<Desc/Clms Page number 1>
Schaber
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schaber, bei welchem mindestens eine Schaberklinge mit
Hilfe magnetischer Kräfte auf die Oberfläche von Zylindern, insbesondere von Druckmaschinen, gedrückt wird.
In den verschiedenen Zweigen der Industrie werden Stahlwalzen, Kühl-und Trockenzylinder usw. verwendet, die mit Schabern, vielfach auch Rakeln genannt, ausgerüstet sind, welche die unterschiedlichsten Aufgaben zu erfüllen haben. Gleichgültig, für welchen Zweck diese Schaber eingesetzt sind, müssen sie immer mit gleichmässigem Anpressdruck über die gesamte Arbeitsbreite die
Oberfläche von Zylindern berühren.
Es sind zahlreiche Ausführungen von Schabern bekannt, welche mehr oder weniger aufwendig und betriebssicher die Aufgabe lösen. Die einfachste Ausführungsform besteht aus einem starren verwindungssteifen Balken, welcher schwenkbar im Maschinengerast befestigt ist, wobei an dem Balken die eigentliche Schaberklinge eingespannt ist. Durch Gewichtsbelastung, die meist an zwei an den Enden des Balkens befindlichen Hebeln wirksam wird, erfolgt der gewünschte Anpressdruck der Schaberklinge auf den Zylinder. Bei dieser Ausführungsform ist es schwierig, besonders über grosse Breiten den notwendigen gleichmässigen Anpressdruck zu erzielen, da eine Durchbiegung oder Verwindung des Balkens unvermeidlich ist.
Bei andern Konstruktionen wird die Schaberklinge mittels pneumatisch oder hydraulisch wirkender Blähkörper gegen den Zylinder gepresst und damit gleiche Anpresskraft auch über grosse Arbeitsbreiten erzielt. Diese Ausführung ist jedoch sehr aufwendig, da Drucköl oder Pressluft zur Verfügung stehen muss sowie der gleichmässige Anpressdruck über die ganze Arbeitsbreite von einem stabilen biegungssteifen Gegendruckbalken abhängig ist.
Es sind aber auch bereits Schaberkonstruktionen bekannt, bei welchen an Stelle der Gewichtsbelastung pneumatisch oder hydraulisch wirkende Presszylinder verwendet werden.
Schliesslich wurde auch schon vorgeschlagen, das Anpressen der Schaberklingen mit Hilfe magnetischer Kräfte zu bewirken, wobei die aus magnetisierbarem Material bestehende Schaberklinge entweder von einem im Inneren des Zylinders angeordneten Magneten oder einem ausserhalb des Zylinders befindlichen Magneten in Arbeitsstellung gebracht wird.
Unter Anwendung dieses bekannten Systems der magnetischen Anpressung besteht eine baulich einfach und funktionssichere Schaberkonstruktion erfindungsgemäss darin, dass die Schaberklinge bzw. die Schaberklingen in einem vorzugsweise über die ganze Arbeitsbreite sich erstreckenden Träger in Richtung zur Zylinderoberfläche verschiebbar gelagert ist bzw. sind, wobei entweder der Zylinder magnetisch ist oder im Schaber mindestens ein Magnet angeordnet ist.
Bei den erfindungsgemässen Schabern stellen sich die Schaberklingen stets selbsttätig, d. h. allein durch die auf die Schaberklingen wirkenden magnetischen Kräfte, mit ihren Arbeitskanten auf die Zylinderoberfläche ein, u. zw. mit gleichmässigem Anpressdruck über die ganze Arbeitsbreite, selbst bei grossen Arbeitsbreiten, und unabhängig von allfälligen Unrundheiten der Zylinderoberfläche.
Die Wirkung des Schabers ist vielfach vom Anstellwinkel der Schaberklingen abhängig, weshalb es zweckmässig ist, wenn der Träger der Schaberklingen um eine zur Zylinderachse parallele Achse
<Desc/Clms Page number 2>
schwenkbar und einstellbar angeordnet ist.
Gerade im Zusammenhang mit dieser Schwenkbarkeit ist die erfindungsgemässe Lagerung der
Schaberklingen besonders zweckmässig, weil sich die Schaberklingen unter der Wirkung der magnetischen Kräfte auch bei jeder Änderung der Schwenklage des Trägers der Schaberklingen immer wieder selbsttätig auf die Zylinderoberfläche einstellen. Dies ist z. B. bei den bekannten Schabern nicht der Fall, bei denen die Schaberklinge am Träger fest eingespannt ist, wobei zur Änderung des
Anstellwinkels der Schaberklinge nicht nur der Träger verschwenkt sondern auch die Schaberklinge nachgestellt werden muss, also zwei Einstellungen erforderlich sind.
Weiters ist die erfindungsgemässe Konstruktion mit Vorteil sowohl bei Schabern mit einer einzigen
Schaberklinge als auch insbesondere bei Schabern mit zwei oder mehreren Schaberklingen einsetzbar.
Das Problem des gleichmässigen und gleichzeitigen Anliegens von zwei oder mehreren Schaberklingen wird durch die erfindungsgemässe Konstruktion mit einfachen Mitteln gelöst, wobei weder für die
Anpassung an verschiedene Zylinderdurchmesser noch für die Einstellung verschiedener Anstellwinkel der Schaberklingen zusätzliche komplizierte Hilfseinrichtungen erforderlich sind.
Zur Erzeugung der magnetischen Kraftwirkung zwischen den Schaberklingen und dem Zylinder kann der Zylinder als Magnet ausgebildet sein oder im Inneren einen Magneten enthalten, während die
Schaberklingen aus magnetisierbarem Material bestehen. Vielfach wird es jedoch günstiger sein, wenn umgekehrt der Zylinder mindestens teilweise aus magnetisierbarem Material besteht und im Schaber mindestens ein Magnet angeordnet ist. Im letzteren Fall ist es vorteilhaft, wenn die Schaberklinge oder die Schaberklingen aus magnetisierbarem Material bestehen und Polschuhe für die verschiebbar angeordneten Magnete sind.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen durch Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
Fig. l zeigt einen Magnet-Schaber mit zwei Schaberklingen in waagrechter Stellung ; Fig. 2 zeigt den gleichen Magnet-Schaber mit zwei Schaberklingen in verschwenkter Stellung ; Fig. 3 stellt einen Magnet-Schaber mit nur einer Schaberklinge dar ; Fig. 4 zeigt schliesslich einen Magnet-Schaber für Sonderzwecke mit drei Schaberklingen ; Fig. 5 stellt schematisch eine Druckmaschine, insbesondere für Textildruck dar, wobei zur Farbgebung ein Magnet-Schaber vorgesehen ist. Fig. 6 zeigt schematisch eine Einrichtung an einer Druckmaschine, insbesondere für Papier-und Foliendruck, ebenfalls mit einem Magnet-Schaber zur Farbgebung.
In sämtlichen Zeichnungen sind folgende Konstruktionsteile mit den nachstehenden Bezugszeichen versehen :
Ein an seiner Oberfläche zu behandelnder Zylinder--l--, ein Träger--2--, dessen Achse - -3--, ein Schneckenradsegment-4--, eine Verstellschnecke--5-, ein Handrad-6-, Schaberklingen--7, 8, 9-- aus nicht rostendem magnetisierbarem Material, ein Magnet--10--, eine Nut--11--im Träger, in welchem der Magnet --10-- und die Schaberklingen-7, 8, 9- gleitend gelagert sind.
Wie aus Fig. l und 2 zu ersehen ist, werden die beiden Schaberklingen--7 und 8-durch den dazwischenliegenden Magnet--10--so magnetisiert, dass die Kanten der Schaberklingen einen Nordund Südpol aufweisen und sich gegen den Zylinder--l-aus magnetisierbarem Material ziehen. Der ganze Träger --2-- kann z.
B. mittels Verstellschnecke-5--, Handrad--6-und Schneckenradsegment-4--um die Achse --3-- verschwenkt werden, wobei der Schaber, bestehend aus den beiden Schaberklingen-7 und 8--, und der Magnet --10-- in die Nut --11-- des Trägers--2--eingeschoben wird, so dass die Kanten der Schaberklingen immer in die richtige Stellung kommen und sich magnetisch gegen den Zylinder --1-- ziehen. Es ist vorteilhaft,
EMI2.1
verschiebbar an dem Magnet--10--anliegt.
Der Schaber kann auch, wie aus Fig. 3 ersichtlich, nur mit einer Schaberklinge --7-- versehen sein.
Ferner kann auch gemäss Fig. 4 mit drei Schaberklingen--7, 8, 9- gearbeitet werden, wobei
EMI2.2
8, 9-- zwei Magnete--10--soandern Pol, z. B. Südpol, aufweisen.
Bei den Doppel-Schabern nach Fig. l und 2 oder den Dreifach-Schabern nach Fig. 4 können z. B. auch Beschichtungsmassen zwischen die beiden Schaberklingen geführt werden und ein über den Zylinder--l--laufendes flächenhaftes Material über die ganze Breite behandelt werden. Für Beleimungsmaschinen ist es vorteilhaft, die in Bewegungsrichtung vorne liegende Kante der
<Desc/Clms Page number 3>
Schaberklingen fein zu verzahnen, wodurch die aufgetragene Menge der Beschichtungsmasse beeinflusst werden kann.
Der Zylinder-l-nach den Fig. 5 und 6 aus magnetisierbarem Material trägt eine geätzte Beschichtung-12-, deren Vertiefung das Druckmuster bildet (Tiefdruck). Die Druckfarbe-13-
EMI3.1
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 läuft die zu bedruckende Warenbahn--14--über eine
Magnetwalze--18--, an welche der Zylinder-l--durch Magnetkraft angepresst wird.
Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Anpresskraft der Schaberklingen --7, 8, 9-- leicht eingestellt werden, wenn in Längsrichtung des Trägers --2-- ein oder vorzugsweise mehrere Elektromagnete nebeneinander angeordnet sind. Permanentmagnete wird man vor allem dann verwenden, wenn eine Regulierung der Anpresskraft nicht vorgesehen ist, obgleich grundsätzlich auch Permanentmagnetkonstruktionen mit einstellbarer Polstärke und damit regelbarer Anpresskraft ausführbar und im vorliegenden Fall anwendbar sind.
Die Schaberklingen-7, 8, 9-- können glatte Vorderkanten oder gezahnte Vorderkanten aufweisen. Letzteres kann in gewissen Fällen bei der in Bewegungsrichtung vorne liegenden Schaberklingen zweckmässig sein.
Wie ausgeführt, bestehen bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen die Schaberklingen - -7, 8, 9-- sowie der Zylinder-l-aus magnetisierbarem Material. Unter einem magnetisierbaren Material ist ein ferromagnetisches Material zu verstehen, welches seinen magnetischen Zustand durch magnetische Induktion von einem magnetisierenden Magneten erhält, u. zw. vorzugsweise nur vorübergehend, solange der magnetisierende Magnet anwesend bzw. wirksam ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaber, bei welchem mindestens eine Schaberklinge mit Hilfe magnetischer Kräfte auf die Oberfläche von Zylindern, insbesondere von Druckmaschinen, gedrückt wird, d a d u r c h g e k e n n zeichnen t, dass die Schaberklinge (7) bzw. die Schaberklingen (7, 8 ; 7, 8, 9) in einem vorzugsweise über die ganze Arbeitsbreite sich erstreckenden Träger (2) in Richtung zur Zylinderoberfläche verschiebbar gelagert ist bzw. sind, wobei entweder der Zylinder magnetisch ist oder im Schaber mindestens ein Magnet (10) angeordnet ist.
EMI3.2