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Entwicklungsbad
Gegenwärtig gebraucht man zur Behandlung von Filmen und besonders von Röntgenfilmen, immer mehr automatische Maschinen mit nur zwei Sorten von Behältern in denen sich Entwickler bzw. Fixiermittel befinden. In diesen Maschinen hat man jedes zusätzliche Bad, wie ein Unterbrechungsbad und ein Spülbad zwischen den Entwicklungs-und den Fixierbädern vermieden, weil die Gesamtdauer der Bearbeitung dadurch verlängert wird und die Maschine kostspieliger und umfangreicher wird.
In diesen Maschinen verwendet man gewöhnlich Entwickler, die man durch Verdünnen von flüssigen konzentrierten und leicht manipulierbaren Entwicklerzusammensetzungen herstellt. Da ein Kaliumionen enthaltender Entwickler sich besser als ein gleichartiger Natriumionen enthaltender Entwickler konzentrieren lässt, ist es vorteilhaft den erstgenannten zu verwenden.
Für das Schnellfixieren verwendet man meistens Ammoniumthiosulfat, weil es gegenüber Natriumthiosulfat verschiedene Vorteile hat wie eine kürzere Fixierzeit und eine bessere Löslichkeit (D. B. Alnuts, J. S. M. P. E., Oktober 1943, S. 300-328).
In einem bisher vielfach verwendeten Verfahren bei dem man zwischen der Entwicklung und der Fixierung spült, hat die Zusammensetzung des Entwicklers keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Fixierreaktion und auf die Erschöpfung des Fixierbades.
Es hat sich nun herausgestellt, dass beim direkten Übergang eines Films vom Entwicklungsbad in das Fixierbad und bei Verwendung eines Kaliumionen enthaltenden Entwicklers die Fixierreaktion durch die in der Emulsionsschicht zurückgebliebenen Kaliumsalze sehr stark verzögert wird, während die Diffusion dieser Kaliumsalze nach dem Fixierbad dessen Verunreinigung verursachen, wodurch es sehr rasch an Fixiervermögen verliert.
Es wurde nun gefunden, dass diese Schwierigkeiten vermieden werden können, wenn man ein hauptsächlich Natriumionen enthaltendes Entwicklungsbad, vorzugsweise ein Bad, das Kaliumionen in einer Konzentration von höchstens M/12 enthält, für jenes automatische Filmverarbeitungsverfahren, bei dem das bildgemäss belichtete lichtempfindliche Halogensilbermaterial durch Walzentransport direkt von dem Entwicklungsbad nach einem Ammoniumthiosulfat enthaltenden Schnellfixierbad geführt wird, verwendet. Auf diese Weise ist es möglich, sogar mit einer kleineren Konzentration an Fixiersalz, die Fixierzeit beträchtlich zu verkürzen. Hiedurch kann man den Herstellungspreis des Fixierbades und seiner Regenerierung erheblich herabsetzen.
Da einige Verbindungen, wie Natriumbromid, nicht grosstechnisch hergestellt werden, musste untersucht werden, wieviel Kaliumbromid in dem erfindungsgemässen Entwicklungsbad ohne wesentliche Beeinträchtigung verwendet werden kann. Es wurde dabei gefunden, dass diese Menge Kaliumbromid mit einer Kaliumionenkonzentration kleiner als M/12 übereinstimmt. Eine derartige Entwicklerzusammensetzung ist beispielsweise die nach E. Pifre und von J. M. Eder in "Rezepte, Tabellen und Arbeitsvorschriften für Photographie und Reproduktionstechnik" (Verlag Wilhelm Knapp, Halle an der Saale) S. 53 erwähnte, welche bekanntermassen zur Schleierverhütung bei Verwendung von länger gelagertem Negativmaterial verwendet wird, und nur etwa M/100 Kaliumionen enthält.
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Aus diesem Stand der Technik war nicht vorauszusehen, dass die Verwendung einer solchen Entwicklerzusammensetzung im beschriebenen automatischen Filmverarbeitungsverfahren den Fixiervorgang viel schneller verlaufen lassen würde als die Verwendung einer viele Kaliumionen enthaltenden Entwicklerzusammensctzung.
Beispiel l : Man entwickelt bei 200C zwei Muster A und B eines unbelichteten hochempfindlichen Negativfilmes 4 min in einem Bad der folgenden Zusammensetzung :
Hydrochinon 6 g p-Monomethylaminophenolsulfat 2 g
Kaliummetabisulfit 30 g
Kaliumhydroxyd 12 g
Kaliumcarbonat 10 g
Kaliumbromid 5 g
Wasser bis 1000 ems
Unter den gleichen Bedingungen entwickelt man zwei Muster C und D desselben Materials in einer Lösung b) die die gleiche Zusammensetzung hat wie Lösung a), aber in der man die ersten drei Kaliumsalze durch äquivalente Mengen übereinstimmende Natriumsalze ersetzt hat.
Man behandelt dann die Muster A und C in einem Schnellfixierbad das pro Liter folgende Verbindung enthält :
Ammoniumthiosulfat 140 g
Natriumsulfit 15 g
Natriumbisulfit 5 g
Nach der Entwicklung spült man die Muster B und D 5 min und fixiert sie dann wie die Muster A und C.
In dem Fixierbad stellt man folgende Klärzeiten fest :
EMI2.1
<tb>
<tb> Entwickler <SEP> ohne <SEP> Zwischenspülen <SEP> nach <SEP> 5 <SEP> min <SEP> Zwischenspülen
<tb> a) <SEP> mit <SEP> Kaliumsalsen <SEP> Muster <SEP> A <SEP> : <SEP> 165 <SEP> sec <SEP> Muster <SEP> B <SEP> : <SEP> 95 <SEP> sec
<tb> b) <SEP> mit <SEP> Natriumsalzen <SEP> Muster <SEP> C <SEP> : <SEP> 123 <SEP> sec <SEP> Muster <SEP> D <SEP> : <SEP> 95 <SEP> sec
<tb>
Beispiel 2: In einer automatischen Entwicklungsmaschine mit Walzentransport in der weder Spul- bad noch Untcrbrcchungsbad zwischen dem Entwicklungsbad und dem Fixierbad eingeschaltet sind, entwickelt und fixiert man doppelseitig emulsionierten Röntgenfilm.
Man entwickelt 75 sec bei 25 C in einem Bad der folgenden Zusammensetzung : I-Phcnyl-3 -pyrazolidon 0, 7 g
Hydrochinon 15 g
Kaliummetabisulfit 50 g
Kaliumhydroxyd 140 g
Kaliumbromid 6 g
Borsäure 14 g
Benztriazol 0, 6 g
Wasser bis 1000 cm
Man fixiert 75 sec bei 250C in einem Schnellfixicrbad das pro Liter folgende Verbindungen ent- hält-
Ammoniumthiosulfat 200 g
Natriumthiosulfat 25 g
Borsäure 6 g
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Nach Durchgang von 3 m2 Film/31 Fixierbad ohne Regenerierung, befriedigt die Fixiergeschwindigkeit nicht mehr, so dass der Film nicht fixierteFlecken oderStreifen aufweist.
Wenn man in diesem Augenblick den Entwickler durch einen Entwickler gleicher Zusammensetzung ersetzt, aber in dem man alle Kaliumsalze durch äquivalente Mengen Natriumsalze ersetzt hat, dann wird der Film in dem an sich erschöpften Fixierbad normal ausfixiert.
Beispiel 3 : Auf ähnliche Weise wie beschrieben in Beispiel 2 behandelt man doppelseitig emulsionierte Röntgenfilme. Je Quadratmeter behandelter Film setzt man dem Fixierbad 0,5 l frische Fixierlösung zu. Verwendet man einen Kaliumsalze enthaltenden Entwickler wie beschrieben in Beispiel 2, dann reicht die Fixiergeschwindigkeit nach Durchgang von ungefähr 40 m2 Film nicht mehr aus. Bei Verwendung eines gleichen Entwicklers in dem die Kaliumsalze durch äquivalente Mengen gleicher Natriumsalze ersetzt worden sind, kann man ohne Schwierigkeiten in einer gleichen Menge Fixierbad 150 m2 Film behandeln.