegt wird,
deren Inbetriebsetzung durch mit der Eingangstür des Klosetts verbundene elektromagnetische
Mittel bewirkt wird, und daß bei Bewegen des Bandes eine Zufuhr stets frischer Reinigungsflüssigkeit
erfolgt.
-
Das Schutzband kann aus irgendeinem imprägnierten, nicht hygroskopischen
Gewebe, z. B. ölgetränktem Tuch, Gummistoff o. dgl., bestehen und wird zweckmäßig
hinten am Klosettsitz über Führungsrollen nach oben geführt, so daß an seiner Rückseite,
hinter dem Klosettsitz, die Reinigungsvorrichtung angeordnet werden kann. Diese
enthält zweckmäßig eine Wasserzufuhr und über die ganze Breite des Schutzbandes
reichende, drehbare Bürsten sowie Seifenstangen zum Keimtöten. Die das Band selbsttätig
bewegende, auf bekannte Weise elektromotorisch angetriebene Antriebsvorrichtung,
welche auch zum Bewegen der Reinigungsvorrichtung dienen kann, erhält ihren Antrieb
elektrisch in Abhängigkeit von den meist vorhandenen elektrischen Türschlössern
oder bei gewöhnlichem Türschloß von einem in dieses eingebauten Kontakt oder Türkontakt,
so daß durch das Einwerfen einer Münze in das Schloß oder das bloße Öffnen der Klosettür
die Einrichtung in Tätigkeit gesetzt wird.
-
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Schutzeinrichtung im Längsschnitt,
Abb. z die Rückansicht, teils einen Längsschnitt, Abb. 3 eine teilweise Seitenansicht
der einen und Abb. q. der anderen Seite der Einrichtung; Abb.5 zeigt die Einrichtung
schematisch nebst Schaltplan.
i ist die Klosettschüssel, welche
der Platzersparnis halber verkürzt gezeichnet ist, 2 ist der aufklappbare hölzerne
Sitzrahmen, welcher mittels Gelenks 3 an dem auf zwei Tragsäulen über der Schüssel
befestigten Teile q. angebracht ist. Über den Sitzrahmen 2 läuft ein endloses Schutzband
5 aus Öltuch mit vier Ausschnitten 5a von gleicher Größe und Form wie die öffnung
des Sitzrahmens, und zwar liegt dieses Schutzband am vorderen Rande des Klappsitzes,
der natürlich nicht, wie üblich, ovale, sondern rechteckige Grundrißform hat, nach
unten und läuft durch einen wagerechten Schlitz 6 im Sitzrahmen und dessen Unterfläche
entlang nach hinten. Der Abstand der vier öffnungen 5a voneinander ist derart, daß
die öffnung im unteren Strang genau unter der öffnung im oberhalb des Sitzes verlaufenden
Strange liegt. Am festen Teile q. des Sitzes, an dessen hintere Kante sich beidseitig
ein Führungsblech 7 anschließt, verläuft das Schutzband diesen Führungsblechen entlang
senkrecht nach oben, hierauf über -eine Antriebswalze 8 laufend wieder senkrecht
nach unten und wird über eine federnd gelagerte Spann- und Ausgleichwalze 9 zur
Oberseite des- Sitzes zurückgeführt. Düfch-diese --Anordnung des Schutzbandes ist
ein Hochklappen des Sitzrahmens, das erwünscht ist, ohne weiteres möglich. Paraliel
zu den Längsrändern sind- seitlich auf die Innenfläche des Schutzbandes gelochte
Förderstreifen 5b aufgesetzt, in deren Löcher Stifte 8a der Antriebswalze 8 eingreifen,
und um deren .sicheren Eingriff auch bei einer Längung des Schutzbandes zu gewährleisten,
ist über der Antriebswalze 8 eine Preßwalze io angeordnet, welche das Schutzband
stets auf die Walze 8 preßt. Die Bewegung des Schutzbandes nach jedesmaliger Benutzung
des Klosetts erfolgt in der durch die Pfeile angegebenen Richtung. Hierbei rückt
der gerade benutzte Bandabschnitt unter den Sitzrahmen und bei der nächsten Benutzung
vor die Reinigungsvorrichtung, welche zusammen mit dem aufsteigenden Teil des Schutzbandes
und der gesamten Antriebsvorrichtung hinter dem Sitz in einem nicht gezeichneten
geschlossenen Schutzgehäuse gegen zufällige oder böswillige Beschädigung gesichert
angeordnet ist. In einem Gehäuse i i, das durch einen Klappdeckel 12 mit am Band
5 anliegendem Abstreifer 13 abgeschlossen ist, ist ein Abstreifer ä q. angebracht,
um am Schutzband haftende Verunreinigungen abzustreifen. Über dem Abstreifer 14
sitzt eine drehbare Walzenbürste 15, die aus einer darüberliegenden Wasserbrause
16 benetzt wird und die obere Fläche des Schutzbandes naß abbürstet. Der Abstreifer
13 entfernt die Spülflüssigkeit vom Schutzband, und das herabtropfende Wasser läuft
durch einen Auslauf i ia des Gehäuses i i, der unter dem hinteren Sitzrahmenteil
ausmündet, in die Klosettschüssel. Ein auf der Innenseite des Schutzbandes gegenüber
dem Abstreifer 13 vorgesehener Abstreifer 1 7 drückt dieses gegen letzteren und
entfernt zugleich noch etwa vorhandene Nässe und Verunreinigungen von der Innenseite
des Sitzbandes. Beim Vorrücken bewegt sich nun das noch feuchte Schutzband an zwei
übereinandergelagerten, sich drehenden Walzenbürsten 18 und 20 vorbei, welche bei
der Drehung mit über ihnen angeordneten Stangen keimtötender Seife i9 und zi in
Berührung kommen, so daß das Schutzband an der oberen Fläche (trocken) eingeseift
und keimfrei gemacht wird. Beim weiteren Vorrücken gelangt der gereinigte Abschnitt
des Schutzbandes über die Antriebsrolle 8 nach vorn gegen den Sitz hin und kann
in dieser Lage bis zur nächsten Benutzung trocknen. Die drehbaren Bürsten und Seifen
sind für sich in einem Rahmen zwischen den Schildern 22, 23, die ihrerseits die
übrigen Teile der Vorrichtung tragen, derart gelagert, daß das Ganze zur Kontrolle
der Vorrichtung und zum Auswechseln der abgenutzten Seifen aus einer in den Schildern
sich befindenden Rillenführung bequem nach oben herausgezogen werden kann.
-
Zum Antrieb der Vorrichtung dient ein seitlich axn Schild 22 angeordneter
Elektromotor 2q.. Dieser treibt über eine Kreuzgelenkwelle 25 eine Schnecke 26,
die mit einem Schneckenrad 27 kämmt, das auf der Welle 28 der Antriebswalze 8 lose
ist und durch eine Federkupplung mit dieser in Verbindung .steht. Auf dem anderen
Ende der Welle 28 ist eine Rastscheibe 29 lose aufgesetzt, an welcher ein Zahnkranz
3o mit Innenverzahnung angeschraubt ist, der mit einem Planetenrad 31 kämmt, das
seinerseits mit einem auf der Welle 28 festen. Zahnkolben 32 (Abb. q.) im Eingriff
steht. Unterhalb der Rastscheibe 29 ist am Schild 23 ein Elektromagnet 33 befestigt
und neben letzterem ein Winkelhebel 35 am Schild 23 angelenkt. Der eine, kürzere,
wagrecht verlaufende Arm 35a des Winkelhebels greift am beweglichen Anker 34 des
Elektromagneten an, während am längeren, senkrecht nach oben sich erstreckenden
Arm 35b eine Zunge 36 sitzt, welche in die Rast der Rastscheibe 29 eingreift. Ist
der Elektromagnet stromlos, so nimmt der Winkelhebel die in Abb. q. voll gezeichnete
Stellung ein und sperrt die Rastscheibe; bei Erregung des Elektromagneten rückt
der Winkelhebel in die strichpunktiert gezeichnete Stellung und gibt die Rastscheibe
frei. Am Arm 35b sitzt ein isolierter Schleifkontakt 37, welcher in. der Sperrstellung
des
Winkelhebels auf einem Isolierstück, in der Freigabestellung hingegen auf einem
Kontaktstück aufliegt. Seitlich neben der Rastscheibe 29 ist ein Kulissenhebel 38
angeordnet, der durch einen an der Rastscheibe festen Kurbelzapfen in Schwingung
versetzt wird und dessen Arm 38b über ein Übertragungsgestänge 39 einen Wasserhahn
40 öffnet und schließt, der in die zum Wasserzuführungsrohr 16 führende Wasserleitung
41 eingebaut ist. Vor dieser Wasserleitung sitzen die Hauptsicherungen 42 für die
Stromzuleitung zum Motor 24 und Magneten, welche durch Isolation gegen die Wasserleitung
geschützt sind. Auf der Motorweile sitzt eine Schnurscheibe 43, von welcher aus
eine über Führungsrollen 45 geleitete Schnur 44 die mit der oberen Walzenbürste
2o fest verbundene Schnurscheibe 46 antreibt, und neben dieser sitzt ebenfalls fest
eine Schnurscheibe 47, über welche eine Schnur 48 nach der mit der mittleren Walzenbürste
18 fest verbundenen Schnurscheibe 49 läuft. Auf dem anderen Ende der Welle der mittleren
Walzenbürste ist eine Schnurscheibe 5o fest, von welcher aus eine Schnur 51 die
untere Walzenbürste 15 mittels einer mit ihr fest verbundenen Sehnurscheibe 52 antreibt.
Über eine fest auf der Welle 28 neben dem Schnekkenrad 27 sitzende Schnurscheibe
53 läuft eine Schnur 54 nach einer mit der Spann-und Ausgleichwalze 9 fest verbundenen
Schnurrolle 5 5 und treibt diese an.
-
Die beschriebene Einrichtung arbeitet mit Hinweis auf das Schema (Abb.5).
auf folgende Weisse In der Ruhelage nehmen die Teile der Antriebsvorrichtung die
gezeichnete Lage ein, der Magnet 33, 34 ist stromlos, und der Winkelhebel 35 sperrt
die Rastscheibe 29. Öffnet man nun beim Eintreten in das Klosett das Türschloß
T, so schließt dessen Kontakt I( den Magnetstromkreis, die erregte Spule
33 zieht den Anker 34 an, und dieser schwenkt den Winkelhebel 35 im Sinne des Pfeiles,
so daß die Zunge 36 die Rastscheibe 29 freigibt. Gleichzeitig rückt der Schleifkontakt
37 vom Isolationsstück auf das Kontaktstück und schließt den Motorstromkreis. Der
Motor 24 setzt sich in Bewegung, rückt das Schutzband 5 um eine Öffnung weiter und
treibt gleichzeitig durch die verschiedenen Übertragungsmittel die Reinigungsvorrichtung
an, wobei sich auch der Wasserhahn 40 öffnet. Dies dauert so lange, bis das Schutzband
mit der nächstfolgenden Öffnung in der richtigen Lage über der Sitzöffnung angekommen
ist. Das Übersetzungsverhältnis des Planetengetriebes 30, 31, 32 ist derart, daß
in dieseln Augenblick die Rast der Rastscheibe wieder gegenüber der Zunge 36 angelangt
ist und diese einschnappt, so daß der Winkelhebel die Rastscheibe wieder sperrt.
Gleichzeitig rückt der Schleifkontakt 37 wieder auf das Isolationsstück und unterbricht
den Motorstromkreis, wodurch die ganze Antriebsvorrichtung und mit ihr die Reinigungsvorrichtung
zum Stillstand gelangt wie auch der Wasserhahn 40 wieder geschlossen wird, worauf
das Spiel von neuem hervorgerufen werden kann.
-
An Stelle des Schloßkontaktes, der übrigens derart angeordnet ist,
daß er nur bei jedem zweiten Öffnen der Tür den Stromkreis schließt, könnte auch
ein gewöhnlicher Türkontakt mit Klinke vorgesehen sein oder aber, wie in Abb.5 wahlweise
angegeben, ein Zahlschloß Z, das beim Einwurf einer Münze den Kontakt M für den
öffnungsmagneten S des Türschlosses als auch den Stromkreis für den Magneten 33,
34 schließt.