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Mehrzylindrige Zweitaktbrennkraftmaschine Bekanntlich entweicht im
allgemeinen bei Zweitaktbrennkraftmaschinen eine erhebliche Menge Brennstoff während
des Spülens durch die Auspufföffnungen und geht so verloren. Bei großen Geschwindigkeiten
ist die Füllung der Zylinder häufig unvollständig. Außerdem wird der Brennstoff
durch die bisher gebräuchlichen Vergaser nicht genügend zerstäubt und kondensiert
besonders bei mehrzylindrigen Maschinen in den mehr oder weniger langen Leitungen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine mehrzylindrige Zweitaktbrennkraftmaschine,
bei der diese Nachteile vermieden sind.
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Es ist bekannt, zwei um i8o° versetzt arbeitende Zylinder einer Zweitaktbrennkraftmaschine
durch einen Kanal zu verbinden, der mit einem Brennstoffanschlußstutzen versehen
ist, wobei der in diesen Kanal eingeführte Brennstoff abwechselnd in den einen oder
den anderen Zylinder bei Beginn des Verdichtungshubes mittels Flammengasen aus dem
zugeordneten, im Anfang des Arbeitstaktes befindlichen Zylinder eingestäubt wird.
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Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht demgegenüber darin, daß der
die beiden Zylinder verbindende Kanal eine Drosselstelle aufweist, unterhalb deren
ein zur Aufnahme des Brennstoffes dienender U-förmiger Sammelkanal angeordnet ist,
dessen einer Schenkel auf der einen und dessen anderer Sehenkel auf der anderen
Seite der Drosselstelle in den Verbindungskanal in der Nähe der Drosselstelle einmündet.
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Ein weiteres Merkmal des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß
der Verbindungskanal zwischen den beiden zugeordneten Zylindern düsenförmig in die
Arbeitsräume einmündet.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt schematisch im Schnitt die Gesamtanordnung der beiden
miteinander verbundenen Zylinder.
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Fig. 2 stellt im Schnitt eine Ausführungsform der zum Einstäuben des
Brennstoffes dienenden Vorrichtung dar.
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Die in den beiden Zylindern i, 2 angeordneten Kolben 3, q. sind durch
nicht dargestellte Pleuelstangen so mit der Kurbelwelle verbunden, daß sie um i8o°
versetzt arbeiten. Zwischen den Zylindern i und z ist ein Rohr 5 vorgesehen, dessen
Mündung in jedem der Zylinder zwischen dem oberen Totpunkt und der Mittelstellung
des Kolbens liegt. Das Rohr 5 hat in der Mitte einen U-förmig gestalteten Teil,
in dem sich der Brennstoff befindet. Dieser Teil ist mit einem oder mehreren Rückschlagventilen
versehen, durch die er mit einem Behälter mit gleichbleibendem Flüssigkeitsspiegel
oder mit einer Förderpumpe
für niedrigen Druck in Verbindung steht.
Im Unterteil der Zylinder enden die Austrittsleitungen 7, 8 sowie die Kanäle i i,
12, die in das Gehäuse münden und zum 'Zuführen von zuvor im Gehäuse verdichteter
Frischluft dienen. Die Öffnungen g, io dienen zum Ansaugen reiner Luft in das Gehäuse.
Da kein Rohr vorhanden ist, können die Öffnungen 9, io jede gewünschte Größe haben,
wodurch eine vollkommene Füllung der Zylinder bei jedem Betriebszustand der Maschine
gewährleistet ist.
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Fig.2 zeigt eine besonders bevorzugte, auch in Fig. i dargestellte
Ausführungsform eines Zerstäubers, bei dem der den Übertritt des Brennstoffes in
einen der Zylinder bewirkende Druck gleichzeitig dazu dient, die Wirkungsweise der
Spritzdüsen zu erleichtern, mit denen die Vorrichtung versehen ist.
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Zu diesem Zwecke hat das Rohr 5 in seiner Mitte einen engen Kanal
oder eine Einschnürung 13, deren Durchlaßquerscbnitt durch eine Schraube 1¢ regelbar
ist. Der aus einem Behälter mit gleichbleibendem Flüssigkeitsspiegel kommende oder
durch eine Pumpe für niedrigen Druck zugeführte Brennstoff gelangt nach dem Hindurchtritt
durch das Ventil 15 in ein U-förmiges Rohr, dessen beide Schenkel 16, 17 mit Spritzdüsen
18, i9 an jedem Ende in der Nähe der Einschnürung 13 in die Rohrleitung 5 münden.
' Wenn durch das Rohr 5 ein Luftstrom beispielsweise in der Richtung von rechts
nach links hindurchgeht, wird infolge des durch die Einschnürung bedingten Druckverlustes
der Druck in der rechten Düse 18 größer sein als in der linken Düse i9. Dieser Druckunterschied
zwingt die Flüssigkeit, sich in dem Zweig 16 zu senken, in dem Zweig 1; dagegen
zu heben, bis sie durch die Spritzdüse i9 hindurchtritt und zerstäubt wird.
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Die Enden des Zerstäubers können mit Vorrichtungen beliebiger Art
ausgestattet sein, durch welche die Zerstäubung des Brennstoffes gesteigert werden
kann, beispielsweise mit Rosten, durchlochten Platten (Ausführung Diesel), Zerstäubern
der Bauart Bolinder o. dgl.
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Die Füllung des Rohres 5 geschieht folgendermaßen: Wenn der Druck
in dem Zylinder i beispielsweise auf den Druck der Außenluft sinkt, dann füllt sich
das an seinem anderen Ende durch den Kolben 4 geschlossene Rohr 5 selbsttätig mit
Brennstoff, der durch das Ventil 15 entweder infolge der Schwerkraft oder aber bei
Anwendung einer Niederdruckpumpe durch diesen Druck geführt wird.
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Die zum Einsaugen des Brennstoffs erforderliche Menge an unter Druck
stehendem Gas kann durch zweckentsprechende Wähl des Ouerschnittes des Rohres 5
oder der Einschnürung 13 oder durch ein Nadelventil o. dgl. geregelt werden. Die
Menge ist auch noch von der Stelle abhängig, an der das Rohr in den Zylinder mündet.
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Die Bemessung des Brennstoffes kann durch ein Nadelventil o. dgl.
erfolgen, das zwischen dem Ventil 15 und der zur Speisung dienenden Vorrichtung
liegt, beispielsweise einem Behälter mit gleichbleibendem Flüssigkeitsspiegel oder
einer Pumpe. Die Bemessung der Frischluftmenge kann durch die Öffnungen 9 und io
steuernde Drosselventile bewirkt werden.
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Die Bewegungen der Drosselventile und des Ventils zur Regelung des
Brennstoffeintritts können auch durch eine beliebige Vorrichtung in Abhängigkeit
zueinander gebracht werden.
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Die Maschine nach der Erfindung hat den Vorzug, daß das Einblasen
nach dem Schließen aller Öffnungen und ohne Benutzung beweglicher Teile erfolgt,
die einer Abnutzung unterliegen könnten. Das Spülen kann sehr vollkommen durchgeführt
werden, weil ein Austreten von Brennstoff durch die Auspufföffnungen nicht zu befürchten
ist. Der Verbrauch an Brennstoff je PS-Stunde ist höchstens gleich demjenigen einer
V iertaktmaschine, weil ein Brennstoffverlust durch die Auslaßöffnungen oder durch
Versickern infolge der ruckweise erfolgenden Speisung nicht mehr eintreten kann.
Der Brennstoffverbrauch ist sogar geringer als bei einer Viertaktmaschine, weil
die Zerstäubung gut ist und Kondensation nicht vorkommt.
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Durch das Rohr 5 strömen ständig Gase hoher Temperatur hindurch, so
daß es dauernd sehr heiß ist. Dies ist der Vergasung des Brennstoffes günstig und
für das Füllen der Zylinder in keiner Weise schädlich. Außerdem ist hierdurch die
Verwendung von Schwerölen ermöglicht.
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Bei Fehlzündungen erfolgt das Einblasen durch das Verdichten am Beginn
des Hubes. Die Zerstäubung ist hierbei weniger fein, die Bemessung bleibt indessen
die gleiche, weil sie unabhängig vom Druck ist.
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Schließlich ist es auch nicht erforderlich, für jedes Zylinderpaar
einen Speisebehälter vorzusehen. Es kann vielmehr für alle Zylinder ein einziger
Behälter angeordnet sein, der mit den Zylindern durch Leitungen beliebiger Länge
verbunden ist.