-
Die
Erfindung betrifft ein Urinal bestehend aus einem an einer Installation
zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Spülstellung
beweglich angeordneten Auffangbecken, wobei die Installation einen
Abfluss für Urin und/oder Spülwasser sowie eine
in der Spülstellung des Auffangbeckens wirksame Spüldüse
aufweist.
-
Urinale
sind überwiegend wandständige, pflegeintensive
Urinauffangbecken. Soweit in der Vergangenheit die Benutzungsöffnung
zunächst offen gehalten worden war, ist vorgeschlagen und
bei heutigen Urinalen in die Praxis umgesetzt, die Öffnung
des Urinals durch einen beispielsweise nach Oben klappbaren oder
seitlich verschiebbaren Deckel zu verschließen. Dieser
Deckel soll als Sichtschutz und Schutz gegen austretende Gerüche
wirken wie auch als Verschmutzungsschutz der Verschmutzung des sich
aus Kristallisationsprodukten des Urins ohnehin bildenden Urinsteins
vorbeugen.
-
Aus
dem Stand der Technik sind weiterhin selbstreinigende Urinale bekannt.
So ist ein Urinal mit den eingangs genannten Merkmalen beispielsweise in
der
DE 25 41 547 A1 beschrieben.
Hierbei ist das Auffangbecken kastenförmig mit einer oberen Öffnung
ausgebildet und in einer Wand als Aufnahmeinstallation angeordnet,
wobei das Auffangbecken aus der Wand heraus in seine Gebrauchsstellung
klappbar ist, so dass dessen obere Öffnung in eine Winkellage
vor der Wand gebracht ist. In der Wand ist oberhalb des Auffangbeckens
eine Spülzuleitung mit wenigstens einer Spüldüse
angeordnet, während das Auffangbecken mit seinem unteren
Ende in einem Abfluss klappbar aufgehängt ist. Das Auffangbecken ist
mittels eines an seiner Außenseite angebrachten Handgriffes
zwischen seiner aus der Wand herausgeklappten Gebrauchsstellung
und seiner in die Wand hinein geklappten Spülstellung bewegbar;
mittels eines an der Wandinstallation angebrachten Betätigungsknopfes
ist die Spülung über die Spülzuleitung
mit Düse in Gang zu setzen, so dass ein Ausspülen
des Auffangbeckens in dessen Spülstellung erfolgt.
-
Soweit
bei dem bekannten Urinal schon gegeben ist, dass jeder neue Benutzer
ein gereinigtes Urinal vorfindet und aufgrund der in der Installation durchzuführenden
Spülung auch gegebenenfalls von Hand auszuführende
Säuberungsaktivitäten weitgehend entfallen, kann
bei dem bekannten Urinal noch als nachteilig angesehen werden, dass
sich aufgrund der Klappbewegung des Auffangbeckens insbesondere
die Lage der am unteren Ende des Auffangbeckens ausgebildeten Ablauföffnung
zu dem installationsseitigen Abfluss verschiebt; auch muss die Spüldüse
innerhalb der Installation, vorzugsweise innerhalb einer das Auffangbecken
aufnehmende Wand untergebracht sein, damit das Herausklappen des oberen
Endes des Auffangbeckens nicht behindert wird. Damit sind Einschränkungen
in der Ausrichtung der Spüldüse in das Auffangbecken
hinein verbunden.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Urinal mit
den gattungsgemäßen Merkmalen die selbsttätige
Spülung und Reinigung noch zu verbessern.
-
Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
aus dem Inhalt der Schutzansprüche, welche dieser Beschreibung
nachgestellt sind.
-
Die
Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass das Auffangbecken
als geschlossener und in der Installation zwischen seiner Gebrauchsstellung und
seiner Spülstellung um eine vertikale Achse drehbarer,
rotationssymmetrischer Körper mit einer in der Gebrauchsstellung
zu einem Benutzer hinweisenden Öffnung ausgebildet ist,
wobei die Spüldüse im oberen Pol des rotationssymmetrischen
Auffangbeckens und der Abfluss in dessen unterem Pol angeordnet
ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass aufgrund
der Rotationssymmetrie des Auffangbeckens und der diesem vermittelten
Drehbewegung zwischen der Spülstellung und der Gebrauchsstellung
die Spüldüse und der Ablauf jeweils unverändert
in den Polbereichen des Auffangbehälters angeordnet sind,
so dass insbesondere die Spüldüse wirksamer ausgelegt
und platziert werden kann. In der Spülstellung des Auffangbeckens
ist vom Betrachter aus lediglich eine glattwandige Halbkugel oder
ein elliptischer Körper erkennbar, so dass das Auffangbecken
optisch ansprechend ist und aktuelle Designvorstellungen und -forderungen
erfüllt.
-
Nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Auffangbecken
ein kugelförmiger Körper der optisch ansprechend
ist und den Anforderungen an die Symmetrie im Hinblick auf die vorgesehene Drehbewegung
des Auffangbeckens ohne weiteres genügt.
-
Nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Installation einen die Öffnung in der gegenüber
der Gebrauchsstellung verdrehten Spülstellung verschließenden
Deckel aufweist.
-
Soweit
das Auffangbecken in der Spülstellung abzudichten ist,
kann vorgesehen sein, dass der Deckel in der Spülstellung
des Auffangbeckens mittels einer Andrückvorrichtung in
Anlage gegen das Auffangbecken gehalten ist, wobei in einer Ausführungsform
der Erfindung die Andrückvorrichtung aus einer Feder besteht.
Ein Spülbecken mit einer an diesem angebrachten Abdeckung
beziehungsweise einem Deckel ist im Stand der Technik beispielsweise aus
der
DE 203 16 260 oder
der
DE 20 2004
002 285 U1 bekannt. Allerdings haben die sichtbaren Abdeckungen
bei den insoweit bekannten Urinalen die Aufgabe, die Öffnung
des feststehenden Auffangbeckens jeweils zu verschließen,
um austretende Gerüche zu verhindern oder gegebenenfalls
auch Spritzer beim Ausspülen des feststehenden Auffangbeckens zu
vermeiden, wie eingangs beschrieben.
-
Um
bei einer Drehung des Auffangbeckens von der Spülstellung
in die Gebrauchsstellung ein Abgleiten des gegen die Außenfläche
des Spülbeckens anliegenden Deckels und damit auf die Außenseite
des Spülbeckens aufgebrachte Spuren zu vermeiden, ist nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass
der Deckel vor Drehung des Auffangbeckens aus dessen Spülstellung
in seine Gebrauchsstellung von dem Auffangbecken freikommt.
-
Der
Erfindungsgedanke umfasst dabei auch Deckelanordnungen, bei denen
der Deckel in der Spülstellung des Auffangbeckens formschlüssig
in die zugeordnete Öffnung eingreift und vor Beginn der Drehung
des Auffangbeckens in seine Gebrauchsstellung aus der Öffnung
herausfahrbar ist.
-
Um
die Benutzerfreundlichkeit des Auffangbeckens zu erhöhen,
kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen
sein, dass die Öffnung in der Form eines Elipsoids ausgebildet
und im Bereich der Äquatorialebene des kugelförmigen
Auffangbeckens mit jeweils einem oberhalb und einem unterhalb davon
gelegenen Öffnungsbereich angeordnet ist.
-
Die
erfindungsgemäß vorgesehene Drehung des Auffangbehälters
zwischen seiner Gebrauchsstellung und seiner Spülstellung
ermöglicht die Einrichtung eines einfach ausgelegten Antriebs,
beispielsweise in Form eines Elektromotors. Soweit es nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung zweckmäßig
ist, dass das kugelförmige Auffangbecken in der Installation
in seiner Gebrauchsstellung und in seiner Spülstellung
jeweils arretierbar ist, kann eine solche Arretierung in einfacher
Weise über einen eingesetzten Elektromotor hergestellt
werden.
-
Soweit
nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ein derartiger
Antrieb zur Drehbewegung des kugelförmigen Auffangbeckens
vorgesehen ist, kann der Antrieb zweckmäßig über
ein Auslösesignal ansteuerbar sein. Wie im Stand der Technik
bekannt, kann das Auslösesignal beispielsweise von einer Lichtschranke übermittelt
werden. Es ist aber auch möglich, das Auslösesignal
von einem mechanischen Taster zu übermitteln, so dass auch
eine Betätigung beziehungsweise Auslösung „von
Hand" oder per Fuß durch Betätigung eines Fußschalters
möglich ist. Weitere Ansteuerungsmöglichkeiten
sind von dem Erfindungsgedanken mit umfasst.
-
Vorzugsweise
ist die Installation eine Wandinstallation mit in einer Wand integrierten,
einander gegenüberliegenden Spülleitung und Abfluss.
-
In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
-
1 ein
Urinal mit einem in einer Wandinstallation drehbaren Auffangbecken
in einer schematischen Seitenansicht,
-
2 das
Urinal in einer schematisierten Vorderansicht in dessen Gebrauchsstellung,
-
3 das
Urinal gemäß 2 in dessen Spülstellung.
-
Wie
sich aus 1 ergibt, ist ein Auffangbecken 10 in
einer Wand 11 als Installation für das Auffangbecken 10 angeordnet.
Das Auffangbecken 10 ist als kugelförmiger Körper
ausgebildet und in der Wand 11 um eine vertikale Achse
drehbar in Richtung des Pfeils 17 angeordnet. Soweit in
der 1 die Gebrauchsstellung des Auffangbeckens 10 dargestellt ist,
weist das Auffangbecken 10 an seiner rechten Seite eine Öffnung 12 auf,
die in der Gebrauchsstellung zu einem möglichen Benutzer
weist.
-
In
der Wand 11 befindet sich oberhalb des installierten Auffangbeckens 10 eine
Spülzuleitung 13 mit einer ortsfest eingerichteten
Spüldüse 20, während auf der
gegenüberliegenden unteren Seite in der Wand 11 ein
in einen geruchsverschließenden Siphon 18 mündender
Abfluss 14 angeordnet ist. Entsprechend sind an den beiden
Polen des kugelförmigen Auffangbeckens 10 Anschlussöffnungen 15 und 16 ausgebildet,
wobei die Anschlussöffnung 15 dem Abfluss 14 und
die Anschlussöffnung 16 der Spülzuleitung 13 zugeordnet
sind.
-
Um
für eine zusätzliche Abdichtung des Auffangbeckens 10 während
des Spülvorganges zu sorgen, ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel in der Installation 11 ein
mittels einer Feder 23 als Andrückvorrichtung
in Anlage an dem Auffangbehälter 10 gedrückter
Deckel 21 angeordnet, und bei der Drehung des Auffangbeckens 10 von
der in 1 dargestellten Gebrauchsstellung in seine Spülstellung
kommt die Öffnung 12 vor dem Deckel 20 zu
liegen und wird durch diesen dicht verschlossen. Notwendig ist dieser
Deckel für die Verwirklichung der Erfindung allerdings
nicht.
-
In
der in 1 dargestellten Gebrauchsstellung fließt
somit der Urin über die Anschlussöffnung 15 in
den Abfluss 14 weg, wobei dieser Abfluss bei entsprechender
Steuerung der Spülzuleitung 13 durch über
die Spüldüse 20 eingebrachtes Spülwasser
unterstützt werden kann. Ist die Benutzung des Urinals
beendet, so wird über einen entsprechenden Antrieb beispielsweise
in Form eines Elektromotors automatisch eine Drehung des kugelförmigen
Auffangbeckens 11 in Richtung des Pfeils 17 eingeleitet, bis
die Öffnung 12 vor dem Deckel 21 steht.
In dieser Spülstellung des Urinals ergibt sich eine Ansicht
auf das Auffangbecken 10 von der Benutzerseite her, wie diese
in 3 dargestellt ist. In dieser Spülstellung wird
nun unter entsprechendem Druck über die Spüldüse 20 Spülwasser
in das Auffangbecken 10 eingebracht, welches über
die Anschlussöffnung 15 in den Abfluss 14 beziehungsweise
in den Siphon 18 abfließt. Bis zur nächstfolgenden
Benutzung verbleibt das Auffangbecken 10 in seiner Spülstellung
und ist geruchsdicht verschlossen. Eine Drehung des Auffangbeckens 10 von
der Spülstellung in seine in 1 dargestellte
Gebrauchsstellung erfolgt dann durch ein entsprechendes Signal,
welches von dem nächstfolgenden Benutzer, beispielsweise
durch entsprechende Annäherung an das Urinal ausgelöst wird.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Schutzansprüchen
und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen
können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2541547
A1 [0003]
- - DE 20316260 [0010]
- - DE 202004002285 U1 [0010]