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Verfahren zur Herstellung von Matrizen für die
Spiritvervielfältigung
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues und verbessertes photographisches Verfahren zur Herstellung von Matrizen für die Spiritvervielfältigung.
In de belgischen Patentschrift Nr. 596509 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Matrize zur Anwendung bei Spiritvervielfältigungsverfahren beschrieben, wobei eine aus Farbstoff bestehende oder einen solchen enthaltende Schicht gegen eine Gelatin-Silberhalogenid-Emulsionsschicht gepresst wird, in welcher ein entwickeltes photographisches Bild des zu vervielfältigenden Gegenstandes ausgebildet worden ist und die eine grössere Gelatinhärte in den Bereichen aufweist, in denen das Silberhalogenid zu Silber reduziert wurde, und wobei die genannten Schichten anschliessend unter gleichzeitiger Übertragung von Emulsion aus den übrigen'Bereichen der Silberhalogenidschicht auf die Farbstoffschicht getrennt werden.
Nach der Trennung der Schichten stellt sich heraus, dass die Farbschicht nur in den Bereichen von der Emulsion nicht überdeckt ist, die mit dem Silberbild in Kontakt waren und das Material, das diese selektiv überdeckte Farbschicht aufweist, kann als Vervielfältigungsmatrize verwendet werden. Bei der normalen Durchführung dieser Methode wird Farbstoff von der Farbschicht auf die Silberhalogenid-Emulsionsschicht in den Bereichen übertragen, wo das. Silberhalogenid zu einem Silberbild entwickelt wurde, so dass es nach Trennung der Schichten möglich ist, auch das Material, das die Silberhalogenid-Emulsionsschicht aufweist (im folgenden auch "das photographische Material" genannt) als Vervielfältigungsmatrize zu verwenden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Matrizen für die Spiritvervielfältigung, wobei in einer Silberhalogenidemulsionsschicht ein photographisches Bild der Vorlage z. B. durch eine gerbende Entwicklung erzeugt wird, so dass sie an den Stellen, an denen das Silberhalogenid zu Silber entwickelt wurde, eine. grössere Gelatinhärte zeigt als an den ändern Stellen, und ein Blatt mit einer farbstoffhaltigen Schicht gegen diese Silberhalogenid-Emulsionsschicht gepresst und dann dieses Blatt mit der farbstoffhaltigen Schicht von der Silberhalogenid-Emulsionsschicht getrennt wird, wobei an den Stellen, an denen das Silberhalogenid nicht zu Silber entwickelt wurde, Emulsion auf das Blatt mit der farbstoffhaltigen Schicht übertragen wird.
Sie besteht im Wesen darin, dass das Blatt mit der farbstoffhaltigen Schicht, auf der bildgemäss Emulsion übertragen wurde, gegen ein Empfangsblatt gepresst und darauffolgend dieses Empfangsblatt abgestreift wird, welches die Vervielfältigungsmatrize bildet.
Es ist jedoch auch möglich, das Material, das die übrigbleibenden Teile der Farbstoffschicht trägt, in der gleichen Weise als Vervielfältigungsmatrize zu verwenden wie das Material, das die selektiv überdeckte Farbstoffschicht nach dem Verfahren gemäss der belgischen Patentschrift Nr. 596509 aufweist.
Wie in der belgischen Patentschrift Nr. 596509 ausgeführt ist, muss die Farbschicht selbstverständlich eine solche Zusammensetzung aufweisen, dass der Farbstoff auf Druckpapier übertragen werden kann, wenn dieses mit der Matrize in Gegenwart einer geeigneten Flüssigkeit in Kontakt gebracht wird, d. h. einer Flüssigkeit, wie sie gewöhnlich bei der Spiritus-Vervielfältigung verwendet wird und die hauptsächlich aus einem oder mehreren aliphatischen Alkoholen besteht. Beispielsweise wurden gute Ergebnisse
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mit bestimmten handelsüblichen Farbstoffbogen erzielt, wie sie bei der Herstellung von Spiritus-Vervielfältigungsmatrizen durch mechanische Mittel (z. B. durch Maschinschreiben) verwendet werden. Sehr gute Ergebnisse wurden jedoch nicht mit allen solchen Farbstoffbogen erzielt.
Besondere Bogen, bei denen die Farbstoffschicht von einer wasserabstossenden Schutzschicht, wie z. B. einer Wachsschicht, überzogen ist, sollten nicht benutzt werden. Einige einfache Proben mit verschiedenen Farbstoffbogen können jedenfalls dazu dienen, die geeigneten herauszufinden. Es wurden gute Ergebnisse mit bestimmten Farbstoffbogen erzielt, die eine Farbschicht mit einer in Alkohol löslichen Farbe, z. B. Kristallviolett, und einem wachsartigen oder zähen, wasseranziehenden Bindemittel aufwiesen, wobei die Farbstoffschicht keine schützende Auflageschicht besass.
Als ein Beispiel für geeignete, im Handel erhältliche Farbstoffbogen wird auf ein hektographisches Kohlepapier verwiesen, das von Günther Wagner Pelican Werke, Hannover, mit der Bezeichnung "Pelican 991 U 25" erzeugt wird, und ein Kohlepapier zur Vervielfältigung mit Flüssigkeiten, das von der Standard Duplicating Machines Corporation in Everett. Mass., U. S. A., unter der Bezeichnung "Standard" verkauft wird.
Es ist nicht notwendig (wenn es auch vorgezogen wird), dass die bei einem Verfahren nach der Erfin- dung angewendete Farbstoffschicht ein Teil eines bogenförmigen Materials, z. B. eines mit Farbstoff überzogenen Papiers ist. Zum Beispiel kann eine geeignete Farbstoffschicht auf eine Platte oder ein anderessteifesTrägermaterial aufgebracht werden und die das Bild tragende Emulsionsschicht kann aufgewalzt oder auf andere Weise mit einer solchen Farbschicht in Kontakt gebracht werden.
Das photographische Material kann z. B. aus einer lichtempfindlichen, nicht oder praktisch nicht
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z. B. Papier aufgezogen wurde. Wenn erwünscht, kann photographisches Material in Rollenform verwendet werden, um eine grössere Anzahl von Bildern hintereinander oder gleichzeitig vor der Herstellung entsprechender Druckmatrizen aufzunehmen ; es ist auch möglich, als Farbstoffmaterial ein Material in Rollenform zu verwenden, so dass eine vollständige Serie latenter Bilder auf dem photographischen Material entwickelt werden kann und die Druckmatrizen in kontinuierlichem Arbeitsvorgang hergestellt werden können. Normalerweise ist jedoch die Verwendung des photographischen Materials und des Farbstoffmaterials in Form von Bogen in für die Aufzeichnung einzelner Bilder genügender Grösse bequemer.
Das photographische Material kann für den Kontakt mit der Farbstoffschicht vorbereitet werden, indem man das zu vervielfältigende Objekt auf die lichtempfindliche Schicht unter Anschluss einer gerbenden Entwicklung einwirken lässt.
Das hauptsächliche Anwendungsgebiet des erfindungsgemässen Verfahrens ist das Kopieren von Dokumenten. Die Vervielfältigungsmatrizen werden im allgemeinen von positiven Originalen oder negativen Kopien positiver Originale hergestellt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Herstellung von Matrizen zur Erzeugung positiver Vervielfältigungskopien beschränkt.
Zur Herstellung einer Druckmatrize, die positive, lesbare Kopien eines Originaltextes erzeugt, ist es notwendig, falls der Aufnehmerbogen als Druckmatrize verwendet werden soll, das lichtempfindliche Material in solcher Weise zu belichten, dass durch die Entwicklung ein seitenverkehrtes negatives Silberbild des Originals auf dieser lichtempfindlichen Schicht erzielt wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die lichtempfindliche Schicht vom Original unter Reflexion belichtet wird. Es sind jedoch für den Fachmann auf dem Gebiet der Wiedergabe von Dokumenten auch noch andere Methoden zugänglich, um ein seitenverkehrtes Silberbild zu erhalten. Wenn das Farbstoffmaterial als Druckmatrize verwendet werden soll, wird das photographische Material so belichtet, dass das entwickelte photographische Bild ein lesbares positives Bild darstellt.
Es wird jedoch betont, dass diese Regeln hauptsächlich dann zu beachten sind, wenn lesbare Objekte wiederzugeben sind. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Herstellung von Matrizen zur Wiedergabe lesbarer Objekte beschränkt und in gewissen Fällen, z. B. bei der Wiedergabe von Zeichnungen, ist es nicht immer notwendig, dass die Matrizenkopie bezüglich des Originals seitenverkehrt ist. Auch ist die Erfindung nicht auf die Herstellung von Matrizen zur Erzeugung positiver Vervielfältigungskopien beschränkt.
Im Zusammenhang mit dem Vorstehenden wird darauf hingewiesen, dass das "photographische Bild" ein positives Bild, ein negatives Bild, ein seitenverkehrtes Bild oder ein nicht seitenverkehrtes Bild bedeuten kann. Es wird auch betont, dass dieses Bild grösser oder kleiner oder auch von der gleichen Grösse sein kann, wie das zu vervielfältigende Objekt.
Die belichtete lichtempfindliche Emulsionsschicht kann einer gerbenden Entwicklung unterworfen werden, z. B. durch Anwendung einer Lösung eines gerbenden Entwicklungsmittels. Polyoxybenzole, insbesondere Brenzkatechin und Pyrogallol, in alkalischer Lösung werden hauptsächlich als gerbende Entwickler verwendet und diese Verbindungen sind sehr geeignet zur Entwicklung eines belichteten photo-
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graphischen Materials zur Anwendung beim erfindungsgemässen Verfahren. Verschiedene Alkalien sind geeignet ; Alkalikarbonate oder Alkalihydroxyde werden in der Praxis gewöhnlich verwendet. Es wird empfohlen, ein gelatinerweichendes Mittel (z. B.
Harnstoff) dem Entwicklungsbad und/oder der Silberhalogenid-Emulsion auf dem bei der Ausübung der Erfindung verwendeten photographischen Material zuzusetzen.
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B.Ammoniumverbindung, eine quaternäre Pyridinverbindung oder das eine oder andere der quaternären Salze organische Stickstoffbasen, wie sie in der Beschreibung der belgischen Patentschrift Nr. 580249 angegeben sind.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein photographisches Material verwendet, das einen gerbenden Entwickler, z. B. Pyrogallol oder Brenzkatechin oder eine der in der brit. Patentschrift Nr. 812673 vorgeschlagenen Verbindungen enthält, und die gerbende Entwicklung der belichteten Emulsionsschicht wird in einer alkalischen Lösung bewirkt, die selbst kein gerbendes Entwicklungsmittel enthält. Die alkalische Lösung kann einen Weichmacher für Gelatine (z. B. Harnstoff) enthalten, wie oben ausgeführt, und die Entwicklung kann bei erhöhter Temperatur vorgenommen werden. Eine günstige Entwicklungstemperatur für die Alkali und Harnstoff enthaltende Flüssigkeit liegt im Bereich von 28 bis 300C.
In der Flüssigkeit, in der die Entwicklung vor sich geht, wird vorzugsweise ein Alkalikarbonat als Alkali verwendet ; statt dessen oder zusätzlich kann eine andere alkalische Verbindung, wie z. B. Natriumphosphat, Triäthanolamin, Alkalihydroxyde, ein Bikarbonat usw. verwendet werden. DadieEntwicklerlösung von jeder gerbenden Entwicklersubstanz frei ist, wird eine nachteilige Veränderung der Entwicklerlösung durch Oxydation des Gerbemittels unter dem Einfluss des Luftsauerstoffes vollständig vermieden, auch wenn die Entwicklung bei'verhältnismässig hohen Temperaturen vorgenommen wird. Die Entwicklung kann demnach bei höheren Temperaturen durchgeführt werden, so dass die Entwicklungszeit verkürzt werden kann.
Wenn es auch möglich ist, eine Druckmatrize herzustellen, indem das belichtete photographische Material und das Farbstoffmaterial vor der Entwicklung zusammengebracht werden, so wurden doch keine Matrizen guter Qualität erzielt, wenn die beiden Materialien zusammen in das Entwicklerbad eingeführt wurden und anschliessend vor ihrer Trennung fest aneinandergepresst wurden, und es ist ratsam, die beiden Materialien erst nach der Behandlung des photographischen Materials im Entwicklerbad zusammenzubringen. Vorzugsweise wird das Zusammenpressen der Materialien bewirkt, wenn die photographischen Materialien den gerbenden Entwickler verlassen. Dies kann entweder mit Hilfe eines oder mehrerer Paare von Walzen oder mit Hilfe einer.
Walze oder von Walzen und eines nicht rotierenden, damit zusammenwirkenden Teiles oder solcher Teile erfolgen, die an der Austrittsstelle aus dem Entwickler angeordnet sind. Die Walze oder Walzen und/oder gegebenenfalls der nicht rotierende, damit zusammenwirkende Teil oder solche Teile können beheizt werden. Statt dessen oder zusätzlich können Einrichtungen zur Erhitzung des Entwicklers vorgesehen sein.
In der belgischen Patentschrift Nr. 5965'09 sind automatische und halbautomatische Methoden zur Herstellung der neuen Vervielfältigungsmatrizen beschrieben, wobei die Farbstoffschicht und die photo graphische Kopie zusammengepresst werden, wenn die Kopie aus dem gerbenden Entwicklungsbad herausgezogen wird.
Um die Entwicklungsflüssigkeit so lange wie möglich in gebrauchsfähigem Zustand zu erhalten, so dass die Entwicklung des lichtempfindlichen Materials ohne Störung vor sich gehen kann, kann der alkalischen Flüssigkeit ein Fällmittel far den basischen Farbstoff des hektographischen Farbbogens zugesetzt werden. Organische Fällmittel haben sich für, diesen Zweck als sehr nützlich erwiesen. Im allgemeinen sind Verbindungen geeignet, die ein verhältnismässig grosses Anion besitzen, wie z. B. die wasserlösli- chen Salze von Diaminostilbenderivaten (vgl. die niederländische Patentschrift Nr. 89134), Trichloressigsäure, Salizylsäure, Nitrophenol, Benzol- und Toluolsulfonsäuren usw.
Auch andere Stoffe können zur Lösung von Alkali und Harnstoff zugesetzt werden, z. B. quaternäre Stickstoffverbindungen, um die Entwicklung zu verstärken oder zu beschleunigen (z. B. die in der belgischen Patentschrift Nr. 580249 erwähnten Stoffe). Weiters können, wenn erwünscht, die Klebeeigenschaften des Gelatins durch die Anwendung hygroskopischer Substanzen, wie z. B. von Glyzerin, Glykolen, Polyglykolen, Kaliumkarbonaten, Anfeuchtungsmitteln usw. beeinflusst werden. Organische Lösungsmittel, die mit der alkalischen Flüssigkeit verträglich sind, können ebenfalls beigegeben werden, z. B.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Bogenmaterial mit einer nicht oder praktisch nicht gehärteten lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsion der Negativtype der Einwirkung eines zu reproduzierenden Originals unter Reflexion ausgesetzt. Nach Belichtung und Entwicklung in einem
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wird das photographische Material vom Farbbogen getrennt. Es entsteht ein Gelatin-Reliefbild, das den wenig oder nicht gegerbten Gelatinteilen der Emulsion entspricht und am Farbbogen haftet. Nach einigen Sekunden wird der Farbbogen gegen einen Bogen gewöhnlichen Papiers gepresst. Nach einigen Sekunden
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kehrtes Bild zeigt. Dieser Papierbogen kann als Vervielfältigungsmatrize auf einem Spiritus-Vervielfälti- ger verwendet werden.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein photographisches Material mit einer nicht oder praktisch nicht gehärteten lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsion der Negativ-Type, d. h. einer Emulsion, die nach Belichtung mit einem Text und Entwicklung ein Silberbild in. den belichteten Bereichen liefert, verwendet. Auf diese lichtempfindliche Schicht wird eine negative Mikrofilmaufzeichnung eines Textes oder einer Zeichnung projiziert, wobei darauf geachtet wird, dass das Negativ im Vergrösserungsapparat mit seiner Rückseite der Lichtquelle zugewendet ist, so dass bei Entwicklung des photographischen Materials ein positives, nicht seitenverkehrtes Bild des Originaltextes oder der Originalzeichnung erhalten wird.
Nach Entwicklung in einem gerbenden Entwickler wird das photographische Ma-
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haftenden Materialien werden eine Weile erhitzt, z. B. durch Anpressen der Rückseite des photographi- schen Materials gegen eine erhitzte Platte. Dann wird das photographische Material vom Farbbogen abgezogen und entfernt.
Das Farbmaterial kann nun als Matrize in einem Spiritus-Vervielfältiger verwendet werden, um positive Druckkopien des Originals zu liefern.
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nung eines Textes oder einer Zeichnung auf ein photographisches Material mit einer SilberhalogenidEmulsion der Direktpositiv-Type projiziert, wobei darauf geachtet wird, dass das Negativ im Vergrösserungsapparat mit seiner Bildseite gegen die Lichtquelle gewendet ist, so dass bei Entwicklung des photographischen Materials ein negatives Gegenstück, d. h. ein seitenverkehrtes negatives Bild des Originaltextes oder der Originalzeichnung erhalten wird. Nach Entwicklung in einem gerbenden Entwickler wird das photographische Material gegen ein Farbstoffmaterial, wie z.
B. einen oben beschriebenen Farbbogen, gepresst und anschliessend abgezogen ; das Farbstoffmaterial wird gegen einen Papierbogen gepresst, der abgezogen wird und in einem Spiritus-Vervielfältiger verwendet werden kann, um positive Druckkopien des Originals zu liefern.
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Methoden beschränkt. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass noch weitere Varianten möglich sind.
Die Erfindung wird nun an Hand von Beispielen erläutert, ohne sie darauf zu beschränken. In den Beispielen 1 und 4 sind die Bestandteile der Entwicklerlösung in der Reihenfolge angeführt, in welcher sie in der Praxis zur Herstellung der fraglichen Lösungen verwendet werden.
Beispiel l : Zu einer kontrastreichen Halogensilberemulsion, die nach bildgemässer Belichtung und Entwicklung ein Negativ ergibt, werden je kg Emulsion 40 g Harnstoff hinzugefügt. Das erhaltene lichtempfindliche Papier wird reflektographisch zu einer positiven Vorlage belichtet, und dann 35 sec bei 200C in einem gerbenden Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 800 <SEP> cm8
<tb> Harnstoff <SEP> 60 <SEP> g <SEP>
<tb> Natriumcarbonat <SEP> (wasserfrei) <SEP> 30 <SEP> g <SEP>
<tb> Brenzkatechin <SEP> 6 <SEP> g <SEP>
<tb> Kaliumsalz <SEP> von <SEP> Ascorbinsäureborat <SEP> 2 <SEP> g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> 1000 <SEP> cm
<tb>
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negatives seitenverkehrtes Bild der Vorlage.
Die aus gehärteten und ungehärteten Teilen bestehende Emulsionsschicht wird dann auf ein Farbstoffblatt oder Kohlepapier gepresst wie sie im allgemeinen zur Her-
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schrift, Verwendung finden und deren Farbstoffschicht nicht mit einem Schutzüberzug versehen ist. Beide Materialien werden zwischen zwei Gummiwalzen gequetscht und dann eine Zeitlang mit der Rückseite des photographischen Materials auf eine bei S5 - 400C erwärmte Platte gepresst. Das photographische Material wird anschliessend abgestreift und weggeworfen. Nach 5 - 60'sec wird das Farbstoffblatt auf einen Bogen gewöhnliches Papier gepresst. Nach 1 min wird der Papierbogen vom Farbstoffblatt abgestreift.
Dieser Papierbogen trägt nun ein farbstoffhaltiges positives aber seitenverkehrtes Bild der Vorlage, das als
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chen Spiritver vielfältiger, verwendet werden kann.
Beispiel 2: Ein photographisches Material derselben Zusammensetzung wie dasjenige von Beispiel 1, wird reflektographisch zu einer zu kopierenden Vorlage belichtet und 20 sec bei 280C in der Entwicklerlösung von Beispiel 1 entwickelt. Das entwickelte photographische Material wird dann ohne Erwärmung auf ein wie im Beispiel 1 beschriebenes hektographisches Farbstoffblatt gepresst. Nach 5 -10 sec wird dieses Blatt abgestreift und das Farbstoffblatt wird dann wie in Beispiel 1 auf einen Bogen gewöhnliches Papier gepresst. Dieser Papierbogen wird dann vom Farbstoffblatt abgestreift und kann in derselben Weise wie der Papierbogen von Beispiel 1 als Vervielfältigungsmatrize verwendet werden.
Beispiel 3 : Auf einen Papierstreifen aus einer Papierqualität von 135 g/mwird einesehr kontrastreiche Halogensilberemulsion gegossen, die nach bildgemässer Belichtung und Entwicklung ein Negativ liefert. Vor dem Vergiessen werden je l Emulsion folgende Produkte zugesetzt :
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<tb>
<tb> Harnstoff <SEP> 50 <SEP> g
<tb> Brenzkatechin <SEP> 25 <SEP> g
<tb> Kaliummetabisulfit <SEP> 2 <SEP> g <SEP>
<tb>
'Nach Erstarren und Trocknen wird dieses lichtempfindliche Material reflektographisch belichtet und 30 sec lang bei 220C in einer Lösung folgender Zusammensetzung entwickelt :
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<tb>
<tb> wasserfreies <SEP> Natriumcarbonat <SEP> 30 <SEP> g
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> 1000 <SEP> crc <SEP> ? <SEP>
<tb>
Die weitere Verarbeitung verläuft wie in Beispiel 1.
Das abgestreifte Farbstoffblatt wird auf einen Bogen gewöhnliches Papier gepresst, worauf dieser Papierbogen abgestreift wird und in gleicher Weise wie der Papierbogen vom Beispiel 1 als Vervielfältigungsmatrize verwendet werden kann.
Beispiel 4 : Ein photographisches Material derselben Zusammensetzung wie dasjenige des Beispiels 1 wird reflektographisch zu einer Vorlage belichtet und 20 sec lang bei 220C in der folgenden Lösung entwickelt :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 800 <SEP> cm3
<tb> Harnstoff <SEP> 90 <SEP> g
<tb> wasserfreies <SEP> Natriumcarbonat <SEP> 30 <SEP> g
<tb> Brenzkatechin <SEP> 6 <SEP> g
<tb> Kaliumsalz <SEP> von <SEP> Ascorbinsäureborat <SEP> 2 <SEP> g <SEP>
<tb> p-Nitrobenzylpyridiniumchlorid <SEP> l <SEP> g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> 1000 <SEP> en <SEP> ? <SEP>
<tb>
Nach Entwicklung wird das photographische Material wie im Beispiel 1 20 sec lang auf ein hektographisches Kohlepapier gepresst. Dann wird das Kohlepapier abgestreift und auf einen Bogen gewöhnliches Papier gepresst.
Letzteres wird dann vom Kohlepapier abgestreift und kann als Vervielfältigungsmatrize mittels Spiritvervielfältigung zur Herstellung Zehner von Abdrucken verwendet werden.
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