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Vorrichtung zur Erzielung ungleichförmiger Umfangsgeschwindigkeiten von Walzen,
Rädern oder Rollen.
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Umfangsgeschwindigkeit ermöglichen soll.
Bei einer ganzen Reihe von Maschinen oder Vorrichtungen, welche bestimmte Gegenstände mit Hilfe beliebiger Transportsysteme in gleichbleibender Richtung befördern, ist es erforderlich, die Geschwindigkeit der Beförderung ungleichförmig zu gestalten. Dies ist beispielsweise der Fall bei photographischen Projektionsapparaten, den sogenannten Biographen,
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Register aus.
Zur Erzielung einer solchen ungleichförmigen Bewegung hat man elliptische oder andere, unrund gestaltete Räder benutzt oder verschiedene Vorgelege zum Antriebe ein und desselben Transportsystemes angeordnet, von denen je nach der Einschaltung von Kupplungen das eine oder das andere in Wirkung tritt.
Demgegenüber bietet die vorliegende Erfindung in bezug auf die Zahl der Perioden
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bezüglich der Einfachheit der Bauart wesentliche Vorteile.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die angetriebene Walze, Rolle oder das Rad nicht direkt mit ihrer Antriebswelle verbunden ist, sondern dass zwischen die Walze oder das Rad und die Antriebswelle eine Vorrichtung eingeschaltet wird, durch welche einerseits die Drehung der Welle auf das Rad nur in gewissem Sinne zwanglaufig übertragen wird und andererseits die Möglichkeit entsteht, dem Rade vermittelst besonders angeordneter Hilfsmittel, wie z. B. einer Kurvenscheibe mit ihren üblichen Hilfstcilen, ausser bzw. während der von der Drehwelle erzeugten Drehbewegung eine zusätzliche Be- wegung zu geben.
Letztere stellt sich am einfachsten als eine zweite Drehbewegung um das Wellenmittel dar, welche, wenn sie in demselben Sinne wie die von der Welle mit-
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auftritt, eine Verzögerung des angetriebenen Rades und somit des von diesem bewegten Transportsystemes ergibt. Der zwischen der Antriebswelle und dem von dieser anzutreibenden Rade geschaltete Mechanismus kann aber auch beispielsweise so eingerichtet sein, dass das Rad um eine zur Antriebswelle parallele oder ausserhalb des Rades gelegene Achse, z. B. das Mittel seines Gegenrades, schwingbar gelagert, ausser der von der Antriebswelle herrührenden Drehbewegung von der Hilfsvorrichtung (z.
B. Kurvenscheibe oder dgl.) eine Schwingbewegung erhält, woraus ebenso eine Beschleunigung oder Verzögerung in der
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mittels einer besonderen Kurvenscheibe dem von der Welle gedrehten Rade weitere Drehbewegung gegeben wird ; Fig. 3 zeigt den Aufriss, Fig. 4 den Grundriss einer Vorrichtung, bei welcher Verzögerungen und Beschleunigungen durch Schwingungen des Rades erreicht werden.
Die Hauptantriebswelle 1 (Fig. 1), welche durch nicht dargestellte Teile mit gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit ständig in der Pfeilrichtung gedreht wird und im Maschinengestelle 2 gelagert ist, trägt lose das Rad 3, das bestimmt ist, mit ungleichförmiger Ge- schwindigkeit zu laufen und seinerseits das Zahnrad 4 sowie das mit diesem zusammenhangende, nicht dargestellte Transportsystem ungleichförmig anzutreiben. Fest auf der Welle 1 sitzt der Mitnehmer 5, ein zweiarmiger Hebel, dessen oberer Arm zu einem Zahnsogment ausgebildet ist, welches in einen zweiten Zahnsegmenthebel 6 eingreift. Dieser ist mittels eines Zapfens 7 im Rade 3 gelagert und trägt den Arm 8, der mit seiner Rolle 9 in die Nut 10 der feststehenden Kurvenscheibe 11 eingreift.
Die Kurvenscheibe ist in Fig. 1 nur durch die strichpunktierte innere Begrenzungslinie der Kurve 12 angedeutet.
Fig. 2 zeigt ihre Befestigung am Maschinenrahmen 2 durch die Stehbolzen 13. Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass der zweite Arm 14 des Mitnehmers 5 durch eine am
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Pfeiles, so wurde sich die Bewegung während der dargestellten Phase ohne Änderung der Winkelgeschwindigkeit übertragen, da der zentrische Teil der Kurve 12 ein Hoben bzw.
Senken des Armes 8, welche Bewegung eine gegenseitige Verdrehung der beiden Segmente bedingen wurde, sieht zulässt ; die Zähne dos Segmentes 5 werden daher gleichsam zu starr mit dem Rade verbundenen Punkten, so dass demnach das Segment 5 selbst nur als Mitnehmer wirkt. Läuft indessen bei weiterer Drehung die Rolle 9 in die Kurve 12 ein, so geben die Zähne des Segmentes nach Massgabe der Kurve um einen gewissen Winkel nach, d. h. das Rad 3 bleibt, indem die beiden Systeme aufeinander abrollen, hinter dem Mitnehmer 5, also auch hinter der mit gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit sich drehenden
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Da nun aber das vorstehend beschriebene, in Drehung befindliche System bei der erzwungenen Verlangsamung Stösse hervorrufen oder wenigstens seinerseits erleiden würde, so ist die Feder 15 vorgesehen, welche gespannt wird, während sich die Segmente 5 und 6 in dem durch kleine Pfeile angedeuteten Sinne bewegen, nämlich während der verzögerten Bewegung, so dass die überschüssige Arbeit des Systemes in der Feder gesammelt wird.
Der umgekehrte Vorgang vollzieht sich, wie leicht ersichtlich, wenn die Rolle 9 in den
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des ganzen Systemes eine Voreilung des Rades 3 gegenüber seinem Mitnehmer 5, eine be- schleunigte Bewegung. Dabei wird die in der Feder aufgespeicherte Arbeit frei, leistet nunmehr den erforderlichen Beschleunigungsdruck und schützt auf diese Weise die Welle 1 vor grösserer Spannung als sie bei gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit des Systemes erfahren würde.
Das in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel hat die folgende Einrichtung : Die IIauptantriebswelle trägt wieder den mit ihr verstifteten Mitnehmer 17. Er ist durch die Lenkstange mit dem Rade 19 verbunden und greift an dessen Zapfen 20 an. Diese Verbindung gestattet eine Verdrehung oder ein Schwingen des Rades 19 um eine ausserhalb des Rades gelegene Achse, z. B. um das Mittel 22 seines Gegenrades 21, während die Räder 19 und 21 laufen. Das Rad 19 ist zu diesem Zwecke in einem Schwinglager 26 lose drehbar gelagert, dessen Drehzapfen 22 im Gestelle 23 der Maschine sitzt und gleichzeitig das Triebrad 21 trägt. Zur besseren Führung ist das Lager 26 noch durch die Schraube 28 im Schlitze 29 am Maschinengestelle befestigt.
Vom Rade 21 wird die Bewegung eines nicht weiter dargestellten Transportsystemes entnommen. In den Körper des Rades 19 ist eine geschlossene Kurve 27 eingeschnitten, in welcher der mit Rolle versehene, in das Maschinengestell eingeschraubte Lenkzapfen 24 eingreift. Die Welle 16 dreht sich in dem durch Pfeile gekennzeichneten Sinne.
Vor der durch die Figuren wiedergegebenen Stellung befand sich der Lenkzapfen 24 in einem Teile der Kurve, welcher zentrisch um das Mittel der Welle 16 verläuft. Die Winkelgeschwindigkeit der Räder 19 und 21 war daher gleichmässig, denn das Mittel des Rades 19 stand fest, wie wenn das Rad auf der Welle 16 selbst gelagert wäre. Dreht sich aber die Welle 16 über die durch die Zeichnung angegebene Stellung der Vorrichtung hinaus, so wird das Rad 19 während seiner Drehung, welche von der Welle 16 durch die Mitnehmer 17 übertragen wird, nach rechts geschoben bzw. um den Zapfen 22 geschwungen, da die Kurve 22 zum Radmittel absteigt (etwa bis zum Radius 25, Fig. 3). IIiedurch ent-
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des Rades 21.
Steigt dann später die Kurve wieder vom Radius 25 ab an, so wird durch LinkchingHn des Rades J9 der verlorene Wtnket wieder eingeholt und die Winkelgeschwindigkeit daher eine beschleunigte.
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Der Hauptvorteil, welchen die neue Vorrichtung zur Erzielung ungloic1tförmigor Umfangsgeschwindigkeiten von Walzen, Wellen oder Rädern bietet, liegt, wie schon eingangs erwähnt, darin, dass man je nach der Form der Kurven oder der Art des zusätzlichen Antriebes, durch die man die Vorrichtung beeinflusst, die zwischen Welle und Rad einzuschalten ist, die Umfangsgeschwindigkeit dos Transportsystemes beliebig verändern kann. Man ist weder, was die Zahl der Perioden bei einem Umlaufe der Antriebsspindel, noch was den Grad der Beschleunigungen bzw. Verzögerungen anbelangt, beschränkt, ohne auf die Stetigkeit der Bewegung verzichten zu müssen.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Erzielung ungleicl1förmiger Umfangsgeschwindigkeiten von Walzen, Rädern, Rollen oder dgl., dadurch gekennzeichnet, dass eine zum Antriebe des Transportsystemes dienende Welle mit dem Triebrade des Systemes durch eine gelenkige Mitnehmevorrichtung verbunden ist, welche, unbeschadet ihrer dauernden Drehung, durch eine Hubscheibo oder ähnliche Mittel zeitweilig betätigt, dem Triebrade eine selbständige Bewegung erteilt, zum Zweck, eine zeitweilige Beschleunigung oder Verlangsamung der Bewegung des Triebrades gegenüber der Antriebswelle zu erzielen.