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Picker für Webstühle
Die für Webstühle verwendeten Picker bestehen üblicherweise aus Rohhaut, Braunleder oder Gummigeweben. Es wurde auch bereits vorgeschlagen. Picker aus Kunststoffen auszubilden. Hiebei haben sich Polyamide, Polyester, Polyurethane und Polyvinylchlorid sowie auch Hochdruck- und Niederdruck-Poly- äthylen mit niedrigen Molekulargewichten von etwa 250 000 bis 500 000 als wenig geeignet erwiesen. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, hochmolekulares Niederdruck-Polyäthylen zu verwenden. Dieses weist wohl die für einen Picker erforderliche Schlagfestigkeit auf, jedoch besteht wieder der Nachteil, dass dieses hochmolekulare Niederdruck-Polyäthylen an den durch Reibung beanspruchten Stellen einem starken Verschleiss unterworfen ist.
Vorschlagsgemäss wurden daher solche Picker mit in die Spindelbohrung eingepressten oder in diese eingeschraubten Büchsen aus Polyamid, Hartgewebe od. dgl., allenfalls unter Einbringung von Trockenschmiermittel, wie Graphit oder Molybdändisulfid, versehen. Nach einem andern Vorschlag wurde der Pickersubstanz im Spindelbereich Metallpulver, Graphit oder auch Glasfasern beigemengt.
Mit diesen Vorschlägen konnte aber nur ein teilweiser Erfolg erreicht werden, da bei OberschlagPickern in der Fussführung und bei Doppel-Pickern oder Tuch-Pickern in der Ladenführung und an der Einschlagstelle der Schützen beträchtliche Abnützungen durch Reibung entstanden, die zu einem vorzeitigen Verschleiss des Pickers führten. Es wurde bereits versucht, diese auf Reibung beanspruchten Stellen durch eingesetzte Teile, wie Bolzen oder nietenförmige Körper aus gegen Reibung widerstandsfähigen Materialien, z. B. Polyamiden oder Polyurethanen, zu schützen. Diese Teile haben sich aber stets durch die Schlagbeanspruchung gelockert.
Es wurde auch der Versuch gemacht, mit auf die Oberfläche aufgebrachten Schmiermitteln, wie Öl, Seife oder Trockenschmiermitteln, die Reibung zu vermindern, jedoch hat dies wieder den Nachteil, dass durch Verspritzen des Schmiermittels die Ware beeinträchtigt wurde und es bestand auch die Gefahr, dass das Schmiermittel nicht rechtzeitig erneuert wurde.
Die Erfindung bezieht sich nun auf einen Picker aus Polyäthylen mit einem Molekulargewicht von
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Trockenschmiermittel, wie bekannt. Molybdänsulfid oder Molybdändisulfid verwendet wird und in der gesamten Pickersubstanz verteilt, ist. Das im Kunststoff fein verteilte Molybdänsulfid bzw. Molybdändisulfid od. dgl. ergibt eine sehr dauerhafte Schmierwirkung, so dass der Kunststoff als Material für den Picker verwendet werden kann, ohne dass ein vorzeitiger Verschleiss infolge Reibung zu befürchten ist. Es werden damit eingesetzte Teile, welche einerseits einen Mehraufwand bei der Herstellung des Pickers verursachen und anderseits sich aus ihrem Verband mit dem Material des Pickers lockern können, überflüssig. Durch den Gehalt an Molybdänsulfid bzw.
Molybdändisulfid wird gleichzeitig auch einer elektrischen Aufladung durch die entstehende Reibungselektrizität entgegengewirkt. Dies bedeutet in der Weberei einen wesentlichen Vorteil, da insbesondere bei Kunststoffgeweben die elektrische Aufladung Verwirrungen der Fäden zur Folge hat, welche sich im Webpxozess nachteilig auswirken.
Die bekannten Kunststoffpicker haben den Nachteil, dass der Schlag sehr hart klingt. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch den Zusatz von Molybdänsulfid oder Molybdändisulfid zum Kunststoff auch der harte Klang des Schlages gedämpft werden kann. Es wird dadurch ein bestimmter Frequenzbereich der Schallschwingungen unterdrückt, was den Vorteil hat, dass die Nerven des Bedienungspersonals geschont werden. Durch den Zusatz des Trockenschmiermittels werden die Schallschwingungen des Schlaggeräusches auf einen Frequenzbereich beschränkt, welcher nicht mehr störend wirkt.
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Gemäss einer Weiterentwicklung der Erfindung kann aber auch der Gehalt an Trockenschmiermittel an den einer Reibungsbeanspruchung ausgesetzten Stellen grösser sein als an andern weniger beanspruchten Stellen.
Eine solche Ausbildung des erfindungsgemässen Pickers erhöht naturgemäss die Schmierwirkunganden beanspruchten Stellen und damit die Lebensdauer des Pickers.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Picker für Webstühle, bestehend aus Polyäthylen mit einem Molekulargewicht von über 500 000 und einem Trockenschmiermittel, dadurch gekennzeichnet, dass als Trockenschmiermittel, wie bekannt. Molybdänsulfid oder Molybdändisulfid verwendet wird und dieses in der gesamten Pickersubstanz verteilt ist.