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Verfahren zur Herstellung von neuen, von sauren, wasserlöslichmachenden Gruppen freien Disazofarbstoffen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen, von sauren, wasserlöslichmachenden Gruppen freien Disazofarbstoffen der allgemeinen Formel 1 : (1) A-N=N-B-N=N-D, worin A und B Benzolreste, von denen A gegebenenfalls vor allem bis zu zwei Substituenten, insbesondere Halogenatome, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen, tragen kann und B in o-Stellung zur mit D verbindenden Azobrücke eine Nitrogruppe trägt und gegebenenfalls durch eine Alkyl- oder Alkoxygruppe substituiert sein kann und D den Rest einer mindestens eine enolisierbare Ketogruppe enthaltenden, kupplungsfähigen Verbindung,'wie z. B. aus der Gruppe der Acetessigsäurearylamide, Pyrazolone, Hydroxychinolone bzw.
Dihydro-dihydroxy-benzole bedeuten.
Zu den neuen Verbindungen gelangt man, wenn man einen diazotierten, von sauren, wasserlöslich- machenden Gruppen freien Aminoazofarbstoff der allgemeinen Formel 2 : (2) A-N=N-B-NH worin A und B obgenannte Bedeutung haben, mit einer entsprechenden, mindestens eine enolisierbare Ketogruppe enthaltenden Verbindung kuppelt.
Als Diazokomponenten kommen insbesondere diazotierte Aminoazoverbindungen der allgemeinen Formel 3 :
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worin X und Y Wasserstoff- oder Halogenatome oder niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen und Zein Wasserstoffatom oder niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen bedeuten, in Frage.
Die Aminoazofarbstoffe der Formel (3) können in an sich bekannter Weise, z. B. durch Kondensation eines Amins der allgemeinen Formel
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worin Z die oben genannte Bedeutung hat, mit einer Nitrosoverbindung der allgemeinen Formel
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worin X und Y die oben genannten Bedeutungen haben, und anschliessenden Austausch des im erhaltenen Kondensationsprodukt in o-Stellung zur Nitrogruppe stehenden Halogens gegen eine Aminogruppe durch Umsetzung mit Ammoniak hergestellt werden.
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:Als Kupplungskomponenten, die mindestens eine enolisierbare Ketogruppe enthalten, kommen für die erfindungsgemässe Umsetzung insbesondere aliphatische, heterocyclische und hydroaromatische Verbindungen in Frage.
Unter diesen sind speziell folgende Verbindungen zu erwähnen :
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Acetessigsäure-2'-, -3'- oder -4'-chloranilid, Acetessigsäure-2'-nitranilid,
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-2'-carboxyalkyl-anilid,AcetessigsÅaure-o- oder -p-anisidid, Acetessigsäure-3'-trifluormethyl-anilid, Pyrazolone, speziell 3-Methyl-pyrazolon-5, N-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5,
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Hydroxychinolone, speziell
N-Methyl-4-hydroxy-chinolon-2, N -n-Butyl-4-hydroxy-chinolon-2,
Dihydro-dihydroxy-benzole, speziell Dihydroresorzin,
5, 5-Dimethyl-cyclohexandion-1, 3.
Die Diazotierung der Verbindungen der Formeln (2) bzw. (3) kann nach den üblichen, an sich bekannten Methoden vorgenommen werden, z. B. mit Hilfe von Salzsäure und Natriumnitrit. Die so erhältlichen Diazomonoazoverbindungen werden verfahrensgemäss in alkalischem Medium mit den genannten Kupplungskomponenten gekuppelt. Werden Pyrazolone als Kupplungskomponenten verwendet, kann auch in neutralem oder schwach essigsaurem Medium gekuppelt werden.
Die neuen Farbstoffe eignen sich ausgezeichnet, insbesondere nach Überführung in eine feinverteilte Form, z. B. durch Vermahlen, Verpasten, Umfällen usw. zum Färben und Bedrucken von Polyester-Fasermaterial, insbesondere Polyäthylen-terephthalat. Man erhält darauf nach den üblichen Färbeverfahren, z. B. aus einer Färbeflotte, die eine feine Dispersion des Farbstoffes und zweckmässig ein Dispergier-
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mittel enthält, bei Temperaturen nahe bei IOOOC, gegebenenfalls unter Zugabe eines Quellmittels, oder bei Temperaturen über 1000C unter Anwendung von Überdruck reine kräftige Färbungen in gelben bis orangeroten Tönen, die sich durch hervorragende Licht- und Sublimationsechtheit auszeichnen.
Die neuen Farbstoffe besitzen ausserdem den Vorzug, im Färbebad anwesende Wolle nur wenig anzufärben. Sie sind daher gut geeignet zum Färben von Polyester-Wolle-Mischgeweben.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffe eignen sich auch zum Färben nach dem sogenannten Thermosol-Verfahren, wonach das zu färbende Gewebe mit einer wässerigen Dispersion des Farbstoffes, welche zweckmässig 1-50qu Harnstoff und ein Verdickungsmittel, insbesondere Natriumalginat, enthält, vorzugsweise bei Temperaturen von höchstens 600C imprägniert und wie üblich abgequetscht wird.
Zweckmässig quetscht man so ab, dass die imprägnierte Ware 50-100% ihres Ausgangsgewichtes an Färbeflüssigkeit zurückhält. Zur Fixierung des Farbstoffes wird das so imprägnierte Gewebe, zweckmässig nach vorheriger Trocknung, z. B. in einem warmen Luftstrom, auf Temperaturen von über 100 C, beispielsweise zwischen 180 und 210 C, erhitzt.
Von besonderem Interesse ist das eben erwähnte Thermosol-Verfahren zum Färben von Mischgeweben aus Polyesterfasern und Cellulosefasern, insbesondere Baumwolle. In diesem Falle enthälf die Klotzflüssigkeit neben dem erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoff noch zum Färben von Baumwolle geeignete Farbstoffe, beispielsweise Küpenfarbstoffe. Bei Verwendung letzterer ist eine Behandlung des foulardierten Gewebes nach der Hitzebehandlung mit einer wässerig-alkalischen Lösung eines in der Küpenfärberei üblichen Reduktionsmittels nötig.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
-Beispiel 1 : 24, 2 Teile 3-Nitro-4-amino-1, 1'-azobenzol werden diazotiert. Die Diazoverbindungen vereinigt man bei 5 - 100 mit einer Lösung von 9, 8 Teilen 3-Methyl-pyrazolon- (5) in 100 Teilen Wasser, 5 Teilen SOoiger Natriumhydroxydlösung und 20 Teilen Natriumcarbonat. Dabei tritt sofortige Kupplung zum Disazofarbstoff ein. Der vollständig ausgefallene Farbstoff wird abfiltriert, mit Wasser bis zur neutralen Reaktion gewaschen und getrocknet.
Der neue wasserunlösliche Farbstoff der Formel
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ist ein oranges Pulver, das in feiner Verteilung die Polyesterfasern in leuchtend gelben Tönen anfärbt.
Diese Färbungen sind sehr gut licht-und sublimierecht. Diegegebenenfalls derPolyesterfaser beigemischte Wolle wird nur wenig angefärbt.
Färbungen mit denselben guten Eigenschaften erhält man, wenn man Farbstoffe verwendet, die an Stelle von 3-Methyl-pyrazolon- (5) als Kupplungskomponenten N-n-Hexyl-3-methyl-pyrazolon- (5) oder N-Phenyl-3-methyl-pyrazolon- (5) enthalten.
Zu Farbstoffen mit denselben guten Eigenschaften gelangt man, wenn man an Stelle von 3-Nitro- - 4-amino-1, l'-azobenzol als Diazotierungskomponente 3-Nitro-4-amino-2'- oder -4'-methyl-1, l'-azobenzol verwendet.
Beispiel 2 : Man vereinigt die Diazoverbindung von 24, 2 Teilen 3-Nitro-4-amino-1, l'-azoben- zol bei 5 - 100 mit einer Lösung von 17, 7 Teilen Acetessigsäureanilid in 150 Teilen Wasser, 5 Teilen 3 exiger Natriumhydroxydlösung und 20 Teilen Natriumcarbonat. Die Kupplung erfolgt augenblicklich, und der gebildete Disazofarbstoff fällt vollständig aus. Er wird abfiltriert und mit Wasser bis zur neutralen Reaktion gewaschen und getrocknet.
Der neue wasserunlösliche Farbstoff der Formel
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ist ein oranges Pulver, das in feiner Verteilung die Polyesterfasern in leuchtend gelben Tönen anfärbt.
Diese Färbungen besitzen eine sehr gute Licht- und Sublimierechtheit. Die gegebenenfalls der Polyesterfaser beigemischte Wolle wird nur wenig angefärbt.
Zu Farbstoffen mit denselben guten Eigenschaften gelangt man auch, wenn man an Stelle von Acetessigsäureanilid Acetessigsäure-o-, -m- oder -p-toluidid als Kupplungskomponente verwendet.
Ebenso wertvolle Farbstoffe entstehen, wenn man an Stelle von 3-Nitro-4-amino-1, l'-azobenzol als
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5 Teilen 300/oiger Natriumhydroxydlösung und 20 Teilen Natriumcarbonat. Die Kupplung erfolgt sofort, und der gebildete Disazofarbstoff fällt vollständig aus. Er wird abfiltriert, mit Wasser bis zur neutralen Reaktion gewaschen und getrocknet.
Der neue wasserunlösliche Farbstoff der Formel
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ist ein oranges Pulver, das in feiner Verteilung die Polyesterfasern in leuchtend gelben Tönen anfärbt.
Diese Färbungen besitzen eine sehr gute Licht-und Sublimierechtheit. Die gegebenenfalls der Polyesterfaser beigemischte Wolle wird nur sehr wenig angefärbt.
Verwendet man an Stelle von Acetessigsäure-2'-chloranilid Acetessigsäure-3'-oder-4'-chloranilid, so gelangt man zu Farbstoffen mit denselben guten Eigenschaften.
Beispiel 4 : Zu einer Lösung von 20,7 Teilen Acetessigsäure-p-anisidid in 200 Teilen Wasser, 5 Teilen SÛiger Natriumhydroxydiosung und 20 Teilen Natriumcarbonat fügt man bei 5-10 die Diazoverbindung von 24,2 Teilen 3-Nitro-4-amino-1,1'-azobenzol zu. Nachdem die Kupplung beendet ist, wird der Disazofarbstoff abgetrennt, mit Wasser bis zur neutralen Reaktion gewaschen und getrocknet.
Der neue wasserunlösliche Farbstoff der Formel
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ist ein oranges Pulver, das in feiner Verteilung die Polyesterfasern in rotstichig gelben Tönen anfärbt. Diese Färbungen besitzen eine sehr gute Licht- und Sublimierechtheit. Gegebenenfalls der Polyesterfaser beigemischte Wolle wird nur wenig angefärbt.
Zu Farbstoffen mit denselben guten Eigenschaften gelangt man, wenn man an Stelle von Acetessig- saure-p-anisidîd die folgenden Kupplungskomponenten verwendet : Acetessigsaure-o-anîsidid,
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S'-dimethoxyanilid,Beispiel 5: Man vereinigt die Diazoverbindung von 24,2 Teilen 3-Nitro-4-amino-1,1'-azobenzol bei 5 - 100 mit einer Lösung von 17, 5 Teilen N-Methyl-4-hydroxy-chinolon-2 in 200 Teilen Wasser, 5 Teilen roziger Natriumhydroxydlösung und 20 Teilen Natriumcarbonat. Nach beendeter Kupplung wird der vollständig ausgefallene Disazofarbstoff abgetrennt und mit Wasser neutral gewaschen.
Der neue wasserunlösliche Farbstoff der Formel
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ist ein oranges Pulver, das in feiner Verteilung die Polyesterfasern in schönen rotstichig-gelben Tönen anfärbt. Diese Färbungen besitzen eine sehr gute Licht- und Sublimierechtheit, und beigemischte Wolle wird nur sehr wenig angefärbt.
Zu Farbstoffen mit denselben guten Eigenschaften gelangt man, wenn an Stelle von N-Methyl-4-hy- droxychinolon-2 als Kupplungskomponente N-Butyl-4-hydroxychinolon-2 oder 5, 5-Dimethyl-cyclohexandion-1,3 (Dimedon) verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von neuen, von sauren, wasserlöslichmachenden Gruppen freien Dis- azofarbstoifèn der allgemeinen Formel 1 : (1) A-N=N-B-N=N-D worin A und B Benzolreste, von denen A gegebenenfalls vor allem bis zu zwei Substituenten, insbesondere Halogenatome, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen tragen kann und B in o-Stellung zur mit D verbindenden Azobrücke eine Nitrogruppe trägt und gegebenenfalls durch eine Alkyl- oder Alkoxygruppe substituiert sein kann und D den Rest einer mindestens eine enolisierbare Ketogruppe enthaltenden, kupplungsfähigen Verbindung, wie z. B. aus der Gruppe der Acetessigsäurearylamide, Pyrazolone, Hydroxy- chinolone bzw.
Dihydro-dihydroxybenzole bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Aminoazoverbindung der Formel 2 : (2) A-N=N-B-NH worin A und B obgenannte Bedeutung haben, diazotiert und mit einer entsprechenden, mindestens eine enolisierbare Ketogruppe enthaltenden Verbindung kuppelt.