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Verfahren zur Herstellung von neuen halogenierten Polysäuren und Polyestern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Polysäuren und Polyestern, die sich von halogenierten, insbesondere perchlorierten, Polyphenolen ableiten, die durch Phenolisierung von Decachlorbiphenyl mit Hilfe eines alkalischen Mittels erhalten werden können. Diese Polysäuren und Polyester haben die allgemeine Formel
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in der R ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1-4C-Atomen,R ein zweiwertiger, gegebenenfalls gesättigter Kohlenwasserstoffrest, n eine ganze Zahl von 2 bis 4 und R3 ein halogenierter Rest des Biphenyls der Wertigkeit n ist. Die Herstellung der Polysäuren und Polyester erfolgt durch Umsetzung einer halogenierten Säure und/oder eines halogenierten Esters mit einem Alkalisalz von halogenierten.
Polyphenolen.
Zur Herstellung der Polysäuren und Polyester von halogenierten Polyphenolen geht man vorzugsweise von perchlorierten Polyphenolen aus, insbesondere von den allein oder in Mischung eingesetzten verschiedenen Isomeren des Octachlordihydroxybiphenyls, das beispielsweise nach dem Verfahren der belgischen Patentschrift Nr. 613066 hergestellt wird.
Als halogenierte Säuren können beispielsweise Monochlor- und/oder Monobromessigsäure, ss-Brompropionsäure und als halogenierter Ester beispielsweise die Methyl- und/oder Äthylester der Monochloressigsäure verwendet werden.
Als interessanteste technische Verwendung der Polysäuren und/oder Polyester ist die Herstellung von Polyesterharzen zu nennen, die einen hohen Halogengehalt und hiedurch ausgezeichnete Flammwidrig keit aufweisen. Die Polysäuren und/oder Polyester einer Wertigkeit von 2 führen zu thermoplastischen Harzen, während solche einer Wertigkeit von mehr als 2 zur Herstellung von hitzehärtbaren Massen dienen können. Die Erdalkali-, Kadmium- und Bleisalze der Polysäuren gemäss der Erfindung eignen sich ferner als Stabilisatoren für Polyvinylchlorid.
In jedem Fall können die Polysäuren und/oder Polyester gemäss der Erfindung allein oder in Kombination mit andern organischen Polycarbonsäuren oder deren Anhydriden, z. B. o-, m-und p-Phthalsäure, Maleinsäureanhydrid, und andern Estern, z. B. den Methylestern der o-, m-und p-Phthalsäure, verwen- det werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel l : Bis (carboxyäthoxy) octachlorbiphenyl :
In einen 5 1-Reaktor, der mit mechanischem Rührer, aufsteigendem Kühler, Vorlage und Stickstoffanschluss versehen war, wurden in der genannten Reihenfolge eingeführt
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924 g Octachlordihydroxybiphenyl (2 Mol)
571,2 g Kaliumhydroxyd in Schuppen (10,2 Mol)
2700 cm'Äthanol.
Es wurde unter Stickstoff bei gewöhnlicher Temperatur gerührt, bis sich eine homogene Masse gebildet hatte. Dann wurde auf etwa 00C gekühlt, worauf innerhalb von 2 h unter Rühren und unter Stickstoff 567 g (6 Mol) Monochloressigsäure, gelöst in 600 cmf* Äthanol, zugegeben wurden, wobei sichergestellt wurde, dass die Temperatur im Innern des Reaktors 100C nie überschritt. Anschliessend wurde 7 h unter
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ganische Fraktion in Lösung gegangen war. Nicht gelöstes Kaliumchlorid wurde abfiltriert.
Die Ätherphase wurde durch Dekantieren abgetrennt und dann mit destilliertem Wasser gewaschen, bis die Chlorionen vollständig verschwunden waren. Nach dem Abdestillieren des Äthers wurden 1050 g eines hellbraunen Produktes erhalten, das bei 900C schmolz und in aromatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Äther, Dioxan, chlorierten Lösungsmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff und Chloroform, löslich war. Das Produkt hatte einen Chlorgehalt von 52, 8% (theoretischer Gehalt 49, 10/0) und eine Säurezahl von 195 (theoretisch 193).
Beispiel 2 : Diäthylester von Bis (carboxyäthoxy) octachlordiphenyl :
In einen 2000 cms -Kolben, der mit mechanischem Rührer, aufsteigendem Kühler, Vorlage und Stickstoffanschluss versehen war, wurden in der genannten Reihenfolge eingeführt
462 g Octachlordihydroxybiphenyl (1 Mol)
114,4 g Kaliumhydroxyd in Schuppen (2,04 Mol) 1 200 cm ! Äthanol.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt, bis sich eine homogene Masse gebildet hatte, zu der langsam 294 g Äthylmonochloracetat (2,4 Mol) gegeben wurden.
Es wurde 7 h unter Rückfluss erhitzt, worauf nicht umgesetzter Alkohol und nicht umgesetzter Ester abdestilliert wurden. Das Reaktionsgemisch wurde in 1000 cm Äther aufgenommen und das während der Reaktion gebildete Kaliumchlorid abfiltriert.
Aus der Ätherphase wurde durch Waschen mit einer 10 igen Natriumhydroxydlösung das nicht umgesetzte Diphenol in Form seines Alkalisalzes entfernt, worauf mit destilliertem Wasser bis zum vollständigen Verschwinden der Chlorionen neutral gewaschen wurde. Nach dem Abdestillieren des Äthers wurden 510 g eines hellgelben Produktes erhalten, das einen Schmelzpunkt von 35 - 400C hatte und in aromatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Äther, Dioxan, chlorierten Lösungsmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff und Chloroform, löslich war. Der Chlorgehalt betrug 45, 6% (theoretisch 44,8) und die Versei- fungszahl 179 (theoretisch 177).