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Hüllkabine, insbesondere für Sessellifte
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hüllkabine, insbesondere für Sessellifte, die den Gehängesessel mindestens teilweise umfasst und die aus einem bezüglich des Sessels feststehenden Teil und einem vorzugsweise die Einstiegseite bildenden beweglichen Teil besteht.
Es ist ein bekannter Nachteil der Sessellifte, dass die beförderte Person allen Witterungsunbillen ausgesetzt ist. Dies ist umso bedenklicher, als Sessellifte von Wintersportlern stark benutzt werden, um rasch mehrere Abfahrten hintereinander durchführen zu können. Die von der Abfahrt mehr oder weniger körperlich angestrengten Personen kommen erhitzt zum Sessellift und sind bei der Auffahrt Niederschlägen, Wind und Kälte ausgesetzt, wodurch Erkrankungen hervorgerufen werden können. Man hat deshalb bei Kleinseilbahnen bei Bedarf Plachen zum Schutz der beförderten Personen herangezogen oder Verkleidungen in Form eigener kabinenartiger Umhüllungen vorgeschlagen.
Diese Hüllkabinen umgeben den Sessel oder Doppelsessel. Bei ununterbrochen betriebenen Einseilbahnen, bei welchen das Besteigen und Verlassen der Sessel während der Fahrt erfolgt, bildet die Frontzone der Hüllkabine ein schwer zu lösendes Problem weil das rasche Öffnen dieser Frontzonen in den Stationsbereichen einige Schwierigkeiten bereitet. Der bekannte Vorschlag, dieses Öffnen in der Weise zu ermöglichen, dass die ganze Vorderhälfte der als etwa lotrechter, zweiteiliger Zylinder ausgebildeten Hüllkabine um das lotrechte Tragrohr der Kabine nach rückwärts in den Bereich der koaxial angeordneten Rückenhälfte der Kabine gedreht wird, erfordert einen erheblichen konstruktiven Aufwand ; derartige Hüllkabinen sind daher kostspielig.
Die Erfindung schafft eine wesentlich einfachere und besonders kostensparende Lösung, indem erfindungsgemäss der bewegliche Teil als nach dem Selbstrollerprinzip aufrollbare Jalousie ausgebildet ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungbeispielen zu entnehmen, auf welche die Erfindung jedoch keinesfalls eingeschränkt sein soll. Hiebei ist Fig. 1 ein Schaubild, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 eine Vorderansicht der an einem Doppelsessel verwirklichten Erfindung. Fig. 4 zeigt in einer Seitenansicht und Fig. 5 in einer Vorderansicht eine Anwendungsmöglichkeitder Erfindung an einem Einzelsessel. Die Fig. 6 - 8 zeigen in Vordersicht, Seitensicht und Draufsicht ein weiteres Beispiel der Auslösevorrichtung für den Selbstroller. Fig. 9 stellt einen zugehörigen Schnitt vergrössert dar.
In der schaubildlichen Darstellung gemäss Fig. l, 2 und 3 ist als Liftsessel z. B. ein Doppelsessel 1 gewählt. Er ist mit dem Tragrohr 2 verbunden und über dieses am Seil 3 festgeklemmt. Über dem Sessel 1 befindet sich ein Dach 22. Seitenwände 31,32 und eine Rückwand 33 sind beim Ausführungsbeispiel dargestellt. Sie können aus leichtem insbesondere stoffartigem und vorteilhaft ganz oder teilweisedurchsichtigem Material bestehen. Vorne ist eine durchsichtige Plastikjalousie 5 vorgesehen, die bis zur hinteren Kabinenwand reicht und die teilweise aufgerissen dargestellt ist. Damit ist die Kabine völlig abgeschlossen.
Die Jalousie 5 weist einen Selbstrollermechanismus 4 auf. Seitlich sind für ihre Bewegung Führungsbahnen 21. angeordnet. Das Öffnen der Jalousie 5 am Ende der Fahrt kann von Hand aus erfolgen, u. zw. entweder durch den Fahrgast von innen oder durch den Bedienungsmann in der Station von aussen. Hiebei kann die Auslösung des Selbstrollermechanismus in üblicher Weise erfolgen. Beim Ausführungsbeispiel erfolgtdie Auslösung selbsttätig dadurch, dass eine am Ende der Jalousie 5 angeordne-
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te.. Spannstange 23, die über im Stationsbereich vorgesehene Fangstangen 28 gleitet, an Spannasen 27 kurzzeitigum so viel zurückgehalten wird, als notwendig ist, den Selbstrollermechanismus 4 auszulösen und dadurch die Jalousie 5 aufzurollen.
Die beiden Fangstange 28, die mit den Stutzen 25 im Boden befestigt sind, und die Leitbügel 29 an der Kabine la dienen zum Ausgleich der auftretenden Pendelbewegungen.
In Fig. 4 und Fig. 5 ist eine einsitzige Kabine la dargestellt. Die Jalousie 5 reicht bei diesem Ausführungsbeispiel nur bis zu den Knien des Fahrgastes, die Füsse befinden sich im Freien. Das Aufrollen der Jalousie 5 erfolgt dadurch, dass die Spannstange 23 an der Jalousie 5 unter den Fangstange 28 bis zu Abbiegungen 26 gleitet. Beim Weitergleiten der Spannstange 23 unter dem Spannbereich 24 wird der Selbstrollermechanismus 4 ausgelöst und die Jalousie 5 aufgerollt.
Gemäss der Ausbildung nach den Fig. 6 - 9 wird die Auslösung über eine an einem Mast befestigte Einrichtung bewerkstelligt. Das mittels des Tragrohres 2 die ein- oder zweisitzige Kabine la tragende Seil 3 ist über die Rolle des Auslegers 6 am Mast 7 geführt. Am Ausleger 6 befindet sich eine Zahnstange 19, diemitFangblechen 20 versehen ist, um die Pendelbewegungen der Kabine la auszugleichen.
Auf dem Oberteil der Kabine la sind in einem an der Seitenwand der Kabine la angebrachten Lagerblech 8 ein Spannzahnrad 18 sowie ein Kupplungszahnrad 13 mit einer Kupplung gelagert.
Beim Auftreffen des Spannzahnrades 18 auf der Zahnstange 19'löst das Kupplungszahnrad'13 den Selbstrollermechanismus 4 aus und die Jalousie 5 gleitet in den Führungsbahnen 21 zurück. Fig. 9 zeigt den Selbstrollermechanismus 4, der die bekannte-nicht dargestellte-Spannvorrichtung und Fe- der trägt ; seine Welle ist in dem Lagerblech 8 an der Kabine la gelagert. Auf der Welle sitzt der Kupplungsteil 9 mit der Führungshülse 10. Auf der Kupplungswelle 14, die in einem Lager 17 der Konsole 30 geführt ist, befindet sich der Kupplungsteil 12 und das Kupplungszahnrad 13. Am Kupplungszahnrad 13 sowie am Lager 17 befinden sich die Keilflächen 15 und 16, Die Kupplungsfeder 11 ist auf dem Kupplungsteil 12 befestigt und dient zur Lösung der Kupplung.
Fährt die Kabine la am Mast 7 mit dem Ausleger 6, der die Zahnstange 19 trägt, vorbei, dann wird das. Spanl1zahl1rad 18 durch die Zahnstange 19 gedreht. Dadurch wird das Kupplungzahnrad 13 in Bewegung gesetzt ; die Keilflächen 15 und 16 werden so verschoben, dass der Kupp- lungsteil 12 in den Kupplungsteil 9 eingreift und die Welle des Selbstrollers so weit gedreht wird, dass dessen Verriegelung gelöst wird. Die Jalousie 5 rollt sich auf.
Wenn die Erfindung im Vorstehenden auch an Beispielen beschrieben ist, die sich auf Sessellifte beziehen, so soll sie dennoch auf solche nicht beschränkt sein. Sie lässt sich mit angenähert gleichen Vorteilen auch auf andern Gebieten anwenden. Als derartige weitere Anwendungsbeispiele, seien Umhüllungen für Liegestühle, Kinderwagen od. dgl. herausgehoben.
In allen Fällen ermöglicht die Erfindung bei einfachster und kostensparender konstruktiver Ausbildung ein fast augenblickliches Öffnen und Schliessen der Umhüllung, u. zw. vor allem im Bereich ihrer Frontzone.
Der in den Fig. l, 2,4, 7 und 8 eingetragene Pfeil zeigt die Fahrtrichtung der Kabine an.
An Stelle der in den Figuren gezeigten durchsichtigen Plastikjalousie können selbstverständlich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, beispielsweise Lamellenjalousien aus durchsichtigem Werkstoff verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
EMI2.1
die aus einem bezüglich des Sessels feststehenden Teil und einem vorzugsweise die Einstiegsseite bildenden beweglichen Teil besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Teil als nach dem Selbstrollerprinzip aufrollbare Jalousie (5) ausgebildet ist.