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Haarbehandlungsmittel
Die Erfindung betrifft eine Behandlung des menschlichen Haares, die bezweckt, dass das Haar, insbesondere nachdem es mit bekannten Mitteln lockig oder wellig geformt worden ist, seine Form auch unter Einwirkung von Feuchtigkeit lange Zeit beibehält.
Zu dieser Behandlung bringt man auf das Haar erfindungsgemäss einEpoxyorganosiloxan der allgemeinen Formel
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worin n einen Zahlenwert grösser als 1, 9 und maximal 3 bedeutet. Von den einzelnen Substituenten R ist
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einem kleineren Teil auch Wasserstoff oder C-Si-gebundene, gegebenenfalls auch noch veresterte Poly- ätherreste stehen können. Die epoxydierten organischen Reste können die Epoxydgruppe auch mehrfach enthalten, so dass bis zu 7 Epoxydgruppen über organische Reste mit einem Siliziumatom verknüpft sein können. Auf je 100 Siliziumatome soll das verwendete Siloxan mindestens eine Epoxydgruppe, im allgemeinen höchstens 250 enthalten.
Die epoxydierten Organosiloxane sind auf verschiedenen, hier nicht beanspruchten Wegen herstellbar. Man kann Alkenylsiliciumverbindungen beispielsweise mit Peressigsäure zu Epoxyalkylsiliciumverbindungen oxydieren oder partiell substituierte Siloxane mit ihren HSi-Gruppen an die Doppelbindungen olefinischer Epoxyde, z. B. Epoxybuten oder Allylglycidäther, anlagern und erhält so beispielsweise siliciumgebundene organische Reste der Formeln
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Ferner kann man Aminoalkyl-, auch Polyaminoalkyl-oder-arylsiloxane mit Polyepoxyden in solchem Mengenverhältnis umsetzen, dass ein Teil der Epoxydgruppen unverändert bleibt.
So kann man durch Verwendung von Butandiol- (l, 3)-diglycidäther oder 4. 4' -Dioxydiphenyldimethylmethandiglycid-
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Die C-Si-gebundenen Polyätherreste, welche die erfindungsgemäss zu verwendenden Siloxane neben den epoxydierten organischen Resten und den Methylresten enthalten können, entsprechen beispielsweise den Formeln
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ist x eine ganze Zahl von 1- 0 - R" - Äthylenoxyd oder Propylenoxyd, jeder einzelne Rest R'" Wasserstoff, niederes Alkyl oder Carboxyl.
Diese gegebenenfalls veresterten Polyätherreste erhöhen die Löslichkeit in Wasser und Alkoholen.
Sie können in epoxydgruppenreiche Siloxane z. B. dadurch eingeführt werden, dass man Polyalkylenglykole mit einem Teil der Epoxydgruppen reagieren lässt oder an olefinische Polyäther Siloxane mit HSiGruppen so anlagert, dass ein Teil dieser Gruppen zunächst übrigbleibt, der dann an olefinische Epoxyde angelagert wird, oder dass man, wie in der franz. Patentschrift Nr. 1. 326. 879 ausführlich beschrieben ist, Polyalkylenglykole mit Brommethylsiloxanen so umsetzt, dass ein Teil der Brommethylreste zunächst erhalten bleibt, diesen Teil mit Aminen oder Polyaminen umsetzt und die Aminogruppen schliesslich, wie vorangehend beschrieben, mit Polyepoxyden reagieren lässt.
Die erfindungsgemässe Anwendung der Epoxyorganosiloxane kann mit der Substanz selbst oder mit
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einer Lösung, z. B. in Wasser, Äthanol, Methylenchlorid, erfolgen. Die Wirkung der Haarbehandlung lässt sich folgendermassen demonstrieren :
Man formt in bekannter Weise eine Locke, indem man eine Strähne menschlichen Haares auf einen handelsüblichen Lockenwickler rollt, mit einer wässerigen Lösung von 6 Gew.-lo Thioglykolsäure und 4 Gew. -0/0 Äthanolamin durchtränkt, eine halbe Stunde lang auf 500C erwärmt, dann mit Wasser gründlich spült, 5 min lang in eine wässerige Lösung von 3 Gew.-% Wasserstoffperoxyd taucht, erneut ausspült und bei 600C trocknet.
Die danach vom dem Lockenwickler genommene, nunmehr spiralig geformte Haarsträhne durchfeuchtet man mit einem der in den nachfolgenden Beispielen aufgeführten Behandlungsmittel, trocknet die Locke eine halbe Stunde lang bei 600C und unterzieht sie folgender Prüfung :
Man befeuchtet die Locke mit Wasser, befestigt an ihrem einen Ende ein Gewicht von 5 g, befestigt sie an ihrem andern Ende in einem Wärmeschrank frei herabhängend und trocknet das so belastete Haar von neuem bei 600C. Unterlässt man die Siloxananwendung, so hat die getrocknete und wieder entlastete Strähne nach dieser Behandlung ihre spiralige Form verloren und ist glatt gestreckt. Die erfindungsgemäss behandelten Haare dagegen sind mit einem elastischen Film überzogen, der sie vor dem Eindringen des Wassers schützt, ohne sie miteinander zu verkleben.
Beispiel l : Man verwendet eine äthylalkoholische Lösung von 1 Gew.-% eines Epoxyorganosiloxans, das aus 2985 g eines Siloxans der Zusammensetzung
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und 2690 g Allylglycidäther in Gegenwart von 5 g eines Katalysators aus Aluminiumoxyd (nach Brockmann) mit 2 Gew.- darauf niedergeschlagenen Platins hergestellt ist und einen Gehalt von 16, 3 Gew.- o der Gruppe
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und 0, 12 Gew. -0/0 restlichen siliciumgebundenen Wasserstoffes aufweist.
Eine mit dieser Lösung in der vorangehend angegebenen Weise behandelte Haarlocke hat seidigen Glanz, ohne fettig zu erscheinen. Unter der beschriebenen Glättungsbehandlung behält sie ihre Form im wesentlichen bei.
Beispiel 2 : 100 g des Epoxyorganopolysiloxans nach Beispiel 1 modifiziert man, indem man sie mit 38 g eines 8,7 Gew. -0/0 OH-Gruppen enthaltenden Polyäthylenglykols und 0, 7 g wasserfreien Natriumhydroxyds auf "150oC erwärmt. Dabei wird ungefähr die Hälfte der eingebrachten Epoxydgruppen mit dem Polyäthylenglykol veräthert. Das Produkt ist in Wasser löslich. Behandelt man in der beschriebenen Weise eine Haarlocke mit einer wässerigen Lösung von 1 Gew.-% dieses Polysiloxan-Produktes, so behält auch diese Locke unter dem Glättungsversuch ihre Form im wesentlichen bei.
Beispiel 3 : Man verwendet ein Epoxyorganosiloxan, das man auf folgende Weise gewinnt :
Zu einer Lösung von 10,6 g eines Aminoalkylsiloxans der Formel
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in 30 g Methylenchlorid gibt man 12, 6 g eines unter der geschützten Warenbezeichnung Lekutherm X-20 als Epoxydharz-Vorstufe handelsüblichen Kondensats eines Äthers der Formel
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so dass die Zahl der Epoxydgruppen doppelt so gross ist wie die Zahl der stickstoffgebundenen Wasserstoffatome des verwendeten Siloxans. Man rührt das Gemisch 1 h lang bei Raumtemperatur und verdünnt es dann mit 2000 g Methylenchlorid.
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Mit der so erhaltenen Lösung behandelt man eine Haarlocke in der beschriebenen Weise mit dem Erfolg, dass der Glättungsversuch keine merkliche Veränderung der Gestalt der Locke ergibt.
Beispiel 4 : Zum gleichen Erfolg wie nach Beispiel 3 gelangt man unter Verwendung eines in folgender Weise hergestellten Epoxyorganosiloxans :
Zu einer Lösung von 19 g eines Aminoalkylsiloxans der Formel
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in 45 g Methylenchlorid gibt man 19 g eines Diepoxyds der Formel
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und rührt das Gemisch 1 h lang bei Raumtemperatur. Man verdünnt danach mit 3500 g Methylenchlorid und wendet diese Lösung an, wie in Beispiel 3 beschrieben.
Beispiel 5 : Die gleiche Formbeständigkeit im Glättungsversuch wie nach den Beispielen 3 und 4 erzielt man mit einem folgendermassen hergestellten Produkt :
Man verwendet einen Aminoalkylsiloxanäther der Formel
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lenchlorid gibt man 6, 5 g des gleichen Diepoxyds wie in Beispiel 4 und rührt das Gemisch 1 h lang bei Raumtemperatur. Dann bläst man bei 300C das Methylenchlorid mit Stickstoff aus und löst das verbliebene Öl in 5200 g wässerigen Äthylalkohols von 70 Gel.-% Äthanolgehalt. Diese Lösung wendet man an, wie in den vorangehenden Beispielen beschrieben.