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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von aus Paraffin oder anderem geeignetem Material gefertigten
Teelichten oder Nachtlichten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von aus Paraffin oder anderem geeignetem Material gefertigten, mit einem Dochthalter versehenen Teelichten und Nachtlichten in einer Druckform, in die das Paraffin um eine den Docht führende Hohlnadel gesprüht wird.
Es ist bei der Fertigung von normalen, im Strangpressverfahren hergestellten Kerzen bekannt, gleichzeitig mit der Kerzenpressung den Docht durch ein Röhrchen in die Druckform einzuführen, wo er dicht und fest in die gebildete Kerze eingelagert wird.
Dieses Verfahren lässt sich bei der Herstellung von Teelichten und Nachtlichten, die üblicherweise absatzweise in kurzen Längen erstellt werden, nicht anwenden. Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Teelichten und Nachtlichten wird der Docht mittels mechanischer Einrichtungen erst nach dem Pressen oder Giessen der genannten Lichte in diese eingebracht. Durch die Eigenart von Teelichten und Nachtlichten ist es erforderlich, dass ein besonders dafür präparierter Docht Verwendung findet. Der Docht wird durch ein Metallplättchen in dem Behälter, in welchen das Licht eingebracht ist und während des Brennens einschmilzt, aufrecht erhalten.
Dieses Verfahren ist umständlich, da die einzelnen Arbeitsgänge erst nacheinander durchgeführt werden können. Die Arbeitsproduktivität ist infolgedessen nur gering.
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, die Herstellung von Teelichten und Nachtlichten ökonomischer als bisher zu gestalten, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen und gleichzeitig gute Abbrandbedingungen zu schaffen.
Die Erfindung besteht darin, dass das Paraffin des Teelichtes oder Nachtlichtes in der Druckform mit einem durch die Hohlnadel bestimmten Abstand um den Docht erstarrt, welcher im gleichen Arbeitsgang mit dem Einsprühen des Paraffins in die Druckform mit dem von der Seite her zugeführten Dochthalter fest verbunden wird, der ihn nach Abschneiden und Ausstossen des fertigen Lichtes in dem Hohlraum des Lichtes haltert.
Die Hohlnadel dient also erfindungsgemäss neben der Führung des Dochtes auch noch als Abstandshalter. Sie schafft einen hohlen Zwischenraum zwischen dem Docht und dem erstarrten Paraffin des Teelichtes oder Nachtlichtes. Dieser Hohlraum wird geschaffen, damit der Docht den entsprechenden Abbrandbedingungen gerecht wird und lose in dem erreichten Hohlraum liegt.
Tee lichte und Nachtlichte werden im allgemeinen für eine bestimmte Brenndauer angefertigt, z. B. für 24,30 usw. Stunden Brennzeit. Diese veränderliche Brennzeit kann durch entsprechende Bemessung des Abstandes zwischen Docht und Kerzenmasse eingestellt werden, u. zw., ohne die Kerzenmasse ver- ändern zu müssen. So kann z. B. mit gleichgrossem Paraffinaufwand ein 24-h-Teelicht in ein solches von 30 h Brenndauer eingerichtet werden, wenn nur der Abstand zwischen Docht und Kerzenmasse entsprechend geändert wird. Die Kerze brennt dann langsamer ab.
Die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Druckform weist einen von einer Hohlnadel durchsetzten Stempel auf, über dem eine Dochtzuführungsvorrichtung vorgesehen ist und die ein seitliches Magazin für ösenförmige, mit einer Ausstülpung versehene Dochthalter aufweist, die einzeln taktweise
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durch eine schieberartige Verschlussplatte unter den Stempel gebracht werden, wo zum Verbinden des Dochtes mit dem Dochthalter eine verschiebbare, ebenfalls taktweise gesteuerte Knippvorrichtung vorgesehen ist. Die hin-und herbewegliche, unter dem Einfluss einer Andrückvorrichtung stehende Verschlussplatte besitzt eine jeweils einenDochthalter aufnehmende Vertiefung und nimmt in einer Führung ein unabhängig bewegliches Dochtmesser auf.
In den Zeichnungen ist die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel im Schnitt in mehreren Arbeitsstellungen dargestellt.
In der Druckform ist ein Stempel 1 auf-und abbeweglich geführt, der von einer Hohlnadel 3 durchsetzt wird, die in einer Hülse 2 geführt ist. Durch die Hohlnadel 3 wird der Docht 4 zugeführt.
Unterhalb des Stempels 1 ist eine schieberartige hin-und herbewegliche Verschlussplatte 7 vorgesehen, auf der in einer Führung ein ebenfalls hin-und herbewegliches, aber von der Verschlussplatte 7 unabhängiges Abschneidemesser 5 für den Docht 4 vorgesehen ist. Die Verschlussplatte 7 steht unter dem Einfluss einer taktweise gesteuerten Andrückvorrichtung 8.
Neben dem Stempel l ist in der Druckform ein Magazinbehälter 11 zur Aufnahme der Dochthalter 6 vorgesehen. Die Dochthalter 6 sind ösenförmig gestaltet und besitzen eine mittlere Ausstülpung, die im Magazin 11 nach oben gerichtet ist. In der Verschlussplatte 7 ist eine Vertiefung vorgesehen, die jeweils einen Dochthalter 6 aufnimmt. Weiter ist oberhalb der Hülse 2 eine Dochtzuführungsvorrichtung H angeordnet, die beim gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem Rollenpaar besteht. An der Unterseite der Druckform ist gegenüber der Verschlussplatte 7 eine Knippeinrichtung 10 vorgesehen, die taktweise gesteuert wird.
Der fertige Rohling 12 (Fig. 1) wird mittels des Stempels 1 so weit aus der Druckform 13 geschoben, dass nach dem Zurücklaufen des Stempels 1 eine zum Anzünden der Kerze genügende Dochtlänge frei geworden ist. Mit dem beweglichen Messer 5 wird der Docht nun unmittelbar unter dem Stempel 1 abgeschnitten.
Der Stempel 1 läuft jetzt in seine Ausgangsstellung (Fig. 4) zurück, in welcher die Druckform zum Füllen mit versprühtem Paraffin freigegeben ist. Während des Zurücklaufens des Stempels 1 geht die Hohlnadel 3 nur so weit zurück, wie erforderlich ist, um einen Dochthalter 6 mit seiner nach oben gerichteten Ausstülpung unter die Hohlnadel zu bringen. Die Förderung des Dochthalters 6 vom Magazin 11 unter die Hohlnadel 3 erfolgt durch entsprechendes Verschieben der Verschlussplatte 7 (Fig. 2).
Nachdem der Dochthalter 6 unter der Hohlnadel 3 liegt, wird letztere bis an die Aufstülpung des Dochthalters 6 gebracht, worauf der steife Docht 4 durch die Vorschubeinrichtung 9 in die Aufstülpung des Dochthalters eingeschoben wird. Nach dem Einschieben des Dochtes in den Dochthalter wird der Docht mittels der Knippeinrichtung 10 mit dem Dochthalter 6 verklemmt (Fig. 3).
Nach dem Zurücklaufen der Knippeinrichtung 10 wird die Verschlussplatte 7 mittels der Andrückvorrichtung 8 unter die Druckform gebracht und damit letztere fest verschlossen (Fig. 4). Der Stempel l ist in dieser Zeit bis in seine oberste Stellung zurückgegangen, während die Hohlnadel 3 in der in Fig. 4 gezeigten Stellung verblieben ist. Die Bewegungen der Hohlnadel werden unabhängig von der Stempelbewegung durch die von der Hülse 2 gebildeten Nadelführung bewirkt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von aus Paraffin oder anderem geeignetem Material gefertigten, mit einem Dochthalter versehenen Teelichten oder Nachtlichten in einer Druckform, in die das Paraffin um eine den Docht führende Hohlnadel gesprüht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Paraffin in der Druckform mit einem durch die Hohlnadel bestimmten Abstand um den Docht erstarrt, welcher im gleichen Arbeitsgang mit dem Einsprühen des Paraffins in die Druckform mit dem von der Seite her zugeführten Dochthalter fest verbunden wird, der ihn nach Abschneiden und Ausstossen des fertigen Lichtes in dem Hohlraum des Lichtes haltert.
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