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Verfahren zur Herstellung von mit Aminosäuren angereichertem Reis
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absorbierten Mengen an Aminosäuren beispielsweise insgesamt nur einige Gew. -0/0, bezogen auf das Gewicht des getrockneten Reiskornes, ausmachen. Nach einem leistungsfähigeren Verfahren werden die Reiskörner mit Dampf vorbehandelt, so dass die Reisstärke in die a-Form umgewandelt wird, von der dann die Nährstoffe absorbiert werden. Dieses Verfahren hat auch den Nachteil, dass die absorbierten Mengen an Aminosäuren nicht hoch sind und dass ausserdem die behandelten Reiskörner bei der anschlie- ssenden Trocknung leicht platzen. Diese bekannten Verfahren sind daher für die technische Herstellung von mit hochkonzentrierten Aminosäuren angereicherten Reiskörnern nachteilig.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden Reiskörner (ungeschälter Reis bzw. unpolierter Reis bzw. polierter Reis) genügend lange in Wasser eingeweicht, z. B. im allgemeinen 1 bis 30, vorzugsweise 3 bis 15 h, mit Dampf behandelt (im allgemeinen 5 bis 60, vorzugsweise 10 bis 20 min), anschliessend rasch getrocknet (im allgemeinen bei 40 bis 90 C, vorzugsweise bei 800C) und erforderlichenfalls geschält und/oder poliert. Die polierten Reiskörner werden dann in einer verdünnten, beispielsweise 1 bis 15 gew. -%igen, vorzugsweise 2 bis 5 gew.- X) igen Essigsäurelösung, während 1 bis 10, vorzugsweise während etwa 2 h, eingeweicht und dann getrocknet. Dann wird den getrockneten Körnern eine konzentrierte Lysinlösung zugegeben.
Gemäss einem typischen Beispiel kann eine 40 bis 60 gew.-% ige, z. B. eine 50 gew.-%ige Lysinsalzlösung, z. B. Lysinhydrochloridlösung, verwendet werden, in welcher die Körner zur Durchführung der Absorption 1 bis 20, vorzugsweise 5 bis 12 h eingeweicht werden. Das Einweichen kann bei Raumtemperatur, also normalerweise bei einer Temperatur von 10 bis SOOC, erfolgen. Nach der Absorption werden die Kömer aus der Lösung entfernt, mit Wasser gewaschen und bei einer Temperatur von über 400C getrocknet. Die so erhaltenen Kömer sind hochgradig angereichert und enthalten im allgemeinen mehr als 20 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 30 Gew.-% Lysin.
Nach einer ändern Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens können an Stelle von oder in Kombination mitmehr als 20 Gew. -0/0 Lysin eine oder mehrere Aminosäuren, wie z. B. Threonin, Triptophan, verwendet werden. Bei Verwendung eines entsprechenden Gemisches von Aminosäuren eignet sich das erfindungsgemässe Verfahren daher auch zur Herstellung von Reiskörnern mit Geschmacksstoffen.
Vorzugsweise werden Reiskörner in einer verdünnten Essigsäurelösung einer Temperatur von 20 bis 600C eingeweicht. Eine übermässig hohe Temperatur kann zum Platzen oder Aufbrechen der Reiskörner beim Einweichen führen. Die anfängliche Konzentration der Lysinlösung beträgt vorzugsweise etwa 5 (Plo der Konzentration einer gesättigten wässerigen Lysinlösung, während eine verdünntere Lösung unter Erhöhung der eingesetzten Lösungsmenge angewendet werden kann. Werden die angereicherten Reiskörner
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den kann.
Bei Verwendung von ungeschältem oder unpoliertem Reis im erfindungsgemässen Verfahren dringen im Keimling enthaltene Vitamine und Mineralstoffe in das Endosperm ein, so dass die Reiskörner in vorteilhafter Weise auch mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert werden können.
Die Absorption von Aminosäuren von verschiedenen polierten Reiskörnern beim Einweichen wurde sorgfältig bestimmt. Die Resultate sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass ungeschälte Reiskörner sowie die polierten Reiskörner der Probe 1 eine kompakte Struktur haben, so dass die absorbierten Mengen der Aminosäuren niedrig sin , mrend Reiskömer, deren Stärke in der a-Form vorliegt oder in die a-Form umgewandelt wurde (Probe 2), grössere Mengen von Aminosäuren absorbieren können. Ausserdem wurde gefunden, dass bei entsprechender Behandlung von Reiskörnern, deren Stärke vorher in die a-Form umgewandelt wurde, mehr als 30% hochkonzentrierter Aminosäuren von den Reiskörnern absorbiert werden können (Probe 3).
Die Erfindung beruht auf den vorstehend dargelegten Erkenntnissen.
In der folgenden Tabelle wurden als Probe 1 gewöhnliche polierte Reiskörner verwendet. Als Probe 2 wurden polierte Reiskörner eingesetzt, die durch Einweichen von unpolierten Reiskörnern in Wasser bei 550C während 8 h, Behandlung mit Dampf bei 1000C während 10 min, rasches Trocknen bei 800C und Polieren erhalten worden waren. Als Probe 3 wurden vorbehandelte Reiskörner verwendet, die durch Behandlung von unpolierten Reiskörnern auf die gleiche Weise wie vorstehend für Probe 2 beschrieben wurde, anschliessendes Einweichen in 5%iger Essigsäurelösung bei 500C während 2 h und Lufttrocknen bei 400C erhalten worden waren.
Jede Probe wurde in einer Lysinhydrochloridlösung in folgender Weise eingeweicht :
Zu jeder Probe (50 g) wurden Lysinhydrochloridlösungen (je 100 ml) mit verschiedenen Lysinkonzentrationen zugegeben. Die Proben wurden bei 400C eingeweicht. Dann wurde jede Probe durch Fil-
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trieren von der Lösung getrennt, mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Konzentrationsangaben in der Tabelle bedeuten Gew.-%.
Tabelle
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<tb>
<tb> Probe <SEP> : <SEP> A <SEP> : <SEP> B <SEP> : <SEP> C <SEP> : <SEP>
<tb> 1 <SEP> 4 <SEP> Wasser <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP>
<tb> 4 <SEP> 2% <SEP> Essigsäure <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP>
<tb> 80 <SEP> Wasser <SEP> 2, <SEP> 8 <SEP>
<tb> 30 <SEP> 5% <SEP> Essigsäure <SEP> 4, <SEP> 3 <SEP>
<tb> 2 <SEP> 30 <SEP> Wasser <SEP> 12, <SEP> 3 <SEP>
<tb> 30 <SEP> 5% <SEP> Essigsäure <SEP> 12, <SEP> 8 <SEP>
<tb> 50 <SEP> Wasser <SEP> 15, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3 <SEP> 30 <SEP> Wasser <SEP> 15, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 50 <SEP> Wasser <SEP> 32,0
<tb>
Anmerkungen : A Anfangskonzentration der zum Ein- weichen verwendeten L-LysinISsung ;
B Lösungsmittel, das zum Einweichen mit Lysin verwendet wurde ;
C Gehalt an L-Lysin, das vom Reiskorn absorbiert wurde (Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Reiskornes).
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne sie hierauf zu beschränken.
Die Mengenangaben der Essigsäure- und Lysinlösungen sind in Gew.-% gehalten. Das Einweichen mit Lysinlösung erfolgte bei Raumtemperatur.
Beispiel l : 2 kg unpolierte Reiskörner wurden in Wasser während 3 h bei 550C eingeweicht, so dass sie eine ausreichende Wassermenge absorbierten, und danach 20 min bei 1000C gedämpft. Die ungeschälten bzw. unpolierten Reiskörner wurden ohne Abkühlung sofort in einem Luftstrom bei 70 bis 800C zur Verminderung des Wassergehaltes auf 10 bis 13% getrocknet. Die Reiskörner wurden poliert und
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Essigsäure behandelten Reiskörner (1 kg) wurden zur Aufnahme von Lysin durch die Körner während etwa 8 h in 1000 ml einer 50% igen Lysinhydrochloridlösung eingeweicht.
Die Reiskörner wurden durch Filtration von der Lösung getrennt. mit Wasser gewaschen und bei 60 bis 700C unter vermindertem Druck getrocknet, wobei 1, 45 kg von mit Lysin angereichertem Reis mit einem Gehalt von 30 Gew.-% Lysinhydrochlorid erhalten wurden.
Beispiel 2 : Polierte Reiskörner (2 kg) wurden in Wasser während 30 h bei 150C eingeweicht und während 10 min bei 1000C mit Dampf behandelt. Die Reiskörner wurden zunächst rasch in einem Luftstrom bei 80 C getrocknet und anschliessend in 5%iger Essigsäure lösung bei 40 C während 1h eingeweicht und zur Verminderung des Wassergehaltes auf weniger als 10% bei 600C getrocknet. Die mit Essigsäure behandelten Kömer (1 kg) wurden in 1000 ml einer wässerigen Lösung mit 40% Lysinhydrochlorid und 20% Threonin während 10 h eingeweicht.
Die Reiskörner wurden durch Filtration abgetrennt, mit Wasser gewaschen und unter Luftzufuhr bei 600C getrocknet, wobei etwa 1, 5 kg mit Aminosäuren angereicherte Reiskörner mit einem Gehalt an 22% Lysinhydrochlorid und 12% Threonin erhalten wurden.
Beispiel 3 : 2 kg der mit Essigsäure behandelten und nach der Verfahrensweise von Beispiel 2 erhaltenen Reiskörner wurden bei 200C während 12 h in 2, 5 I einer Lösung eingeweicht, die 60% eines Gemisches von Aminosäuren enthielt, das durch Hydrolyse von Sojabohnenprotein hergestellt worden war. Dann wurden die Reiskörner durch Filtration von der Lösung abgetrennt, mit Wasser gewaschen und bei 600C getrocknet, wobei etwa 2, 4 kg eines geschmacklich verbesserten Reises mit 25% freien Aminosäuren erhalten wurden.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen des Verfahrens möglich. So können beispielsweise andere Lysinsalze,wie z. B. Sulfat-, Phosphat- und Glutamatlösungen, verwendet werden.