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Photographische Entwickler-Zusammensetzungen
Die Erfindung betrifft Entwickler-Zusammensetzungen für photographisches Silberhalogenid.
Entwicklerlösungen für photographisches Silberhalogenid, die 3-Pyrazolidon (und in einigen Fällen auch Hydrochinon) enthalten, sind bekannt. Solche Lösungen werden manchmal als Entwicklerkonzentrate hergestellt. Das sind solche Lösungen, die vor dem Gebrauch mit Wasser verdünnt werden. Die üblichen 3-Pyrazolidon-Entwickler sind in Entwicklerkonzentraten aus folgenden Gründen nicht völlig befriedigend. Einige dieser Entwickler zersetzen sich allmählich in einer stark alkalischen Lösung, besonders bei erhöhten Temperaturen, so dass daraus hergestellte Konzentrate bei der Lagerung in den Tropen eine unerwünscht kurze Gebrauchsdauer haben.
Andere von diesen Entwicklern sind zwar in alkalischer Lösung hinreichend stabil, sie gestatten jedoch nicht, wegen unzureichender Löslichkeit und/oder Entwicklungsaktivität, die Herstellung von Entwicklerkonzentraten mit einer praktisch brauchbaren Konzentration. Darüber hinaus sind einige dieser Entwickler wegen ihrer schlechten Löslichkeit unbequem bei der Herstellung. Eine in der franz. Patentschrift Nr. l. 327. 961 vorgeschlagene Methode zur Herstel- lung von leichter löslichen 3-Pyrazolidon-Entwicklern umfasst die Herstellung eines Derivates von 3-Pyrazolidon durch Substitution einer Aminoalkyl- oder Hydroxyalkylgruppe in der 2-Stellung.
Es wurde festgestellt, dass viele der angeführten Schwierigkeiten unerwarteterweise weitgehend überwunden werden können, indem in der Entwickler-Zusammensetzung ein 3-Pyrazolidon-Entwickler verwendet wird, der 1 oder 2 Hydroxyalkyl-Substituenten in der4-Stellung aufweist, wobei in der2-Stellung kein Aminoalkyl- oder Hydroxyalkyl-Substituent erforderlich ist.
In der österr. Patentschrift Nr. 236226 wird eine Gruppe von 3-Pyrazolidon-Entwicklern angegeben, die auch Verbindungen mit Alkylresten in der 4-Stellung einschliesst. Hydroxyalkylgruppen werden dagegen nicht als Substituenten angegeben. Der Grund dafür liegt darin, dass die Verbindungen mit einer oder mehreren Hydroxyalkylgruppen in Stellung 4 neu sind und in der Herstellung von Entwicklersubstanzen einen beachtlichen technischen Fortschritt darstellen.
Dass die erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen andere Eigenschaften als die Verbindungen der genannten Patentschrift aufweisen, geht allein schon daraus hervor, dass die Verbindungen nach dem Stand der Technik in neutraler oder saurer Lösung und in der Hitze verwendet werden, wogegen die der Erfindung entsprechenden Verbindungen in neutraler Lösung bei Umgebungstemperatur eingesetzt werden können.
Erfindungsgemäss ergibt sich eine Entwickler-Zusammensetzung für photographisches Silberhalogenid, vorzugsweise ein flüssiges Entwicklerkonzentrat, in welchem die Entwickler-Substanz mindestens zum Teil aus einem 3-Pyrazolidonderivat besteht, welches durch die allgemeine Formel
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EMI2.1
charakterisiert ist, worin Rl eine Hydroxalkylgruppe mit bis zu 4 C-Atomen, R eine Hydroxalkylgruppe, eine niedrigere Alkylgruppe oder eine substituierte niedrigere Alkylgruppe mit höchstens 4 C-Atomen im Alkylrest und R eine Arylgruppe oder substituierte Arylgruppe ist. Bevorzugte Gruppen für R und Ra sind Hydroxymethyl- und Hydroxyäthylgruppen. R kann z.
B. eine Phenylgruppe sein, die als Sub- stituenten Gruppen, wie Methyl, Chlor, Amino, Methylamin, Acetylamino, Methoxy und Methyl- sulfonamidoäthyl enthalten kann. Verbindungen der Formel I, die bevorzugt für die erfindungsgemäss hergestellten Entwickler-Zusammensetzungen verwendet werden, sind :
EMI2.2
<tb>
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> Struktur
<tb> 1 <SEP> 4, <SEP> 4-Dihydroxymethyl-1-phenylpyrazolid-3 <SEP> -on <SEP>
<tb> 2 <SEP> 4, <SEP> 4-Dihydroxymethyl-1-p-tolylpyrazolid-3-on
<tb> 3 <SEP> 4-Hydroxymethyl-4-methyl-
<tb> -1-phenylpyrazolid-3-on
<tb>
Die Verbindungen der Formel I, besonders die Verbindungen 1 bis 3, lösen sich leicht in Wasser oder einer wässerigen alkalischen Lösung, haben eine gute Löslichkeit und sind in Lösung hervorragend stabil.
Ihre Entwickler-Aktivität ist vergleichbar mit jener der üblichen 3-Pyrazolidon-Entwickler und sie eignen sich wie das letztere sehr gut für die Verwendung zusammen mit Hydrochinon. Daher können die erfindungsgemässen Entwickler-Zusammensetzungen, besonders jene, die Hydrochinon und eine der Verbindungen 1 bis 3 enthalten, stark konzentriert sein und müssen vor dem Gebrauch bis zum 9fachen oder noch mehr mit Wasser verdünnt werden. Darüber hinaus haben diese Konzentrate auch in den Tropen eine zufriedenstellende Gebrauchsdauer.
Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Entwickler-Zusammensetzungen werden die üblichen Techniken und Konstituenten (einschliesslich Alkali und Sulfit) verwendet.
Beispiel l : Eine photographische Entwickler-Zusammensetzung mit der folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt :
EMI2.3
<tb>
<tb> Natriumsulfit <SEP> (wasserfrei) <SEP> 72 <SEP> g
<tb> Hydrochinon <SEP> 9 <SEP> g
<tb> Natriumcarbonat <SEP> (wasserfrei) <SEP> 50 <SEP> g
<tb> Kaliumbromid <SEP> 4 <SEP> g
<tb> 4-Hydroxymethyl-4-methyl-
<tb> -1-phenylpyrazolid-3-on <SEP> 0, <SEP> 7 <SEP> g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> auf <SEP> 11
<tb>
Dieser Entwickler war kraftvoll und gab Bilder mit hohem Kontrast, welche ähnlich jenen waren, die mit einer analogen Lösung, enthaltend Metol an Stelle der Verbindung der Formel I, erhalten wurden.
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Beispiel 2 :
Ein Entwickler-Konzentrat mit der folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt.
EMI3.1
<tb>
<tb> Wasser <SEP> 650 <SEP> ml
<tb> Kaliumsulfit <SEP> 340 <SEP> g
<tb> Kaliumhydroxyd <SEP> 70 <SEP> g
<tb> Borsäure <SEP> 22 <SEP> g <SEP>
<tb> Hydrochinon <SEP> 65 <SEP> g
<tb> 4 <SEP> -Hydroxymethyl-4 <SEP> -methyl- <SEP>
<tb> -1-phenylpyrazolid-3-on <SEP> 8 <SEP> g
<tb> Kaliumbromid <SEP> 35 <SEP> g
<tb> Methylbenztriazol <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> auf <SEP> 11
<tb>
Dieses Konzentrat wurde mit 9 Teilen Wasser verdünnt und ergibt einen kraftvollen Entwickler, der für die Verarbeitung einer Vielzahl von photographischen Materialien, einschliesslich Röntgenfilmen, geeignet ist.