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Ausgleichsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Ausgleichsvorrichtung für die Einstelleinrichtung für den Typenträger an
Schreib- und ähnlichen Maschinen mit einem einzigen, über einen zweiarmigen Hebel drehbaren Typen- kopf und dient zum selbständigen Ausgleich der durch Abnutzung hervorgerufenen Abweichungen in der Wähl- und Einstellvorrichtung für den Typenkopf.
Es sind Schreibmaschinen bekannt, bei denen alle Typen auf einem einzigen Typenträger angeord- net sind und durch Drehung und/oder Neigung des Typenträgers in ihre Druckstellung gebracht werden.
Derartige Schreibmaschinen enthalten eine Wahl- un Einstellvorrichtung, durch die die beispielsweise durch Betätigung einer Taste eingegebene Information zum Abdruck eines bestimmten Zeichens in eine diesem Zeichen entsprechende Translations- und/oder Rotationsbewegung bestimmter Grösse umgewan- delt wird. Für eine genaue Einstellung des Typenträgers ist es erforderlich, dass die Grösse dieser zum Typenträger mechanisch übertragenen Bewegungen konstant bleibt.
Treten aber im Laufe des Betriebes innerhalb der Wähl-und Einstell Vorrichtung Abnutzungen auf, beispielsweise erhöhtes Lagerspiel zwischen gelenkig verbundenen Teilen, geringfügige plastische Formveränderungen von einzelnen Teilen oder Werkstoffabrieb, so hat dies zur Folge, dass die Einstellung des Typenträgers ungenau wird und kein einwandfreies Schriftbild mehr erzielbar ist.
Für eine genaue Einstellung bei geringen Abweichungen in der Typenträgerbetätigung sind Mittel bekannt, die solche geringe Abweichungen ausgleichen und einen gut ausgerichteten Abdruck der Typen ermöglichen. Überschreiten aber diese durch Abnutzung verursachten Abweichungen ein bestimmtes Mass, so wird eine manuelle Justage der Einstellvorrichtung und der Übertragungselemente notwendig.
Diesen Nachteil zu beseitigen, ist die Aufgabe der Erfindung. Diese besteht darin, dass der zweiarmige Hebel aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Teilen besteht, dass zwischen seinem mit dem Antrieb verbundenen Arm und seinem mit dem Abtrieb verbundenen Arm eine in einer Führung bewegliche Rolle vorgesehen ist und dass die gegenseitige Lage der beiden Arme durch die sich unter der Schwerkraft selbsttätig nachstellende Rolle veränderbar ist.
Durch die Erfindung wird erreicht, dass das manuelle Justieren der Einstellvorrichtung von Schreibmaschinen der beschriebenen Art nur in wesentlich grösseren Zeitabständen notwendig ist, so dass die Betriebssicherheit erhöht ist und die Wartungszeiten und-kosten verringert werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass, wenn die Grenze der innerhalb des Ausgleichsbereiches der erfindungsgemässen Vorrichtung liegenden Abnutzung überschritten ist, die Vorrichtung auf einfache Weise in ihre Ausgangsposition manuell justierbar ist, ohne dass ein Eingriff in die Wahl- un Einstellvorrichtung notwendig wäre.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand einer bekannten Schreibmaschine mit einem kugelförmigen Kopf als Typenträger dargestellt und wird an Hand von Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus der mit einem kugelförmigen Typenkopf ausgerüsteten Schreibmaschine mit der Wahl- un Einstellvorrichtung und der selbsttätigen Ausgleichsvorrichtung ; Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung des Typenkopfes und der ihn betätigenden Teile ; Fig. 3 zeigt die einzelnen Teile der Ausgleichsvorrichtung in auseinandergezogener Darstellung ; Fig. 4 ist die Ansicht eines Teiles der Ausgleichsvorrichtung und Fig. 5 zeigt schematisch die Arbeitsstellungen der wesentlichen Teile der Vorrichtung, wobei auf der Abszisse willkürliche Bewegungswegeinheiten aufgetragen sind.
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zusammen und hält die Arme in der richtigen Lage.
Die Riemenscheibe 27 ist drehbar auf einem Schrau- benbolzen 47 gehalten, der durch Bohrungen 48 in den oberen Enden der Arme geführt ist. An dem Kopf dieses Schraubenbolzens ist exzentrisch ein Stift 50 angebracht, der mit einer mit ihrem unteren Ende an einer Platte 52 des Maschinenrahmens befestigten Blattfeder 51 zusammenwirkt (Fig. 4). Diese Blattfeder dient als Anschlag für den exzentrischen, Stift 50, wenn die Arme 35 im Uhrzeigersinn um fünf Wegeinheiten geschwenkt worden sind. Dadurch wird eine weitere Schwenkung der Arme aus dieser Lage, die der Drehung des Typenkopfes 4 entgegen dem Uhrzeigersinn bis zur fünften Spalte entspricht, verhindert.
An der Platte 52 ist ein U-förmig gestalteter Träger 54 angebracht, der den Bolzen 25 trägt. Zwischen den Armen 35 befindet sich ein Sternteil 56 mit einer exzentrischen Nabe 57, durch dessen Bohrung 58 der Bolzen 25 verläuft. Der Sternteil 56 hat einen Arm 60, der mit einem in Öffnungen 62 in den Armen gelagerten exzentrischen Anschlagteil 61 (Fig. 1) zusammenwirkt. Ein weiterer Arm 63 des Sternteiles ist durch eine Feder 64 mit dem Distanzbolzen 38 verbunden, um den Sternteil im Uhrzeigersinn um die Welle zu drehen, bis der Arm 60 mit dem exzentrischen Anschlagteil 61 zusammenwirkt. Am Stern 56 befindet sich ausserdem ein Finger 66, der mit dem Träger 54 (Fig. 1) zusammenwirkt, nachdem er eine vorbestimmte Drehung im Uhrzeigersinn vollzogen hat.
Der Anschlagteil 61 kann mittels seiner Exzentrizität so eingestellt werden, dass zwischen dem Finger 66 und dem Träger 54 ein Abstand von etwa 0,12 mm liegt, wenn die Arme 35 von ihrer Ausgangsstellung aus eine Schwenkung im Uhrzeigersinn um den Bolzen 25 (Fig. 1) entsprechend dem Betrag von vier Einheiten zurückgelegt haben. Werden die Arme um fünf Einheiten bewegt, so wirkt der Finger 66 bereits kurz nach einer Drehung um vier Einheiten mit dem Träger 54 zusammen und hält den Stern 56 fest, während die Arme sich um den zusätzlichen Betrag der fünften Einheit weiterdrehen. Setzt nun eine gewisse Abnutzung der Vorrichtung ein, drehen sich die Arme um einen entsprechenden Betrag im Uhrzeigersinn und bewirken, dass der Finger 66 früher als vorgesehen in der fünften Einheit mit dem Träger 54 zusammenwirkt.
Wie in Fig. 3 gezeigt, befindet sich zwischen den Armen 35 ein Hebel 68 mit einer Öffnung 69, die die Nabe 57 des Sternes 56 aufnimmt. In die Öffnung 69 ist eine Hülse 70 eingepasst, die beweglich in einer Öffnung 71 eines Hebelteiles 72 gelagert ist. Die Öffnung 71 hat einen schlitzartigen unteren Teil 73 für eine Schraube 74, die durch die Bohrung 75 im Hebel 68 ragt. Die Schraube 74 verbindet den Hebel 68 und den Hebelteil 72 miteinander, so dass sie als einziger Hebel arbeiten, der allgemein als 76 bezeichnet ist. Wenn die Schraube 74 gelöst wird, kann der Hebelteil 72 zur Veränderung der Länge des unteren Hebelarmes radial zur Öffnung 69 bewegt werden.
Vom Hebel 68 ragt ein Arm 77 heraus, der mittels einer Feder 78 (Fig. 1) mit dem Distanzbolzen 38 verbunden ist, um den Hebel 76 in Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn um die Nabe 57 in bezug auf die Arme 35 zu bewegen.
In jedem der Arme 35 befindet sich ein Schlitz 80 mit einer erweiterten Bohrung 81 an seinem un-
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tere Arm des Hebels 76 die für den erforderlichen Winkel der Schwenkbewegung richtige Länge besitzt.
Der exzentrische Stift : 50 wird so justiert, dass er mit der Blattfeder 51 etwa zur gleichen Zeit zusammen- arbeitet, in der auch der Finger 66 und der Träger 54 zusammenwirken. Während dieser Zeit muss sich die Rolle 82 im oberen Ende des Schlitzes 80 befinden. Der Anschlagteil 61 ist so eingestellt, dass zwi- schen dem Finger 66 und dem Träger 54 ein Abstand von etwa 0, 12 mm bleibt, wenn der Hebel 76 um vier Einheiten im Uhrzeigersinn dreht. Die exzentrische Nabe 57 ist so gestaltet, dass der Hebel 76 sich um einen Mittelpunkt dreht, der direkt unter der Achse des Bolzens 25 liegt, wenn der Stern 56 am Um- lauf gehindert wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Ausgleich der Abnutzung wirkt folgendermassen :
Es sei angenommen, dass die Teile in der beschriebenen Lage sind. Die Längsbewegung des Lenkers 2 bewirkt ein Schwenken der Arme 35, des Hebels 76 und des Sternes 56 im Uhrzeigersinn um die Achse des Bolzens 25. Dies geschieht, bis der Finger 66 auf den Träger 54 auftrifft und eine weitere Umdrehung des Sternes 56 verhindert. Wie erwähnt, erfolgt dieses Zusammentreffen von Finger 66 und Träger 54, kurz nachdem der Lenker 2 um vier Einheiten bewegt worden ist.
Fig. 5 zeigt die verschiedenen Stellungen der Vorrichtung 1 in graphischer Darstellung. Die Gerade
A-B bedeutet die Position der Arme 35 und des Hebels 76 in der Ausgangslage, also bevor der Lenker 2 eine Einstellbewegung nach links (gemäss Fig. 1) übertragen hat. Dementsprechend befindet sich der
Punkt A der Geraden A-B in der Stellung 0 der auf der Abszisse aufgetragenen fünf Einheiten. Hat nun der Lenker eine Einstellbewegung übertragen, die etwas mehr als vier Einheiten entspricht, so haben die der Geraden A-B entsprechenden Teile, nämlich die Arme 35 und der Hebel 76, eine Drehung um den
Punkt X ausgeführt, der der Achse des Bolzens 25 entspricht, und befinden sich nun in der Stellung der
Geraden (A-l)- (B-l).
Bei dieser Stellung trifft nun der Finger 66 auf den Träger 54 auf und verhindert eine weitere Drehung des Sternteiles 56, so dass nun der Punkt Y als Drehpunkt wirksam wird, der dem Mittelpunkt der Nabe 57 entspricht. Da der untere Arm (A-l)-Y des Hebels 76 nun verkürzt und der obere Arm Y- (B-1) verlängert ist, erfolgte die weitere Schwenkbewegung des oberen Endes des Hebels 76 nun mit erhöhter Winkelgeschwindigkeit, wenn nicht gleichzeitig die Blattfeder 51 wirksam werden und eine Bremswirkung auf den Hebel ausüben würde.
Für die Dauer der oben beschriebenen Bewegung, also bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Stift 50 an der Blattfeder 51 zum Anliegen kommt, stehen der Lenker 2, die Einstellvorrichtung 10 und die an der Schwenkbewegung beteiligten Teile der Ausgleichsvorrichtung 1 unter der Wirkung der Federn 31 und 87, so dass sie einer gewissen Beanspruchung ausgesetzt sind und eine entsprechende-wenn auch nur ganz ge- ringfügige - Verformung innerhalb des elastischen Bereiches aufweisen. Sobald der Stift 50 auf die Blattfeder 51 auftrifft und diese die Schwenkbewegung der Arme 35 im Punkt B-2 beendet, werden die Teile von der Wirkung der Feder 31 entlastet und das untere Ende des Hebels 76 befindet sich, sobald die Stange 22 ihre obere Endlage erreicht hat, im Punkt A-2.
Die Feder 87 übt weiterhin-vom Hebel 76 in Richtung Einstellvorrichtung-eine etwa gleichbleibende Kraft auf das System aus.
Haben einzelne Teile der Einstellvorrichtung eine gewisse Abnutzung erfahren, so führt das untere Ende des Hebels 76-unter der Wirkung der Feder 87 - eine entsprechend grössere Schwenkbewegung nach links aus und der Typenkopf wird nicht in-seine genaue Druckstellung eingestellt, wenn der Hebel 76 durch die Bewegung des Lenkers 2 um eine, zwei, drei oder vier Einheiten nach links bewegt werden soll.
Die fünf Einheiten entsprechende Drückstellung wird jedoch wieder genau sein, da der Federarm 51 in diesem Punkt die Bewegung der Arme 35 aufhält. Zeigen die Teile der Einstellvorrichtung Abnutzung und ist der Lenker 2 um vier Einheiten nach links bewegt worden, so befindet sich der Finger 66 näher am Träger 54 als mit dem oben genannten Abstand von 0, 12 mm.
Bewegt sich nun der Lenker weiter nach links, so trifft der Finger 66 in der fünften Bewegungseinheit früher auf den Träger 54 auf, als wenn keine Abnutzung aufgetreten ist. Dies ist ohne Auswirkung, solange das untere Ende des Hebels die Stellung A-1 einnimmt. Eine Bewegung über diese Stellung hinaus hat wieder eine Drehung des Hebels 76 um den Punkt Y zur Folge. Erreicht das untere Ende des Hebels den Punkt A-2, so werden die Arme 35 durch den Federarm 51 angehalten und das System wird in der beschriebenen Weise von der Feder 31 entlastet, jedoch bevor die Stange 22 ihre obere Stellung erreicht hat. Die Feder 87 bewirkt ein Weiterschwenken des Hebels 76 und dadurch eine weitere Drehung des Kniehebels 5 im Uhrzeigersinn, bis die Stange 22 ihre obere Stellung erreicht hat.
Während dieses Vorganges dreht sich der Hebel 76 im Uhrzeigersinn in bezug auf die Arme 35 und verursacht dadurch, dass die Rolle 82 im Schlitz 80 tiefer rutscht. Bewegt sich nun der Lenker zur Einstellung eines neuen Zeichens wieder nach rechts, so wird der Hebel 76 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt und nimmt in-
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folge der neuen Lage der Rolle 82 die Arme 35 sofort mit. Die Stellung des Hebels 76 und der Arme 35 zueinander ist nun anders, da die Rolle in eine tiefere Stellung gelangt ist.
Bei jedem Arbeitsgang der Vorrichtung, bei dem der Typenkopf von seiner Ausgangsstellung um fünf Einheiten entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden soll, erfolgt also eine entsprechende selbsttätige Nachstellung, wenn innerhalb der Einstellvorrichtung irgendwelche Abnutzungserscheinungen aufgetreten sind. Sobald die Abnutzung ein solches Mass erreicht hat, dass sich die Rolle 82 bis zum unteren Ende des Schlitzes 80 verschoben hat, muss die genaue Einstellung des Typenkopfes manuell neu justiert werden, u. zw. so, dass sich die Rolle wieder am oberen Ende des Schlitzes 80 befindet. Weitere dann noch auftretende Abnutzungen kann die Vorrichtung sodann wieder selbsttätig ausgleichen.
Die Anordnung der Zeichen auf dem Typenkopf ist so zu treffen, dass der Kopf von Zeit zu Zeit durch eine normale Betätigung einer entsprechenden Taste eine Drehung um fünf Einheiten entgegen dem Uhrzeigersinn erfährt, wodurch. wenn eine Abnutzung in der Einstellvorrichtung aufgetreten ist, die erfindungsgemässe Vorrichtung wirksam wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ausgleichsvorrichtung für die Einstelleinrichtung für den Typenträger an Schreib- und ähnlichen Maschinen mit einem einzigen, über einen zweiarmigen Hebel drehbaren Typenkopf, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiarmige Hebel aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Teilen besteht, dass zwischen seinem mit dem Antrieb verbundenen Arm (72, 76) und seinem mit dem Abtrieb verbundenen Arm (35) eine in einer Führung bewegliche Rolle (82) vorgesehen ist und dass die gegenseitige Lage der beiden Arme durch die sich unter der Schwerkraft selbsttätig nachstellende Rolle veränderbar ist.