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Fruchtkern-Waschmaschine Die Erfindung betrifft die erleichterte und
beschleunigte Gewinnung und Aufbereitung von Saatgut besonderer Art, nämlich von
Gurken-, Tomaten-, Hagebutten- und anderen Kernen, die nach ihrer Entfernung aus
der Frucht bisher gewöhnlich von Hand und mit primitivem Werkzeug in einem Drahtsieb
gewaschen und so mühsam von zähe haftendem Schleim, Fäden, Härchen und Stacheln
befreit wurden, um zuletzt getrocknet zu werden und lagerfertig zu sein.
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Die Erfindung erfüllt das Bedürfnis nach einem verbesserten Gerät,
einer z. B. elektrisch angetriebenen Maschine, in der Saatgut der genannten Art
schneller als bisher, im fortlaufenden Arbeitsgang und in schonender Weise von den
ihm anhaftenden Hüll- und Abfallstoffen, Schleim, Gallerten, Fäden, Härchen und
Stacheln gereinigt werden kann. Diese Aufgabe erleichtert die in der Zeichnung dargestellte
und in einem Ausführungsbeispiel veranschaulichte Fruchtkern-Waschmaschine, die
aus folgenden Hauptteilen besteht: i. Einem rechteckigen Maschinengestell mit Ständern
2, 2', Trägern 3, Streben 4 und einem angebauten Tragkonsol für den Elektromotor
6, 2. einem von dem Maschinengestell umgebenen und getragenen zweiteiligen Blechgehäuse
mit schrägwandigem, durch Klappdeckel 7' verschlossenem Unterteil 7 und einem
halbzylindrischen Oberteil oder Haube 8, die an den Seitenflanschen 3' der U-Eisenträger
aufliegt und dort durch Überfall-oder Klappbügel 9 lösbar befestigt ist, 3. einer
von dem Blechgehäuse 7, 8 umschlossenen engmaschigen und rauhwandigen Siebtrommel
io, die vorzugsweise aus vierkantigem, gewelltem Drahtgeflecht hergestellt ist,
mit einer Einfüllöffnung 18 für die rohe Maische mit den auszuwaschenden
Fruchtkernen
und einem Auslaß i i in Form einer Rinne für die fertig gewaschenen Kerne, 4. eitlem
durchdieSiebtrommel ioaxialhindurchgehenden Spritzrohr 12 mit Löchern oder Düsen
12' für die austretenden Wasserstrahlen, das in den Ständern des Maschinengestells
2, 2' drehbar gelagert ist, an seinem einen geschlossenen Ende durch ein Zahnradvorgelege
6' an dem Elektromotor 6 angeschlossen ist, und an seinem offenen Ende über eine
Stopfbüchse 13 und ein in diese einmündendes Rohr i-t Druckwassei zugeführt erhält,
5. an radialen Armen 15, 15', 16, 16' des Spritzrohres 12 sitzenden Bürsten 17,
die die rauhe Innenwandung der Siebtrommel io bestreichen, und die etwas schräg
zur Trommellängsachse stehen, so daß sie bei ihrem Umlauf das Waschgut in Richtung
auf die Auslaßrinne i i vorschieben, 6. einem Einfülltrichter 18, der durch den
Gehäusedeckel, die Haube 8, hindurch bis in die Siebtrommel io hineinreicht, zum
Einfüllen des Waschgutes, und einem Grobsieb i9 im Trichter, durch das Fremdkörper,
wie Fruchtstrünke, Stiele und Abfälle aller Art vom Eindringen in die Siebtrommel
zurückgehalten werden.
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Von dem in der Maschine aufzubereitenden, in die Siebtrommel io eingefüllten
rohen Saatgut, den Fruchtkernen mit ihrer schleimigen, schwammigen, fädigen und
stacheligenUmhüllungwirddiesebei der Wanderung über die rauhen Siebtrommelwände
durch die mit mäßiger Geschwindigkeit und mäßigem Druck hinwegstreichenden Bürsten
17 und die aufgespritzten Wasserstrahlen abgestoßen, abgeschabt und abgerieben und
wird durch die Siebwände hindurch weggespült. Der Abgang geht über die Schrägwände
des Unterteils 7 und die geöffnete Klappe 7' ins Freie, während die sauber gereinigten
Fruchtkerne über die Auslaßrinne i i in das dort aufgestellte Auffanggefäß, Faß
o. dgl. fällt, für den Abtransport und die spätere Trocknung.
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Wird das aufzubereitende Saatgut gewechselt, geht man z. B. von Gurkenkernen
zu Tomatenkernen über, so muß die Siebtrommel io von den in ihr noch verbliebenen
Gurkenkernen gründlich gereinigt werden. Man schließt zu diesem Zweck die Auslaßklappe
7' und überflutet alsdann die Siebtrommel durch das in ihr angestaute Spritzwasser
und die umlaufenden Bürsten 17 wird die Trommel völlig sauber ausgespült.
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Zum leichteren Reinigen wird die Siebtrommel, wie in Abb.2 gezeigt,
zweiteilig ausgeführt. die untere halbzvlindrische Trommelhälfte sitzt mit ihren
steilen' Seitenrändern an den Stegen der U-Eisenträger 3 und ist mit diesen z. B,
verschweißt, während die obere 'halbzylindrische Trommelhälfte iö abhebbar mit ihren
seitlich abgebogenen Tragrändern auf den oberen Flanschen 3' -,. der U-Eisenträger
aufliegt, und dort zugleich mit dettt Gehäuse 7 durch die Überfallbügel 9 gehalten
wird.
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Gute Ergebnisse wurden erzielt mit Fruchtkern-Waschmaschinen der beschriebenen
Art, deren Siebtrommel aus vierkantigem Drahtgeflecht von 2 mm Quetschnittsbreite
und etwa i mm -Maschenbreite besteht, und deren Durchmesser .4oo mm bei einer Länge
von 1230 mm beträgt.
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Was die baulichen Einzelheiten der nach obigen Angaben gebauten Fruchtkern-Waschmaschinen
betrifft, so können noch mancherlei Änderungen, Wandlungen und Ergänzungen vorgenommen
werden, ohne daß von dem Wesen der Erfindung abgewichen wird. Vorteilhaft könnte
z. B. die Maschine unter Umständen mit einer Siebtrommel aus Blech, anstatt aus
Drahtgeflecht, ausgestattet werden mit vielen kleinen Löchern, deren Ränder nach
dem Trommelinneren zu schrägaufgebogen sind und eine rauhe Oberfläche darbieten;
dabei könnte die Halte-und Schabewirkung auf die zu reinigenden Fruchtkerne durch
im Trommelinneren aufgesetzte Leisten oder Rippen gesteigert werden. Die in der
Siebtrommel umlaufenden Bürsten 17 werden zweckmäßig nachstellbar gemacht, um ihre
Abnutzung -ausgleichen zu können und eine längere Lebensdauer zu erzielen.
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Anstatt mit weichen Borsten können die Bürsten mit hochkantig stehenden
Streifen aus Leder, Gummi oder neuzeitigen Ersatzstoffen besetzt sein; auch könnte
dann die Wascharbeit mit gleichem Erfolg von weniger als vier Bürsten, wie gezeichnet;
geleistet werden.