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Notzeichengerät zum Kennzeichnen der Stelle von durch Lawinen verschütteten Menschen
Die angewendeten Verfahren, um bei einer niedergegangenen Lawine im Schnee vergrabene Menschen zu finden, sind nicht zahlreich und verhältnismässig unwirksam ; beispielsweise ist es bekannt, dass ein
Skiläufer an seinem Gürtel einen bunten Faden befestigt, den er hinter sich herzieht, in der Erwartung, dass der Faden bei einer niedergehendenLawine nicht völlig im Schnee verschwindet und es somit möglich ist, die Stelle zu finden, wo der verschüttete Mensch sich befindet. Die Erfahrung zeigt, dass diese An- nahme allzu oft trügt.
Ziel der Erfindung ist es, nach dem Niedergehen der Lawine auf dem Schnee von dem Vorhanden- sein des verunglückten Menschen eine Spur zu hinterlassen und es so zu ermöglichen, ihn mit Sicherheit wiederzufinden. Gemäss der Erfindung wird zu diesem Zwecke am Arm des Menschen bzw. an einem
Gegenstand, den er trägt (Tasche, Rucksack usw.), eine Vorrichtung befestigt, die in demselben Augenblick, in dem die Lawine niedergeht, ausgelöst werden kann, wobei sie einen mittels einer Leine mit dem Menschen verbundenen, kräftig gefärbten Fallschirm nach oben in eine Höhe von 30 bis 50 m schleudert, der dann, je nach Art der Lawine, mehr oder weniger schnell wieder herunterkommt und auf dem Schnee liegenbleibt. Insbesondere seine leuchtende Farbe ermöglicht es, dass er von den Bodenrettungsmannschaften bzw. von einem Hubschrauber aus gesehen wird.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert ; Fig. l und la zeigen gemeinsam einen Längsschnitt durch ein Notzeichengerät gemäss der Erfindung ; Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie II-II von Fig. la.
Das aus der Zeichnung ersichtliche Notzeichengerät umfasst das eigentliche Signal und dessen Schleudervorrichtung. Das eigentliche Notzeichengerät setzt sich aus zwei konzentrischen Metallrohren 1 und 12 zusammen, die beide auf einem Sockel 17 befestigt sind.
In dem Rohr 1 ist ein einen farbigen Fallschirm 8 enthaltender Topf 5 untergebracht. Der Fallschirm 8 wird mittels eines Stopfens 9 in seiner Stellung gehalten. Die Hauptfangleine 10 des Fallschirms 8 ist an einer Leine 13 befestigt, die durch den Stopfen 9 hindurchgeht und im Inneren des zwischen den zwei Rohren 1 und 12 gebildeten ringförmigen Raumes aufgewickelt ist. Das freie Ende dieser Leine 13 ist am Sockel 17 haltbar befestigt ; letzterer ist seinerseits auf einem mit einem Aufschlagzünder 19 ausgestatteten Block 18 befestigt.
, Das Notzeichengerät umfasst ausserdem eine Zündschnur 3, einen Treibsatz 4 zum Ausstossen des Topfes und einen Zeitzünder 6 zum Entzünden des zum Ausstossen des Fallschirms dienenden Treibsatzes 7.
Die Abschussvorrichtung setzt sich zusammen aus : einem Pistolenkörper 23 mit einer zylindrischen Aufnahme für den Block 18, zwei Stützscheiben 24 und 35, zwischen welchen eine Feder 31 angeordnet ist, die dazu bestimmt ist, gegebenenfalls Massänderungen des Blocks 18 auszugleichen und letzteren mit Hilfe einer Bajonetteinrichtung 29 in seiner Stellung zu halten ; einer Schlagvorrichtung, die den eigentlichen Schlagbolzen 28, eine Schlagbolzenfeder 27, ein Widerlager 40 zum Abstützen auf dem Drücker und einen Stift 41 zum Zurückziehen des Schlagbolzens umfasst. Das Ganze ist in einer zylindrischen Aussparung des Körpers 23 angeordnet, die sich in Verlängerung der Aufnahme für den Block 18 befindet.
Weiters besteht die Abschussvorrichtung aus einem Abzughebel 37 und dessen Rückstellfeder 43,
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einer ersten Sicherung, die eine Kugel 51 und eine Buchse 26 mit deren Feder 25 umfasst und mit Hilfe eines der Wirkung einer Rückstellfeder 42 unterworfenen Hebels 38 betätigt wird, und aus einer zweiten Sicherung, die von einem an seinen beiden Enden mit einem Knopf 39 bzw. 55 und ausserdem einer Feder 45 und einer Sperrkugel 46 ausgestatteten Stift 44 gebildet wird ; die Hebel 37 und 38 schwenken um von dem Körper 23 getragene Achsen 62 und 53.
Um die Pistole zu laden, führt man den Block 18 in die zylindrische Aufnahme des Pistolenkörpers 23 ein, wobei man die Feder 31 zusammendrückt und ihn durch Bajonettverschluss mittels der Zapfen 29 befestigt, die sich in den Rinnen eines mit dem Körper 23 fest verbundenen Ringes 60 verschieben.
Die auf diese Weise geladene Pistole weist zwei Sicherungen 38 und 44 auf ; es ist in diesem Zu- samenhang zu bemerken, dass die beiden Sicherungen 44 und 38 senkrecht zueinander liegen und dass es somit unwahrscheinlich ist, dass das Fallen einer geladenen Pistole zu dem gleichzeitigen Entsichern der beiden Sicherungen führen kann. Die Sicherung ist noch dadurch verbessert, dass das Abdrücken nur erfolgen kann, indem man gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung auf die Hebel 37 und 38 drückt. Um ausserdem zu verhindern, dass der Benutzer beim Einstecken der geladenen Pistole in seine Tasche deren Auslösen bewirkt,'sind die Enden'der Sicherung 44 in kugelförmigen Aussparungen des Körpers 23 gelagert, die sie schützen, ohne jedoch die Betätigung durch den Benutzer zu behindern, selbst wenn dieser dicke Handschuhe trägt.
Um abzudrücken, ergreift der Benutzer den Körper 23 mit seiner Hand. Um die Sicherung 44 zu entsichern, drückt er mit dem Daumen oder dem Zeigefinger in der Weise auf den Knopf 39, dass der dicke Teil des Stiftes 44 ausserhalb der Bahn des hinteren Teiles des Schlagbolzen 28 (Fig. la) liegt und dessen Verschieben nicht mehr behindert.. Da der Schlagbolzen 28 immer noch von der Kugel 51 in seiner
Stellung gehalten wird, ballt nun der Benutzer seine Hand zu einer Faust zusammen. Diese Bewegung bewirkt, dass der Rückzugshebel 38 und der Abdrückhebel 37 in Richtung zueinander gedrückt werden. Der
Finger 54 des Abdrückhebels 37 presst also die Feder 27 mit Hilfe des Widerlagers 40 zusammen.
Wenn der Finger 54 das Ende des Abzugweges erreicht, stösst sein Ende die Buchse 26 gegen die Wirkung der Feder 25 und, indem diese die Kugel 51 freigibt, wird der Schlagbolzen 28 frei, der nun auf den Zünder 19 schlägt. Dieser entzündet die Zündschnur 3, die ihrerseits den Treibsatz 4 in Brand setzt, der den Topf 5 hinausschleudert und die Zeitzündung 6 entzündet. Auf diese Weise wird der Topf 5 in die Luft geschleudert, wobei sich die zwischen den Rohren 1 und 12 befindliche Leine 13 abwickelt.
Wenn die Zeitzündung 6 bis zu ihrem Ende durchgebrannt ist, entzündet sie den Treibsatz 7. Dieser schleudert den Fallschirm 8 aus dem Topf 5 heraus. Im allgemeinen reguliert man die Zeitzündung 6 derart, dass der Treibsatz 7 genau in dem Augenblick entzündet wird, in welchem der Fallschirm 8 die grösste Höhe seiner Bahn erreicht hat. Der Fallschirm bleibt weiterhin mit dem Benutzer durch die Leine 13 verbunden. Um zu vermeiden, dass der Benutzer die Pistole infolge einer Unpässlichkeit loslässt, ist sie vorzugsweise an seinem Arm befestigt, z. B. mittels einer Armbinde.
Der Fallschirm 8 und die Leine 13 sind mit einem den Schnee färbenden Farbstoff imprägniert, so dass das Suchen erleichtert wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Notzeichengerät zum Kennzeichnen der Stelle von durch Lawinen verschütteten Menschen, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Fallschirm (8) umfasst, der mit der das Notzeichengerät tragenden Person durch eine Leine (13) verbunden ist und mittels einer von der Person im Notfalle betätigten Abschusseinrichtung in die Luft schleuderbar ist, wobei der Fallschirm (8) in einem von der Abschusseinrichtung abschiessbaren Topf (5) eingeschlossen ist und mittels eines Treibsatzes (7) aus diesem Topf (5) herausschleuderbar ist und vorzugsweise der Treibsatz (7) zum Herausschleudern über eine Zeitzündung (6) durch das Zünden der Abschussvorrichtung entzündet wird und die Verzögerung der Zeitzündung derart berechnet ist, dass der Treibsatz (7) dann gezündet wird, wenn der Fallschirm (8) fast den Gipfel seiner Bahn erreicht hat.