DE2919479B1 - Vorrichtung zum Durchbiegen einer Druckwalze in Rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zum Durchbiegen einer Druckwalze in RotationsdruckmaschinenInfo
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Description
- Dieser Gegendruckzylinder weist eine drehfeste Achse auf, auf der über Pendellager ein drehbarer Mantel angeordnet ist. Dieser bekannte Gegendruckzylinder ist jedoch nicht mit einer zusätzlichen Biegevorrichtung ausgestattet Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei Bezug auf die Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigt F i g. 1 eine mit einem Formzylinder zusammenwirkende Druckwalze mit einer Spannvorrichtung und F i g. 2 eine Halterung der Spannvorrichtung.
- In F i g. 1 ist ein Formzylinder 10 einer Tiefdruckmaschine gezeigt, der beidseitig jeweils in einer nicht gezeigten Wand der Druckmaschine drehbar gelagert ist. Parallel zu dem Formzylinder 10 ist in einem geringen Abstand zu diesem eine Druckwalze 16 gezeigt. Die Druckwalze 16 wird häufig als Presseur bezeichnet und besteht aus einer feststehenden Achse 2 und einem drehbaren Mantel 1. Der Mantel 1 ist auf der feststehenden Achse 2 durch eine Anzahl Lager 6, die vorzugsweise Wälzlager sind, gelagert.
- Die Achse 2 ist links und rechts mit ihren Zapfen jeweils in einem Lager 5 gelagert, das vorzugsweise ein Kalottenlager ist. Das Lager 5 befindet sich in einem Rahmen 9, der nur teilweise gezeigt ist. Der Rahmen 9 ist über herkömmliche allgemein bekannte Verschiebe-bzw. Verschwenkvorrichtungen in bezug auf den Formzylinder 10 in Richtung der Pfeile 15 verschiebbar, so daß der für den jeweiligen Bedruckstoff erforderliche Druck zwischen der Druckwalze 16 und dem Formzylinder 10 einstellbar ist.
- An den beiden Enden der Achse 2 ist innerhalb des Rahmens 9 jeweils ein Bügel 3 mit seinem unteren Ende fest angeordnet. Die Bügel 3 sind so beschaffen, daß horizontal an ihren oberen Enden wirkende Kräfte voll auf die Achse 2 übertragen werden. Die oberen Enden der Bügel 3 sind mit einer parallel zu der Druckwalze 16 verlaufenden Spannvorrichtung 4 verbunden. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht die Spannvorrichtung 4 aus einem Stab, der an seinen beiden Enden jeweils ein Gewinde 7 bzw. 8 aufweist. Die Steigung der Gewinde 7 und 8 verlaufen in entgegengesetzter Richtung, d. h. das eine Gewinde ist ein Linksgewinde und das andere ein Rechtsgewinde. Die Enden der Spannvorrichtung 4 sind jeweils mit einer entsprechenden an dem oberen Ende eines jeden Bügels vorgesehenen Gewindemutter verbunden, so daß durch Drehen der Spannvorrichtung 4 in einer bestimmten Richtung die oberen Enden der Bügel 3 zusammengezogen werden. Das dadurch entstehende Moment wird über die Bügel 3 auf die Achse 2 übertragen. Da der Mantel 1 der Druckwalze 16 über Lager 6, die entlang der Achse 2 angeordnet sind, mit der Achse 2 verbunden ist, wird das durch Anziehen der Spannvorrichtung 4 erzeugte Biegemoment über die Bügel 3, die Achse 2 und die Lager 6 auf den Mantel 1 der Andruckwalze 16 übertragen. Dadurch wird sowohl die feststehende Achse 2 als auch der auf diese angeordnete Mantel 1 durchgebogen.
- Die Biegelinie für die Druckwalze 16 bzw. deren Mantel 1 ist bei 11 angedeutet. Das Maß der Durchbiegung ist einstellbar, indem die Spannvorrichtung 4 beispielsweise mittels eines herkömmlichen Maulschlüssels um ein bestimmtes Maß gedreht wird.
- Die durch die Durchbiegung der Achse 2 auftretende Veränderung in deren Länge und horizontalen Lage macht die Verwendung eines besonderen Lagers erforderlich. Vorzugsweise werden an den Lagerstellen 5 deshalb Kalottenlager verwendet.
- Mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ist die zur Erzielung eines gleichmäßigen Druckergebnisses erforderliche Durchbiegung 11 der Druckwalze 16 einste.lbar, so daß die Durchbiegung 12 des Formzylinders kompensiert werden kann, wodurch ein zwischen dem Formzylinder 10 und der Druckwalze 16 hindurchbewegter zu bedruckender Träger an jeder Stelle, d. h. auch in der Mitte des Formzylinders 10 bzw.
- der Druckwalze 16 den gleichen Druck erfährt. Somit ist eine wesentliche Voraussetzung an der Drucklinie eines zu bedruckenden Trägers zwischen Druckwalze 16 und Formzylinder 10 zur Erzeugung eines gleichmäßigen Druckes erfüllt.
- In Fig. 2 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der in F i g. 1 verwendeten Bügel 3 gezeigt. Die in F i g. 1 gezeigten Bügel 3 können beispielsweise an ihren unteren Enden jeweils eine Bohrung aufweisen, in die die Achse 2 einsetzbar ist. In F i g. 2 ist gezeigt, wie das untere Ende eines Bügels 13, der anstelle eines in F i g. 1 gezeigten Bügels 3 verwendet werden kann, mit einem Haken 14 ausgebildet ist. Der Haken 14 umfaßt die Achse 2 in der Weise, daß das gewünschte Moment über den Bügel 13 auf die Achse 2 zu deren Durchbiegung übertragen wird. Durch die Verwendung eines Hakens 14, der beispielsweise am unteren Ende des Bügels 13 angeschmiedet oder angeschweißt sein kann, ist es in einfacher Weise durch Aushängen der auf der Achse 2 angeordneten Bügel möglich, die Vorrichtung zur Erzeugung der Durchbiegung zu entfernen.
- Anstelle einer mechanischen Zugvorrichtung kann auch im Rahmen der der Erfindung zugrundeliegenden Idee eine hydraulisch oder pneumatisch arbeitende Vorrichtung verwendet werden.
Claims (8)
- Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Durchbiegen einer parallel zu einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine angeordneten aus einer Achse und einem diese umhüllenden Mantel bestehenden Druckwalze, g e -kennzeichnet durch eine parallel zu der Druckwalze (16) angeordnete Zugvorrichtung (4), die über auf den Enden der stehenden Achse (2) der Druckwalze (16) angeordnete parallele Bügel (3) ein Biegemoment auf die Achse (2) ausübt, das durch im Inneren der Druckwalze (16) zwischen der Achse (2) und dem Mantel (1) der Druckwalze (16) angeordnete Lager (6) auf den Mantel (1) übertragen wird.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen dem in einem gegen den Zylinder (10) bewegbaren Rahmen (9) angeordneten Lager (5) der Achse (2) und einem Ende des Mantels (1) ein Bügel (3) auf der Achse (2) angeordnet ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bügel (Fig.2, 13) über einen Haken (14) auf einem Ende der Achse (2) angeordnet ist.
- 4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (5) Kalottenlager sind.
- 5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (6) Wälzlager sind.
- 6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugvorrichtung (4) aus einem Spannstab besteht, der über Gewinde (7, 8) mit entgegengesetzten Steigungsrichtungen mit den Bügeln (3) verbunden ist.
- 7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugvorrichtung eine pneumatische oder hydraulische Vorrichtung ist.
- 8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (10) der Formzylinder einer Tiefdruck-Rotationsmaschine ist.Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchbiegen einer parallel zu einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine angeordneten Druckwalze. In Druckmaschinken, insbesondere bei Tiefdruckmaschinen, werden bei dem Druckvorgang zwei Zylinder gegeneinander gepreßt. Wenn man einen Zylinder, der an seinen Walzenenden in Lagern gelagert ist, gegen einen parallel zu diesem angeordneten zweiten Zylinder preßt, biegen sich die Zylinder durch. Die Durchbiegung ist in der Mitte stärker als an den Enden. Das bewirkt, daß der Anpreßdnlck zwischen den Zylindern in der Mitte kleiner als an den Enden ist. Um ein gutes Druckresultat zu erhalten, ist es erwünscht, daß der Anpreßdruck auf der ganzen Berührungslinie gleichmäßig erfolgt.Aus der CH-PS 4 56 649 ist bereits ein Gegendruckzylinder für Tiefdruckmaschinen bekannt, bei dem der Zylinder zweiteilig, d. h. aus einem Mantel und einem Walzenkern besteht. Zur Vermeidung des vorgenannten Problems der Durchbiegung berühren sich bei dem aus dieser Patentschrift bekannten Gegendruckzylinder Mantel und Walzenkern nur auf einer vorbestimmten Länge in der Walzenmitte. Desweiteren weisen bei diesen bekannten Zylinder die Mantelenden vom Mittelteil abweichende Profilierungen auf. Es versteht sich, daß ein derart hergestellter Zylinder teuer ist und daß trotz dieser Ausbildung des Zylinders die Gefahr der Durchbiegung nicht vollständig zu vermeiden ist.Eine weitere Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-Auslegeschrift 20 33 515 bekannt. Bei dieser wird auf den Tiefdruckformzylinder einer Druckmaschine ein ihn verbiegendes Gegenmoment ausgeübt, wobei die Lage, die Länge und die Größe der Biegung den jeweiligen Druckbildanforderungen angepaßt wird. Dabei wird das Biegemoment durch die Einwirkung einer auf die beiden über die Lagerung hinausragenden Lagerzapfen gerichteten Kraft erzeugt.Zur Erzeugung der Kraft dient jeweils ein über einem Lagerzapfen angeordneter strömungsmittelbeaufschlagter Kolben. Da während des Druckvorganges die Durchbiegung des Zylinders aufrechterhalten werden muß, ist es erforderlich, daß das Strömungsmittel permanent auf die beiden Kolben über den Lagerzapfen einwirkt. Eine derartige Vorrichtung zur Erzeugung des Biegemomentes ist aufwendig und erfordert naturgemäß hohe Betriebskosten. Außerdem werden die Lager des Zylinders dadurch zusätzlich belastet.Aus der DE-OS 24 22 696 ist es zwar schon bekannt, mittels mechanischer Spannvorrichtungen, z. B. Spannschlösser, das für die Durchbiegung von Zylindern erforderliche Biegemoment zu erzeugen. Diese bekannte Zugvorrichtung ist jedoch nur bei einer Vier-Zylinderanordnung verwendbar, da die in dieser bekannten Vorrichtung verwendeten vier Spannelemente sich an den vier Achsen der Zylinder abstützen.Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Durchbiegen einer Druckwalze bzw.eines Zylinders zu schaffen, mit der mittels einer einfachen Spannvorrichtung eine einstellbare permanente und gleichmäßige Zugspannung zur Erzeugung eines gewünschten Biegemoments möglich ist, wobei eine zusätzliche Belastung der Lager der Druckwalze vermieden werden soll.Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und den Zeichnungen.Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß in Tiefdruckmaschinen die mit dem Formzylinder zusammenwirkende Druckwalze permanent so gegen den Formzylinder gepreßt werden kann, daß über die gesamte Druckbreite ein gleichmäßiger Druck erzeugt werden kann, wobei sich die Verwendung eines die Druckwalze stützenden Stahlpresseurs erübrigt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine einfache und exakte Einstellung der Durchbiegung der Druckwalze entsprechend der Biegelinie eines in der Druckmaschine gerade verwendeten Formzylinders möglich ist.Aus dem DE-GM 78 33 721 ist bereits ein als Presseur verwendeter Gegendruckzylinder bekannt, der dem Formzylinder einer Tiefdruckmaschine zugeordnet ist.
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