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Vorrichtung zum Reinigen des Magens sowie der Därme von Schlachttieren
Zum Reinigen des Nfa,-lens von Schlachttieren, insbesondere des Pansen- oder Blättermagens,
ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine in waagerechter Ebene umlaufende, mit
Leisten besetzte Tellerscheibe den Boden einer feststehenden, ebenfalls mit Leisten
versehenen Trommel bildet. Zwischen dem Umfang der umlaufenden Scheibe und dem Trommelmantel
ist ein Spalt freigelassen, durch den das Spülicht abgeführt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Weiterbildung dieser bekannten Vorrichtung.
Das Neue besteht darin, daß die umlaufende Scheibe außen von einem feststehenden,
in der gleichen Ebene liegenden Ring umgeben ist, der einen Teil des Bodens der
feststehenden Trommel bildet und Austrittsöffnungen für das Spülicht hat. Es wird
also nicht mehr der Spalt zwischen dem feststehenden und dem -umlaufenden Teil der
Vorrichtung zum Abführen des Spülichts benutzt, sondern zu diesem Zweck sind in
einem feststehenden Teil Öffnungen vorgesehen. Der Spalt zwischen der Tellerscheibe
und dem feststehenden Ring kann also, da er lediglich Trennungsfuge zwischen dem
festen und dem beweglichen Teil der Maschine darstellt, so klein, wie dies aus baulichen
Gründen möglich, bemessen werden. Dadurch wird vermieden, daß sich in dem engen,
lediglich für das notwendige Laufspiel bemessenen Spalt das zu reinigende Gut einklemmen
kann. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß außer Tiermagen. auch Rinderdärme im
umgewendeten Zustand, und zwar sowohl Kranzdärme als auch Mitteldärme gereinigt
und geschleimt werden können. Diese vielseitige Verwendungsmöglichkeit besitzt die
bekannte Vorrichtung nicht, weil sich die Därme
sofort in den Spalt
geklemmt hätten und dort zerrissen worden wären.
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DieneueVorrichtung ist vornehmlich für kleinere Betriebe gedacht und
kann z. B. einen Pansen- oder drei bis vier Blättermagen oder- fünf bis acht Kälber-
oder Schafsmagen aufnehmen. Sie bildet so ein wertvolles Hilfsmittel in kleineren
Schlachthöfen, in kleineren Fleischwarenfabriken oder auch in mittleren und größeren
Metzgereien, die selbst schlachten. Hier kommt auch dem Vorzug besondere Bedeutung
zu, daß die Maschine gleichzeitig für das Reinigen von Därmen verwendbar ist, wozu
bisher nur große, teuere Maschinen auf dem Älarkt sind, deren Anschaffung nur für
größere Schlachthöfe, Fleischwarenfabriken oder Schleimereien in Betracht kommt.
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Bei der neuen Ausführung der Vorrichtung kann der Durchmesser der
umlaufenden Tellerscheibe verhältnismäßig klein gehalten sein, trotzdem ist das
Fassungsvermögen der Trommel, da die Bodenfläche durch den feststehenden Ring vergrößert
wird, verhältnismäßig groß. Eine weitere Vergrößerung des Fassungsvermögens läßt
sich dadurch erzielen, daß man den unteren Teil der Trommel nach oben trichterförmig
erweitert. Infolge des kleinen Durchmessers der Telferscheibe ist der liebelarm
des Angriffes des Reinigungsgutes verhältnismäßig klein, und es kann ein kleiner,
rasch laufender Antriebsmotor verwendet werden, was wesentlich zur Verbilligung
der Maschine beiträgt.
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An Hand der Zeichnung ist die Erfindung näher erläutert, es zeigt
Fig. i einen Senkrechtschnitt der Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach A-B der.
Fig. i.
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In den säulenartigen Maschinenständer a ist in stehender Anordnung
der Antriebsmotor b eingebaut. Derselbe ist mit derTellerscheibec durch eine
Kupplung d unmittelbar gekuppelt. Die Tellerscheibe c ist auf ihrer
Oberseite in bekannter Weise mit leistenartigen oder ähnlich gestalteten Erhöhungen
e versehen, die zur Mitnahme des Reinigungsgutes geeignet sind. Sie bildet einen
Teil des Bodens einer mit dem Maschinenständer a fest verbundenen und daher feststehen,&nTrornmel
f, deren Nlantel innen mit Leisten g versehen ist, an denen das unter
der Wirkung der Zentrifugalkraft angedrückte Gut einen Reibungswiderstand findet.
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Um die umlaufende Tellerscheibe c herum ist lediglich mit dem notwendigen
Laufspiel (Spalt k)
ein Ring h angeordnet, der mit dem Trommelmantel
f fest verbunden ist und zusammen mit der Tellerscheibe c den Trommelboden
bildet. In dem' feststehenden Ring h sind runde oder längliche Durchbrüche i vorgesehen,
durch welche das Spülicht austreten'kann.
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Die Tellerscheibe c trägt an ihrer Unterseite eine Dichtungsleiste
1, die in eine Ringnut an der oberen Stirnfläche des Maschinenständers a
eingreift, so daß eine labyrinthartige Abdichtung entsteht. Diese verhindert, daß
das durch die Öffnungen i des feststehenden, ringförmigen Bodenteils h austretende
Spülwasser in das Innere des Maschinenständers a gelangt, weil dort der Motor
b
wassergeschützt untergebracht sein muß., Diese Dichtungsanordnung ist gegenüber
der bekannten Ausführung neu, -die eine obere Abdeckung des Maschinenständers aufweist,
in der ein Lager für den Durchgang der Treibwülle der Tellerscheibe vorgesehen ist.
Die neue Anordnung stellt eine erhübliche bauliche Vereinfachung dar.
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Die Trommel f ist in ihrem unteren, mit den Leisteng versehenen
Teil zur Vergrößerung des Fassungsvermögens vorzugsweise nach oben trichterförmig
erweitert. Der obere Teil m kann zylindrisch ausgeführt sein. In den Trommtloberteil
m ist um eine trichterartig ausgebildete Beschickungsöffnung n herum eine Ringleitung
o mit Düsenöffnungen eingebaut, durch die das Spülwasser zugeführt wird. Zur Entnahme
des Gutes ist in dein unteren Trommelmantel f eine mittels eines Schiebers
p oder einer Klappe abschließbare Öffnung vorgesehen (s. Fig. i).
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Am Maschinenständ-er a ist unter den Spülichtaustrittsöffnungen i
eine Auffangrinne q angeordnet, die einen Ablaufstutzen r besitzt.
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In der Wirkungsweise unterscheidet sich die neue Vorrichtung von der
bekannten nicht. Das bei n eingegebene Reinigungsgut wird von der rasch umlaufenden
Tellerscheibe c mitgenommen. Unter der Zentrifugalkraft wird es an die Trommelwand
f
gedrückt und findet dort an den Leisten g einen Reibungswiderstand,
der eine - ständige Relativbewegung zwischen Gut und Tellerscheibe entstehen
läßt. Auf diese Weise wird das Gut sowohl von den Leisten e der Tellerscheibe als
auch von den Leisten g der Trommel einer reibenden oder schaben-&n Behandlung
unterworfen. Die losgelösten Schleimhautteile usw. werden von dem aus der Ringleitungo
kommenden Schwenkwasser abgespült und fließen mit diesem durch die Öffnungen
i des Bodenringes h in die Rinne q und von dort aus in den Ablaufstutzen
r ab.
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Zum Schleimen von Rinderdärmen werden diese im umgewendeten Zustand
in die Trommel eingebracht, so daß sich die zu entfernende Schleimhaut an der Außenseite
der Därme befindet. Die rasch umlaufende Tellerscheibe kratzt unter gleichzeitiger
Wasserzufuhr ohne Verletzung des Darmes den Darmschleim ab. Unter der Einwirkung
der Zentrifugalkraft, die von der Scheibe ausgeübt wird, wird der Darm an die feststehende
Trommelwand geworfen, rutscht auf die Scheibe zurück und kommt also immer wieder
in deren Wirkungsbereich und wird so nach kurzer Zeit sauber. Es darf aber, damit
sich die Därme nicht verschlingen, immer nur ein Darm nach dem andern in der Maschine
behandelt werden.