<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Anstrichs- und Abdichtungsmitteln
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Den erfindungsgemäss hergestellten Anstrichs- und Abdichtungsmitteln können an sich bekannte Verdickungsmittel oder Mittel zur Erzielung von Thixotropie zugesetzt werden, wie z. B."Aerosil", Metallseifen, Tone u. dgl. Ebenso können Füllstoffe wie Quarzsand, Gesteinsmehl, Faserstoffe od. dgl. zugesetzt werden. Hiedurch ist es möglich, Produkte kittartiger Konsistenz zu erhalten.
In den nachfolgenden Beispielen ist sowohl die Herstellung der epoxydierten Teere als auch deren Eignung im Vergleich mit andern Produkten näher erläutert.
A. Herstellung der epoxydierten Teere.
Beispiel l : 500 g Teer und 100 g flüssige Phenolrückstände werden in 300 ml 150/0iger Natronlau- ge emulgiert und während 1 h bei 800C anteilweise mit 100 ml Epichlorhydrin versetzt. Nach 1 - 2 h weiterem Rühren bei'90.. 1000C unter Rückfluss werden 200 ml Xylol zugegeben, vom ausgeschiedenen Salz dekantiert, das Wasser azeotrop entfernt, der Rest gefiltert und bei 160 mm Quecksilbersäule bis zur Kopftemperatur von 1300C destilliert. Der dunkle, viskose Rückstand wird erfindungsgemäss für die weitere Verarbeitung verwendet.
Beispiel 2 : Aus 1 kg Teer werden die gesamten phenolischen Anteile von etwa 50/0 nach bekanntem Verfahren abgetrennt und mit 500 g des unbehandelten Teers zusammen wie vorstehend im Beispiel 1 beschrieben behandelt, um zu dem erfindungsgemäss verwendeten epoxydierten Teer zu gelangen.
B. Vergleich verschiedener Mischungen von Epoxyden mit Teer- und epoxydhaltigen Teerfraktionen.
Es werden Epoxyd-Teer-Gemische aus dem jeweils gleichen hochviskosen mehrwertigen Epoxyd vom mittleren Molgewicht 360 und mittleren Epoxydäquivalentgewicht 180 mit Füllstoffen, Verlaufmitteln und Teerproduktenzusatz hergestellt und die Viskosität verglichen :
EMI2.1
<tb>
<tb> Mischung <SEP> Epoxyd <SEP> Teerzusatz <SEP> Verlauf-Füllstoff <SEP> Viskosität
<tb> mittel <SEP> cP <SEP>
<tb> I <SEP> 28, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> 25 <SEP> Teile <SEP> 3 <SEP> Teile <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> etwa
<tb> Weichpech <SEP> KS <SEP> 500C <SEP> (Feinst- <SEP> 100000 <SEP>
<tb> mehl)
<tb> n <SEP> 28, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> 25 <SEP> Teile <SEP> 3 <SEP> Teile <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> etWa <SEP>
<tb> nach <SEP> Beispiel <SEP> 1, <SEP> (Feinst-12000
<tb> jedoch <SEP> ohne <SEP> Phenol- <SEP> mehl) <SEP>
<tb> zusatz <SEP> behandelter
<tb> Teer
<tb> m <SEP> 28,
<SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> 25 <SEP> Teile <SEP> 3 <SEP> Teile <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> etwa
<tb> nach <SEP> Beispiel <SEP> l <SEP> (Feinst-33 <SEP> 000 <SEP>
<tb> behandelter <SEP> Teer <SEP> mehl)
<tb> IV <SEP> 28, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> 25 <SEP> Teile <SEP> 3 <SEP> Teile <SEP> 35 <SEP> Teile <SEP> etwa
<tb> nach <SEP> Beispiel <SEP> 2 <SEP> (Feinst-20 <SEP> 000 <SEP>
<tb> behandelter <SEP> Teer <SEP> mehl)
<tb>
Um die Mischungen I, ni und IV auf die zur Verarbeitung notwendige Konsistenz von etwa 12 000 cP einzustellen, war ein Lösungsmittelgemisch-Zusatz (Ketone der Siedelage 120-180 C) nötig von
9 % für Mischung I 2, 2'%o für Mischung III
1, 5% für Mischung IV
Nach Verrühren der so eingestellten Vergleichsmuster mit je 8,
5 Teilen einer Hartermischung aus 1/3 reinem Teer und 2/3 aliphatischen Aminen ergaben sich folgende anwendungstechnische Daten :
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<tb>
<tb> Mischung <SEP> Schichtstärke <SEP> Erichsen-Tfg. <SEP> Erichsen-Tfg. <SEP> Dehnbarkeit <SEP> Gewichtsverlust
<tb> bei <SEP> einem <SEP> Auftrag <SEP> nach <SEP> 7 <SEP> Tagen <SEP> nach <SEP> weiteren <SEP> über <SEP> Rissen <SEP> nach <SEP> 5tägiger
<tb> <SEP> bei <SEP> 200C <SEP> 5 <SEP> Tagen <SEP> bei <SEP> in <SEP> Beton <SEP> von <SEP> Xylollagerung
<tb> 700C <SEP> bei <SEP> 20 C <SEP> in
<tb> mg/cm
<tb> Oberfläche
<tb> I <SEP> etwa <SEP> 100 <SEP> 7 <SEP> 2 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> mm <SEP> 9,5 <SEP> mg
<tb> n <SEP> etwa <SEP> 160 <SEP> 8 <SEP> 5 <SEP> 0,3 <SEP> mm <SEP> 5, <SEP> 5 <SEP> mg
<tb> III <SEP> etwa <SEP> 150 <SEP> 8 <SEP> 6 <SEP> 0,
<SEP> 2 <SEP> mm <SEP> 4, <SEP> 5 <SEP> mg
<tb> IV <SEP> etwa <SEP> 160 <SEP> 7 <SEP> 6 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> mm <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP> mg <SEP>
<tb>
Aus den beiden vorstehenden Übersichten ergibt sich klar, dass die erfindungsgemäss mit epoxydier- tem Teer hergestellten Mischungen II - IV praktisch lösungsmittelfrei verarbeitet werden können und dadurch höhere Schichtstärken ergeben und trotz der niedriger viskosen Teerkomponente wesentlich beständiger gegen länger anhaltende Einwirkung erhöhter Temperatur und aromatischer Lösungsmittel sind. Für den Fachmann ergibt sich hieraus allgemein die verbesserte Kälte- und Wärmebeständigkeit, erhöhte Lösungsmittelbeständigkeit und grössere wirtschaftliche Ergiebigkeit.
Selbstverständlich können analoge Effekte auch bei Verwendung anderer Epoxyde ähnlicher Viskosität oder bei Verwendung anderer Härtergemische, wie z. B. auf der Basis polymerer Säureamide, erzielt werden. Die vergleichsweise näher bezeichneten einzelnen Produkte bedeuten innerhalb ihrer Klasse keine Einschränkung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mit Aminen kalthärtenden Anstrichs- und Abdichtungsmitteln auf Basis mehrwertiger Epoxyde höherer Viskosität unter Zusatz von Teer, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 2 Grew.-% phenolische Bestandteile enthaltender Teer mit, bezogen auf phenolische Hydroxylgruppen, äquivalenten oder überschüssigen Mengen Epichlorhydrin oder dessen Derivaten umgesetzt wird und die Umsetzungsprodukte den Epoxyden im Gewichtsverhältnis von 1 : 3. bis 3 : 1 zugesetzt werden.