AT29099B - Kulissensteuerung, insbesondere für Lokomotiven. - Google Patents

Kulissensteuerung, insbesondere für Lokomotiven.

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Robert Lindner
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Robert Lindner
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  Kulissensteuerung, insbesondere für Lokomotiven. 



   Die rechtwinklige   Verschränkung   der Antriebskurbeln der Zwillingsdampfmaschine, insbesondere der Lokomotive, bedingt für sicheres Ingangsetzen der Maschine durch Antriebsdampf das Auslegen der Steuerung auf   möglichst grosse Zylinderfüllung etwa 0#8   des Kolben- 
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 den Verteilungsschieber gesperrt ist, durch den anderen Kolben bei dessen hiezu von der Totlage ausreichend abstehender Kurbelstellung statt. 



   Für das Fahren reichen dagegen erheblich geringere Zylinderfüllungen bis zu etwa   0'5   des Kolbenschubes aus. Nimmt man nun letztere für die voll ausgelegte Steuerung unter Verwendung des grössten Schieberweges der zeitherigen, bis auf etwa   0'8     reichenden Füllung   bei ebenfalls unveränderter Kulissenlänge an, so erlangt man für alle   Fahrfüllungen   wesentlich günstigere Steuerungs- und Dampfverteilungsverhältnisse. 



   Die nachstehend beschriebene Erfindung bezweckt diese Steuerungsvorbesserung, indem sie die für das Ingangsetzen der Maschine notwendigen grösseren Zylinderfüllungen als   Zylindernachfüllungen ermöglicht.   
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 verbundenen Nachfüllschiebers s für etwa    0'8   Füllung der Hauptschieber schon bei reichlich halber Füllung ab und es wird hiemit eine Nachströmung in den Zylinder innerhalb   aller     Kolbenstellungen   von reichlich halber bis nahezu voller Füllung   ermöglicht.   Zu vergleichen ist das Schieberschaubild Fig. 3, in welchem   bedeuten :

   I (S)   und II (s) die Kreise für die Wege der beiden auf gleiches lineares Voreilen a   (gleichgrosse Eintrittkanalöffnung bei   Beginn des Kolbenschubes) eingestellten Schieber, E und e die äusseren   Deckungen dt's   grossen und des kleinen Schiebers. Aus diesem Schaubilde ist zu ersehen, dass der Eintrittskanal durch den grossen Schieber in der Kurbellage F, dagegen durch den kleinen Schieber erst später, in Fl, hiemit zugleich auch da abgeschlossen wird, wo der grosse Schieber von kleiner innerer Deckung den Dampfaustritt freizugeben beginnt. 



   Dieser   Nachfüllschieher   ist bei jeder Kulissensteuerung anwendbar. 



   Bei Steuerungen mit nur einem Exzenter, z. B. der   Heusinger-Stcuerung   oder keinem Exzenter (Joy) ist der Voreilwinkel unabhängig von der äusseren Schieberdeckung stets gleich Null. Die Voreilung des Schiebers wird hier ganz dessen äusserer   Deckung ent-   sprechend durch den vom   Kreuzkopfe   der   Kolbengradführung   bewegten   (Voreil-) Hebel r   (Fig. 13) hergestellt.

   Danach hat man den kleinen   Nachfüllschieber   s von kleiner äusserer Deckung an den Voreilhebel   r   des Hauptschiebers 8 mit grosser äusserer Deckung derart zwischen den Gelenken der Hauptschieberstange und der   Schioborschubstange einzuhängen.   dass sein Ausschub um die Differenz der äusseren Schieberdeckungen beider Schieber kleiner ist als der Ausschub des   Hauptschiebers.

   Die äussere Deckung   des   Nachfüllschiebers   ist so gross zu   wählen, dass dieser Füllungen bis 0#8 des Kolbenschubes und darüber,   jedenfalls zweckmässig   Ins   zu der   Kolbeustpllung   ergibt, in welcher der Hauptschiebr den Dampfaustritt freigibt. 

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 die   Exzenterwinkel   der Vergrösserung der äusseren   Schioberdecknng   entsprechend vergrössert worden, z. B. von   gewöhnlich   etwa 300 bis zu etwa. 450.

   Da aber der Nachfüllschieber von kleiner Dockung umgekehrt der Verminderung des Voreilwinkels (unter gewönlich 30 ) bedarf, so ist zur Wiedervorminderung der Voreilung für den Nachfüllschieber für diesen 
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 schieberstange angeschlossenen Schieberschubstange oder von einem diesem Gelenke gleichlaufenden Punkte (Fig. 4) bewegt wird. 



   Ausführungsformen für die Verbindung des kleinen Nachfüllschiebers s'mit dem grossen   Ilauptschieber S sind in   den Beispielen Fig. 4-11 dargestellt. 



   Die Fig. 4--8 gelten für eine Allan-Steuerung mit Übertragungswelle w von dem innen liegenden Steuerungsantriebe A (Fig. 4) nach dem aussen liegenden,   kolbenförmigen   Hauptschieber S. Neben letzterem ist der ebenfalls in Kolbenform dargestellte Nachfüllschieber s angeordnet, der durch einen besonderen mit dem Hauptschieberhebel gleichlaufenden Hebel h und durch einen an diesem Hebel aufgehängten und mit dem Kreuz-   kopfe K   verbundenen Voreilhebel vl seinen Antrieb erhält. 



   In der Fig. 5, die einen Schnitt nach der Linie 1-2-3-4 in Fig. 4 darstellt und die Kurbel in Totlage zeigt, und in dem wagerechten Schnitte in Fig. 6 des Schieberkastens haben bei voll ausgelegter Steuerung beide Schieber unter gleichem linearen Voreilen die Dampfeintrittskanäle d und i für den Hubanfang des Kolbens geöffnet, während in Fig. 7 (nahezu senkrechte Kurbellage) der grosse Schieber S den Dampfeintritt d versperrt, der kleine Schieber s den   Eintrittskanal i,   wie für das Ingangsetzen der Maschine   notwendig, für Nachfllllung freilässt.   Diese Nachfüllung endigt in der in Fig. 7 punktierten Lage der Kurbel, bei weicher, wie Fig. 8 zeigt, der Hauptschieber den Kanal d für den Dnmpfaustritt öffnet. 



   Die Fig. 9-11 gelten für eine   Heusinger-Steuerung   mit Kolbenschieber, wobei der   Xaebfüllschieber   s in den Hauptschieber S eingebaut und zugleich an den   Voreilliebei v   dos letzteren angehängt ist. Für den Dampfdurchlass nach dem Kolben ist der Hauptschieber.   9   mit besonderen Durchlassöffnungen i versehen. 



   In der Totlage der Kurbel (Fig. 9) ist der aus der Mittelstellung zurückgelegte Weg des   grossen Schiebers E a und   der des kleinen   Schiebers e   a. Es sind sonach beide Schieber um die gleiche Voreilung gegen die Eintrittskante des Kanales d verschoben. Beim Drehen der Kurbel in die senkrechte Lage wirkt der   Hilfsschieber nicht   auf den   Dampfeintritt,     uffnftt ihn aber   in der Nähe jener Kurbllage noch ehe der grosse   Schieber schliesst.   Fig. 10 zeigt den Abschluss des Hauptschiebers S. In der Kurbelstellung (Fig. 11) bei   0#8-0#9   des   Kotbenschubes   beendigt der Hilfsschieber die Dampfnachfüllung und beginnt der Haupt-   schieber den Dampfanstritt   zu öffnen.

   Bei der entsprechenden Kurbellage vermag die
Kurbel der anderen Maschinenseite die Drehbewegung sicher aufzunehmen. Der Hilfs-   schieber   bedarf keiner Muschel für den   Dampfaustritt,   da letzterer durch den Haupt- schiebererfolgt. 



   Die Dampfverteilung bei voll ausgelegter Steuerung und für im Hauptschieber laufende
Nachfüllschieber ist im Schaubilde Fig. 12 dargestellt. Es bezeichnen wieder 1   (8) don  
Hauptschieber-, 11 (s) den Nachfüllschieberkreis, E und e die äusseren   Deckungskreise,     (t   das lineare Voreilen beider Schieber. Ferner bezeichnet III den Kreis für den gegen- seitigen Weg beider Schieber und c die Länge der Durchlassöffnung i des   Hauptschiebers 8.   



     Danach wird der Dampfcintritt   in Kurbellage F durch den Hauptschieber geschlossen, die   Xitchfüllung durch   den Hilfsschieber   nach Massgabe   der schraffierten Fläche bereits   vor P   begonnenundinF1beendigt. 
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 und es folgt weiter daraus, dass bei noch geringeren Füllungsgrades als bisher gefahren werden kann. 
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 die Dampfzylinder unbeschadet des Reibungswierstandes der   Treibräder angemessen   zu   vergrössern.   

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   Die Steuerung mit   NachfUHschieber ermöglicht hiemit   die Anwendung grösserer Zylinder als bisher zur Verminderung des Dampfverbrauches durch vermehrte Ausnutzung der   Dampfdehnung.   



   Der   NachfU1Ischiebor   wirkt bei seiner kleinen Einströmöffnung nur beim Ingangsetzen der Lokomotive aus der Ruhe in die Bewegung innerhalb ·-¸ Radumdrehung. 



  Der NachfUlldampf strömt hiebei langsam und bei den grossen Zylindern bis zu   einer für   den Antrieb der Treibräder ausreichenden Spannung ein. Bei weiterer Raddrohung wirkt alsdann   der vom Hauptschieber eingetasseno Dampf   und mit zunehmender   Kolben...   geschwindigkeit findet infolge der Kleinheit der Eröffnung durch den   Nachfüllschieber   und don Widerstand des rückwirkenden Dehnungsdampfdruckes nur eine äusserst geringe, kaum nachweisbare Zuströmung von Dampf durch den Nachfüllschiber statt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Kulissensteuerung, insbesondere für Lokomotiven, gekennzeichnet durch die Anordnung eines zur Füllungsvergrösserung beim Analssen der   Dampfmaschine   dienenden Nachfüllschiebers (s), der nach Abschluss der Dampfzuströmung durch den Hauptschieber (S) diese noch bis gegen Hubende gestattet.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform der Kulissensteuerung nach Anspruch 1 mit Voreilhebel, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachfüllschieber (s) mit dem Voreilhebel (v) verbunden ist.
    3. Ausführungsform der Kulissensteuerung nach Anspruch 1 ohne Voreilhebl (zum Beispiel als Allan-, Stephenson-, Gooch-usw. Steuerung), dadurch gekennzeichnet, dass der EMI3.1 Hauptschieberstange oder in einem mit dieser gleichlaufenden Punkte aufgehängt und unten an dem Kreuxkopfe (k) der Kolbengradführung angeschlossen ist.
    4. Ausführungsform der Kulissensteuerung nach den Ansprüchen l-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachfüllschieber auf einem besonderen festen Spiegel arbeitet.
    5. Ausführungsform der Kulissensteuerung nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachfüllschieber (s) im Hauptschieber (8) angf\ordnet ist.
AT29099D 1905-05-20 1906-12-21 Kulissensteuerung, insbesondere für Lokomotiven. AT29099B (de)

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