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Spulenauswechselanordnung an einer Webmaschine
Die Erfindung betrifft eine Spulenauswechselanordnung an einer Webmaschine mit einem verstellbaren Schützenkasten mit einer Mehrzahl von Zellen für Schützen mit verschiedenartigen Garnen und einer Steuereinrichtung mit einer Mehrzahl von ersten, auf einem synchron mit dem Steigkasten verstellbaren Träger angeordneten Steuerteilen zum automatischen Steuern des Spulenauswechselns in Abhängigkeit von einem Schussspulenfühler, wobei jedem Steuerteil eine Zelle zugeordnet ist, so dass im Betrieb nur einander zugeordnete Zellen und Steuerteile sich gleichzeitig in ihrer Arbeitslage befinden.
Es sind Webmaschinen bekannt, bei denen verschiedenartige Garne, vor allem Garne verschiedener Farbe, verwebt werden. Bei solchen Webmaschinen ist für jede Gamsorte ein spezieller Schützen vorgesehen, der eine Spule einer bestimmten Gamsorte enthält. Diese Maschinen haben Schützen- oder Steigkasten, welche mehrere Zellen aufweisen, wobei die Zahl der Zellen mit der Zahl der vorhandenen Schützen übereinstimmt. Ein Programm bestimmt für jeden Schuss, welches Garn einzutragen ist, wobei die Zelle des betreffenden Schützens durch entsprechendes Verändern der Höheneinstellung des Schützenkastens in die Schlagstellung der Peitsche gebracht wird.
Wenn der Faden- oder Gamvorrat einer Spule erschöpft ist, so steuert bei Webautomaten eine Überwachungseinrichtung eine Vorrichtung zum automatischen Spulenwechsel. Diese Überwachungseinrichtung und die Spulenwechselvorrichtung sind auf der dem Schützenkasten entgegengesetzten Seite der Ladenbahn angebracht. Wenn die Überwachungseinrichtung eine Anzeige der Notwendigkeit eines Spulenwechsels macht, so erfolgt der automatische Spulenwechsel nicht augenblicklich, sondern es wird der Schützen mit der fast leeren Spule zuerst in den Schützenkasten zurückgeschlagen. Erst nach dem darauffolgenden, neuen Durchgang durch das Webfach, wenn also der Schützen sich wieder auf der Seite der Webmaschine befindet, auf welcher die Spulenwechseleinrichtung angeordnet ist, findet dann der tatsächliche Spulenwechsel statt.
Da es vorkommen kann, dass, wenn der Schützen unmittelbar nach der Anzeige einer fast leeren Spule sich wieder im Schützenkasten befindet, das Programm für den folgenden Schuss eine andere Farbe verlangt als diejenige, deren Vorrat als praktisch aufgebraucht angezeigt worden ist, ist es notwendig, dass die Anzeige so lange aufgespeichert wird, bis der Schützen mit der fast leeren Spule wieder gebraucht wird und sich wieder auf der Seite der Spulenwechseleinrichtung befindet. Die Aufspeicherung dieser Anzeige erfolgt mittels des sogenannten Vorwählers.
Die heute verwendeten Mehrfarben-Webautomaten weisen im Normalfall Schützenkasten mit vier Zellen auf, d. h. es können mit diesen vier verschiedene Schussgarne, wie z. B. vier verschiedene Farben, zu einem Stoff verwoben werden. Sollen mehr als vier verschiedene Garnsorten als Schussfäden zum Einsatz kommen, so muss der Schützenkasten mehr als vier Zellen aufweisen. Solche Webautomaten sind ebenfalls bereits bekannt. Werden statt vier Farben z. B. deren sechs gebraucht, so zeigt die Erfahrung, dass im praktischen Betrieb im allgemeinen zwei derselben relativ selten gebraucht werden. Oft braucht es von diesen nur eine bis zwei Spulen pro Tag.
Weil die Garnspulen in dem auf der Webmaschine angebrachten Vorratsmagazin dauernd durch die arbeitende Webmaschine geschüttelt werden, erleidet das Garn auf den wenig benötigten Spulen durch
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deren relativ sehr langes Verweilen im Magazin Garnschäden.
Eine Automatik für sechs Farben ist wesentlich komplizierter als eine solche für vier Farben. Es müssen für die zusätzlichen Farben zwei zusätzliche Magazinabteile mit entsprechenden Spulenauslöselöffeln vorgesehen werden. Die mechanische Anordnung muss mit den zum Betätigen dieser zusätzlichen Löffel notwendigen zusätzlichen Schwingen ausgerüstet sein. Der die Spulen vom Magazinabteil zur Einschlagstelle führende Kanal wird unpraktisch lang und der die Spule durch diesen fördernde Wischer muss um einen entsprechenden Betrag schneller bewegt werden, wodurch besonders bei schnell laufenden Maschinen sein Gewicht vergrössert werden muss. Durch die höhere Wischergeschwindigkeit wird dessen Zurückprellen beim Eintreffen an der Einschlagstelle vergrössert, was die Möglichkeit einer ungenauen Spulenpositionierung und damit eines fehlerhaften Spulenwechsels erhöht.
Zusammengefasst ist zu sagen, dass mit zunehmender Zahl der Schützen mit automatischem Spulenwechsel der zusätzliche Aufwand rapid anwächst, so dass die Automatik bei zunehmender Farbenanzahl, insbesondere wenn ein gewisser Teil der Farben im Stoffmuster selten vorkommt, unwirtschaftlich wird.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, dass zu beiden Seiten der von diesen ersten Steuerteilen gebildeten Gruppe zusätzliche, dem Abstellen der Webmaschine dienende, zweite Steuerteile am Träger vorgesehen sind, die Kastenzellen zuordenbar sind, deren Schützen nicht mit der Spulenauswechselvorrichtung zusammenwirken, wobei die Anzahl dieser zweiten Steuerteile auf jeder Seite gleich ist dem Differenzwert, erhalten aus der Gesamtzahl der Kastenzellen, verringert um die Zahl von Kastenzellen, die dem automatischen Spulenauswechsel zugeordnet sind, wobei die Zuordnung der Kastenzellen zu den ersten und zweiten Steuerteilen veränderbar ist.
Das Abstellen der Webmaschine mittels der zweiten Elemente ist für den Webermeister eine Anzeige einer leeren Spule und er kann diese von Hand ohne weiteres ersetzen.
Es bestände an sich die Möglichkeit, die nicht automatisch gewechselten Spulen im Betrieb zu lassen, bis der Innenschusswächter die Maschine abstellt, weil kein Schussfaden mehr ins Webfach eingelegt worden ist. Dies würde aber bedeuten, dass in einem solchen Fall praktisch jedesmal die Webmaschine zurückgedreht werden müsste, um ein Teilstück eines eingetragenen Fadens wieder herauszunehmen und um das richtige Fach wieder einzustellen.
Es ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, dass als Folge der beidseitig vorhandenen zweiten Steuerteile in Verbindung mit der veränderbaren Zuordnung derselben, die Zahl der möglichen Anordnungen der Schützen verschiedener Garne in Schützenkasten dem Ersteller des Programmes für ein bestimmtes Stoffmuster gestattet, die Grösse der Steigkastensprünge gleich gross zu halten wie bei einer entsprechenden, vollautomatischen und damit erheblich kostspieligeren Spulenwechseleinrichtung. Dies sei an einem beispiel näher erläutert. Es sei angenommen, dass vier Steigkastenzellen vorgesehen seien, deren Schützenspulen automatisch gewechselt werden und dass der Steigkasten zwei weitere Schützenzellen aufweist, deren Spulen von Hand gewechselt werden.
Dann weist die Speicheinrichtung, d. h. der Vorwähler, beidseitig der ersten Steuerteile, die dem automatischen Spulenwechsel dienen, je zwei zweite Steuerteile für manuellen Spulenwechsel auf. Dadurch, dass diese zweiten Steuerteile beidseitig vorhanden sind, kann man die zwei Steigkastenzellen mit den Schützen für manuelle Bedienung entweder den auf der einen Seite befindlichen zweiten Steuerteilen, oder den auf der andern Seite befindlichen zweiten Steuerteilen oder den beiden inneren der zweiten Steuerteile zuordnen. Die daraus resultierende Verkleinerung der Steigkastensprünge ersieht man z. B. aus dem folgenden Sachverhalt :
Es sei angenommen, dass bei einem gegebenen Muster die vier Hauptfarben braun, gelb, blau und rot einmal in der angegebenen Reihenfolge und daraufhin in der umgekehrten Reihenfolge wechseln.
Dann werden diese Hauptfarben in der oben angegebenen Reihenfolge in vier benachbarte Zellen eingeordnet.
Dies ergibt minimale Steigkastensprünge. Soll nun zusätzlich noch "grün" und "schwarz" in kleinen Schusszahlen eingetragen werden, und sollen diese Streifen zwischen "braun" liegen, so wird man diese zwei Farben in die zwei am Ende des Steigkastens angeordneten Zellen plazieren, welche sich an die Zelle mit dem "braunen" Schützen anschliessen. Die vier Zellen mit den Hauptfarben werden den ersten Steuerteilen und die zwei Zellen mit den selten gebrauchten Farben werden den zwei auf der Seite angebrachten zweiten Steuerteilen zugeordnet, welche sich neben dem "braun" zugeordneten ersten Steuerteil befinden.
Soll hingegen "schwarz" zwischen die zwei braunen Streifen und "grün" zwischen die zwei roten Streifen zu liegen kommen, so wird man diese Farben in den beiden äussersten Kastenzellen, u. zw. "grün" neben "rot" und "schwarz" neben "braun", anbringen und entsprechend die inneren der zweiten Steuerteile diesen Zellen zuordnen. Es ist aus diesem Beispiel ersichtlich, dass mit der erfindungsgemässen Anordnung der zweiten Steuerteile die Kastensprünge in beiden soeben beschriebenen Fällen der Farbenanordnungen im Gewebe ein Minimum, d. h. stets nur Sprünge zwischen benachbarten Kastenzellen
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ergeben. Bei andern Farbmustern von Geweben bestehen entsprechende Verhältnisse.
Die Erfindung sei nun an Hand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung, die eine Anordnung an einer Webmaschine zeigt, näher erläutert.
Gemäss der Zeichnung ist die Lade 11 der Webmaschine von zwei Stützen 12 getragen. Durch den Antrieb der letzteren wird die Lade 11 periodisch nach vorn und nach hinten bewegt. Dabei verschwenken sich die Ladenstützen 12 um die Achse 13. Das Eintragen des Schussfadens in das nicht gezeichnete, durch die Kettfäden gebildete Fach erfolgt mittels Schützen, von denen der Schützen 14 gezeigt ist. Die Schützen werden von zwei Peitschen angetrieben, von denen nur die Peitsche 15 gezeigt ist. Die auf der andern Seite der Lade 11 vorgesehene Peitsche ist der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt. Zum Anschlagen des Schussfadens dient das Webblatt 16.
Die in der Zeichnung dargestellte Anordnung ist zum Weben mit verschiedenartigen Schussfäden vorgesehen. Zu diesem Zwecke ist ein Steigkasten 17 mit sechs Zellen 21 - 26 vorhanden. Zu jeder der Zellen 21 - 26 gehört ein Schützen mit einer Spule einer bestimmten Garnsorte, z. B. einer bestimmten Farbe. In der in der Zeichnung dargestellten Arbeitsphase gehört der Schützen 14 in die Zelle 25. Soll die Farbe des einzutragenden Schussfadens gewechselt werden, so wird der Steigkasten 17 während der Zeitspanne, in der sich sämtliche Schützen im Kasten 17 befinden, um einen solchen Betrag auf-oder abwärts bewegt, dass die Steigkastenzelle mit dem Schützen der gewünschten Farbe auf die Höhe der Ladenbahn 11 in seine Arbeitslage, d. h. in die in der Zeichnung gezeigte Stellung des Abteils 25, gebracht wird. Der Steigkasten 17 wird vom Träger 27 getragen.
An dessen unterem Ende ist eine Kette 31 befestigt, welche mit ihrem andern Ende 32 am ringsektorförmigen Teil 33 festgemacht ist. Dieser Teil 33 ist starr mit der um ihre Achse verdrehbaren Rolle 34 verbunden, an welcher das eine Ende eines Seiles 36 festgemacht ist. Das Seil 36 wird über die Rollen 37 und 38 geführt und sein anderes Ende ist mittels eines Befestigungsmittels 35 am Vorwähler 41 befestigt.
Die Schraubenfeder 42 ist bestrebt, den um die Achse 43 drehbaren Vorwähler 41 im Gegenuhrzeigersinn zu verdrehen. Durch die Kopplung des Steigkastens 17 mittels der Kette 31 und des Seiles 36 und als Folge der durch die Schraubenfeder 42 vermittelten Vorspannung wird erreicht, dass sich der Vorwähler 41 genau im Einklang mit dem Steigkasten 17 bewegt. Der Vorwähler 41 weist vier in ihrer Achsrichtung bewegliche Stifte ("die ersten Steuerteile") 44 - 47 auf.
Die Stifte 44-47 sind, falls sie sich genau vor dem Elektromagneten 48, d. h. in ihrer Arbeitlage befinden, durch diesen betätigbar, im vorliegenden Beispiel eindrückbar. Die Betätigung des Magneten 48 wird durch den Schussspulenfühler 49 gesteuert. Dieser spricht an, wenn der Fadenvorrat auf der Spule eines sich auf der rechten Seite der Lade 11 befindlichen Schützen 14 fast erschöpft ist. Eine Betätigung eines der Stifte 44 - 47 bedingt, dass die Angabe der Notwendigkeit eines Spulenwechsels im Vorwähler gespeichert wird und dass beim nächsten Eintreffen des Schützens dieser Farbe auf der rechten Seite der Lade ein automatischer Spulenwechsel stattfindet. Bei Betätigung eines der Stifte 44 bis 47 wird der entsprechende der Bolzen 50 - 53 aus dem Inneren des Vorwählers 41 nach aussen bewegt.
Jedem der Stifte 44 - 47 ist einer der Bolzen 50 - 53 und jedem der Bolzen 50 - 53 ist einer der Haken 55 - 58 zugeordnet. Wenn einer der Stifte 44 - 47 sich in seiner Arbeitslage, d. h. vor dem Magneten 48 befindet, so befindet sich der entsprechende der Bolzen 50 - 53 vor dem ihm entsprechenden der Haken 55 - 58, d. h. jeder der Bolzen 50 - 53 befindet sich in der durch den ihm zugeordneten Haken 55 - 58 bestimmten Ebene und bewegt sich bei Drehung des Vorwählers 41 um die Achse 43 in dieser Ebene. Falls sich ein Bolzen 50 - 53 in seiner herausbewegten Stellung befindet und das ihm entsprechende der ersten Steuerteile 44 - 47 sich in seiner Wirkstellung vor dem Magneten 48 befindet, so drückt er den ihm zugeordneten Haken in die Bewegungsbahn des Messers 59.
Das Messer 59 wird bei jedem Arbeitszyklus in Richtung des Pfeiles A und sodann in der dazu entgegengesetzten Richtung bewegt. Die Bewegung des Messers 59 ist zeitlich so gewählt, dass bei Betätigung des Vorwählers 41 durch die Fadenüberwachung 49 die Mitnahme durch das Messer 59 nicht augenblicklich erfolgt, sondern erst, wenn der entsprechende Schützen das nächste Mal auf die rechte Webmaschinenseite geschossen wird. Mit jedem Haken ist einer der Hebel 61 - 64 gekoppelt.
Diese Hebel 61 - 64 sind um die Achse 65'drehbar und betätigen durch nicht gezeigte Mittel den automatischen Spulenwechsel der entsprechenden Farbe.
Wenn z. B., wie in der Zeichnung gezeigt, sich die Steigkastenzelle 25 auf der Höhe der Ladenbahn 11 befindet, so ist die Kopplung durch die Kette 31 und das Seil 36 so bemessen, dass sich der Stift 44 in seiner Arbeitslage, also vor dem Magneten 48, befindet. Bei dieser Stellung des Vorwählers 41 befindet sich der Bolzen 50 in einer solchen Lage, in der dieser und nur dieser in der
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herausbewegten Stellung den ihm zugeteilten der Haken 55 - 58 in die Bewegungsbahn des Messers 59 bewegen kann. Dem Bolzen 50 ist der Haken 55 zugeordnet, welcher anderseits mit dem Hebel 61 gelenkig verbunden ist.
Wenn die Spule des Schützens der Kastenzelle 25 fast kein Schussgarn mehr hat, so erfolgt eine Betätigung des Magneten 48, wodurch der Stift 44 eingedrückt und der Bolzen 50 in seine herausbewegte Lage versetzt wird. In dieser Phase des Arbeitszyklus der Webmaschine befindet sich das Messer 59 bereits in seiner oberen Stellung, so dass der entsprechende Haken 55 nicht mehr angehoben wird. Der Schützen 14 wird nun wieder nach links in seine Schützenkastenzelle 25 zurückgeschossen. Wird als nächster Schussfaden wieder dieselbe Farbe gebraucht, so bewegt sich während des Fluges des Schützens 14 der Zelle'25 von links nach rechts das Messer 59 nach oben und zieht den durch den Bolzen 50 in die Bewegungsbahn des Messers 59 bewegten Haken 55 nach oben.
Dadurch dreht sich der Hebel 61 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 65 und bewirkt durch nicht gezeigte Mittel den automatischen Spulenwechsel der den Teilen 25,44, 50,55 und 61 entsprechenden Farbe.
Wenn im Gegensatz zum soeben angenommenen Fall, unmittelbar nach dem Feststellen der Notwendigkeit eines Spulenwechsels durch den Fadenfühler 49, eine andere Farbe von Schussgarn eingetragen werden muss, so wird unmittelbar nach Eintreffen des Schützens 14 im Schützenkasten 17 derselbe nach oben oder unten verschoben. Wird der Kasten 17 z. B. um die Höhe einer Zelle nach unten bewegt, so kommt die Zelle 24 in ihre Arbeitslage, d. h. in Deckung mit der Ladenbahn 11.
Damit wird der Träger 27 nach unten gesenkt, so dass auch die Kette 31 sich nach unten bewegt.
Damit wickelt sich auf der Rolle 33 ein gewisser Betrag des Seiles 36 auf und der durch die Schraubenfeder 42 vorgespannte Vorwählers 41 wird durch das Seil 36 entgegen seiner Vorspannung so weit im Uhrzeigersinn gedreht, dass der Stift 45 in seine Arbeitslage vor dem Magneten 48 gelangt.
Damit wird der Bolzen 50 in eine Lage versetzt, in welcher er den ihm zugeordneten Haken 55 nicht mehr betätigen kann. Erst wenn der Schützen der Zelle 25 wieder in Betrieb ist und sich die Zelle 25 wieder in ihrer Arbeitslage, d. h. in Deckung mit der Ladenbahn 11 befindet, erfolgt der Spulenwechsel, dessen Notwendigkeit in der Zwischenzeit durch den herausstehenden Nocken 50 im Vorwähler aufgespeichert war.
Beidseitig der Stifte 44 - 47 sind die Stäbchen ("zweiten Elemente") 65,66 und 67,68 vorgesehen. Diese sind um eine Achse so drehbar, so dass bei Bewegung des einen Endes des Stäbchens nach hinten sich das andere Ende des Stäbchens nach vom bewegt. Wenn sich nun z. B. das Stäbchen 65 vor dem Magenten 48 befindet und der Schussfadenfühler 49 eine fast leere Spule im Schützen 14 anzeigt, so bewirkt die durch den Fühler 49 hervorgerufene Betätigung des Magneten 48 einen Druck auf das der Achse 43 zugekehrte Ende des Stäbchens 65. Dadurch wird sein anderes, äusseres Ende gegen die Halteeinrichtung 70 gedrückt. Es trifft dort auf ein mit einem Stift 71 versehenes Betätigungsorgan 70, welches durch den ausgeübten Druck einen Bolzen 72 nach unten bewegt.
Dadurch dreht sich der zweiarmige Hebel 73 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 74 und gibt den sich um die Achse 75 drehbaren Körper 76 frei, der sich infolge der Zugfeder 77 um seine Achse 75 im Gegenuhrzeigersinn dreht. Mittels der am Körper 76 befestigten Stange 78 wird durch die Bewegung der letzteren über nicht gezeichnete Mittel die Webmaschine von dem diese treibenden Antriebsaggregat sofort entkuppelt und gebremst.
Zusammenfassend ist somit festzustellen, dass eine Betätigung des Magneten 48 je nach Stellung
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bekannte Einrichtung zum automatischen Spulenwechsel. Durch das Anbringen der zweiten Steuerteile 65 bis 68 am Vorwähler 41 wird dieser Steuereinrichtung auf denkbar einfache Weise zusätzlich die Eigenschaft zugefügt, für zusätzliche, selten arbeitende Schützen einen manuellen Spulenwechsel zu gestatten, dem die in der Einleitung beschriebenen Vorteile innewohnen.
Es ist ersichtlich, dass die gezeigte Anordnung folgende Variationen in der Zuteilung der Schützenkastenzellen 21 - 26 zu den Steuerteilen 44 - 47 und 65 - 68 gestattet :
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<tb>
<tb> Variante <SEP> Zellen <SEP> Steuerteile
<tb> I <SEP> 21, <SEP> 22 <SEP> 68, <SEP> 67 <SEP>
<tb> 23 <SEP> - <SEP> 26 <SEP> 47 <SEP> - <SEP> 44 <SEP>
<tb> Il <SEP> 21 <SEP> 67
<tb> 22 <SEP> - <SEP> 25 <SEP> 47 <SEP> - <SEP> 44 <SEP>
<tb> 26 <SEP> 66
<tb> III <SEP> 21 <SEP> - <SEP> 24 <SEP> 47 <SEP> - <SEP> 44 <SEP>
<tb> 25, <SEP> 26 <SEP> 66, <SEP> 65 <SEP>
<tb>
Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass eine Umstellung von einer der Varianten I, II oder III auf eine andere dieser Varianten einfach erreicht werden kann durch eine Verlängerung oder Verkürzung der Kette 31 oder des Seiles 36 um einen solchen Betrag,
dass die gesamte Auf- und Abwärtsbewegung des Steigkastens die gewünschten der Steuerteile 44-47 oder 65-68 in Wirkstellung bringt. Zu diesem Zwecke kann die Befestigungsklammer 35 für das Ende des Seiles 36 am Vorwähler 41 lösbar ausgeführt sein, so dass durch Lösen der Befestigung 35 die wirksame Länge des Seiles 36 einstellbar oder wählbar ist.
Beim Erstellen der Programmkarten erlaubt daher die Erfindung Variationen im Wählen der Schützenkastenzellen 21-26 für die selten vorkommenden Farben. Bezugnehmend auf das eingangs erwähnte Beispiel mit den Hauptfarben braun, gelb, braun und rot und den Nebenfarben grün und schwarz würde im Falle, wo die Nebenfarben zwischen den beiden Streifen "braun" liegen, die Variante I gewählt werden, d. h. die Nebenfarben werden in die Zellen 21 und 22 und die Hauptfarben in die Zellen 23 bis 26, mit "braun" in Zelle 23, gelegt, um minimale Schützenkastensprünge zu erhalten. Im andern Falle, wo"schwarz" zwischen den zwei braunenstreifen und"grün"zwischen den zwei roten Streifen angeordnet werden muss, würde die Anordnung II gewählt werden.
Dabei wäre z. B. "grün" im Abteil 21, die Hauptfarben wären in den Zellen 22 - 25 mit "rot" in Zelle 22 und "braun" in Zelle 25. "Schwarz" würde in Zelle 26 angeordnet. Auch in diesem Fall ergeben sich nur minimale Sprünge des Steigkastens.
Wenn man die grosse Zahl der verschiedenen vorkommenden Muster von Stoffen bedenkt, so ist ersichtlich, dass durch die vergrösserte Zahl von Variationsmöglichkeiten der Farbzuteilungen gemäss Erfindung dem Programmierer die Möglichkeit gegeben ist, die Grösse der Kastensprünge zu reduzieren, wodurch anderseits die Lebensdauer der die Steigkastenbewegung bewirkenden Einrichtung erhöht wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spulenauswechselanordnung an einer Webmaschine mit einem verstellbaren Schützenkasten mit einer Mehrzahl von Zellen für Schützen mit verschiedenartigen Garnen und einer Steuereinrichtung mit einer Mehrzahl von ersten, auf einem synchron mit dem Steigkasten verstellbaren Träger angeordneten Steuerteilen zum automatischen Steuern des Spulenauswechselns in Abhängigkeit von einem Schussspulenfühler, wobei jedem Steuerteil eine Zelle zugeordnet ist, so dass im Betrieb nur einander zugeordnete Zellen und Steuerteile sich gleichzeitig in ihrer Arbeitslage befinden, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten der von diesen ersten Steuerteilen (44 - 47) gebildeten Gruppe zusätzliche, dem Abstellen der Webmaschine dienende, zweite Steuerteile (65 - 68) am Träger (41) vorgesehen sind, die
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sammenwirken,
wobei die Anzahl dieser zweiten Steuerteile (65 - 68) auf jeder Seite gleich ist dem Differenzwert, erhalten aus der Gesamtzahl der Kastenzellen (21-26), verringert um die Zahl von Kastenzellen, die dem automatischen Spulenauswechsel zugeordnet sind, wobei die Zuordnung der Kastenzellen zu den ersten und zweiten Steuerteilen veränderbar ist.
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