AT239787B - Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen

Info

Publication number
AT239787B
AT239787B AT627160A AT627160A AT239787B AT 239787 B AT239787 B AT 239787B AT 627160 A AT627160 A AT 627160A AT 627160 A AT627160 A AT 627160A AT 239787 B AT239787 B AT 239787B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
formaldehyde
dihydro
reaction
acid chloride
benzothiadiazines
Prior art date
Application number
AT627160A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Hans Voigt Chem Pharm Fabrik D
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hans Voigt Chem Pharm Fabrik D filed Critical Hans Voigt Chem Pharm Fabrik D
Application granted granted Critical
Publication of AT239787B publication Critical patent/AT239787B/de

Links

Landscapes

  • Nitrogen- Or Sulfur-Containing Heterocyclic Ring Compounds With Rings Of Six Or More Members (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Nitrogen And Oxygen As The Only Ring Hetero Atoms (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen und ist dadurch gekennzeichnet, dass geeignete   o-Anilinsulfonsäurechloride   der allgemeinen Formel : 
 EMI1.1 
 in der R für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, und Rl für ein Wasserstoffatom oder die Sulfochloridgruppe   (-SO Cl) sieht,   in Gegenwart von Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Substanzen unmittelbar, vorzugsweise in wässerigem Medium, mit Ammoniak umgesetzt werden. 



   Die Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen ist bereits wiederholt beschrieben worden. Dihydro-   - benzothiadiazinesinddemnachdurchKondensation geeigneter o-Sulfanilamide mitAldehyden, wie Form-    aldehyd oder geeigneten Formaldehyd abspaltenden Additionsverbindungen zugänglich. Auch die Reduktion von   7-Sulfamyl-l, 2, 4-benzothiadiazin mit Alkaliborhydriden oder elektrolytisch   führt zu Dihydro-benzo-   thiadiazinen. Gemäss   einem weiteren Vorschlag können Benzothiadiazin-1, l-dioxyde dadurch hergestellt werden, dass man ein Aminobenzoldisulfonylchlorid mit einem Carbonsäurechlorid oder-anhydrid umsetzt, das erhaltene N-Acyl-Derivat mit Ammoniak behandelt und die gebildete N-Acyldisulfamyl-Verbindung zur Cyclisierung auf etwa 150 - 2500C erhitzt. 



   -Charakteristisch für die bekannten Verfahren der Kondensation von o-Sulfanilamiden mit Aldehyden bzw. speziell Formaldehyd ist also, dass die für die Kondensation verantwortliche Anilin-SulfonamidGruppierung vorgebildet ist. 



   Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, dass die Bildung von Dihydro-benzothiadiazinen auch von geeigneten o-Anilinsulfochloriden ausgehend gelingt, wenn diese in Gegenwart von Formaldehyd oder geeigneten Formaldehyd abspaltenden Additions-Verbindungen unmittelbar mit Ammoniak kondensiert werden. So bildet sich aus   5-Chlor-)'anilin]-2, 4-disulfonsäurechlorid   glatt und in 60- bis   zuigen   Ausbeuten das 6-Chlor-7-sulfamyl-3, 4-dihydro-l, 2, 4-benzothiadiazin-l, 1-dioxyd : 
 EMI1.2 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Die Bildung von   Dihydro-benzothiadiazinen,   ausgehend von   o-Anilinsulfonsäurechloriden,   verläuft sehr leicht. Es kann wässerige, verdünnte oder   20- bis 300/0ige Ammoniaklösung   verwendet werden. 



   Der Formaldehyd kann auch im Überschuss vorliegen ; er kann dem Reaktionsgut sofort,   d. h.   also noch vor dem Zusatz des   o-Anilinsulfonsäurechlorids   beigefügt werden oder erst nachher. In dieser Hinsichtobliegt das erfindungsgemässe Verfahren keiner Beschränkung. Das gebildete 6-Chlor-7-sulfamyl-   - 3, 4-dihydro-1,   2,   4-benzothiadiazin-1,   1-dioxyd fällt während der Reaktion in kristalliner Form aus. Das bei der beispielsweise genannten Umsetzung   verwendete 5-Chlor- [anilin]-2, 4-disulfonsäurechlorid   kann nutschenfeucht sein und auch im Rohzustand vorliegen ; es bedarf keiner weiteren Reinigung. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren ist überraschend und war nach dem Stande der Technik nicht vorherzusehen. So wird in der Literatur für die Umsetzung von 5-Chlor-2,4-disulfamyl-anilin mit Formaldehyd ein Mol-Verhältnis von   1 : 1   gefordert und die Umsetzung in organischen Lösungsmitteln verlangt, da höhere Mengen an Aldehyd die Ausbeuten infolge einer Reaktion mit der Sulfamylgruppe in 4-Stellung vermindern. Weiterhin vermögen sich bei der oben genannten Reaktion polymere Kondensationsprodukte zu bilden. Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet dagegen die Anwendung eines Überschusses von Formaldehyd. 



   Um welchen Reaktionsmechanismus es sich bei dem erfindungsgemässen Verfahren handelt, soll hier nicht erörtert werden. Nach dem experimentellen Befunden scheint es sich nicht um ein ähnliches Reaktionsschema oder eine ähnliche Reaktionsfolge wie bei der Reaktion von 5-Chlor-2, 4-disulfamylanilin und Formalin zu handeln. Es ist bereits vorgeschlagen worden, diese Umsetzung in Wasser durchzuführen (österr. Patentschrift Nr. 230890). Wird aber nach diesem Verfahren im wässerigen Medium das Molverhältnis von o-Sulfonamidanilin und Formaldehyd verschoben, so dass ein Molverhältnis 1 : 2 resultiert, so erhält man praktisch kein Dihydro-benzothiadiazin, sondern polymere, klebrige, farblose Harze.

   Würde sich also die Umsetzung nach dem neuen Verfahren in ähnlichem Sinne abspielen, so würde bei einem Überschuss von Formaldehyd nur die Bildung polymerer Harze gefördert werden. Das ist nun überraschenderweise nicht der Fall. Das erfindungsgemässe Verfahren zeigt also einen nicht erwarteten Verlauf der Reaktionsfolge zu einem einheitlichen Produkt. 



   Die technischen und wirtschaftlichen Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens liegen auf der Hand. 



  Das neue Verfahren gestattet es. die Kondensation von o-Anilinsulfonsäurechloriden mit Ammoniak in Gegenwart von Formaldehyd unmittelbar in einer einzigen Stufe durchzuführen. Die erhaltenen Verbindungen sollen als Heilmittel bzw. Zwischenstufe bei der Herstellung von Heilmitteln verwendet werden. 
 EMI2.1 
 l :gen. Daraufhin wird die Temperatur bis zum Sieden gesteigert und 20 - 30 min weiter erhitzt. Das gebildete   6-Chlor-7-sulfamyl-3,   4-dihydro-l, 2, 4-benzothiadiazin-l, 1-dioxyd fällt in körnigen, braun gefärbten derben Kristallen aus, die nach dem Erkalten abgesaugt und mit Wasser gewaschen werden. Aus heissem Wasser unter Anwendung von Tierkohle zur Entfärbung der braunen Lösung wird umkristallisiert ; die Ausbeute beträgt zirka 4,   4 - 4,   8 g, d. s. 75-80% der   Theorie ; Smp. : 268/270 C.   



   Beispiel 2 : 20 g frisch bereitetes und nutschenfeuchtes   5-Chlor-[anilin]-2, 4-disulfonsäurechlorid   werden in 50 ml konz. Ammoniaklösung bei   30 - 400C eingetragen ;   es wird 10 - 15 min auf   600C   erhitzt und hierauf werden 2,   5 - 3   ml der   37% gen   wässerigen Formalinlösung zugefügt. Es wird noch 30 - 40 min zum Sieden erhitzt und wie in Beispiel 1 aufgearbeitet. Die Ausbeute an 6-Chlor-7-sulfamyl-3,   4-dihy-   dro-l, 2, 4-benzothiadiazin-1, 1-dioxyd beträgt zirka   75-80% der   Theorie. 



     Beispiel 3 : 6, 4   g 5-Chlor-[anilin]-2,4-disulfonsäurechlorid vom Smp. 130 - 132 C werden bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren in ein Gemisch von 15 bis 17 ml   28% tiger   wässeriger Ammoniaklösung und   2 - 3   ml   37% figer   Formalinlösung eingetragen. Daraufhin wird die Mischung 1 h unter Rückfluss erhitzt und abkühlen gelassen. Das 6-Chlor-7-sulfamyl-3, 4-dihydro-1, 2, 4-benzothiadiazin-l, 1-dioxyd fällt in farblosen Kristallen aus. Die Ausbeute beträgt zirka 80% der Theorie. 



   Beispiel 4 : 6 g   5-Fluor- [anilin]-2, 4-disulfonsäurechlorid   werden portionsweise bei gewöhnlicher Temperatur in ein Gemisch von 20 ml   28% figer   Ammoniaklösung und 3 ml   37% figer   Formalinlösung unter Rühren eingetragen. Die Mischung wird in einem Becherglas 10 - 20 min zum Sieden erhitzt und   abküh-   len gelassen ; man verdünnt mit 100 ml Wasser,   lässt   1 h stehen und saugt den kristallinen Niederschlag ab, der aus Wasser umkristallisiert wird. Smp.   228 - 2300Ci die   Ausbeute beträgt 5,5 g   6-Fluor-7-sulf-   amyl-3,   4-dihydro-l,   2, 4-benzothiadiazin-l, 1-dioxyd. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Beispiel 5 : 6, 8 g   5-Brom-[anilin]-2, 4-disulfonylchlorid werden portionsweise bei gewöhnlicher   Temperatur in 23 ml   28% igue   wässerige Ammoniaklösung, die 3 ml   Steige   Formaldehydlösung enthält, unter Rühren eingetragen. Die Temperatur steigt auf   50-60 C.   Zum Schluss wird das Reaktionsgut 30 min zum Sieden erhitzt, mit 150 ml Wasser verdünnt und erkalten gelassen. Die etwas dunkel gefärbten Kristalle werden aus heissem Wasser unter Zuhilfenahme von Tierkohle umkristallisiert. Man erhält farblose Kristalle vom Smp. 283-285 C ; die Ausbeute beträgt 6 g   6-Brom-7-sulfamyl-3,   4-dihydro-l, 2,4-benzo- 
 EMI3.1 
 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen, dadurch gekennzeichnet, dass geeignete o-Anilinsulfonsäurechloride der allgemeinen Formel : 
 EMI3.2 
 in der R für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, und Rl für ein Wasserstoffatom oder die Sulfochloridgruppe   (-SO Cl)   steht, in Gegenwart von Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Substanzen unmittelbar, vorzugsweise in wässerigem Medium, mit Ammoniak umgesetzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass als o-Anilinsulfonsäurechlorid 5-Chlor- - [anilin]-2, 4-disulfonsäurechlorid zur Umsetzung gelangt.
    3. Verfahren. nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formaldehyd in einer Menge von mindestens 1 Mol, berechnet auf das zur Umsetzung kommende o-Anilinsulfonsäurechlorid eingesetzt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei 60-100 C, durchgeführt wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die o-Anilinsulfonsäurechloride in roher und feuchter, ungereinigter Form für die Umsetzung verwendet werden.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatz des Formaldehyds sowohl vor der Erhitzung als auch während der Erhitzung erfolgen kann.
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ammoniak im Überschuss vorhanden ist, wobei auch Formaldehyd zur berechneten Menge des o-Anilinsulfonsäure- chlorids im Überschuss vorhanden sein kann.
AT627160A 1959-11-27 1960-08-16 Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen AT239787B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE239787X 1959-11-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT239787B true AT239787B (de) 1965-04-26

Family

ID=5903926

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT627160A AT239787B (de) 1959-11-27 1960-08-16 Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT239787B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT239787B (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydro-benzothiadiazinen
DE1545666B2 (de) 1- eckige Klammer auf 5-Nitrothiazolyl-(2) eckige Klammer zu -2oxo-hexahydropyrimidin
DE2131561B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3,5-Dinitrobenzotrifluoriden
DE1026322B (de) Verfahren zur Herstellung von 4, 4&#39;-Bis-(dialkylamino)-diphenylmethanen
DE2636549A1 (de) Verfahren zur herstellung von 3-(3,5-dichlorphenyl)-hydantoin
DE2250550A1 (de) Verfahren zur herstellung von tetrabromphthalsaeureanhydrid
AT239228B (de) Verfahren zur Herstellung von 7-Sulfamyl-3, 4-dihydro-1, 2, 4-benzothiadiazin-1, 1-dioxyden
CH626071A5 (en) Process for preparing 3-phenyl-6-pyridazone
DE364822C (de) Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsaeuren
DE608434C (de) Verfahren zur Darstellung von Kondensationsprodukten aus 2,3-Oxynaphthoesaeure und Anthranilsaeureamid bzw. seinen Substitutionsprodukten
DE869204C (de) Verfahren zur Herstellung von Diphenylmethan-4, 4&#39;-diacetonitril
AT206430B (de) Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinverbindungen
DE1470019C (de) i-Sulfamyl-S^-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-l.l-dioxid- Verbindungen und Verfahren zu deren Herstellung
AT206431B (de) Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinverbindungen
DE1169451B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Chlor-7-sulfamyl-3, 4-dihydro-1, 2, 4-benzothiadiazin-1, 1-dioxyd
DE353221C (de) Verfahren zur Darstellung eines gruenen Pigmentfarbstoffes
DE1545690A1 (de) Neues Verfahren zur Herstellung von Phthalazinen und Phthalazonen
AT228190B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Hydrazinderivaten und ihren Salzen
AT78987B (de) Verfahren zur Darstellung wasserlöslicher Kondensationsprodukte.
DE538452C (de) Verfahren zur Darstellung von kernchlorierten 2-Aminobenzothiazolen
AT233010B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Benzo-dihydro-1, 2, 4-thiadiazin-1, 1-dioxyden
AT20728B (de) Verfahren zur Darstellung von Indoxylsäure und Indoxyl.
AT238190B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen β-Carbolin-carbonsäureamid-Derivaten
CH127126A (de) Verfahren zur Darstellung von Derivaten der Barbitursäure.
DE1255111B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzophenon-Derivaten