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Verfahren zur Herstellung von neuen Pyridyl-dihydroisochinolinen und von deren Säure- additionssalzen
In der österr. Patentschrift Nr. 266134 sind Verfahren zur Herstellung von neuen Pyridyldihydroisochinolinen der allgemeinen Formel :
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beschrieben. In dieser Formel ist der Pyridinrest in 3- oder 4-Stellung mit dem Isochinolinring verknüpft, Ri bedeutet einen niederen Alkylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen gegebenenfalls durch eine Methylgruppe oder ein Halogenatom substituierten Benzylrest, R2 einen niederen Alkylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen oder zusammen mit Rl und dem benachbarten Kohlenstoffatom einen Cycloalkanring mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, Rg ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom oder einen niederen Alkylrest und R4 und Rs, die gleich oder verschieden sein können,
Wasserstoffatome oder niedere Alkylreste.
Es wurde nun gefunden, dass man die neuen Verbindungen der Formel I in guter Ausbeute durch Dehydrierung von Tetrahydroisochinolinen der allgemeinen Formel :
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in der die Reste Ri-Rg die eingangs erwähnten Bedeutungen besitzen, nach üblichen Methoden erhalten kann.
Als Dehydrierungsmittel kommen Oxydationsmittel, wie beispielsweise Jod, Quecksilber (II)-acetat, gegebenenfalls zusammen mit einem Salz der Äthylendiamintetraessigsäure, N-Bromsuccinimid, Alkalibichromate, Chrom (VI)-oxyd, Braunstein, Nitrobenzol, Kaliumferricyanid oder Salpetersäure, in Betracht, es können aber auch Dehydrierungskatalysatoren wie Palladium auf Kohle, Platin auf Kohle oder RaneyNickel verwendet werden.
Die Umsetzung kann in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis etwa 250 C durchgeführt werden, wobei sich die Wahl der Reaktionstemperatur nach dem verwendeten Dehydrierungsmittel richtet.
So genügt bei der Verwendung von N-Bromsuccinimid bereits Raumtemperatur, um gute Ausbeuten zu erhalten, bei Verwendung von Jod, Quecksilberacetat oder Alkalibichromaten wird die Umsetzung zweck-
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mässig am siedenden Wasserbad durchgeführt, während die Dehydrierung mit Hilfe von Nitrobenzol vorteilhaft bei Temperaturen zwischen 150-2000 C durchgeführt wird. Ebenso erfolgt die Dehydrierung mittels Dehydrierungskatalysatoren vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 150 und 2000 C.
Die Umsetzung erfolgt gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, dessen Wahl sich ebenfalls nach der benötigten Reaktionstemperatur richtet. Sind Temperaturen über 150 C erforderlich, kann beispielsweise Naphthalin als Lösungsmittel dienen, bei niederen Temperaturen können beispielsweise Äthanol, Eisessig, Benzol u. dgl. verwendet werden.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Tetrahydroisochinoline der Formel II können beispielsweise durch Umsetzung von ss-Phenyläthylaminen mit Pyridin-3-aldehyd oder Pyridin-4-aldehyd, welche gegebenenfalls mit einem niederen Alkylrest substituiert sein können, unter Wasserabspaltung erhalten werden.
Die Verbindungen lassen sich nach üblichen Methoden in ihre Säureadditionssalze mit physiologisch verträglichen anorganischen und organischen Säuren überführen. Als Säuren sind beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Weinsäure, Citronensäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure und Fumarsäure geeignet.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel l : 3, 4-Dihydro-3, 3-dimethyl-1- (4-pyridyl)-isochinolin.
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Reaktion. Das abgeschiedene Produkt wird abgesaugt und aus Essigester unter Zusatz von wenig Tierkohle umkristallisiert. Es werden 2, 7 g farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 171-172 C erhalten.
B eisp ie1 2 : 3, 4-Dihydro-1- ( 4-pyridyl) -3, 3, 4-trimethy1-isochinolin.
Arbeitet man wie in oben stehendem Beispiel beschrieben unter Verwendung von 3, 2 1-(4-Pyridyl)- 1, 2, 3, 4-tetrahydro-3, 3, 4-trimethyl-isochinolin, so erhält man 2, 8 g Kristalle vom Schmelzpunkt 65 C, nach dem Umkristallisieren aus Petroläther.
Beispiel 3: 3,4-Dihydro-3,3-dimethyl-1-(4-pyridyl)-isochinolin.
Zu 5, 96 g 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl)-1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin in 25 ml siedendem, absolutem Äthanol wird unter Rühren innerhalb von 3 h eine Lösung von 6, 4 g Jod in 60 ml absolutem Äthanol zuge- tropft. Nach beendeter Zugabe erwärmt man noch 3 hunter Rückfluss, engt dann im Vakuum ein und ver- setzt den Rückstand mit verdünnter Salzsäure. Die salzsaure Lösung wird nach dem Ausschütteln mit Äther, den man verwirft, mit 10% piger Natronlauge bis zur alkalischen Reaktion versetzt. Das abgeschiedene
Produkt nimmt man in Chloroform auf, verdampft das Lösungsmittel und kristallisiert den Rückstand aus
Essigester um. Dabei werden 5, 2 g farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 172-173'C erhalten.
Beispiel 4 : 3, 4-Dihydro-1- (4-pyridyl)-isochinolin-3-spiro-cyclohexan.
Setzt man an Stelle von 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl)-1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin 7 g l- (4-Pyridyl)- 1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin-3-spiro-cycIohexan (F = 103 C) ein und arbeitet wie im vorangegangenen
Beispiel, so werden 5, 6 g Kristalle vom Schmelzpunkt 1110 C erhalten (nach dem Umkristallisieren aus Petroläther).
Beispiel 5 : 3, 4- Dihydro-3, 3-dimethyl-1- ( 4-pyridy1) -isochinolin.
3 g 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl) -1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin werden mit 28 g Quecksilber- (II)-acetat in 100 ml Eisessig und 300 ml Wasser 2t h auf dem siedenden Wasserbad erhitzt und anschliessend 12 h bei Raumtemperatur stehen gelassen. Nach dieser Zeit erwärmt man auf etwa 300 C, filtriert heiss und schüttelt das gekühlte Filtrat dreimal mit Chloroform aus.
Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels kristallisiert man den verbleibenden Rückstand aus Essigester um, wobei 1, 8 g farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 170-172 C erhalten werden.
Beispiel 6 : 3, 4- Dihydro-3, 3-dimethyl-1- ( 4-pyridyl) -isochinolin.
4, 65 g 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl) -1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin und 1, 3 g Palladium (10% ig auf Kohle) werden in einem Kolben im Ölbad von 1800 C 1 h lang erhitzt. Nach dem Erkalten verdünnt man mit Chloroform, filtriert vom Katalysator ab u nd engt das Filtrat ein. Der verbleibende Rückstand wird aus Essigester umkristallisiert. Dabei erhält man 2, 5 g farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 170-171 C.
Beispiel 7 : 3, 4-Dihydro-1- (4-pyridyl)-3, 3, 7-trimethyl-isocliinolin.
Erhitzt man 2, 52 g 1- (4-Pyridyl) -1, 2, 3, 4-tetrahydro-3, 3, 7-trimethyl-isochinolin und 0, 75 g Palladium (10%ig auf Kohle) in einem Kolben 45 min im Ölbad von 180 C und arbeitet dann wie im oben stehenden Beispiel auf, so erhält man 2 g Kristalle vom Schmelzpunkt 110 C (nach dem Umkristallisieren aus Petrol- äther.
Beispiel 8 : 3, 4-Dihydro-3, 3-dimethyl-l- (4-pyridyl)-isochinoIin.
3 g 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl) -1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin und 3 g Raney-Nickel werden in 15 g Naphthalin 12 h auf 200 C erhitzt. Nach dem Erkalten nimmt man in Chloroform auf, filtriert das RaneyNickel ab und engt das Filtrat bis zur Trockne ein. Der in Äther gelöste Rückstand wird mehrmals mit verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt. Die erhaltene saure wässerige Lösung versetzt man mit verdünntem Alkali bis zur alkalischen Reaktion, nimmt das abgeschiedene Produkt in Chloroform auf, destilliert das Lösungsmittel ab und kristallisiert den Rückstand aus Essigester um. Man erhält 1, 5 g farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 170-172 C.
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Dinatriumsalz in 1% figer Essigsäure gegeben und 3 h auf dem Wasserbad erhitzt.
Hiebei scheidet sich Quecksilber ab. Man dekantiert die Lösung ab und macht sie ammoniakalisch. Nun extrahiert man mit Chloroform, trocknet die Chloroformlösung und destilliert das Lösungsmittel ab. Man erhält 2, 5 g des oben genannten Dihydroisochinolins, welches aus Essigester umkristallisiert, bei 172 C schmilzt.
Beispiel 10 : 3-Benzyl-3, 4-dihydro-3-methyl-l- (4-pyridyl)-isochinolin.
Aus 6, 15 g 3-Benzyl-3-methyl-1- (4-pyridyl)-1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin in 100 mu 2% piger Essigsäure und 14 g Quecksilber- (II)-acetat, sowie 16 g Äthylendiamintetraessigsäure-dinatriumsalz in 200 ml %figer Essigsäure, erhält man 5, 7 g der erwarteten Verbindung, wenn man wie im oben stehenden Beispiel arbeitet.
Das Dihydrochlorid schmilzt bei 238 0 C.
Beispiel 11 : 3, 4-Dihydro-3, 3-dimethyl-l- (4-pyridyl)-isochinolin.
5, 95 g 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl)-1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin löst man in 75 ml Chloroform, welches zuvor mit 10% iger Natronlauge ausgeschüttelt wurde, und gibt 5 g N-Brom-succinimid zu. Die hellgelbe Lösung lässt man bei Raumtemperatur über Nacht stehen und versetzt dann mit absolutem Äther, wobei sich das Dihydrobromid des Dihydroisochinolins abscheidet. Dieses versetzt man mit Wasser und macht ammoniakalisch. Der entstandene Niederschlag (3, 5 g) wird abgesaugt und aus Aceton umkristallisiert.
Er schmilzt bei 172 C.
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Ansatz mit Chloroform, filtriert vom Katalysator ab und engt das Filtrat ein. Der verbleibende Rückstand wird aus Petroläther umkristallisiert und schmilzt dann bei 93-94 C. Die Ausbeute beträgt 1 g.
Beispiel 13 : 3, 4-Dihydro-3, 3-dimethyl-l- (4-pyridyl)-isochinolin.
3 g 3, 3-Dimethyl-1- (4-pyridyl)-1, 2, 3, 4-tetrahydroisochinolin werden mit 50 m1 Nitrobenzol versetzt und 6 h auf 180 C im Ölbad erhitzt. Man giesst den Ansatz nach dieser Zeit in verdünnte Salzsäure und schüttelt mit Äther aus. Die Ätherausschüttelungen werden verworfen. Die saure, wässerige Lösung versetzt man bis zur alkalischen Reaktion mit verdünnter Natronlauge, nimmt das abgeschiedene Öl in Chloroform auf, filtriert die Lösung über Tierkohle und engt das Filtrat bis zur Trockne ein.
Der verbleibende Rückstand wird aus Aceton umkristallisiert, wobei 2 g Kristalle vom Schmelzpunkt 172 C erhalten werden.
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mit Nitrobenzol erhitzt. Man erhält dabei 2 g des Dihydroisochinolins vom F = 95 C.
Beispiel 15 : 3, 4-Dihydro-3, 3-dimethyl-l- (4-pyridyl)-isochinolin.
Zu einer klaren Lösung von 3, 2 g 3, 3-Dimethyl-l- (4-pyridyl) -1, 2, 3, 4-tetrahydro-isochinolin-dihydro- genmaleinat (entsprechend 1, 62 g der freien Base) in 25 ml Eisessig tropft man bei Labortemperatur eine Lösung von 2 g Chrom-VI-oxid in 60 ml Eisessig und 10 ml Wasser. Das Gemisch bleibt 20 h stehen und wird anschliessend 1 h auf 80-85 C erwärmt. Man giesst auf Eis, stellt mit konz. Ammoniak alkalisch und filtriert. Mit Methylenchlorid wird der Filterrückstand gewaschen und das Filtrat mehrfach ausgeschüttelt.
Der organische Trockenextrakt ergibt nach dem Umkristallisieren aus Essigester 1, 4 g der oben formulierten
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Man gibt eine Lösung von 1 g Chrom-VI-oxid in 30 ml Eisessig und 5 ml Wasser bei Labortemperatur zu 3 g 3, 3-Dimethyl-1- (3-pyridyl) -1, 2, 3, 4-tetrahydro-isochinolin, lässt 60 h stehen und erwärmt dann 6 h auf 90 C. Nach Zusatz von Eiswasser wird das Gemisch unter Aussenkühlung mit Ammoniak alkalisch gestellt und mit Methylenchlorid extrahiert. Man trocknet die Lösung, engt ein und erhält nach Destillation des Rückstands 1, 8 g der Verbindung vom Siedepunkt 1130 C (0, 03 Torr), die aus Benzin umkristallisiert bei 94-95'C schmilzt.
Beispiel 17 : 3, 4-Dihydro-3, 3-dimethyl-l- (3-pyridyl)-isochinolin.
Eine Lösung von 2, 4 g 3, 3-Dimethyl-1- (3-pyridyl)-1, 2, 3, 4-tetrahydro-isochinolin in 100 ml Benzol wird mit 7, 0 g frisch gefälltem und anschliessend bei 125 C im Vakuum getrocknetem Mangan-IV-Oxid 6 h am Wasserabscheider unter Rückfluss gekocht. Man filtriert ab, wäscht den anorganischen Rückstand mit Benzol und engt die Filtrate ein. Durch Destillation im Feinvakuum (kip"5 110-1120 C) erhält man 1, 8 g
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mit 3 g Kaliumferricyanid versetzt und 20 h auf dem siedenden Wasserbad erwärmt. Nach dieser Zeit giesst man in Wasser und schüttelt mit Chloroform aus. Die Chloroformlösung wird bis zur Trockne eingeengt und der Rückstand in Petroläther aufgenommen. Nach einigem Stehen scheiden sich Kristalle ab, welche abgesaugt und aus Essigester umkristallisiert werden.
Sie schmelzen bei 169-170 C. Die Ausbeute beträgt 1, 5 g.