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Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Bühnenwagen oder Drehscheibenwagen mit einer eigenen Antriebsvorrichtung.
Im Theaterbetrieb ist es notwendig, Bühnenwagen oder Drehscheibenwagen (Bühnenwagen mit eingebauter Drehscheibe) vorzusehen, die zwischen der Hauptbühne und der Hinterbühne bzw. zwischen der Hauptbühne und den Seitenbühnen verfahrbar sind, damit notwendige Vorbereitungen und Rüstarbeiten ausserhalb der Hauptbühne vorgenommen werden können. Der Antrieb solcher Bühnenwagen erfolgte bisher von festen Stellen an der Hinterbühne oder den Seitenbühnen aus mittels Ketten- oder Seilzügen. Dies hat den Nachteil, dass die Mitnehmer am Bühnenwagen immer wieder ein- und ausgehängt werden müssen und dass die Seil- bzw.
Kettenzüge viel Platz beanspruchen und störungs- und unfallanfällig sind. Es gibt auch Bühnenwagen, an denen die Antriebsmaschine fix montiert ist. Bei solchen Bühnenwagen, die verhältnismässig gross dimensioniert sind, z. B. eine Länge von 20 m und eine Breite von 15 m aufweisen, zeigt sich als Nachteil, dass bei einseitiger, ungleichmässiger Belastung des Wagens durch Bühnenaufbauten ein Teil der angetriebenen Räder zum Abheben von der Fahrbahn und zum Durchrutschen neigt. Ferner ist ein Bühnenwagen bekannt, der für zwei zueinander senkrechte Fahrtrichtungen mittels von der Fahrfläche abhebbarer und darauf absetzbarer Räder umgestellt werden kann.
Der Nachteil dieser Konstruktion liegt darin, dass zwei Wagenhöhen erforderlich sind und dass es bei einseitiger Last ebenfalls zu einem Durchrutschen der Räder kommt.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, einen Antrieb für einen Bühnenwagen zu schaffen, der von der Belastung des Bühnenwagens durch Aufbauten vollkommen unabhängig ist, der die Antriebskraft gleichmässig auf den Bühnenwagen überträgt und dessen Antriebsaggregate, d. h. Motor und Getriebe, nur eine geringe Bauhöhe aufweisen ; der einfach in und ausser Betriebsstellung setzbar ist und keine, unter Last stehende, zur Hinterbühne bzw. Seitenbühne führende Seiloder Kettenzüge aufweist.
Die Erfindung besteht darin, dass der Bühnenwagen ein oder mehrere, vorzugsweise symmetrisch verteilte Ausnehmungen aufweist, wobei in jede Ausnehmung je ein motorisch angetriebener Antriebswagen lose eingesetzt ist, und jeweils der gesamte Antriebswagen von der Fahrfläche abhebbar und darauf absetzbar ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in jedem Antriebswagen eine Mehrzahl von eine geringe Bauhöhe aufweisenden Motoren, vorzugsweise in symmetrischer Anordnung vorgesehen, wobei vorteilhaft an jedes Rad des Antriebswagens ein Antriebsmotor mit Getriebe, vorzugsweise ein Getriebemotor angeflanscht ist.
Zweckmässig enthalten die Antriebswagen Belastungsgewichte. Als Belastungsgewicht kann auch ein Satz von Akkumulatoren vorgesehen sein, womit der Vorteil verbunden ist, dass keine Schleppkabel benötigt werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Antriebswagen mittels einer aus Exzenter und Betätigungshebel bestehenden Hubvorrichtung, die sich gegen einen Festpunkt am Bühnenwagen abstützt, von der Fahrfläche abhebbar und darauf absetzbar sind.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen näher erläutert. Fig. l zeigt eine Draufsicht auf einen Bühnenwagen, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Antriebswagen, Fig. 3 einen Schnitt parallel zur Fahrtrichtung desselben ; in den Fig. 4 und 5 ist der Hubmechanismus für den Antriebswagen in Seitenansicht dargestellt und erläutert.
Der Bühnenwagen gemäss Fig. l besteht aus einem Fachwerk von Leichtbauprofilen, u. zw. Längsträgern - l--, Querträgern--2--und Aussteifungen--3--. An den Querträgern --2-- sind eine Vielzahl von Rädern --4-- gelagert. Der Bühnenwagen weist zur Achse--6--, die parallel zur Fahrtrichtung ist, symmetrisch angeordnete Ausnehmungen-7, 7'-auf, die zum Einsetzen je eines Antriebswagens-S-- bestimmt sind. Der Bühnenwagen ist oben durch einen teilweise dargestellten Boden aus Holz abgedeckt. Der Antriebswagen --5-- nach Fig. 2 besteht aus einer Rahmenkonstruktion von rechteckiger Form.
Diese Rahmenkonstruktion ist in die Ausnehmung--7 bzw. 7'--lose, d. h. ohne Verbindung mit der Trägerkonstruktion des Bühnenwagens eingesetzt ; sie wird durch einstellbare Gummianschläge-9-in Berührungskontakt jedoch ohne Formschluss mit dem Bühnenwagen gehalten. Der Rahmen --8-- ist mit je zwei kastenförmigen Trägern --10, 10'-- verbunden ; an diesen Trägern sind in symmetrischer Anordnung je zwei Ränder-11, 11', 12, 12'--gelagert. Die Räder sind durch angeflanschte Getriebemotoren-13, 13' und 14, 14'--direkt angetrieben. Die Aufteilung der Antriebskraft auf 4 Räder hat den Vorteil, dass man mit Motoren geringer Bauhöhe, beispielsweise mit 1 PS Leistung auskommt.
In der Mitte des Antriebswagens, in einer hiefür vorgesehenen Ausnehmung des Rahmens, sind Belastungsgewichte--15-, z. B. eine Mehrzahl von Platten, angeordnet, die einen guten Kontakt des Antriebswagens mit der Fahrfläche gewährleisten. Die Energie kann den Motoren durch ein Schleppkabel zugeführt werden. Es ist aber auch möglich, in der Mitte des Rahmens Akkumulatoren als Energiequelle vorzusehen, die dann gleichzeitig auch als Belastungsgewichte dienen.
Da der bzw. die Antriebswagen ohne Formschluss in die Ausnehmungen des Bühnenwagens eingesetzt sind, ist der Kontakt mit der Fahrfläche unabhängig von der Belastung des Bühnenwagens. Selbst wenn der Bühnenwagen einseitig so stark belastet ist, dass er auf der gegenüberliegenden Seite zum Abheben neigt, hat dies keinen Einfluss auf den erfindungsgemässen Antrieb, da der Antriebswagen immer gleichmässig belastet ist.
In den Fig. 4 und 5 ist der Hubmechanismus für den Antriebswagen --5-- dargestellt. Dieser
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Hubmechanismus ist deshalb erforderlich, weil bei Ausfall der Antriebsquelle entsprechend den Vorschriften für den Theaterbetrieb ein manueller Antrieb möglich sein muss. Es muss also möglich sein, z. B. bei einem Stromausfall die mit Bremsen versehenen Getriebemotoren ausser Kontakt mit der Fahrfläche zu bringen. Zu diesem Zweck ist gemäss Fig. 4 an dem Rahmen Konsole-16-angebracht, an der eine Rolle - -17-- exzentrisch gelagert ist.
Auf der Rolle --17-- ist ein Handhebel --18-- befestigt. Nach oben zu ist die Hubeinrichtung mit einem Deckel --19-- abgedeckt, der mit dem übrigen Boden --20-- des Antriebswagens und des Bühnenwagens in einer Ebene liegt. Bei der Betätigung des Handhebels --18-- kommt die Rolle-17-in Kontakt mit einem Träger-21-am Bühnenwagen und stützt sich gegen diesen Träger ab ; bei weiterer Betätigung und Umlegen des Handhebels --18-- in die in Fig. 5 gezeigte Stellung, wird der
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um 1800 gedreht werden muss, je nach dem, ob sich der Antriebswagen in der Fahrstellung mit den Rädern am Boden oder in der abgehobenen Stellung befindet.
Diese verschiedene Passstellung des Deckels kann man dazu benutzen, um die entsprechende Stellung des Antriebswagens von aussen mit Symbolen zu markieren, wie in den Fig. 4a und 5a, die jeweils eine Draufsicht auf den Deckel zeigen, veranschaulicht ist. Die Oberfläche des Bühnenwagens wird durch das Anheben des oder der Antriebswagen nicht verändert. Für erforderliche Wartungsarbeiten ist der Antriebswagen nach Abnehmen eines mit dem Bühnenwagen --20-- auf gleicher Ebene liegenden Holzdeckels gut zugänglich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fahrbarer Bühnenwagen oder Drehscheibenwagen mit einer eigenen Antriebsvorrichtung,
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Ausnehmungen (7,7') aufweist, wobei in jede Ausnehmung je ein motorisch angetriebener Antriebswagen (5) lose eingesetzt ist, und jeweils der gesamte Antriebswagen von der Fahrfläche abhebbar und darauf absetzbar ist.
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