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Schützenauswechselvorrichtung für Hubkästen-Wechselwebstühle Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schützenauswechselvorrichtung für Hubbei der der auszuwechselnde
Webschützen sich mindestens während zweier aufeinanderfolgender Schüsse unterhalb
oder oberhalb der Schützenlaufbahn befindet und die Auswechslung des Webschützens
während des Webstuhlganges erfolgt, ohne daß die Umdrehungszahl des Webstuhles während
dieses Vorganges eine Verminderung erfährt.
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Die Vorteile der Schützenauswechslung gegenüber der Schußspulenauswechslung
für besondere Garnarten sind bekannt, jedoch haben Webstühle mit selbsttätiger Schützenauswechslung
bisher weniger Verbreitung aus folgenden Gründen gefunden als die mit selbsttätiger
Schußspulenauswechslung.
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Die mit der Auswechslung des ganzen Schützens verbundenen Vorgänge
sind bedeutend verwickelter als die bei der Auswechslung der Schußspulen. Es müssen
viel größere Massen bewegt und eine Anzahl Vorgänge in einer bestimmten Reihenfolge
durchgeführt werden, was erheblich mehr Zeit erfordert. Da die Zeit, die für die
Auswechslung des Schützens zur Verfügung steht, sehr gering ist, erfolgt dieser
Vorgang mit erheblicher Geschwindigkeit, bei welcher der auszuwechselnde Schützen
natürlich leidet. Beschädigte Schützen können, ganz besonders auch bei der Verarbeitung
von feinen Schußgarnen, nicht weiter verwendet werden. Um diese beschränkte Zeit
möglichst auszunutzen, entfernen einige der bis jetzt bekannten Ausführungen den
leeren Schützen in einer Richtung und führen den Schützen mit neuem Schußgarn aus
einer anderen Richtung in den Schützenkasten hinein. Dieser Umstand zwingt dazu,
die verschiedenen Teile des Schützenkastens ausklappbar zu machen. Dies macht die
Vorrichtung bei der schnellen Folge der einzelnen Auswechselvorgänge entweder unzuverlässig,
oder im Falle veriäßlicher Durchführung wird die Vorrichtung sehr umfangreich.
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Eine weitere bekannte Lösung ist, den Webstuhl bei Einleitung des
Auswechselvorganges selbsttätig stillzusetzen oder den Lauf des Webstuhles zu verlangsamen,
dann die Auswechslung selbsttätig durchführen zu lassen und schließlich den Webstuhl
wieder selbsttätig in Gang zu setzen bzw. auf die normale Arbeitsgeschwindigkeit
zu beschleunigen. Obwohl diese Ausführungen einige Vorteile gegenüber den zuerst
genannten aufweisen, konnten sie sich nicht durchsetzen, da durch die Stillstände,
die in einer Automatenweberei
unbedingt zu vermeiden sind, bedeutende
Verluste auftreten. Des weiteren sind Schwierigkeiten beim ersten Schlag nach dem
Neuanlassen desWebstuhles oft der Fall.
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Des weiteren ist eine selbsttätige Schützenauswechslung bekannt, bei
der die Auswechslung des Webschützens mit Hilfe eines sog. Schützenauswechselhilfshubkastens,
der an glatten oder Webstühlen mit einseitigem Hubkasten angebracht wird, erfolgt,
und zwar so, daß zuerst der auszuwechselnde Schützen an Stelle in den normalen Kasten
in die angehobene Auswerfzelle gelangt und während dieser Zeit die besondere Schützenzubringerzelle
einen Schützen dem Schützenvorratsbehälter entnimmt. Darauf wird der Schützenauswechselhilfshubkasten
so gesteuert, daß die Schützenzubringerzelle in die Ladenebene kommt, und erst dann
wird nach erfolgtem Schützenschlag die richtige Schützenzelle in die Ladenebene
gebracht.
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Diese bekannte Schützenauswechslung wurde auch für Webstühle mit beiderseitigen
Hubkästen in der Weise durchgebildet, daß die Schützenentnahme bzw. die Zubringerzelle
oberhalb der obersten Arbeitszelle des Hubkastens und die Schützenauswerfzelle unterhalb
der untersten Arbeitszelle des Hubkastens liegt. In diesem Falle muß der Hubkasten
zweierlei verschiedene Steuerungen für die Hebe- und Senkbewegung haben. Obwohl
diese Ausführung im Prinzip nicht unbrauchbar ist, so ist es jedoch nicht möglich,
mit Rücksicht auf die Kürze der Zeit, die für die Hilfsbewegungen zur Verfügung
steht, einen Webstuhl schneller als mit 135 Umdrehungen in der Minute laufen zu
lassen. Da ein solcher Webstuhl auch noch eine große Anzahl Sondervorrichtungen
benötigt, wird er verhältnismäßig teuer in der Herstellung und ist infolgedessen
nicht ' einfuhrbar.
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Der Zweck der Erfindung ist es, die den bekannten Schützenauswechselvorrichtungen
anhaftenden Nachteile zu, beseitigen, und zwar geschieht dies in erster Linie dadurch,
daß die zum Schützenwechsel dienenden Hubkästenzellen mit einer Vorrichtung zum
Schützenauswechseln in- Form einer beweglichen Vorderwand ausgerüstet sind, die
nach Ansprechen des Spulenfühlers beim Vorwärtsgang der Weblade geöffnet, der leere
Schützen bei geöffneter Vorderwand entfernt und der neue Schützen beim nächsten
Vorwärtsgang der Lade eingeführt wird, worauf die Vorderwand wieder geschlossen
wird. Hierbei braucht nur ein Teil der Hubkästenzellen mit Vorrichtungen zur Schützenauswechslung
ausgerüstet zu sein, während die anderen Hubkästenzellen die übliche Gestaltung
aufweisen. Vorteilhaft erfolgt das Verschieben oder Ausschwenken der Vorderwand
der Hubkästenzellen während der Zeit des Steigens der betreffenden Schützenzelle
aus der Arbeitsebene der Lade in eine höhere Lage oder aber während der Zeit des
Senkens der betreffenden Schützenzelle aus der Arbeitsebene der Lade in eine niedrigere
Lage, und zwar während sich die Lade in ihrer vorderen Grenzlage (Ladenanschlag)
oder kurz vor oder hinter ihrer vorderen Grenzlage befindet.
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Die Art der Schützenauswechslung gemäß der Erfindung ermöglicht auch
die Automatisierung der Webstühle mit beiderseitigem Hubkasten, vorausgesetzt daß
der auszuwechselnde Webschützen sich zumindest während zweier aufeinanderfolgender
Schüsse außerhalb der Ladenebene befindet.
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Es ist bezeichnend für die Erfindung, daß weder Hilfszellen noch Hilfsbewegungen
nötig sind, und daß die immer an jedem Webstuhl vorhandenen Schützenzellen so ausgebildet
sind, daß der Webschützen aus diesen Zellen selbsttätig ausgewechselt werden kann.
Da während dieser Zeit aus einer anderen Zelle gewebt wird, so steht zur Auswechslung
die Zeit von mindest zwei aufeinanderfolgenden Schüssen zur Verfügung. Dies ist
natürlich außerordentlich vorteilhaft, da der Schützen beim Auswechseln ebenso geschont
wird wie bei Webschützen mit selbsttätiger Schützenauswechslung, die beim Schützenauswechseln
stillgesetzt werden.
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Es erfolgt auch keinerlei Bewegung der Stirn- oder Rückwände der Schützenkastenzellen,
lediglich die Schützenkastenvorderwand wird bewegt, da so viel Zeit zum Auswechseln
vorhanden ist, daß der Webschützen nach vorn herausfallen und danach ein neuer hereingeschoben
werden kann. Dies ist an und für sich die einfachste Lösung und wird auch immer
da angewendet, wo der Webstuhl beim Auswechseln stillgesetzt wird, also genügend
Zeit vorhanden ist.
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In den Zeichnungen ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ein zweischütziger Webstuhl mit zwangsläufigem und beliebigem Hubkastenwechsel gezeigt,
der mit der selbsttätigen Schützenauswechslung versehen ist.
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Abb. i stellt das Zeitschaubild der Schützenbewegung für Webstühle
mit zweischützigem Hubkasten dar. Die Abb. 2 bis g zeigen schematische Ausschnitte
des Hubkastens mit der Schützenauswechselvorrichtung.
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Abb. io ist eine Seitenansicht des Webstuhles mit dem Hubkasten und
der Schützenauswechselvorrichtung.
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Abb. z i ist der dazugehörige Gt:undriß. Abb. 12 und 1ß ist die Vorderansicht
und der Grundriß im Schnitt des zweischützigen Hubkastens.
Abb.
14 und 15 sind Querschnitte des Hubkastens und stellen den Vorgang bei dem Einschieben
eines neuen Schützens dar.
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Abb. 16 ist der Schnitt einer Blöckierungseinrichtung mit der Schützenklappe.
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Abb. 17 bis i9 zeigen die Einrichtung, die das Öffnen des beweglichen
Teiles der Schützenzelle bewirkt und den Vorgang der Schützenauswechslung einleitet.
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Abb. 20 und 21 stellen einen Teil dieser Einrichtung in einer anderen
Arbeitsstellung dar.
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Abl# 22 bis 24. stellen eine Einrichtung für die Entfernung des leeren
Schützens dar. Abb.25 und z6 zeigen diese Einrichtung im Augenblick nach dem Ausstoßendes
leeren Schützens.
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Abb. 27 und 28 stellen die Einrichtung für das Füllen dar und die
Einrichtung für die Wahl des Schützenbehälters.
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Abb. 29 bis 33 zeigen die Füllvorrichtung in zwei Ansichten und verschiedenen
Arbeitsstellungen.
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Abb. 3.4 bis 39 stellen die Füllvorrichtung dar, wenn mehrere Schläge
aus einer. Schützenzelle erfolgen.
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Das Wegzeitdiagramm gemäß Abb. i zeigt die Schützenbewegung s in Abhängigkeit
von der Zeit t, d. h. von der Umdrehungszahl, und bezieht sich auf zweischützige
Webstühle mit einseitigem Hubkasten. Die voll ausgezogene Kurve 15 bedeutet beispielsweise
das Bewegungsschaubild des Schützens aus der oberen Schützenzelle des Hubkastens,
die liniert ausgezogene, 16, das Bewegungsschaubild des Schützens aus der unteren
Schützenzelle. Zur Klarheit des Diagramms sind die zwei Kurven etwas versetzt gezeichnet.
Maß ig stellt die Zeit des Hebens bzw. Senkens des Hubkastens dar, Maß 17 die Zeit,
während welcher sich der Schützen in dem Schützenkasten auf der der Auswechselseite
entgegengesetzten Seite befindet. Maß 18 zeigt die Länge der Zeit, während welcher
sich der Schützen im Hubkasten, also auf der Auswechselseite befindet. Die bis jetzt
bekannten Arten der selbsttätigen Schützenauswechslung nutzen grundsätzlich die
Zeit aus, welche zwischen dein Einlaufen des Schützens in den einschützigen Schützenkasten
und dem nachfolgenden Schützenschlag verfließt, der bekanntlich kurz nach Ladenanschlag
erfolgt.
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Gemäß der Erfindung wird zur Auswechslung des Schützens grundsätzlich
die Zeit ausgenutzt, während welcher sich der Schützen im Hubkasten in Ruhestellung
befindet. Diese Zeit 18 ist ein Vielfaches der bereits erwähnten Zeit 17, da sich
der Schützen im Hubkasten während des Schußanschlages, der folgenden Fachbildung,
des Schützenschlages der anderen Schützenzelle des Hubkastens, des zweiten Schußanschlages
und der zweiten Bildung des Webfaches, des Schützenschlages zurück in den Hubkasten,
während des dritten Schußanschlages und der Fachbildung zum drittenmal befindet.
Von dieser gesamten Zeit i8 muß allerdings noch die Zeit i9 abgezogen werden, die
zum Heben und Senken des Hubkastens nötig ist.
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Bei der praktischen Durchführung der Erfindung ist nur ein Teil der
Zeit 18, der mit dem Maß 2o bezeichnet worden ist, ausgenutzt. Auch diese Zeit ist
mehr als zweimal so lang als die Zeit 17.
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Die schematischen Querschnitte (Abb. 2 bis 9) stellen die Lage der
einzelnen Hauptbestandteile in den v erschiedenen Zeitabschnitten dar. Die Nummern
dieser Abb.2 bis 9 sind in dem Wegzeitdiagramm mit einer Bezuglinie auf einen Kreis
hin eingezeichnet. Gemäß diesen Abbildungen schwingt die Ladenstelze i der Weblade
3 um den Punkt 2.. Der Hebel q., der um den Zapfen 5 schwingt, bewegt mittels der
Tragstange 6 den Hubkasten nach oben oder unten. Der Hubkasten hat die obere Schützenzelle
7 und die untere Schützenzelle B. Die obere Abdeckung 67 der Schützenzelle wie auch
ihr Boden 66 sind mit dem Gerippe 55 fest verbunden. Die Vorderwände 65 der Schützenzellen
können um Drehteile 9 heruntergeklappt werden. Die Pickerspindel12 ist im Schnitt
dargestellt. Der Schützenvorratsbehälter io ist für die obere Schützenzelle und
der Behälter i i für die untere Schützenzelle vorgesehen. Mittels der Rinne 13 wird
der Webschützen 14 mit dem leergelaufenen Schußgarn abgeleitet.
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Die Abb. 2, 3, q. und 9 stellen die Schützenauswechslung in der oberen,
die Abb. 5 bis 8 in der unteren Schützenzelle des Hubkastens dar. Die Auswechslung
der Schützen der zwei Schützenzellen kann in beliebiger Zeitfolge, wie aus dem Diagramm
ersichtlich ist, erfolgen. Den Augenblick, da der Hubkasten sich senkt, zeigt Abb.
5, dies erfolgt kurz vor Ladenanschlag. In Abb.6 ist das Senken des Hubkastens beendet,
dieLade bewegt sich nach rückwärts, der Schlag aus der oberen Schützenzelle 7 ist
inzwischen durchgeführt worden, und der aus der unteren Schützenzelle 8 herausgefallene
Webschützen 14. verläßt eben die Rinne 13. Die Vorderwand 65 der unteren Schützenzelle
8 bleibt aufgeklappt. In Abb. 7 erreicht die Lade zum zweitenmal die Nähe des Ladenanschlages,
während sich der arbeitende Webschützen auf der entgegengesetzten Seite der Lade
befindet. Aus dem Schützenvorratsbehälter i i ist inzwischen ein neuer Webschützen
nahezu in die untere Schützenzelle 8 eingeschoben worden, dessen Vorderwand noch
immer geöffnet ist, die sich
jedoch sofort schließt, wenn der neue
Welr schützen vollständig in die Schützenzelle eingeschoben ist. Abb.8 stellt die
Lade zum zweitenmal in der Nähe der hintersten Stellung dar in dem Augenblick, da
der Webschützen gerade von der gegenüberliegenden Seite in die Schützenzelle 7 zurückgeworfen
wird und der Arbeitsgang der Schützenauswechslung beendet ist. Der Schützenzubringer
im Schützenvorratsbehälter ii ist ebenfalls in seine ursprüngliche Lage zurückgekehrt,
und ein neuer Webschützen ist für eine weitere Auswechslung vorbereitet worden.
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Abb.9 stellt die Lade zum drittenmal in der Nähe des Ladenanschlages
dar, und der Hubkasten steigt. Die obere Schützenzelle ist außer Arbeitsbereich
gekommen, und es kann, falls es nötig ist,-die Auswechslung des Schützens aus der
oberen Schützenzelle 7 beginnen. ° Die Abb. 5, 6, 7 und 8 zeigen dasselbe für die
obere Schützenzelle 7 wie die Abb. 2, 3, 4 und 9 für die untere Schützenzelle.
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Das zeichnerisch dargestellte Beispiel zeigt in seinen Abb. i bis
9j die Arbeitsgänge eines zwangsläufig angetriebenen, einseitig zweischützigen Webstuhles,
d. h. nach jedem zweiten Schlag hebt bzw. senkt sich der Hubkasten.
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Wegen Klarheit der Zeichnung sind in Abb. io die Lade mit den Hubkästen
und in Abb. i i die Zahnradantriebe, der Auffangbehälter für die herausgefallenen
Schützen und Teile des Hubkastens nicht eingezeichnet.
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Die Abb.12 bis r6. stellen einen zweischützigen Hubkasten dar, bei
dem beide Schützenzellen mit je einer Einrichtung zum Ausstoßen des alten und zur
Aufnahme des neuen Schützens versehen sind. Beide Schützenzellen sind an der Rückwand
55 angebaut, welche mit zwei Angüssen mit einer Bohrung 59 versehen ist. In dieser
Bohrung ist ein waagerecht liegender Bolzen, der die Rückwand 55 mit der Tragstange
6 der Hub-und Senkvorrichtung des Hubkastens verbindet. Der Teil 55 ist ferner
mit Aussparungen 6o versehen, in welcher die Führungsleisten 239 befestigt werden.
Die Schraubenlöcher 168 dienen zur Befestigung des Bodens und der Abdeckung der
Schützenzellen, die Vorderwände 65, der Schützenzelle setzen sich winkelförmig unter
dem Boden fort und sind an den Gußstücken 9 befestigt, die mit Bohrungen
62- für die Welle 63, auf der sie aufgekeilt werden, versehen sind. Wenn
die Welle 63 im Uhrzeigersinn gedreht wird, so senkt sich die Vorderwand 65 gemäß
Abb. 15. Die Rückwand 55 des Hubkastens hat zwei Bohrungen 241 für den Bolzen, auf
dem die Welle 63 der Vorderwand der unteren Schützenzelle, und zwei Bohrungen 242-
für den Bolzen, auf dem die Welle 63 der Vorderwand der oberen Schützenzelle drehbar
sitzt.
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Jede Schützenzelle ist mit einer Schützenklappe 53 in der üblichen
Ausführung versehen, welche sich um den Bolzen 57 dreht. Dieser Bolzen 57 ist an
dem Rippenteil 56 befestigt, der an dem Winkel 9a befestigt ist und in Richtung
der Vorderwand eingestellt werden kann. Die Schützenklappen werden an die Schützen
durch die Flachfedern 54 in üblicher Weise angedrückt und sind an ihren rückwärtigen
Enden mit Anschlagplatten 144 und 145 versehen, welche einerseits die Bewegung der
Schützenklappen nach vorn begrenzen, andererseits für die Führung der Rollen am
Ende des Stechers dienen und endlich den Schlag aufnehmen, welcher beim Ausstoßen
des alten Schützens entsteht.
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Die Schützenklappen sind auf ihren unteren Flächen mit einer Aussparung
71 versehen. In diese Aussparung ragt der Stift 7o des Schiebers 68. Da die Aussparung
länger als der Durchmesser des Stiftes ist, so ist eine gewisse beschränkte Bewegung
der Schützenklappen möglich, die bei jeder Abbremsung des Schützens auftritt, ohne
daß sich dabei der Schieber 68 bewegt.
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Der Schieber 68 ist in dem Bett 69 geführt, welches an der unteren
Seite des Schützenzellenbodens angebracht ist. Die Schieber 68 verhindern ein zu
weitgehendes Vorwärtsschwenken der Schützenklappen 53 bei normalem Weben, da die
vordere Seitenwand des Schiebers an der rückwärtigen Seitenwand des Winkels anstößt,
der die Fortsetzung der Schützenzellenvorderwand im rechten Winkel bildet (vgl.
Abb.15).
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Wenn die Vorderwand der Schützenzelle ausgeschwenkt wird, steht der
vorderen Seitenwand des Schiebers nichts mehr im Wege, und er bewegt sich jetzt
unter dem Einfluß der Flachfeder 54, der Bremsklappe 53@ und des Stiftes
70 vorwärts. Diese Zusatzbewegung der Schützenklappe nach vorwärts bewirkt
das Herausstoßen des Schützens aus der geöffneten Schützenzelle. Nach Beendigung
dieser Vorwärtsbewegung der Schützenklappe und des Schiebers liegt derselbe so weit
vorn, daß sich die Vorderwand der Schützenzelle nicht mehr hochklappen kann, da
der Winkel der Schützenklappe 65 jetzt mit seiner Oberfläche an die untere Fläche
des Schiebers 68 anstößt.
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Diese Vorrichtung dient ebenfalls dazu, die Schützenzelle in ihrer
geöffneten Lage zu sichern (Abb. 14). Die Schützenzelle bleibt so lange offen, bis
aus dem zugehörigen Schützenbehälter einneuer Schützen eingelegt wird, wobei der
neue Schützen gegen die Schützenklappe drückt und sie zurückdrängt.
Mittels
des Stiftes 7o zieht die Schützenklappe auch den Schieber mit sich, und so wird
dem Winkel, der die Verlängerung der Vorderwand bildet, wieder Bewegungsfreiheit
gegeben, und diese klappt in ihre Ruhelage zurück, und die Schützenzelle ist wieder
in ihrem iNorinalzustand.
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Das Hochklappen der Vorderwand wird durch die Drehfeder 76, welche
auf der Welle 63 sitzt, bewirkt. Beim Herunterklappen steigert sich die Spannung
der Feder und liebt dann nach Freigabe durch den Schieber die Vorderwand.
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Das Senken der Vorderwand erfolgt in der Nähe des Ladenanschlages,
und das Herausfallen des Schützens wird dadurch erleichtert, daß sich die Lade mit
der geöffneten Schützenzelle nach dem Ausstoßen des Schützens beschleunigt in entgegengesetzter
Richtung bewegt. Da die Flachfeder 54 mit Rücksicht auf den Schützenanschlag und
auf die richtige Abbreinsung des Schützens nicht. zu stark gewählt werden darf,
kann hauptsächlich bei schnell laufenden Webstühlen der Fall eintreten, daß der
Schützen nicht mit genügender Schnelligkeit ausgestoßen wird.
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Deshalb ist für derartige Fälle eine besondere Einrichtung vorhanden,
die in den Abb. 22 bis 26 gezeigt ist. Am oberen Ende des Ladenbeines ist ein Lagerarm
149 angebracht, welcher die ganze Einrichtung trägt. Der Arm 149 ist mit einem Lager
für die Welle i5o und mit einem Ansatz versehen, in dessen Bohrung der Zapfen 148
für den Auswurfhebel 1:I6 angebracht ist. Die Drehfeder 14.7 ist bestrebt, den Auswurfhebel
gegen die Anschlagplatte 145 der Schützenklappe 53 zu pressen. Die Klinke 151, welche
am Ende der Welle i5o angebracht ist und mit Hilfe der Feder 155 an den Auswurfliebel
146 angedrückt wird, verhindert diese Bewegung und hält den Hebel 146 in seiner
Lage von der Schützenklappe 53 entfernt fest. Wenn die Vorderwand der Schützenzelle
gesenkt wird, schwingt gleichzeitig auch in einem gewissen Maße der Hebel
78 mit Stellschraube 79 (Abb. 2#5) mit, die an den Anschlag 154 stößt. Dieser
Anschlag ist eine Verlängerung des Hebels 153, der auf der Welle 15o aufgekeilt
ist. Die vermittels Stellschraube übertragene Kraft überwindet das Drehmoment der
Feder 155. und hebt die Klinke 151, die mit einem Sperrzahn 152 versehen ist, so
hoch, daß der Auswurfhebel 146 freigegeben und durch die Drehfeder 147 gegen den
Anschlag 145 der Schützenklappe 53 gepreßt wird. Auch hierdurch wird ein sicheres
Auswerfen des Schützens erreicht. Wenn die Lade ihre hinterste Stellung erreicht,
stößt das Ende des Auswurfhebels 146 gegen die Stellschraube 161, die in einem Konsol
162 sitzt, welches wiederum an der Gestenwand befestigt ist. Infolgedessen wird
der Auswurfhebel 146 in der entgegengesetzten Richtung der Schützenklappe geschwenkt,
wodurch die Klinke 156, die frei beweglich auf der Welle i5o angeordnet ist, die
Möglichkeit bekommt, unter Einfiuß der Feder 159 sich zu drehen. Im Anfang der sich
wiederholenden Ladenbewegung nach vorn wird der Auswurfhebel146 vermittels des Zahnes
157 der Klinke 156 in der Lage festgehalten, welche auf Abb.23 punktiert dargestellt
ist. Dadurch wird erreicht, daß während des Einschiebens eines neuen Schützens die
Schützenklappe 53 nicht unter der Wirkung der Drehfeder 147 bzw. des Auswurfhebels
146 steht, wodurch das Einschieben leichter und ohne Beschädigung des Schützens
vor sich geht. Wenn das Einschieben eines neuen Schützens durch das Heraufklappen
der Vorderwand beendet ist, dreht sich auch der Hebel in seine ursprüngliche Lage,
also aus der Lage gemäß Abb. 25 in die Lage gemäß Abb. 24. Die Stellschraube 79
entfernt sich dabei von dem Anschlag 154, und die Welle 15o kann sich jetzt unter
der Wirkung der Feder 155 so weit drehen, daß das Ende der Klinke 151 gegen das
gebogene Ende 158 der Klinke 156 anstößt und die schwächere Feder 159 überwindend
den Auswurfhebel 146 vom Zahn der Klinke 156 befreit. Der Auswurfhebel 146 ist jetzt
auch durch den Sperrzahn 152 der Klinke 151 festgehalten und befindet sich in der
Lage, welche in Abb.26 voll ausgezogen ist. Die Einrichtung ist für ein erneutes
Ausstoßen vorbereitet: Die Einleitung des Auswechselvorganges erfolgt in der üblichen
Weise von einem nicht zum Erfindungsbereich gehörenden Fühler aus, der beispielsweise
im vorliegenden Falle entgegengesetzt dem Hubkasten angebracht ist. Wenn das Schußgarn
im Schützen zu Ende geht, wirkt der Fühler auf ein anderweitig bekanntes Hebelgestänge,
welches die Lage eines anderen Hebels so verändert, daß dieser gezwungen ist, der
Bewegung des Schußwächterhammers zu folgen. Der Schußwächterhammer ist wie üblich
ausgeführt, jedoch müssen die Kurvenscheiben, welche ihn steuern, eine Form haben,
daß der Hammer in der von der Lade entfernten Grenzlage so lange verbleibt, wie
dies eine Schußgabel, welche zur Stillsetzung des Webstuhles dient, überhaupt erlaubt.
Die Bewegung des erwähnten Hebels wird vermittels entsprechend gelagerten Wellen
und Hebeln auf das andere Ende des Webstuhles übertragen, d. h. 'im vorliegenden
Fall auf die lIubkastenseite. Beispielsweise kann die Übertragung auf die Hubkastenzellen
in folgender Weise erfolgen:
Die Zugstange ioi und Gabel und Bolzen
102 gehen aus der Lage, in welcher sie in Abb. 17 dargestellt sind, in die Lage
gemäß Abb.2o über. Gleichzeitig macht das Querstück 1o3 diese Bewegung mit, an dem
@ die Riegel io4 und io5 mit schrägen Enden befestigt sind. Die Riegel 104 und
105 sind in Lagern 28 geführt, an denen Klappen 9g und ioo (siehe auch Abb.
i9) angebracht sind, die sich um waagerecht liegende Zapfen ioS und iog bewegen.
Eine Feder i io hält die Klappe 99 in der Lage wie auf Abb. 19; Klappe i oo nimmt
die gezeigte Stellung durch ihr Eigengewicht ein. Die schrägen Ansätze 107 dieser
Klappen entsprechen den gegenüberliegenden Flächen i o6 an den Riegeln. Infolge
der gegenseitigen Wirkung dieser Flächen kommen in dem Fall, wenn die Zugstange
aus der Lage gemäß Abb. 17 in die Lage nach Abb.2o übergeht, beide Klappen
99 und ioo aus der nach oben stehenden in die waagerechte Lage nach Abb.
21. Sie verbleiben so lange in der waagerechten Lage, bis die Zugstange ioi in ihre
Ursprungslage zurückgezogen wird.
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Nach der Lage, die in Abb. 17 dargestellt ist, folgt das Steigen des
Hubkastens. Dann kann in der zweiten Hälfte der zweiten Ladenbewegung mit dem obenstehenden
Hubkasten nach rückwärts unter Wirkung des Fühlers die Bewegung der Zugstange ioi
nach vorwärts, wie bereits beschrieben, erfolgen. Ungefähr in der letzten Hälfte
des ,Ladenganges nach vorwärts mit dem Hubkasten- in der Hochlage beginnt die Senkung
des Hubkastens. Die Abmessungen der Klappe ioo und des Hebels 97 mit Rolle 98 sind
so gewählt, daß ungefähr bei Ladenänschlag die Rolle 98 auf die waagerecht liegende
Klappe ioo anstößt. Da sich das Senken des Hubkastens noch weiter fortsetzt, ist
der Hebel 97 der Welle 63 dazu gezwungen, aus der Lage gemäß Abb.17 in die Lage
gemäß Abb. 2o zu gehen. Die Welle 63, dreht sich infolgedessen, und die Vorderwand
der. Schützenzelle wird gesenkt, gesichert und der Schützen ausgestoßen, wie bereits
beschrieben. Da der Schützen schon während des Senkens des Hubkastens herausgeworfen
wird, bleibt für die Durchführung der anderen Vorgänge genügend Zeit.
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Die Vorderwand der oberen Schützenzelle kann in ähnlicher Weise heruntergeklappt
werden, da dies jedoch während des Steigens des Hubkastens durchgeführt werden muß,
ist der Hebel 95 am Ende der oberen Welle 63 im entgegengesetzten Sinne im
Vergleich zum Hebel 97 aufgekeilt. Die Einleitung der Vorgänge für diese
Schützenzelle ist dieselbe wie die vorher beschriebene für die untere Schützenzelle:
Die Anordnung zur Einstellung des Schützenvorratsbehälters und Einlegung des neuen
Schützens ist in Abb. 17, 18, 20, 27, 28, 29 und 30 gezeigt. Der in Abb.
27 und 28 ersichtliche Winkel 92 ist an der Rückwand 55 des Hubkastens befestigt.
Der Winkel 92 endet in einer Gabel 93, in der sich die Platte 94 bewegt, welche
in der Nähe des Drehpunktes des Schützenladestiftes 82 befestigt ist. Der Schützenladestift
82 ist mit einer Bohrung für den Bolzen 8i versehen, der durch Ansätze der Ladenverlängerung
73 getragen wird. Dieser Bolzen 8i ist mit einer Keilnut versehen, die zur Führung
des Bolzens durch den in der Bohrung des Schützenladestiftes 82 befestigten Keil
64 dient. Der Schützenladestift 82 steigt und sinkt wie der Hubkasten und kann sich
in einer annähernd waagerechten Ebene mit dem Bolzen 81 drehen. Diesem Drehen entgegen
wirkt die Feder 86, die mit dem einen Ende an dem Winkel 92, am anderen an dem Schützenladestift
befestigt ist. Während des normalen Webens steht der Schützenladestift 8z, 87 in
der in Abb. 28 gestrichelt gezeichneten Stellung und kann an die Anschläge 17o der
Schützenvorratsbehälter nicht anstoßen. Der am unteren Ende des Bolzens 81 aufgekeilte
einarmige Hebel 85 ist mit einem Ausschnitt 9o versehen, in den der Zahn
89 der Klinke 88 einfallen kann. Der Drehpunkt der Klinke 88 ist an der Lade
festgemacht, und die Feder 91 versucht die Klinke 88 mit ihren Zahn 89 in den Ausschnitt
9o zu drücken, wenn sich der Hebel 85 so weit dreht, daß sich dieser Ausschnitt
dem Zahn gegenüber befindet. Der gestrichelten Lage 8.2, 87 entspricht die
Lage des Hebels 85 und der Klinke 88, die auf der Zeichnung nicht dargestellt ist,
und zwar ist der Hebel 85 etwas im Uhrzeigersinn gedreht worden, die Klinke
88 aber in entgegengesetzter Richtung, so daß der Zahn 89 nicht in den Ausschnitt
fallen kann. Der Schützenladestift 82 befindet . sich während des Webens mit der
unteren Schützenzelle im Bereich des Anschlages 17o des oberen Schützenbehälters
und umgekehrt.
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Der Schützenladestift 82 wird mittels eines Hebels 125, der sich auf
einem im Lager 123 befestigten Bolzen 124 dreht, bewegt. Der Tragarm 2,6,
an dem das Lager 1z3 festgeschraubt ist, ist mit der Gestellwand verbunden. Der
Hebel 125 liegt auf dein Stift a46, der so angebracht ist, daß der Hebel 125 in
der Nähe der hintersten Ladenstellung an das Ende der mit dem Zahn 89 versehenen
Klinke 88 anstößt. Die Lage des Hebels 125 wird geändert, wenn die Vorderwand eine
der Schützenzellen gesenkt wird, und zwar in folgender Weise: Außer dem Hebel 125
sind noch vertnittels der Teile 26, 123, 122 und 121 zwei Bolzen
118
und 124 feststehend angebracht. Um diese Bolzen können sich die einarmigen Hebel
i i i und 114. drehen. Die Bewegung des oberen Hebels ist durch die im Winkel 121
eingeschraubte Stellschraube 12o und den Hebelansatz i 1g begrenzt. Die Bewegung
des unteren Hebels ist durch die Zugstange 113 beschränkt, die durch den Zapfen
115 und das Auge 11-2 mittels Muttern 116 und Gewinde 117 beide Hebel i i i und
114 einstellbar verbindet. Der untere Teil 114 kann nach oben ausschwenken, ohne
den oberen in Mitleidenschaft zu ziehen, schwenkt letzterer in diesem Sinne aus,
so nimmt er den unteren Hebel mit. An dem Hebel 114. ist ein winklig abgebogenes
Blechstück 127 befestigt (Abb. 17 und 18). Ein ähnlich abgebogenes Blech 126 ist
an dem Hebel 1:25 befestigt. Zwischen den zwei Blechen verbleibt ein Zwischenraum,
so daß, wenn der Hebel i i i oder. 114 ausschwenkt, die Lage des Hebels 125 unverändert
gegenüber der Klinke 88 bleibt. In Verbindung mit der vom Fühler aus gesteuerten
Zugstange zoi ist die Stange 129 angebracht, die sich um den Zapfen 130 drehen kann.
Die Stange 129 endet in einer Kugel 128, deren Durchmesser etwas kleiner als der
Zwischenraum zwischen den Blechen 12'6 und 127 ist. Wenn infolge einer Bewegung
der Zugstange zoi nach vorwärts in bekannter Weise eine der Vorderwände gesenkt
wird, ist auch die Kugel 128 in den Zwischenraum zwischen den Blechen 126 und 127
hineingeschoben, folglich muß sich dann der Hebel 125 mit anheben, wenn der Hebel
I i i oder i i-1 entgegen dem Uhrzeigersinn ausgeschwenkt wird. Ein Ausschwenken
des Hebels 114. tritt in dem Fall ein, wenn die Vorderwand der unteren Schützenzelle
in Nähe des Ladenanschlages heruntergeschwenkt wurde, und wenn diese Vorderwand
in ihrer heruntergeschwenkten Lage verbleibt, während sich die Lade nach hinten
bewegt.- In diesem Falle ist die Rolle 98 am Hebel 97 in einer höheren Lage als
gewöhnlich (Abb. 17 und 2o) und stößt im letzten. Teil der Ladenbewegung nach hinten
auf die untere Fläche des Hebels 114 und hebt ihn an. Der Hebel 114 nimmt darauf
mittels des Bleches 127 die Kugel 128 mit und das Blech 126 mit dem Hebel 125 ebenfalls.
Das Ende letzteren Hebels befindet sich nun in Höhe des Hebels 85. Wenn in ähnlicher
Weise die Vorderwand der oberen Schützenzelle gesenkt wurde, wird unter Zuhilfenahme
der Nase 96 des Hebels 95 die gleiche Wirkung erzielt, da jetzt die Nase 96 auf
die untere Fläche des Hebels i i i anstößt. Infolgedessen wird in beiden beschriebenen
Fällen während des letzten Teiles der Ladenbewegung nach rückwärts der Hel)el 85
unter gleichzeitiger Spannung der Feder 86 gedreht. Dieselbe Drehung muß auch der
Schützenladestift 82 mitmachen, der Ausschnitt 9o am Hebel 85 liegt jetzt für einen
Augenblick dem Zahn 89 der Klinke 88 gegenüber, und der Zahn 89 fällt ein. Der Schützenladestift
ist dadurch in der Lage blockiert, die in Abb. 28 voll ausgezogen dargestellt ist.
Anschließend folgt während der ersten Hälfte der Ladenbewegung nach vorwärts der
Rückzug der Zugstange zoi in ihre ursprüngliche Lage. Dadurch entfernt sich auch
die Kugel 128 wieder aus dem Zwischenraum der Bleche 126 und 127. Die Hebel i i
i und 114 sind inzwischen auch in ihre frühere Lage zurückgefallen, so daß der Hebel
125 wieder auf dem Stift 24.6 liegt. Der Schützenladestift ist jetzt in jener Lage
blokkiert, in welcher er beim Vorwärtsgange der Lade auf den einen oder anderen
Anschlag 17o der Schützenbehälter anstoßen muß. Dadurch erfolgt das Hereinschieben
eines neuen Schützens in die noch offene Schützenzelle. Der Schützenladestift besteht
aus dem Hauptteil 82, in welchem durch eine Feder 8,3 der eigentliche Stift 84 verschiebbar
angeordnet ist. Die Feder 8.3 dient zur Dämpfung des während des Einlegens des Schützens
in die Schützenzelle auftretenden Stoßes sowie auch zur Aufhebung der Wirkung einer
möglichen fehlerhaften Montage der Einrichtung. Wenn die Lade nach dem Einlegen
des Schützens in ihre hintere Stellung zurückkehrt, stößt der Hebel 1:25, der seine
Normalstellung bereits wieder eingenommen hat, an die Klinke 88, und diese wird
vor Erreichen der hintersten Ladenstellung ausgeschwenkt (Abb. 28). Der Zahn 89
hebt sich aus dem Ausschnitt go heraus, und der Hebel 8.5 kann infolge der Wirkung
der Feder 86 in seine ursprüngliche Lage zurückkehren, wodurch der Schützenladestift
in die gestrichelte Lage kommt (Abb.28). Der Schützen kann dann erst wieder eingelegt
werden, bis der Fühler es erneut veranlaßt.
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Das Einlegen eines neuen Schützens ist nach vorstehendem unmöglich,
wenn die Vorderwand heruntergeschwenkt wurde, jedoch infolge Versagens der Arretierung
sich wieder hochgehoben hat, wenn die Vorderwand gesenkt ist, aber die Zugstange
in ihre Normallage zurückgekehrt ist, wenn sich die Vorderwand gesenkt hat, ohne
daß sich die Zugstange zoi nach vorwärts bewegte. Es wird nur ein neuer Schützen
eingelegt, wenn die Vorderwand der betreffenden Schützenzelle geöffnet wurde, infolge
richtiger Blockierung geöffnet bleibt, und zwar nur bei demjenigen Schützenschlag,
welcher von dem Fühler zu diesem Vorgang vorausbestimmt wurde.
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Die Abb. 31 bis 33 zeigen eine andere Ausführung zur Wahl des Schützenvorratsbehälters.
Der
Bolzen 81 und der Winkel 92 sind durch den Zapfen 172 und den Ausleger 178 ersetzt.
Der Ausleger ist auch in diesem Falle an der kücl-,wand 55 des Hubkastens befestigt.
Der Schützenladestift macht jetzt keine Steig- und Senkbewegung, sondern am Zapfen
172 ist eine besonders geformte Hülse 173 angebracht, welche mit einer Bohrung zur
Aufnahme des Bolzens 174 versehen ist. Um diesen Bolzen kann der in einer Gabel
auslaufende Schützenladestift 82 in einer senkrechten Ebene geschwenkt werden. Die
Feder 179 ist bestrebt, den Schützenladestift nach unten zu halten (Abb.31). Das
abgefederte Ende des Stiftes 176 zielt in diesem Falle auf den Anschlag des
unteren Schützenbehälters, d. h. die Höhenlage betreffend. Die Richtung in der annähernd
waagerechten Lage ist genau, wie vorher beschrieben, durch den Hebel 85 bestimmt,
der den Zapfen 172 mit der Hülse 173 und Bolzen 174 mit sich schwenkt. Nach Beendigung
der Steigbewegung des Hubkastens kommt der Ausleger 178
aus der Lage, die
in Abb. 33 voll ausgezogen dargestellt ist, in die gestrichelte Lage. Infolgedessen
stößt das Ende des Hebels 178 an die Anschlagplatte 177 des Schützenladestiftes,
wodurch er ,in die Lage gehoben wird, die gleichfalls gestrichelt eingezeichnet
ist. Jetzt zielt der Schützenladestift auf den Anschlag i 8 i des oberen Scbützenvorratsbehälters,
d. h. was die Höhenlage anbetrifft. In der waagerechten Ebene ist der Schützenladestift
jedoch vom Anschlag des Schützenvorratsbehälters so lange abgeschwenkt, bis er durch
den Hebel 85 in die Zubringstellung gebracht wird.
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Damit der Schützen störungsfrei aus der Schützenzelle fällt, ist die
Ladenverlängerung 73, in der der Hubkasten steigt und sinkt, mit einer Aussparung
74 (Abb. i i und 28) versehen, so daß der ,ausgestoßene Schützen gut wegrutschen
kann. An der Ladenverlängerung ist außerdem, wie schon bemerkt, die Rinne 13 befestigt
(A.bb. 2 bis ich).
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Der ausgestoßene Schützen fällt in jedem Falle in die Rinne 13, diese
dient zur Leitung des Srhützens in den Kasten 25, der mit schrägen Flächen 258 versehen
ist. Der ausgestoßene Schützen rutscht weiter bis zur Vorderwand 247, um dann auf
den Boden 248 des Kastens zu fallen. Diese Formgebung wird angewendet, um ein unmittelbares
Fallen des herausgestoßenen Schützens auf die früher ausgeworfenen und somit auch
eine Beschädigung desselben zu vermeiden. Der Behälter ist mit einer Öffnung 249
versehen, um ein Herausnehmen des Schützens zu ermöglichen. Ferner ist die Form
so, daß ein eben hereinfallender Schützen nicht auf die Hand des Webers fallen kann.
Die Rolle 72 (Abb. 28) sorgt beim Steigen und Fallen des Hubkastens dafür, daß die
Schützenspitze nicht im Picker hängenbleibt.
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Alle bis jetzt beschriebenen Einrichtungen beziehen sich- auf Webstühle
mit zwangsläufigem Hubkastenwechsel. Für beliebigen Wechsel dient die in Abb. 34
bis 39 beschriebene Abart der vorher beschriebenen Einrichtungen. Die im nachfolgenden
beschriebene Einrichtung erreicht, daß die Übergabe der Bewegung, welche durch das
Abfühlen oder Anzeigen eintritt, wenn der Schußvorrat im Schützen zu Ende geht,
an die zur Schützenauswechslung dienende Einrichtung so lange verzögert wird, bis
das Weben mit einem anderen Schützen begonnen hat, d. h. die betreffei?de Schützenzelle
befindet sich in Ruhelage. Vorbedingung ist, daß die Spule eine genügend große Schußfadenreserve
hat, sobald der Fühler in Tätigkeit tritt, damit der Webstuhl noch einige Umdrehungen
machen kann. Auf die Riegel 104 und io5, welche wie im ersten Beispiel mit dem Kreisstück
103 verbunden sind, wirkt nicht die Zugstange ioi, sondern die Zugstange 197, deren
Vorwärtsbewegung durch die Klinke i99 aufgehalten werden kann. Diese Klinke wird
durch das Exzenter 2o6 eingestellt, das in unmittelbarer Verbindung mit dem Hubwechsel
der Hubkästen steht, d. h. es dreht sich nur dann, wenn der Hubkasten steigt oder
fällt. In diesem Fall hebt das Exzenter den Hebel 2o4, der ständig durch die Feder
2o7 an das Exzenter drückt. Die Bewegung des Hebels 204 wird .mit Hilfe der Zugstange
2o.3, die an dem Bolzen o. dgl. 2o2 gelagert ist, auf den Winkelhebel 201 übertragen,
welcher die Stange Zoo bewegt. Letztere bewirkt ein Ausschwenken des Winkelhebels,
der die Klinke i99 trägt, und gibt die Zugstange 197 für die Vorwärtsbewegung frei.
Ist. die Feder 196 schon früher unter Spannung gesetzt worden, so tritt eine Vorwärtsbewegung
der zwei Riegel 104 und'io5 ein, wodurch die Schützenauswechslung in der schon beschriebenen
Weise eingeleitet i@rird.
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Das Arbeiten des Fühlers äußert sich dadurch, daß der Hebel 185 in
seine vordere, in Abb. 34 gestrichelt gezeichnete Lage übergeht. Diese Bewegung
wird zum Spannen der Feder 196 ausgenutzt (Abb. 35). Die Abb. 35 zeigt die Einrichtung
in dem Augenblick, in dem nach früherem Spannen der Feder 196 die Klinke igg soeben
gehoben und so die Vorwärtsbewegung der Zugstange 197 ermöglicht wurde. Dagegen
zeigt die Abb. 38 den Augenblick, in dem die Zugstange 197 soeben in ihre Ruhelage
zurückgekehrt ist und erneut arbeiten kann. Die ganze Vorrichtung zur Verzögerung
der Weitergabe des Arbeitens des Fühlers ist an einem Rahmen
198
angebracht. Der Hebel 185 stößt bei der beschriebenen Vorwärtsbewegung gegen den
Anschlag 186 und zwingt diesen, die Bewegung mitzumachen, wodurch auch der zylindrische
Teil 187 mitbewegt wird. Die Vorwärtsbewegung des zylindrischen Teiles spannt
die Feder 192. Gleichzeitig nimmt der Anschlag 186 auch die Spannhülse 195 mit nach
vorn. Dadurch wird die zweite Feder 196 gespannt. Wenn nun die Einkerbungen 188,
welche an der Spannhülse 195 wie auch am Zylinder 187 vorgesehen sind, an
die Doppelklinken i89 kommen, welche durch eine Feder 2o9 gegen die Teile 195 und
187 gedrückt werden, fallen die Klinken in die Einkerbungen 188 ein (Abb. 36). Daraufhin
ist die Feder 1g-6 gespannt und bleibt es so lange, bis infolge der Bewegung des
Hubkastens (Steigen oder Senken) die Klinke igg wie früher angehoben wird. Dadurch
entspannt sich die Feder 196 unter Vorwärtsschieben der Zugstange 197, und der erste
Teil der Schützenauswechslung, das Ausstoßen des alten Schützens, geht vor sich.
Die zweite Feder 192 bleibt gespannt. Wenn nun aber während der zweiten Hälfte der
Schützenauswechslung der Schützenladestift auf den Anschlag am Ende des Hebels 47
des einen Schützenbehälters anstößt, beschreibt der Anschlag eine Bewegung, die
in Abb.35 mit Pfeil gekennzeichnet ist. Der Hebel mit dem Anschlag kommt während
des Ladenvorganges in die in Abb.38 dargestellte Lage. Dabei stößt das eine Ende
des Hebels 47 die Anschlagfläche igo zurück, wodurch unter Spannung der Feder 2o9
die Doppelklinke 189 in die Lage gemäß Abb. 39 kommt. Der Hebel 185, der in seiner
in Abb.34 punktiert gezeichneten Lage, in welche er infolge des Arbeitens des Fühlers
gekommen ist, nur für einen Teil einer Umdrehung der Hauptwelle verblieb und schon
früher in die in. Abb. 34 voll ausgezogene Stellung zurückkehrte, kann jetzt die
Feder 192 entspannen, wobei sie den zylindrischen Teil 187 vor sich nach rückwärts
schiebt. Dadurch wird auch der Gegenanschlag igi mitgenommen, der mittels des Ringes
i94, welcher am Stab 193 angebracht ist, auch die Feder 196 mitnimmt. Dadurch kann
jetzt die Klinke igg unter Wirkung der Feder 2o7 wieder in die entsprechende Aussparung
einfallen. Der Hebel kehrt in seine Ruhestellung (Abb. 35) zurück, die Doppelklinke
i89 verbleibt jedoch so lange in ihrer Lage (Abb. 38 und 39), bis die Schützenauswechslung
von neuem beginnt.