DE4007748A1 - Verfahren zur herstellung von kerzen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her­ stellung von Kerzen aus Paraffinpulver oder -granulat in einer Preßform, in die hinein zum Pressen der Kerze von entgegengesetzten Seiten ein Oberstempel und Unterstem­ pel gefahren wird und bei dem ein gesteifter Docht in einen Dochteinführkanal eingeschoben und danach die Kerze vollständig gepreßt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.

Ein Verfahren zur Herstellung von Kerzen gemäß den ange­ führten Merkmalen und eine hierzu vorgesehene Vorrich­ tung ist in der DE-PS 19 30 568 beschrieben. Das Beson­ dere an dem geschützten Verfahren liegt darin, daß der Arbeitsgang des nachträglichen Einziehens des Dochtes entfällt. Da das gesteifte Dochtende in die Kerzenmasse eingepreßt wird, gelingt es, den Docht beim Pressen mittig und ohne Faltenbildung in die Kerze einzupressen.

Das Pressen von Kerzen in Richtung ihres Dochtes ist bei verschiedenen Profilkerzen, z. B. Buchstabenkerzen oder kreuzförmigen Kerzen, nicht möglich oder schwierig, wenn die Kerze sich in einer Vertikalform nicht ausstoßen läßt oder wenn die Form der Kerze dazu führt, daß verti­ kal verursachter Preßdruck sich nicht ausreichend in allen Bereichen der Kerze ausbreiten kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auch quer zur Richtung ihres Dochtes gepreßte Kerzen mit in der Preßform eingeführtem Docht erzeugt werden können. Wei­ terhin soll eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver­ fahrens entwickelt werden.

Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge­ löst, daß das Pressen der Kerze quer zum Dochtverlauf der Kerze in der Preßform erfolgt und entsprechend der Docht quer zur Preßrichtung in die Preßform eingefahren wird.

Durch diese Verfahrensweise können Kerzen quer zum Docht zuverlässig gepreßt werden. Das erfindungsgemäße Verfah­ ren ist deshalb besonders für die Herstellung von Symbol­ kerzen, wie Buchstabenkerzen, Ovalkerzen, Reklamekerzen oder Kettenkerzen geeignet.

Besonders kostengünstig ist das erfindungsgemäße Ver­ fahren auszuführen, wenn nach dem Vorpressen der Kerze mit einem horizontal angeordneten Dorn ein Dochtkanal in die vorgepreßte Kerze eingestochen, dann der gesteifte Docht eingeschoben und danach die Kerze quer zur Docht­ richtung vollständig gepreßt wird.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens besteht darin, daß der Docht mit einem Dochteinführrohr derart in die Form eingeführt wird, daß er mit einem freien Ende aus dem Dochteinführrohr bis zum Rand der Preßform ragt, daß danach das Dochtende in die Kerze eingepreßt und anschließend das Dochteinführrohr zurückgezogen und die Kerze quer zur Dochtrichtung vollständig gepreßt wird.

Bei sehr flachen Kerzen kann das Pressen der Kerze nach dem Einführen des Dochtes in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen.

Der Docht verläuft auch bei verschieden dicken, in einer Preßform erzeugten Kerzen stets exakt in der Kerzen­ mitte, wenn nach dem Füllen der Preßform der Unterstem­ pel so weit in Bezug auf das Dochteinführrohr herunter­ gefahren wird, daß sich bei Beginn des Preßvorganges gleichviel Preßmaterial oberhalb und unterhalb des ge­ steiften Dochtes befindet.

Die zweitgenannte Aufgabe, nämlich die Schaffung eines Preßautomaten zur Durchführung des Verfahrens nach An­ spruch 1, bei dem eine Preßform mit von entgegengesetz­ ten Seiten einfahrbarem Oberstempel und Unterstempel an­ geordnet ist, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Preßform zum Erzeugen einer in ihr horizontal aus­ gerichteten Kerze ausgebildet ist und einen seitlichen Einlaß zum Einfahren des Dochteinführrohres aufweist.

Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung wird nachfol­ gend auf die Zeichnung Bezug genommen. Diese zeigt in

Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Preßvorrichtung,

Fig. 2 eine Seitenansicht einer nach dem Verfahren hergestellten Kerze.

In Fig. 1 ist ein Teilbereich eines Arbeitstisches 1 dargestellt, in welchem eine Preßform 2 eingesetzt ist. In diese Preßform 2 vermag von oben her ein Oberstempel 3 und von unten her ein Unterstempel 4 zu fahren.

Wichtig für die Erfindung ist es, daß die Preßform 2 einen seitlichen Einlaß 5 hat, durch welchen ein Docht­ einführrohr 6 quer zur Preßrichtung in die Preßform 2 eingefahren werden kann. In diesem Dochteinführrohr 6 ist ein gesteifter Docht 7 angeordnet, der mit einem freien Ende in der Preßform 2 aus diesem Dochteinführ­ rohr 6 herausragt und bis gegen die Wandung der Preßform 2 reicht.

Das Erzeugen einer Kerze erfolgt durch folgende Verfah­ rensschritte. Zunächst wird ein nicht gezeigter Füllbe­ hälter über die nach oben hin noch offene Preßform 2 be­ wegt. Der Unterstempel 4 fährt dann so weit nach unten, bis die erforderliche Materialmenge in die Preßform 2 gelangt ist. Dann fährt der Füllbehälter in seine Aus­ gangsstellung zurück und der Unterstempel 4 senkt sich bis auf seine untere Arbeitsstellung ab. Danach fährt der Oberstempel 3 in die Preßform 2 und verdichtet die Kerzenmasse vor.

Nunmehr kann durch den Einlaß 5 ein Dorn in die Preßform 2 einfahren und einen Dochtkanal erzeugen. Danach fährt das Dochteinführrohr 6 mit dem Docht 7 in die Preßform 2. Alternativ ist es auch möglich, einen gesteiften Docht ohne Dochteinführrohr in den Dochtkanal einzu­ schieben.

Durch Hochfahren des Unterstempels 4 wird das freie Ende des Dochtes 7 in die Kerzenmasse eingepreßt, so daß das Dochteinführrohr 6 anschließend zurückfahren kann. Es folgt ein weiterer Preßvorgang durch den Oberstempel 3 und den Unterstempel 4. Die fertig gepreßte Kerze wird vom Unterstempel 4 nach oben hin ausgestoßen. Bei beson­ ders flachen Kerzen kann das zusätzliche Pressen der Kerze nach dem Einpressen des Dochtes 7 entfallen.

Die Fig. 2 zeigt eine fertige Kerze 8, welche die Form eines Tannenbaumes hat und den in der Preßform 2 einge­ preßten Docht 7 aufweist.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Kerzen aus Paraffin­ pulver oder -granulat in einer Preßform, in die hinein zum Pressen der Kerze von entgegengesetzten Seiten ein Oberstempel und Unterstempel gefahren wird und bei dem ein gesteifter Docht in einen Dochteinführkanal einge­ schoben und danach die Kerze vollständig gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen der Kerze quer zum Dochtverlauf der Kerze in der Preßform erfolgt und entsprechend der Docht quer zur Preßrichtung in die Preß­ form eingefahren wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Vorpressen der Kerze mit einem horizontal angeordneten Dorn ein Dochtkanal in die vorgepreßte Kerze eingestochen, dann der gesteifte Docht eingescho­ ben und danach die Kerze quer zur Dochtrichtung vollstän­ dig gepreßt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Docht mit einem Dochteinführrohr derart in die Form eingeführt wird, daß er mit einem freien Ende aus dem Dochteinführrohr bis zum Rand der Preßform ragt, daß danach das Dochtende in die Kerze eingepreßt und an­ schließend das Dochteinführrohr zurückgezogen und die Kerze quer zur Dochtrichtung vollständig gepreßt wird.

4. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Füllen der Preßform der Unterstempel so weit in Bezug auf das Docht­ einführrohr heruntergefahren wird, daß sich bei Beginn des Preßvorganges gleichviel Preßmaterial oberhalb und unterhalb des gesteiften Dochtes befindet.

5. Preßautomat zur Durchführung des Verfahrens nach An­ spruch 1, bei dem eine Preßform mit von entgegengesetz­ ten Seiten einfahrbarem oberstempel und Unterstempel an­ geordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform (2) zum Erzeugen einer in ihr horizontal ausgerichteten Kerze ausgebildet ist und einen seitlichen Einlaß (5) zum Einfahren des Dochteinführrohres (6) aufweist.